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Mercedes baut eigenes Schnellladenetz
In der Presse wird berichtet, dass Mercedes "bis Ende des Jahrzehnts" ein eigenes Ladenetz aufbauen will, hier mal zwei Quellen:
- https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.stuttgarter-autobauer-macht-es-wie-tesla-mercedes-baut-eigenes-schnellade-netzwerk-auf.478efd69-ff71-4376-a7b8-ec82c9162543.html (mit Bild)
- https://www.heise.de/news/Mercedes-Benz-plant-eigenes-Ladenetz-fuer-E-Autos-7450113.html
Zitat:
Geplant ist, bis Ende des Jahrzehnts weltweit mehr als 10?000 Ladepunkte zu installieren.
Wobei "Weltweit" hier Nordamerika, China und Europa meint.
Die Ladesäulen sollen 350kw können, sollen für Mercedes-Fahrer vorab reservierbar sein aber grundsätzlich allen Marken offen stehen.
Man will sich wohl absichern, dass die Kunden auch Laden können - schließlich will man künftig nur noch Elektroautos verkaufen.
Soviel zu den Fakten. Mich interessiert nun: was haltet ihr davon? Ist das ein Mehrwert für die Kunden oder braucht es das nicht? Sind Ladesäulen eher wie Tankstellen oder ist das sinnvoll?
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59 Antworten
Ich denke jede neue Stromtankstelle ist ein Gewinn. Ich frage mich aber, seit ich die Meldung heut morgen lass, wie man die Reservierung umsetzen will. Soll dann ab dem Zeitpunkt der Routenplanung die Säule freigehalten werden? Es könnte sich ja zwischenzeitlich ein anderes Fahrzeug zum laden hinstellen, was vielleicht noch lädt wenn man selbst ankommt. Wie geschrieben, die Umsetzung kann ich mir noch nicht so recht ausmalen.
Zitat:
@DestinationMuc schrieb am 6. Januar 2023 um 13:21:06 Uhr:
Ich denke jede neue Stromtankstelle ist ein Gewinn. Ich frage mich aber, seit ich die Meldung heut morgen lass, wie man die Reservierung umsetzen will. Soll dann ab dem Zeitpunkt der Routenplanung die Säule freigehalten werden? Es könnte sich ja zwischenzeitlich ein anderes Fahrzeug zum laden hinstellen, was vielleicht noch lädt wenn man selbst ankommt. Wie geschrieben, die Umsetzung kann ich mir noch nicht so recht ausmalen.
Da kann ich mir schon einen intelligenten Algorithmus vorstellen. Eine Reservierung kann ja nur im Rahmen einer Routenplanung stattfinden. D. h. eigene Ankunftszeit und Ladedauer der anderen sind in etwa bekannt. Man bekommt dann die Ladesäule zugewiesen, die im ungünstigsten Fall +/- 5 Minuten frei wird. Ist keine Hexerei.
Jede neue Ladesäule unterstützt die Transformation zu EV only. Ich finde auch den Ansatz gut, das die Stationen sich von bestehenden differenzieren und Komfort Plus mit Dach überm Kopf und Zugang zu Toiletten / Gastronomie möglich sein soll.
Wenn man aber sieht, das Tesla schon aktuell 40.000 Stationen hat und MB mit 10.000 zum Ende der Dekade plant ist das gefühlt ein Tropfen auf den heißen Stein. Ich hätte mir da eine Industrieinitiative wie "Ionity Fasttrack" gewünscht, die mal Vollgas geben. Für mich nicht nachvollziehbar, warum der Ionity Ausbau so langsam abläuft.
Vielleicht deshalb das einzig richtige es im Alleingang zu versuchen, wenn es im Joint Venture nicht funktioniert
Und dann kann jeder Fahrer in der Zukunft entscheiden, wo er laden will.
Und gerne mal damit auf dem Parkplatz der NDL anfangen. Da ist ja die ganze Infrastruktur vorhanden.
Warum geht es langsam?
Das Geld für den Ausbau ist bestimmt vorhanden. Es gibt genug Kapital, das auf der Suche nach Verzinsung ist. Endlos lange Genehmigungsverfahren verzögern das Ganze. Und überall gibt es bestimmt einen Grundstücksbesitzer, der keinen Kfz-Parkplatz mit permanentem (Zwischen)Ziel-Verkehr in seiner Nachbarschaft haben möchte. Das ist wie mit den Windrädern.
Naja, dass Mercedes mit Ionity vielleicht nicht ganz glücklich sein könnte, kann ich mir schon vorstellen. Ionity baut einerseits langsam aus, andererseits ist es nicht wirklich Premium - kein Dach, kein WC... das sieht bei EnBW schon ganz anders aus. Und auf den Bildern von Mercedes (bei den Stuttgarter Nachrichten) sieht das auch gut aus. Nur verstehe ich auch nicht, warum Ionity es nicht schafft das zu machen. Vielleicht wird man sich mit BMW, VW und co nicht einig?
Zitat:
@MTBer schrieb am 6. Januar 2023 um 13:46:11 Uhr:
Zitat:
@DestinationMuc schrieb am 6. Januar 2023 um 13:21:06 Uhr:
Ich denke jede neue Stromtankstelle ist ein Gewinn. Ich frage mich aber, seit ich die Meldung heut morgen lass, wie man die Reservierung umsetzen will. Soll dann ab dem Zeitpunkt der Routenplanung die Säule freigehalten werden? Es könnte sich ja zwischenzeitlich ein anderes Fahrzeug zum laden hinstellen, was vielleicht noch lädt wenn man selbst ankommt. Wie geschrieben, die Umsetzung kann ich mir noch nicht so recht ausmalen.
Da kann ich mir schon einen intelligenten Algorithmus vorstellen. Eine Reservierung kann ja nur im Rahmen einer Routenplanung stattfinden. D. h. eigene Ankunftszeit und Ladedauer der anderen sind in etwa bekannt. Man bekommt dann die Ladesäule zugewiesen, die im ungünstigsten Fall +/- 5 Minuten frei wird. Ist keine Hexerei.
Das mag funktionieren unter Mercedes, aber wenn sich ein anderes Fabrik hinstellt; da merkt das System erst den Akkustand wenn das Kabel gesteckt ist. Mercedes weiss aber nicht bis zu welchem Füllgrad das fremde Fabrik dort bleibt.
Zitat:
@DestinationMuc schrieb am 6. Januar 2023 um 14:18:07 Uhr:
Zitat:
@MTBer schrieb am 6. Januar 2023 um 13:46:11 Uhr:
Da kann ich mir schon einen intelligenten Algorithmus vorstellen. Eine Reservierung kann ja nur im Rahmen einer Routenplanung stattfinden. D. h. eigene Ankunftszeit und Ladedauer der anderen sind in etwa bekannt. Man bekommt dann die Ladesäule zugewiesen, die im ungünstigsten Fall +/- 5 Minuten frei wird. Ist keine Hexerei.
Das mag funktionieren unter Mercedes, aber wenn sich ein anderes Fabrik hinstellt; da merkt das System erst den Akkustand wenn das Kabel gesteckt ist. Mercedes weiss aber nicht bis zu welchem Füllgrad das fremde Fabrik dort bleibt.
Das ginge auch systemübergreifend. Routenplanung haben inzwischen alle. Und die Reservierung kann dann nur unter Einhaltung gewisser Spielregeln erfolgen: Ankunft innerhalb eines Zeitfensters (das allerdings von unterwegs fortlaufend angepasst werden kann) und kein Blockieren der Ladesäule nach Ablauf der Ladezeit. Das ,,Frei machen'' ist wahrscheinlich das größere Problem. Kann man aber mit einer Strafgebühr hinbekommen. Die Routenplanung weiß den voraussichtlichen Ladestand und die geplante erneute Ladung. Das wird einfach im Rahmen der Reservierung gemeldet. Alles immer noch keine Hexerei.
Tatsächlich wird man das aber überhaupt nicht herstellerübergreifend haben wollen. Die Reservierung wäre die Herausstellung für MB-Kunden.
,, . . . aber wenn sich ein anderes Fabrik hinstellt; da merkt das System erst den Akkustand wenn das Kabel gesteckt ist . . . '' Sie denken noch zu analog 
So will es Audi mit ihren Charginghubs auch handhaben, nur Fahrzeuge von Audi können reservieren.
Meiner Meinung nach brauchen wir nicht noch weiter Differenzierung und Player am Markt, sondern eine Konsolidierung und einheitliche, funktionierende Systeme. Daher fände ich es besser wenn Mercedes solche Alleingänge lassen würde und das Geld lieber in Ionity stecken würde.
Zitat:
@Tyset schrieb am 6. Januar 2023 um 14:16:35 Uhr:
Naja, dass Mercedes mit Ionity vielleicht nicht ganz glücklich sein könnte, kann ich mir schon vorstellen. Ionity baut einerseits langsam aus, andererseits ist es nicht wirklich Premium - kein Dach, kein WC... das sieht bei EnBW schon ganz anders aus. Und auf den Bildern von Mercedes (bei den Stuttgarter Nachrichten) sieht das auch gut aus. Nur verstehe ich auch nicht, warum Ionity es nicht schafft das zu machen. Vielleicht wird man sich mit BMW, VW und co nicht einig?
Eigentlich ist das ja grotesk. Jede Billigst-Tankstelle hat ein Dach, WC und bietet irgendwas an Snacks&Getränken an. Auch dort war bisher der Mercedes Maybach Verbrenner Kunde gut aufgehoben.
Warum man bei Elektro da erstmal nur Charger an den Straßenrand gestellt hat, habe ich bis heute nicht verstanden. Der Mercedes Weg ist doch nix anderes, als das wieder umzusetzen, was an einer "Benzin"-Tankstelle der Marktstandard seit 100 Jahren ist.
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 6. Januar 2023 um 15:26:41 Uhr:
Meiner Meinung nach brauchen wir nicht noch weiter Differenzierung und Player am Markt, sondern eine Konsolidierung und einheitliche, funktionierende Systeme. Daher fände ich es besser wenn Mercedes solche Alleingänge lassen würde und das Geld lieber in Ionity stecken würde.
bei den Öko-Systemen bin ich zu 1000000% bei dir.
Mit meinem Verbrenner an 99,99% der Tankstellen ist das tanken und bezahlen standardisiert.
Ich sehe auch vorher genau an der Säule was mich das tanken/l kostet.
Bei meinem EQS ist aktuell ein Wildwuchs an Ökosystemen im Einsatz:
Ionity: MB Plug&Charge
Aldi: Kreditkarte
Arbeitgeber: Chargepoint Karte
Sonstige: enBW mobility+ mit Karte
wenn man nicht mit der richtigen Karte die richtige Säule ansteuert wird das kostspielig.
Mir sind da einige bekannt, die darauf gar keine Lust haben.
Zitat:
@Friemler77 schrieb am 6. Januar 2023 um 16:41:38 Uhr:
bei den Öko-Systemen bin ich zu 1000000% bei dir.
Mit meinem Verbrenner an 99,99% der Tankstellen ist das tanken und bezahlen standardisiert.
Ich sehe auch vorher genau an der Säule was mich das tanken/l kostet.
Bei meinem EQS ist aktuell ein Wildwuchs an Ökosystemen im Einsatz:
Ionity: MB Plug&Charge
Aldi: Kreditkarte
Arbeitgeber: Chargepoint Karte
Sonstige: enBW mobility+ mit Karte
wenn man nicht mit der richtigen Karte die richtige Säule ansteuert wird das kostspielig.
Mir sind da einige bekannt, die darauf gar keine Lust haben.
Beim Tanken ist dafür der Preis von Tankstelle zu Tankstelle unterschiedlich, ohne dass die Leistung eine andere wäre. Wir haben uns nur daran gewöhnt.
Zitat:
@Friemler77 schrieb am 6. Januar 2023 um 16:20:16 Uhr:
Zitat:
@Tyset schrieb am 6. Januar 2023 um 14:16:35 Uhr:
Naja, dass Mercedes mit Ionity vielleicht nicht ganz glücklich sein könnte, kann ich mir schon vorstellen. Ionity baut einerseits langsam aus, andererseits ist es nicht wirklich Premium - kein Dach, kein WC... das sieht bei EnBW schon ganz anders aus. Und auf den Bildern von Mercedes (bei den Stuttgarter Nachrichten) sieht das auch gut aus. Nur verstehe ich auch nicht, warum Ionity es nicht schafft das zu machen. Vielleicht wird man sich mit BMW, VW und co nicht einig?
Eigentlich ist das ja grotesk. Jede Billigst-Tankstelle hat ein Dach, WC und bietet irgendwas an Snacks&Getränken an. Auch dort war bisher der Mercedes Maybach Verbrenner Kunde gut aufgehoben.
Warum man bei Elektro da erstmal nur Charger an den Straßenrand gestellt hat, habe ich bis heute nicht verstanden. Der Mercedes Weg ist doch nix anderes, als das wieder umzusetzen, was an einer "Benzin"-Tankstelle der Marktstandard seit 100 Jahren ist.
Wobei die Ionity, an denen ich bisher geladen haben, stets an einer Raststätte waren.
Ein Dach haben meines Wissens die von Fastned. Die sind auch gerne in Reichweite von Gastronomie.
Nur von EnBW bin ich manchmal enttäuscht, bspw. in Rutesheim wo es nichts gab. Weder WC, noch Gastro, nicht mal eine Bank zum Sitzen.
Zitat:
@Friemler77 schrieb am 6. Januar 2023 um 16:41:38 Uhr:
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 6. Januar 2023 um 15:26:41 Uhr:
Meiner Meinung nach brauchen wir nicht noch weiter Differenzierung und Player am Markt, sondern eine Konsolidierung und einheitliche, funktionierende Systeme. Daher fände ich es besser wenn Mercedes solche Alleingänge lassen würde und das Geld lieber in Ionity stecken würde.
bei den Öko-Systemen bin ich zu 1000000% bei dir.
Mit meinem Verbrenner an 99,99% der Tankstellen ist das tanken und bezahlen standardisiert.
Ich sehe auch vorher genau an der Säule was mich das tanken/l kostet.
Bei meinem EQS ist aktuell ein Wildwuchs an Ökosystemen im Einsatz:
Ionity: MB Plug&Charge
Aldi: Kreditkarte
Arbeitgeber: Chargepoint Karte
Sonstige: enBW mobility+ mit Karte
wenn man nicht mit der richtigen Karte die richtige Säule ansteuert wird das kostspielig.
Mir sind da einige bekannt, die darauf gar keine Lust haben.
Eigentlich wäre es ganz einfach wenn die OEMs endlich die ISO15118 umsetzen würden, also echtes Plug & Charge.
Als Backup die Ladekarte per RFID.
Und als Backup 2 ist KK Zahlung eh bald vorgeschrieben.
Aber nein, jeder OEM versucht wieder sein eigenes Süppchen zu kochen und am Ende hat der Kunde eine schlechte Ladeerfahrung.