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Mercedes Benz W126 oder Jaguar XJ40 - Youngtimer bis 5k€

Themenstarteram 3. November 2018 um 13:25

Hallo liebes Motortalk-Forum,

ich stehe vor der folgenden Frage:

Für welchen Youngtimer zwischen 1988 und 1990, für max. 5-tsd. €, soll ich mich entscheiden?

Dabei geht es auch um die allgemeine auf das Modell bezogene Frage zw. den beiden Marken.

Zur Auswahl stehen:

1. Mercedes Benz S420 SE

- 4600 €

- TÜV bis 2020

- 235000 km

- Euro2

- Grundausstattung mit etwas mehr (Velours, Standheizung)

- gepflegter Innenraum, jedoch Riss im Fahrersitz

- Roststellen an beiden vorderen Kotflügeln und wsl. noch mehr

- Kleine Dellen, wsl. große hinten rechts in der Tür, kleine aber tiefe am hinteren Kotflügel links mit Rostansatz

2. Mercedes Benz S560 SEL

- 5000 €

- keinn TÜV

- 166000 km

- Euro 2

- Moderate Ausstattung mit elektrischen Sitzen, Vollleder

- sehr runtergerotzer und vor allem unsauberer Innenraum, Risse im Leder usw.

- Praktisch rostfrei

- US-Import, verzollt, versteuert.

3. Jaguar XJ40 Sovereign

- 2300 €

- 117000 km

- Euro 2

- Gute Ausstattung mit Volleder, elektrischen Sitzen, Tempomat

- sehr gepflegter Innenraum

- deutlich sichtbare Roststellen unter Lack an der Heckklappe und ganz unten ringsum aber kleiner

- Heckscheibendichtung innen kommt runter, Tür hinten rechts hat ganz leicht ungleichmäßiges Spaltmaß

Ich tendiere zum Mercedes Benz weil:

+ gefällt mir außen sehr gut

+ gilt als zuverlässig, insbesondere was den Motor betrifft

+ sehr guter Community-Support, sehr gute Reparaturanleitungen für praktisch alles mögliche

+ viel Platz

- Jaguar hat weniger Platz

- Jaguar sieht außen ein bisschen weniger gut aus

- Jaguar hat wsl. keine so guten Reparaturanleitungen und Ersatzteilverfügbarkeit, es besteht aber großes englisches Forum

und zu Jaguar tendiere ich weil:

+ günstig

+ gefällt mir außen gut

+ toller Innenraum, auch bzgl. Design

+ wenig Kilometer

- MB hat mehr Kilometer

- MB ist teurer

Geplant ist in jedem Fall übrigens auch ein Gasumbau, wenn möglich mit H-Zulassung (ich weiß, Venturi ungeregelt muss da rein, wenn es nicht geht, dann halt nicht). Das werde ich wsl. machen lassen. Alles andere (Karosseriebau, Lackieren, Satteln, Teile herstellen (3D-Druck), Wechseln eins Transistors im Zündsteuergerät, ...) traue ich mir selbst zu, außer vielleicht tiefgreifende Arbeiten am Motor wie das Wechseln der Steuerkette. Mit Support per Forum oder in persona (Oldtimerverein, ...) schaffe ich das aber sicher auch.

Wie ist eure Meinung, wie sind eure Erfahrungen dazu?

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17 Antworten

Bei einem Kaufpreis von 5000 solltest Du sowohl bei der S-Klasse als auch beim XJ ein dickes Finanzpolster haben. Schraubst Du selber oder hast Du eine kompetente Werkstatt?

Die Ersatzteillage ist bei MB relativ gut. Die Wartung und Reparaturen beim Jaguar noch teurer. Bei einem Budget von 5000 würde ich eher zum W124 als zum w126 tendieren.

Themenstarteram 3. November 2018 um 13:51

Zitat:

@autosmachenfreude schrieb am 3. November 2018 um 14:43:00 Uhr:

Bei einem Kaufpreis von 5000 solltest Du sowohl bei der S-Klasse als auch beim XJ ein dickes Finanzpolster haben. Schraubst Du selber oder hast Du eine kompetente Werkstatt?

Die Ersatzteillage ist bei MB relativ gut. Die Wartung und Reparaturen beim Jaguar noch teurer. Bei einem Budget von 5000 würde ich eher zum W124 als zum w126 tendieren.

Ja, ich schraube selber. Ich komme zwar aus der Motorrad-Ecke, aber vom Schleifpapier bis zum Schweißgerät und 3D-Drucker ist alles da und von mir kompetent bedienbar. Selbst Alu-Gussteile in eigener Fertigung wären machbar, solange es sich nicht um den Motorblock handelt.

Was ich nicht kann ist Fräsen und Drehen. Auch für das Sachverständnis bräuchte ich bei tiefgreifenden mechanischen Aufgaben jemanden, weshalb ich dann dem örtlichen Oldtimer-Club beitrete.

Tatsächlich hoffe ich dadurch nur soviel wie nötig an mein Finanzpolster zu müssen. Es wäre im Fall der Fälle aber vorhanden. Wenn der Jaguar aber grundsätzlich noch teurer ist, denke ich gehe ich zum Benz über. Ich fand den Jaguar wegen seiner geringen Laufleistung und dem geringen Preis interessant.

Ich finde die MB total uninteressant. Sie sind einfach nix besonderes, ein 126er steht fast an jedem großen Einkaufscenter-Perkplatz am WE, an Oldietreffen sammeln sich Sterne ohne Ende. Ohne Fehlfarbe muss man sich das Kennzeichen merken um sein Auto zu identifizieren. (Etwas überspitzt).

Der Jaguar ist da ungleich seltener. Und wie ich finde auch eleganter als der MB. Also für den Spaß am angenehmen Oldiereisen im ungewöhnlichen Auto = Jaguar.

Moin,

Für maximal 5000€ ist keines der genannten Autos gut - sie sind im Zustand kurz vor der Totalrestauration. In beiden Fällen wird die Kernstruktur bereits deutlich von Rost befallen sein, das Auto bestenfalls grade so funktionieren.

Beim Jaguar geht der Spaß etwa bei 9000€ los, beim 126er mit V8 Motor ab 12.000€. Alles andere ist reine Illusion und wenn die schon so günstig angeboten werden - dann hat das seinen Grund.

Ergo - wenn 5000€ da sind - und es unbedingt so ein Auto sein muss - dann eines mit maximal TÜV nehmen und nicht traurig sein, wenn es nach 2 Jahren eben war. Oder eben einem 6-Zylinder beim 126er - da gibt es für 5000€ durchaus noch ordentliche Fahrzeuge.

Gasanlage nachrüsten wird schwer. Grund: für diese Autos fehlen die notwendigen Gutachten nach den aktuellen Vorschriften.

LG Kester

Beide Mercedes sind nicht der Renner.

Beim ersten ist die Beule in der hinteren Tür viel zu groß, das muss gemacht werden. Im besten Fall findet man eine Ersatztür in gleichem Farbton.

Ansonsten muss lackiert werden. Das muss sowieso, wegen den anderen Kratzern und Rost.

Das kostet Geld, denn selber machen sieht doof aus.

(Mein Chef hatte mal einen 280er in Weiß, da wäre das mit Sprühdose und polieren noch einigermaßen gut gegangen, aber Metallic eher nicht.)

Der zweite ist ein US-Import ohne deutsche HU, immerhin ist er verzollt.

Das ist mindestens viel Lauferei, im schlechtesten Fall fehlt irgend etwas bei den Papieren.

Zudem muss der Innenraum gemacht werden. Lederausstattung kann man selbst gut aufarbeiten, für manches brauchst du wahrscheinlich aber doch einen Sattler. Das kostet auch Geld.

Beides sind Projekte, wo mindestens noch 4.000 Euro reinfließen müssen, und dann sind die gerade so Mittelmaß. Eine Menge Arbeit musst du außerdem noch selbst erledigen.

Kauf lieber einen besseren für mehr Geld, da hast du auf längere Sicht mehr davon.

Und wie kommt ein US-Import zu Euro 2? Das wäre auch noch zu klären.

Zu einem MB W126 in der Preisklasse 5k € kann ich nur sagen:

- wird noch unrestauriert sein

- wenn er in den letzten 25 Jahren mehrfach im Winter gefahren wurde, rostet er fast schneller als man schweißen kann

- mit mehr als 150 -180 tsd km bedürfen Teile des Motors und der Zündtechnik sowie das Auztomatikgetriebe oft einer Revision (Steuerkettelängung, Gleitschienen, Zündgeschirr, Kraftstoffpumpe usw.)

- US-W126 sind ein eigenes Thema (oft vermurkste Verkabelung, häufige Km-Standmanipulationen, viele Unfallwagen dabei, Umrüstungsarbeiten auf EU-Normen notwendig); ein Carfax-Check ist vor dem Kauf dringend zu empfehlen, auch wenn er keine absolute Gewissheit über die Unfall-/Reparatur-/Wartungshistorie des Fahrzeugs gibt

Ersatzteile gibt es - insbesondere für EU-W126 - noch reichlich an der MB-Teiletheke; dies aber mittlerweile zu teils saftigen Preisen.

Weiter ist zu bedenken, dass ein 560 SL mit Schadstoffeinstufung Euro1 nicht unerhebliche Kfz-Steuerkosten in D verursacht, es sei denn er besteht mit 30 Jahren nach seiner EZ die HU für das H-Kennzeichen, was wiederum einen guten Allgemeinzustand des W126 verlangt. Mit 14-17 l/100 km Superbezin ist ein 560 SL auch kein Kostverächter.

Letzter Tipp: Wenn man in der MB- oder Jaguar-Youngtimerszene bisher nicht "zuhause" war, lohnt es sich, einige Spezialforen aufzusuchen (Goggggle hilft sie zu finden) und sich dort über ein paar Wochen einzulesen, bevor man einige Fahrzeuge näher vor Ort besichtigt. Die Besichtigung mehrerer vergleichbarer Fahrzeuge ist wichtig, um ein Gespür zu bekommen, was man für 5k € erhält. Erst danach sollte man konkret den Kauf eines bestimmten Fahrzeugs, welches vor 25 -30 Jahren ein Luxusgefährt war, konkret in Erwägung ziehen.

Themenstarteram 3. November 2018 um 19:09

Zitat:

Der Jaguar ist da ungleich seltener. Und wie ich finde auch eleganter als der MB. Also für den Spaß am angenehmen Oldiereisen im ungewöhnlichen Auto = Jaguar.

Guter Einwand, aber auch vom 420SE wurden nur knapp 12.000 Stück gebaut. Angesichts der Größe und des guten Supports beim w126-Forum tendiere ich zum MB.

Zitat:

In beiden Fällen wird die Kernstruktur bereits deutlich von Rost befallen sein

Das muss man halt checken - Wagenheberaufnahmen usw., wenn da was durch ist würde ich es nicht kaufen. Solange es nur die Verkleidungen sind ist es aber kein Problem, denn:

Zitat:

Das kostet Geld, denn selber machen sieht doof aus.

Tatsächlich kostet Lackieren vergleichsweise viel Geld. Ich kann bis auf den Lack aber alles selber machen: Reinigen, Teile abbauen, Rost entfernen, Bleche einschweißen, ausbeulen, spachteln, schleifen und wieder reinigen. Das Lackieren dann beim Profi erledigen lassen. Ich schätze die Kosten dann auf nicht mehr als ein paar Hundert Euro für Türen, Stoßstange und Kotflügel, vielleicht kommt es auch an die 1000€ ran.

Zitat:

Kauf lieber einen besseren für mehr Geld, da hast du auf längere Sicht mehr davon.

Hätte ich eigentlich auch gesagt, aber mir macht das alles Spaß und wozu habe ich sonst das ganze Werkzeug hier :). Außerdem weiß ich auch wirklich, dass es gemacht wurde, wenn ich es mache.

Zitat:

mit mehr als 150 -180 tsd km bedürfen Teile des Motors und der Zündtechnik sowie das Auztomatikgetriebe oft einer Revision (Steuerkettelängung, Gleitschienen, Zündgeschirr, Kraftstoffpumpe usw.)

Am meisten Respekt habe ich eben gerade vor der Steuerkette inkl. Gleitschienen und dem Getriebe.

Zitat:

US-W126 sind ein eigenes Thema (oft vermurkste Verkabelung, häufige Km-Standmanipulationen

Ich persönlich glaube sogar, dass hier manipuliert oder falsch deklariert wurde - der zweite Benz sieht eher aus, als wären Meilen gemeint statt Kilometer. Hab das auch schon bei ein paar C und E Modellen aus US gesehen.

Zitat:

Wenn man in der MB- oder Jaguar-Youngtimerszene bisher nicht "zuhause" war, lohnt es sich, einige Spezialforen aufzusuchen (Goggggle hilft sie zu finden) und sich dort über ein paar Wochen einzulesen, bevor man einige Fahrzeuge näher vor Ort besichtigt.

Ich lese mich bereits seit einigen Wochen ein, trotzdem danke für den Tipp.

Zitat:

Die Besichtigung mehrerer vergleichbarer Fahrzeuge ist wichtig, um ein Gespür zu bekommen, was man für 5k € erhält

Das wird wohl das sein, was ich in den nächsten Wochen machen werde.

Fazit:

Ich will ein solches Fahrzeug ja gerade weil man viel selbst machen kann und weil sich in den Jahren eine wirklich große Datenbank bzgl. der Fehler und ihrer Reparatur angesammelt hat.

Ich werde mich deshalb für einen MB entscheiden. Wenn es nicht der deklarierte ist, von dem ich hoffe, der Preis ist "nur" wegen den vielen und teils tiefgreifenden äußeren Mängeln niedrig, dann ein anderer. Auch ein 560SE(L) wäre okay, wenn es ihn denn in einem annehmbaren Zustand gäbe und er nicht aus US ist. Der fällt erstmal also raus.

Gut, dass ich Zeit mitbringe :)

Auf geht's ans Suchen, Besichtigen, Warten. Danke allen!

Man nimmt auf jeden Fall die bessere Basis. Auch Teile kosten übrigens Geld, selbst wenn du die in Eigenregie einbaust.

Du kannst davon ausgehen, dass du auch mit guten Wagen genug Arbeit hast: +20 Jahre alte Schläuche und Leitungen erneuern, Ölwechsel jedes Jahr, Bremsbeläge auch mal neu, dazu Getriebeöl wechseln, neue Achsmanschetten einbauen, Antriebswellen aufarbeiten und und und.

Vielleicht ist auch mal ein Relais kaputt oder die Spritpumpe, dann Fehler suchen und beheben.

Warum willst du mit deiner Neuerwerbung gleich für ein halbes Jahr in der Garage verschwinden?

Nimm einen guten und mache ihn zu einem Besten.

 

Edit: Auch die Historie ist wichtig. Es macht auf jeden Fall mehr Spaß, einen schlechten Wagen aus 1. Hand mit vollständigem Zubehör wieder fit zu machen,

als an einem Fünfte-Hand-Wagen mit 350 tkm zu arbeiten.

@ Acamar

Ob nun 126er oder XJ - beides sind sehr schöne Fahrzeuge!

Gegen einen XJ mit 4l-R6 würde meiner Ansicht nach nichts sprechen. Ersatzteile bekommt man problemlos und bewegen sich preislich auf einem Niveau mit MB.

Hinsichtlich der zu erwartenden Probleme (Rost, Elektrik) gibt es ebenfalls keine nennenswerten Unterschiede.

Schlussendlich entscheidet also der Zustand des Fahrzeugs, wobei ich sogar vermuten würde, dass man eher einen guten Jaguar findet, da dieser etwas unterbewertet ist.

Gruß

Frank

Moin,

Sorry - aber du redest dir grad massiv ein, dass dies der beste Weg wäre. Nein - ist er nicht. Um auf einen Vergleichbaren Zustand zu kommen führst du quasi eine Totalrestauration durch - versenkst unmengen an Zeit und Geld darin. Du bezahlst am Ende mindestens das doppelte, eher das dreifache der Differenz hättest du direkt was gutes gekauft - und hast noch immer das Risiko, dass irgendwo eben doch noch eine unnötige tickende Zeitbombe sitzt. Kaufst du ein gutes Auto - dann lernst du die typischen Schwachpunkte auch kennen - das liegt in der Natur der Sache. Aber nicht auf einen Schlag und du lernst nicht auch noch nen Haufen untypischen Krams kennen.

Bis auf ganz wenige Fälle - Geht man immer den Weg - kauf gut und mach etwas das Überschaubar ist. Aus einem End Of Life Fahrzeug was brauchbares/gutes zu machen ist viel zu aufwändig. Das sind meistens dann Autos die in einschlägigen Stellen als abgebrochenes Projekt verkauft werden. Sowas kauft man sich zum Schlachten - wenn Preis und Zustand z.B. von Motor und Getriebe zueinander passen.

LG Kester

Auch wenn hier schon fast alles wichtige gesagt wurde, kann ich Dir noch was zum XJ40 sagen. Der ist (zumindest für mich) zweifellos das schönere und exklusivere Auto, ABER hat auch so seine Tücken. Guck Dir genau den Unterboden und die hinteren Stoßdämpferaufnahmen an, da rostet es gerne. Auch mal unter dem Teppich im Kofferraum schauen.

Motor und Getriebe sind (beim 6 Zylinder) eigentlich recht unauffällig. Elektrik kann problematisch werden, zumal man offiziell von Jaguar keine Schlatpläne bekommt. Mein Vater hatte damals bei seinem XJ40 das Problem, dass die hintere Beleuchtung spontan immer mal wieder ausfiel. Er hat sich dann irgendwann eine Kontrolldiode eingebaut und einen Kippschalter, der (ich weiß nicht mehr was genau) überbrückt hat. Man muss sich halt zu helfen wissen :D Jaguar hat eigentlich eine gute und hilfsbereite Community, aber das dürfte bei Mercedes nicht anders sein.

5000€ ist ziemlich knapp. Mein Vater hat damals seinen XJ40 mit knapp 300.000km auf der Uhr für gut 2000€ verkauft und der war komplett am Ende. Kann mir nicht vorstellen, dass man für 5000€ ein wirklich erhaltenswertes Exemplar bekommt.

Zitat:

@Chaoz_Mezziah schrieb am 7. November 2018 um 17:28:36 Uhr:

Elektrik kann problematisch werden, zumal man offiziell von Jaguar keine Schlatpläne bekommt.

Gibt es alles hier: ;)

http://www.jagrepair.com/

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