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Mercedes W460 6-Gang Umbau

Mercedes G-Klasse W460
Themenstarteram 9. Februar 2023 um 15:24

Hallo,

ich habe hier schon ein paar Fragen gestellt, jetzt wollte ich auch mal mit Informationen dienen, die ich bisher nicht in deutschsprachigen Foren für die G-Klasse gefunden habe.

Ich bin bei meiner Überlegung für die optimale Getriebeübersetzung natürlich über diverse bekannte 5-Gang Getriebe gestolpert, die aber meine Anforderungen an einen niedrigen ersten und hohen 5. Gang nicht erfüllt haben. In einem Forum aus Südafrika bin ich darauf gestoßen, dass dort schon öfter 6-Gang Getriebe aus der C-Klasse verbaut wurden, die erstens sehr haltbar sein sollen und ohne irgendwelche Adapter an die OM601-606 Motoren und CDIs passen.

Das war für mich sehr interessant. Und da ich für 165€ ein passendes Getriebe inklusive kompletter Schaltbetätigung in unserer Nähe gefunden habe, wollte ich das ausprobiert haben. Wenn man bedenkt, dass für den G schon oft nur die Schaltkulisse für 500€ gebraucht gehandelt werden, war damit nichts zu verlieren. Und das vorherige Getriebe konnte auch mittlerweile mit über vierfachem Gewinn zum 6-Gang Getriebe verkauft werden.

Genau gesagt habe ich das Getriebe vom Mercedes W203 mit der Kennung 716.651 verbaut, welches folgende Übersetzungen hat:

1. 5.014

2. 2.831

3. 1.789

4. 1.256

5. 1

6. 0.828

R. 4.569

Die Schaltbetätigung muss gekürzt werden, und wurde von mir von unten an das vorhandene Schalthebel Loch verschraubt, sodass auch die originale Öffnung nicht vergrößert werden musste. Nur vier neue Löcher habe ich im Blech des G gebohrt und passende Gewinde im Alu der Schaltbetätigung geschnitten. Ein Schalthebel in passender Originaloptik kann dann einfach durch Kürzen des 10mm dicken Schafts des neuen Schalthebels und Schneiden von einem m10x1 Gewinde montiert werden. Den Schaltzug für die links/rechts Bewegung des Schalthebels habe ich nicht gekürzt, sondern nur so umgebogen, dass die Biegung weiter unten verläuft.

Der Flansch am Getriebeausgang muss passend zur Kardanwelle hergestellt werden, und natürlich die Getriebetraverse angepasst. Weil ich keine ordentliche Drehbank zur Hand hatte, habe ich einfach einen Achsflansch an den bestehenden gekürzten Getriebeflansch mit der Verzahnung geschweißt. Natürlich akribisch ausgerichtet... Nach dem WIG Schweißen hatte er sich aber so verzogen, dass die Flanschflächen nicht plan waren und nochmal überdreht werden mussten.

Die Länge der Kardanwelle muss natürlich auch angepasst werden.

Die Abstützung zum Verteilergetriebe habe ich an der originalen Drehmomentabstützung vom 6-Gang Getriebe mit einer angeschweißten M10 Schraube realisiert, da diese beim OM602 zufällig genau auf der richtigen Höhe sitzt.

Kupplung habe ich eine mit Einmassenschwungrad für den Sprinter genommen. Kupplungsleitung habe ich einfach die originale vom 6-Gang umgebogen und nach dem Gummischlauch eine neue Leitung zum Geber verlegt. Hatte gelesen, dass der originale G-Geber vom Hubvolumen passen sollte. Das habe ich aber nicht hinterfragt und kann dafür keine Garantie geben. Bisher funktioniert es bei mir aber bestens (nur ca. 100km vor dem Winterschlaf)!

Und der Getriebetunnel muss ohne BodyLift um ein paar Zentimeter erhöht werden, was ich einfach mit einem Wagenheber über das schon montierte Getriebe ausgebeult habe.

Die höhergelegte Entlüftung habe ich vom originalen Getriebe übernommen und einfach über ein geschnittenes Gewinde mit passendem Stutzen am Entlüftungsloch des 6-Gang Getriebes verbunden.

Das 6-Gang Getriebe hat den Rückwärtsgangschalter am Getriebe und nicht am Schalthebel wie vorher. Die beiden Stecker habe ich einfach über ein Kabel verbunden.

Leider habe ich viel zu wenig Bilder gemacht, wenn es jemanden interessiert, kann ich es aber gerne noch genauer beschreiben.

Fazit: super leichtes Kuppeln durch Zentralausrücker, standfester als Original, präzises Schalten ohne Kraftaufwand und hohe Schaltwege bei angenehmer Abstufung ohne zu große Gangsprünge mit großer Spreizung. Noch dazu preislich unschlagbar, wenn man die Arbeitszeit nicht rechnet und Spaß an Umbauten hat.

6-Gang Getriebe am OM602 Motor
Abtriebsflansch
Schaltbetätigung von unten
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6 Antworten

Na das ist mal ein einigermaßen spektakulärer Umbau, der vermutlich einiges an Fahrqualität bringt, Respekt!

Weiterhin viel Freude mit dem Würfel und danke für die Einblicke, auch wenn das Ganze nicht so schnell über die Bühne ging, wie der Bericht vermuten lässt. ;-)

LG aus Wien, Robert

Hallo Beni,

und…..läuft das Getriebe noch?

 

MfG

Steffen

Themenstarteram 26. August 2024 um 6:41

Sorry für die späte Antwort. Läuft weiterhin bestens. Bin äußerst zufrieden.

Themenstarteram 26. August 2024 um 6:51

Habe mir auch in meinem Fall nie Sorgen über die Haltbarkeit des Getriebes gemacht. Fahre einen 2,9L Saugdiesel mit max. 192Nm Drehmoment. Das Getriebe ist auf 370Nm ausgelegt. Da bleibt noch einiges an Puffer für potentielle Lastspitzen im Geländeeinsatz.

Themenstarteram 26. August 2024 um 6:54

Aber auch der Einmassenschwungrad Umbau und der geschweißte Eigenbau-Getriebeflansch machen bisher keine Probleme nach ca. 10t km gemischtem Urlaubseinsatz.

Hallo,

ich hatte es inzwischen auch bei meinem 230GE eingebaut, läuft super. Hatte mich schon bis Rumänien dieses Jahr Demut getraut, null Probleme.

Bei wirklich dauerhaften extremen Erschütterungen springt manchmal der zweite Gang raus, ist aber wirklich nur bei extremen.

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