Meriva und Wohnwagen (langer Text)
Hallo,
ich habe mir vor kurzem einen neuen Meriva bestellt. Ein Kriterium für diesen Wagen war die Eignung zum Ziehen eines Wohnwagens.
Da es kaum verwertbare Praxisbeiträge zu diesem Thema gibt, möchte ich einmal meine, zugegeben, theoretischen Überlegungen, weitergeben.
Vielleicht gibt es ja potentielle Meriva-Gespannfahrer, für die einige interessante Aspekte dabei sind.
Grundsätzlich:
Für mich ist es wichtig, dass ich ein paar Stunden am Tag möglichst entspannt mit dem Wohnwagen fahren kann.
Dazu gehört unter anderem, dass der WW sich nicht dauernd durch Zerren, Bewegungen usw. im ZugFz bemerkbar macht.
Das bedeutet für den Zugwagen:
relativ straffe Federung, möglichst hohes Eigengewicht und ein möglichst kleines Verhältnis von Überhang (Abstand Kugelkopf der AHK bis Hinterachse) zum Radstand.
Das hohe Eigengewicht (für diese Fahrzeuggröße) ist ohne Zweifel vorhanden, hat ansonsten zwar nur Nachteile, ist bei diesem Kriterium aber ausnahmsweise vorteilhaft. Die beiden anderen Eigenschaften sind beim Meriva ebenfalls vorhanden.
Diese 3 Eigenschaften wirken sich auch direkt positiv auf die Fahrsicherheit aus.
Von daher halte ich den Meriva grundsätzlich für gut geeignet.
Ich nehme an, dass der größere Windwiderstand des Meriva sich bei Fahrten mit WW so gut wie nicht auswirkt, da die Gesamt-Querschnittsfläche hauptsächlich vom Wohnwagen und nicht vom ZugFz abhängt. Der CW-Wert hängt auch vom auch gesamten Gespann ab und muss durch ein relativ hohes Zugfahrzeug nicht schlechter werden.
Zum entspannten Fahren ist es für mich auch wichtig, dass ich bei, hauptsächlich, konstanter Fahrt (also in der Regel bei ca 85 oder 105km/h) möglichst selten wegen Steigungen oder Gegenwind schalten muss. Wenn das nicht der Fall ist, kann auch die Fahrt mit dem, für Gespannfahrten obligatorischen, Tempomaten nervig werden (gilt nicht für Automatik-Fz).
Bei kurzen und seltenen Gespannfahrten sind alle bisher genannten Kriterien nicht so wichtig. Da kann man sich sonstwas an einen Kleinwagen hängen, wenn es denn nur zulässig ist. Irgendwie kommt man schon von A nach B.
Für lange Urlaubsfahrten ist so etwas aber nicht unbedingt anzustreben.
Motor und Getriebe:
Wenn man sich damit angefreundet hat, den Meriva als Zugfahrzeug grundsätzlich zu akzeptieren, kommt die Qual der Wahl beim "richtigen" Antrieb.
Über die unterschiedlichen Antriebe ist bereits sehr viel geschrieben worden. Objektive Vergleiche zwischen unterschiedlichen Antrieben bei gleichem Wohnwagen sucht man allerdings vergebens.
Sind Probefahrten mit "exotischen" Motorisierungen (z.B. 1,7 CDTI....) selbst bei relativ großen FOH's kaum möglich (der Butter-und-Brot-Motor ist nun mal der 1,6er Benziner), so ist die Chance, unterschiedliche Motorisierungen mit einem WW Probe zu fahren, in der Realität nie vorhanden (Vorführwagen habe selten Anhängerkupplungen).
Aussagen von Opel zu diesem Thema, die einem die Wahl erleichtern würden, habe ich auch noch nicht gesehen.
Also, versucht man, die Informationen die man hat, in Bezug auf die Anforderungen beim Gespann zu interpretieren.
Im Normalfall sind das Angaben über Drehmoment oder Leistung.
Das dies nicht ausreicht, eine Antriebseinheit ausreichend zu charakterisieren, ist nach den zahlreich vorhandenen Beiträgen zum Thema "Diesel oder Benziner" zu erkennen.
Das, was ich oben als wichtigste Anforderungen für mich umrissen hatte (Beibehaltung einer konstanten Geschwindigkeit), ist aber recht einfach zu überprüfen:
Mit Hilfe der Drehmoment/Leistungskurven, die es netter weise noch bei "www.opel.at" gibt, und den Getriebedaten von "opel-infos" ist man schon in der Lage, eine etwas objektivere Sicht der Dinge herbei zu führen.
Folgende Überlegung:
Je mehr maximal mögliche Leistung (oder Zugkraft) ich in den Gangstufen habe, die im vorgegebenen Geschwindigkeitsbereich (85 und 105) funktionieren, desto größer können die Steigungen oder der Gegenwind sein und desto weniger muss man schalten. Außerdem kann man in dem Geschwindigkeitsbereich schneller überholen (z.B. LKW).
Ich wollte zuerst einen Meriva 1,6 ET haben, weil ich meinte mit 105 PS aus zu kommen und Spaß an der Easytronic habe. Mit zwei Personen fährt dieses Modell, für meinen Geschmack, komplett ausreichend.
Wie sieht es aber aus, wenn ich meinen WW (1000kg GG) dranhänge und noch 2 Leute plus Gepäck im Auto bewegen will? Das Gespanngewicht dürfte dann bei ca. 2700 kg liegen.
Das Gesamtgewicht ist entscheidend beim Befahren von Steigungen und beim Beschleunigen.
Die einzige Vergleichsgröße, die ich habe, ist mein Astra G, 3-türig, mit der Z16XE(74KW)-Maschine, mit dem ich den WW bisher ziehe. Das Gespanngewicht beträgt mit dem Astra nur ca. 2450kg!
Die Leistung, die Beschleunigung und die Steigfähigkeit, die der Astra mit meinem WW bringt, ist für mich gerade akzeptabel. Verschlechtern wollte ich mich nicht.
Schon an den Grunddaten der beiden Autos kann man erkennen, dass ich mich mit dem Meriva wahrscheinlich verschlechtern würde. 10% Mehrgewicht sind nicht ohne weiteres mit 5% Mehrleistung aus zu gleichen!
Es kommt natürlich noch auf die Getriebeabstufung an, ob in den höheren Gängen noch genug Leistung mobilisiert werden kann. In der Beziehung macht die Getriebeabstufung des Meriva 1,6 ET die Sache (Handicap durch das Gewicht) noch schlimmer, da die beiden höchsten Gangstufen länger übersetzt sind.
Wenn man sich die Leistungsdaten ansieht, kommt man zu dem Schluss, dass der besonders lang übersetzte 5.Gang mit Gespann bei 85 bis 105km/h kaum zu gebrauchen sein dürfte! Bleibt also nur standardmäßig der 4.Gang und der relativ kurz übersetzte 3.Gang bei Belastung.
Hier die maximal möglichen Leistungen in den einzelnen Gangstufen bei 85 und bei 105 km/h.
Alle Werte basieren auf den, teilweise, sehr kümmerlichen Schaubildern von Opel. Außerdem können natürlich auch Rechenfehler vorhanden sein! Also bitte nicht alles auf die Goldwaage legen.
Hier die Werte meiner Vergleichskandidaten:
Meriva1,6ET(77KW):
Geschwindigkeit 85km/h
Gang Leistung(PS) Drehzahl
3 87 4150
4 55 2800
5 36 2000
Geschwindigkeit 105km/h
3 100 5150
4 71 3450
5 47 2500
Astra G 1,6(74KW)
Geschwindigkeit 85km/h
Gang Leistung(PS) Drehzahl
2 96 5850
3 81 3850
4 64 3100
5 47 2450
Geschwindigkeit 105km/h
3 91 4750
4 80 3800
5 62 3000
Das sind also die möglichen Gänge bei den jeweiligen Geschwindigkeiten. Bei den Benzinern habe ich 6000 1/min als obere Schmerzgrenze festgesetzt.
Im 4. und 5. Gang ist der Meriva dem Astra hoffnungslos unterlegen, vor allem, wenn man bedenkt, dass das Gespann beim Meriva ca. 10% schwerer ist. Im 3. Gang hat der Meriva eine höhere maximale Leistung als der Astra. Das dürfte aber nur ungefähr das höhere Gewicht wettmachen.
Dafür kann der Astrafahrer bei 85km/h noch mal in den 2. Gang schalten, so dass er bei dieser Geschwindigkeit eine größere Steigung befahren könnte. Ob er es dann allerdings lustig findet mit fast 6000 1/min zu fahren, kann ich nicht sagen...
Die Leistungen des handgeschalteten 1,6erMeriva sind im 5 Gang etwas höher und in den Gängen 2 und 3 geringer als beim ET.
Beim Meriva 1,8 ist es auch so, dass er in diesem Geschwindigkeitsbereich (85 -105) nur im 2. Gang bei 5750 1/min fast seine Maximalleistung ausspielen kann.
Eine Sache hat mich etwas überrascht:
Der Meriva mit der geringsten Maximalleistung, also der 1,3 CDTI mit 55KW ist dem 1,8er mit 92KW im 5 Gang in dem Geschwindigkeitsbereich von 85 bis 105km/h minimal überlegen!
Damit ich richtig verstanden werde:
Das würde sich z.B. auf die Beschleunigung von 85 auf 105km/h oder bei einer Steigung im 5.Gang auswirken. Wenn beide dann so weit herunterschalten wie es möglich ist, fährt der 1,8er dem Diesel natürlich weg, weil er schlicht und ergreifend 50PS mehr zur Verfügung hat!
Bei einer Gespann-Beschleunigung von 0 auf 85km/h würden die Modelle mit der höheren Maximalleistung normalerweise auch immer gewinnen. Diese Disziplin ist für mich, genau wie beim Fahren ohne WW, uninteressant.
Kräftige obere Gangstufen sind bei Gespannfahrt und -geschwindigkeit wichtiger.
Ich habe mir den 92KW-Diesel bestellt. Das dürfte die beste Motorisierung für den Anhängerbetrieb sein. Auch den 74KW-Diesel halte ich für gut. Der 92er ist eigentlich nur beim Herunterschalten besser als der 74er.
Meriva 1,4 und 1,6 (Handschaltung) tun sich im 5.Gang nicht viel. Der 1,6er hat natürlich beim Runterschalten auch wieder mehr Leistung. Die Benziner halte ich, vielleicht mit Ausnahme des 1,8er, auch in Anbetracht des hohen Eigengewichts des Merivas für keine guten Gespannmotorisierungen.
Der 1,8er hat ziemlich exakt die gleichen Leistungswerte im 4. und 5.Gang zwischen 85 und 105 wie der 1,6erAstra. Bei über 200kg erhöhtem Gespanngewicht, wäre ich davon sicherlich etwas enttäuscht.
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8 Antworten
Hallo,
ich ziehe meinen WoWa (1100kg) mit meinem 1.8er problemlos im 4.Gang bei 100-105km/h über die Autobahn. Der Tempomat hält die Geschwindigkeit ziemlich gut. Bei stärkeren Steigungen muß ich zwar schon mal den 3. Gang zur Hilfe nehmen, ist aber nur in bergigen Gegenden nötig. Allerdings muß ich sagen, daß ein Zugbetrieb mit dem 1.8er mit 14 bis 15l/100km bestraft wird. Auch ein Grund, warum ich vor kurzem auf Autogas umgerüstet habe...
Axel
Hallo Axel,
danke für die Rückmeldung.
Das du deine Reisegeschwindigkeit im 4 Gang fährst und nicht im 5. Gang hat sicher den Grund, dass die Geschwindigkeit bei deinem Gespann im 5. Gang oftmals nicht zu halten ist. Dies bestätigt meine Einschätzung.
Mein Astra G hat im 5. Gang bei 105km/h ungefähr die gleiche maximale Leistung wie der Meriva 1,8 im 5.Gang.
Ich kann die Geschwindigkeit einigermaßen gut halten (Tempomat). Dies liegt aber da dran, dass mein Gespann insgesamt (KFz und WW) mindestens 300kg leichter ist und mein WW wahrscheinlich strömungsgünster ist als deiner (Eriba Touring Troll).
Der Benzinverbrauch spiegelt das auch wieder. 14-15 Liter finde ich etwas heftig, aber wenn man bedenkt, dass du bei 105km/h ständig mit ca 3450 1/min unterwegs bist verwundert das eigentlich nicht.
Mit meinem Astra fahre ich die 105km/h im 5.Gang bei ca 3000 1/min und ca 10,5 Liter bei ebener Strecke.
Zum Vergleich:
Mit dem 92KW-Diesel ist die Leistung bei 105km/h im 6.Gang (entsprechend ca 2050 1/min) fast identisch mit der Leistung des 1,8er im 4.Gang bei gleicher Geschwindigkeit. Über den Verbrauch kann ich mangels Infos nichts sagen.
Hallo,
ich bin gerade von einer 5500km langen Schweden/Norwegen Tour mit meinem Meriva 1,7 CDTI und einem Wohnwagen mit 1200kg zul. Gesamtgewicht zurück. Ich bin von den Leistungen des Fahrzeuges voll überzeugt. Im 4. Gang fahr ich auf der Autobahn locker bei ca. 3000U/min die 100km/h und im 5.Gang bei ca. 2000-2300U/min. Im 4.Gang kann ich aber auch z.B. bei 80km/h gut auf 100-110km/h beschleunigen -geht nicht gut mit dem 5. Gang . Bei starken Steigungen - 8 - 10% - zieht das Auto den Wohnwagen in mir bis dahin nicht bekannter Leichtigkeit den Berg hinauf. (Ich habe vorher einen Volvo V40 mit 115 PS (Benziner) gefahren - war recht lahm gegenüber dem Meriva). Auf der Autobahn ist der dritte Gang nur bei starker Beschleunigung am Berg und niedriger Anfangsgeschwindigkeit notwendig. Die Stabilität des Gespanns ist überzeugend. Überholende Busse merkt man nicht (keinSog) und selbst bei recht starkem Seitenwind bleibt der Anhänger ruhig. Das liegt natrürlich am hohen Eigengewicht des Meriva, aber auch an der Schlingerdämpfung des Wohnwagens.
Meine Frau hat während der Fahrt beim Tanken genau Buch geführt, ich kann es immer noch nicht glauben - trotz vieler Pässe in Norwegen - 8,6l/100km Diesel hat der Motor verlangt (der Volvo kam mit 13 -14 l Super aus!!!).
Kleine Anmerkung: Bei der TÜV Abnahme des Gespanns auf 100km/h wollte der Prüfer unbedingt den KFZ Schein des Merivas sehen, da er dem "Kleinen" nicht das hohe Eigengewicht zugetraut hat.
Mit freundlichen Grüßen
Fidi17
Hallo Fidi17,
so eine ähnliche Tour plane ich auch für das nächste Jahr.
Bei meinen bisherigen "Nur"-Schwedentouren mit Wohnwagen habe ich festgestellt, dass der Durchschnittssverbrauch trotz der vielen Steigungen nicht hoch ist. Das liegt wohl an den geringen Geschwindigkeiten, die gefahren werden können bzw dürfen. Eine Deutschlandtour auf der BAB mit ausgenutzter 100er-Regelung ist jedenfalls wesentlich teurer pro 100km.
Du hast ja sicherlich den Diesel mit 5 Gängen. Für den habe ich leider kein Leistungsdiagramm gefunden. Wird anscheinend in Österreich nicht mehr angeboten.
Von daher kann ich die Leistung in den einzelnen Gängen im besagten Geschwindigkeitbereich auch nicht berechnen.
Hast du einen "normalen" Wohnwagen, also ca 2,5m hoch und 2,2m breit, oder einen mit Hubdach (z.B. Eriba Touring ca 2,2m hoch und ca 2,1m breit)?
Etwas ist mir bei deinem Beitrag nicht ganz klar:
wenn der Prüfer dein "Gespann" abgenommen hat, hast du noch die alte 100er-Regelung, bei der immer das Leergewicht des ZugFz mittels FzSchein festgestellt werden musste.
Bei der neuen 100er-Regelung wird nur noch der Anhänger überprüft und das Mindestleergewicht des ZugFz eingetragen. Das passende Auto für das Gespann zu benutzen, ist jetzt Sache des Fahrers.
Wenn du allerdings tatsächlich die alte 100er-Regelung hast, müsste mindestens 1500kg Leergewicht in deinem Fz-Schein stehen (1500kg x 0,8 = 1200kg). Eine Schlingerdämpfung brauchst du bei der 0,8er Regelung weder in der alten noch in der neuen Version.
Mich würde schon interessieren, welche Regelung du hast und welches Leergewicht in deinem FzSchein steht. Laut Meriva-Betriebsanleitung soll ein 1,7er Diesel mit Anhängekupplung und Klima ja tatsächlich über 1500kg (EG) Leergewicht haben.
Hallo navec,
ich habe einen normalen Wohnwagen mit einer Höhe von2,53 m und einer Breite von 2,20 m.
Ich fahre nach der neuen 100er Regelung.
Der Prüfer beim TÜV wollte mich sicherlich vor Schaden bewahren, als er mein "kleines " Zugfahrzeug sah, hatte er wohl Mittleid und hat wohl gedacht, warum will der Geld für etwas ausgeben, das er doch nicht gebrauchen kann. Als er die Gesamtmasse des Meriva gesehen hatte, grinste er und meinte, "das sieht man ja nicht sofort".(Ich weiß, dass ich für die Einhaltung der Vorschriften verantwortlich bin.)
Im Fahrzeugschein meines 5-Gang Merivas Bj.6.2006 ist eine Leermasse von 1455kg eingetragen. Ich habe ein vollautomatische Klimaanlage, elektr. Fensterheber vorne, ein normales Rad als Reserverad, sonst keine Extras.
Die technisch zulässige Gesamtmasse beträgt bei Anhängerbetrieb 1960kg, sonst 1935kg (also bei Anhängerbetrieb darf die Gesamtmasse um die Masse der abnehmbare Anhängerkupplung erhöht werden).
Leider muss ich die Anhängerkupplung bei Solofahrten immer abnehmen, da sie das Nummernschild teilweise verdeckt.
Mit freundlichen Grüßen
Fidi17
Hallo Fidi17,
das macht Opel anscheinend immer so. In die Papiere kommt nur das Leergewicht des Grundmodells für den jeweiligen Motor. Es gibt auch bei den alten FzScheinen keinen Hinweis, dass sich das Leergewicht je nach Ausrüstung erhöht.
Wenn schon eine Anleitung zur Ermittlung des tatsächlichen (EG)-Leergewichtes in der Betriebsanleitung steht (Anhängerkupplung und Klima jeweils plus 25kg), müsste konsequenterweise auch ein Hinweis darauf in den offiziellen Fz-Papieren vorhanden sein (Wofür steht das denn sonst überhaupt in der Betriebsanleitung?).
Falls eine Kontrolle erfolgt, glaube ich nicht, dass man sich, unter Vorlage der Betriebsanleitung und des Fz-Scheins, darauf heraus reden kann, das der 1,7er Diesel mit Klimaanlage und AHK immer über 1500kg Leergewicht hat.
Die Leute, die z.B. einen Wohnwagen mit 1200kg haben, nicht unbedingt eine teure Anti-Schlingerkupplung brauchen und auch nicht so gerne Ablasten wollen, könnten dann direkt von der 100er-Regelung Gebrauch machen. In deinem Fall, mit der Anti-Schlingerkupplung, ist das ja egal, da die zulässige Anhängelast die Grenze darstellt.
Ich habe übrigens noch ein (sehr lausiges) Leistungsdiagramm vom 1,7 CDTI 5.Gang gefunden:
Der 5.Gang ist dort, bei gleicher Geschwindigkeit, minimal unter der Drehzahl vom 5.Gang des 6. Gang-Modells.
Dies wirkt sich höchstens bei ca 85 km/h aus. In dem entsprechenden Drehzahlbereich der beiden 5. Gänge (um die 2000 1/min), zählen, wegen der Turboladercharakteristik, schon geringe Drehzahlunterschiede. Hier hat das 6.Gang-Modell im 5.Gang also minimal die Nase vorn, weil die Drehzahl minimal höher ist.
Im jeweils 3. Gang ist das 6.Gang-Modell dann bei 105 km/h aber etwas im Nachteil, da in diesem Drehzahlbereich beim DPF-Motor (4250 1/min) schon langsam die Lichter ausgehen (Leistungszunahme nur bis 4000 1/min).
Der alte Motor kann aber bis 4400 1/min volle Leistung abgeben und hat daher ein breiteres, nutzbares Drehzahlband als der DPF-Motor.
Deswegen musste man den DPF-Motor wohl etwas tunen, weil eben doch Leistung durch den DPF , gerade bei großen Abgasdurchsatz, verloren geht.
Im Endeffekt geben sich die beiden Modelle in Bezug auf das Wohnwagenziehen nicht viel.
Natürlich wird man den 6. Gang bei ca 100km/h noch zusätzlich benutzen können.
Die Leistung/Zugkraft im 6.Gang beim 74KW Diesel ist im Bereich zwischen 85 und 105km/h immer noch deutlich höher als beim 1,8er 92KW im 5.Gang.
Hallo navec.
Der 1.8er zieht den Wowa auch im 5. Gang und hält die Geschwindigkeit auf ebener Strecke. Daß ich dennoch im 4. Gang ziehe, hat den Grund, daß es deutlich zu spüren ist, wie der Motor mit der Last zu kämpfen hat. Im 4. Gang ist davon nichts zu spüren...
Axel
Hallo Axel,
"...daß es deutlich zu spüren ist, wie der Motor mit der Last zu kämpfen hat....".
Da der Motor im 5.Gang bei 105 mit dem Meriva plus Wohnwagen (ich nehme mal an, dass du auch einen Wohnwagen mit "normalen" Abmessungen hast) tatsächlich zu kämpfen hat, ist ja der Grund, weswegen du (oder dein Tempomat), schon bei einer relativ kleinen Autobahnsteigung das Tempo in dem Gang nicht mehr halten kannst.
Du besitzt ja sogar das stärkste Benziner-Modell.
Jetzt kannst du dir sicherlich vorstellen, was mit den anderen Benzinern passiert, wenn die dein Gespann (was ja mit 1100kg durchaus im üblichen Rahmen ist) im 5. Gang mit 105 km/h über die Autobahn ziehen wollen...
Mit meinem Astra wäre das auch kein Spaß. Deinen Wohnwagen würde ich bei 105 km/h wahrscheinlich auch nur im 4. Gang ziehen wollen.
Deshalb hatte ich mich für einen Wohnwagen entschieden, der zwar nicht viel leichter ist, aber garantiert wesentlich weniger Windwiderstand hat - und der Windwiderstand eines Gespanns ist bei 105 entscheidend.
Einen Orientierungswert möchte ich zum Thema Windwiderstand mal nennen:
Im ersten Jahr, als wir den WW (Eriba Troll) hatten, stand mir nur mein Corsa B mit 1,2 16V(65PS)-Maschine (der ist 500kg leichter als ein Meriva) zur Verfügung.
90 km/h kann man im 5.Gang in der Ebene relativ gut halten. Die Höchstgeschwindigkeit des Gespanns habe ich in Frankreich mit 120km/h festgestellt (langsam an die Geschwindigkeit herangetastet - gewackelt hat nichts).
Das wäre mit einem normalen Wohnwagen, bei gleichem Gewicht, mit dem Corsa unmöglich.