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Merkwürdiges Phänomen fahrdynamischer Sitz und Memory-Paket

Mercedes E-Klasse W211
Themenstarteram 13. November 2013 um 14:02

Hallo zusammen, ich bin seit kurzem Besitzer eines E320 T von 2005.

Ich habe das Memory-Paket für Fahrer- und Beifahrerseite und den fahrdynamischen Sitz auf der Fahrerseite verbaut.

Bis jetzt hat das auch immer wunderbar funktioniert, seit vorgestern habe ich aber das Gefühl, dass die Lendenwirbelstütze ein Eigenleben entwickelt hat.

Ich habe die Lendenwirbelstütze nur leicht aufgepumpt und die Einstellung auch auf Memory-Position 1 gespeichert. Nun ist es so, dass das Luftkissen vollständig aufpumpt sobald ich irgendeine Taste drücke, die in Zusammenhang mit dem Memory-Paket steht. Will ich die Spiegel verstellen oder drücke ich nur auf das "M" um zu speichern bläst sich das Kissen maximal auf und drückt mich fast aus dem Sitz.

Heute ist dies auch beim Einschalten der Zündung und sogar einmal während der Fahrt passiert, letzteres ist mehr als unschön.

Auch wenn ich auf die Knöpfe vom Luftkissen für die Oberschenkel drücke wird die Lendenwirbelstütze auf- bzw. abgepumpt.

Ich habe nun mehrfach die Sitzposition neu abgespeichert, auch auf den anderen Speicherpositionen, das hat nicht geholfen.

Hinzu kommt nun auch noch, dass die Spiegelposition nicht mehr stimmt. Beim Einschalten der Zündung fahren die Spiegel auf eine andere Position als abgespeichert, drücke ich dann auf die Memory-Taste passiert erst gar nichts, nach wiederholtem Drücken fahren die Spiegel dann wieder auf eine ganz andere Position.

Hat jemand so etwas schon einmal erlebt, bzw. weiß woran das liegen könnte?!

Es ist zum ersten Mal vorgestern aufgetreten, als es hier ziemlich kalt war (Wagen steht draußen), im KI stand auch beim Starten, dass Komfortfunktionen kurzzeitig deaktiviert wären, vielleicht kann das damit im Zusammenhang stehen?!

Danke im Voraus.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 29. August 2015 um 17:02

So nach langer Zeit möchte ich mich hier noch einmal zu Wort melden.

Ich war kurz nach meinem letzten Beitrag bei der MB Niederlassung und habe dort das Problem geschildert.

Die haben daraufhin den Wagen ausgelesen, ohne Erfolg. Laut Angabe des Werkstattmeisters sind die betreffenden Einheiten für den Fahrdynamischen Sitz auch nicht diagnosefähig.

Die Werkstatt wollte daher auf Verdacht diverse Steuergeräte tauschen. Der Spaß hätte mich weit über 2000€ kosten sollen.

Das war es mir dann natürlich nicht wert und ich habe mich damit abgefunden mehr oder weniger.

In den letzten Wochen bin ich durch eine neue Arbeitsstelle sehr viel Langstrecke unterwegs. Der besagte Fehler vom ersten Beitrag wurde dabei immer schlimmer, bis das Kissen quasi kontinuierlich aufgeblasen und wieder abgelassen wurde.

Das hat mich nun dermaßen genervt, dass ich mich der Sache selbst angenommen habe.

So wie es scheint habe ich das Problem auch gelöst:

Es gibt in dem Sinne keinen wirklichen Defekt.

In der Rückenlehne des Sitzes ist der Ventilkasten für alle Luftkissen im Sitz verbaut. Dieses habe ich ausgebaut, geöffnet und näher unter die Lupe genommen.

Die Elektronik für die Ventilansteuerung habe ich durchgecheckt -> In Ordnung (ich bin Entwicklungsingenieur und habe das entsprechende Equipment)

Danach habe ich jedes der 9 Ventile einzeln durchgeschaltet mit einem Labornetzteil (mit abgetrennter Elektronik).

Und siehe da das Ventil in der unteren Reihe ganz rechts (Anschlüsse oben) schaltete nicht.

Also den Ventilblock an sich zerlegt (geht ganz einfach durch wegschieben der mittleren Kunststoffstreifen oben und unten) und die Ventilmechanik freigelegt.

Es war zu sehen, dass der Stößel des Ventils irgendwo zwischen auf und zu "kleben" geblieben ist. Wahrscheinlich durch Schmutz von außen.

Nach dem Reinigen des Ventils funktionierte es dann auch wieder wie die anderen.

Ich habe dann alles wieder zusammengebaut und den Ventilkasten wieder ins Auto.

--> Siehe da, der Fehler ist weg!

Ich schreibe das hier, falls vielleicht jemand das gleiche Problem haben sollte.

Es ist zwar etwas Bastellei aber nicht allzu schwierg.

Bei Bedarf kann ich auch Bilder von meiner "Reparatur" einstellen.

P.S. Das Problem mit der Spiegelposition hatte damit gar nichts zu tun, da waren einfach nur die Leitungen für die Positionsrückmeldung im Spiegelgehäuse durchgescheuert.

18 weitere Antworten
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18 Antworten

und wieder die alte Antwort,

Fehlerspeicher mit SD auslesen.

Alles andere ist Glaskugelraten

am 13. November 2013 um 14:36

Zum Schutz der Batterie werden bei Kälte solche Sonderfunktionen vorübergehend deaktiviert

dazu gehören auch die Sitzheizung, die heizbare Heckscheibe und andere Verbraucher

 

Hast du zufällig den Zweitschlüssel in Gebrauch seit das Phänomen auftritt?

Themenstarteram 13. November 2013 um 18:15

Ich wollte nur ersteinmal hier fragen, ob dieses Verhalten vielleicht bekannt ist und durch irgendwelche "Tricks" unterbunden werden kann, bevor ich in die Werkstatt fahre ;).

Kurz nachdem die Meldung angezeigt wurde ließen sich die restlichen Verbraucher auch wieder einschalten, so wie das sein soll, nur der Sitz fing an zu spinnen.

Ich verwende ausschließlich den Erstschlüssel, den Zweitschlüssel habe ich noch gar nicht benutzt, seit ich den Wagen habe.

Ich sollte vielleicht erwähnen, dass ich auch die Keyless-Go Funktionalität habe und daher den Schlüssel nicht ins Zündschloss stecke.

Themenstarteram 29. August 2015 um 17:02

So nach langer Zeit möchte ich mich hier noch einmal zu Wort melden.

Ich war kurz nach meinem letzten Beitrag bei der MB Niederlassung und habe dort das Problem geschildert.

Die haben daraufhin den Wagen ausgelesen, ohne Erfolg. Laut Angabe des Werkstattmeisters sind die betreffenden Einheiten für den Fahrdynamischen Sitz auch nicht diagnosefähig.

Die Werkstatt wollte daher auf Verdacht diverse Steuergeräte tauschen. Der Spaß hätte mich weit über 2000€ kosten sollen.

Das war es mir dann natürlich nicht wert und ich habe mich damit abgefunden mehr oder weniger.

In den letzten Wochen bin ich durch eine neue Arbeitsstelle sehr viel Langstrecke unterwegs. Der besagte Fehler vom ersten Beitrag wurde dabei immer schlimmer, bis das Kissen quasi kontinuierlich aufgeblasen und wieder abgelassen wurde.

Das hat mich nun dermaßen genervt, dass ich mich der Sache selbst angenommen habe.

So wie es scheint habe ich das Problem auch gelöst:

Es gibt in dem Sinne keinen wirklichen Defekt.

In der Rückenlehne des Sitzes ist der Ventilkasten für alle Luftkissen im Sitz verbaut. Dieses habe ich ausgebaut, geöffnet und näher unter die Lupe genommen.

Die Elektronik für die Ventilansteuerung habe ich durchgecheckt -> In Ordnung (ich bin Entwicklungsingenieur und habe das entsprechende Equipment)

Danach habe ich jedes der 9 Ventile einzeln durchgeschaltet mit einem Labornetzteil (mit abgetrennter Elektronik).

Und siehe da das Ventil in der unteren Reihe ganz rechts (Anschlüsse oben) schaltete nicht.

Also den Ventilblock an sich zerlegt (geht ganz einfach durch wegschieben der mittleren Kunststoffstreifen oben und unten) und die Ventilmechanik freigelegt.

Es war zu sehen, dass der Stößel des Ventils irgendwo zwischen auf und zu "kleben" geblieben ist. Wahrscheinlich durch Schmutz von außen.

Nach dem Reinigen des Ventils funktionierte es dann auch wieder wie die anderen.

Ich habe dann alles wieder zusammengebaut und den Ventilkasten wieder ins Auto.

--> Siehe da, der Fehler ist weg!

Ich schreibe das hier, falls vielleicht jemand das gleiche Problem haben sollte.

Es ist zwar etwas Bastellei aber nicht allzu schwierg.

Bei Bedarf kann ich auch Bilder von meiner "Reparatur" einstellen.

P.S. Das Problem mit der Spiegelposition hatte damit gar nichts zu tun, da waren einfach nur die Leitungen für die Positionsrückmeldung im Spiegelgehäuse durchgescheuert.

am 29. August 2015 um 18:17

hallo

Super Beitrag so geht es vielen hier im Forum.

Abzocke bei MB die zu nichts führt.

Am besten man kann sich selbst helfen.

#glyoxal

Zitat:

@glyoxal schrieb am 29. August 2015 um 20:17:47 Uhr:

Am besten man kann sich selbst helfen.

Nur hat halt leider nicht jeder das Wissen/technische Verständniss und das Equipment des TE und ist auf die Werkstatt angewiesen.

bilder würden mich schon interesieren

Habe ein ähnliches Problem. Bilder und eine genaue Positionsbeschreibung wäre gut.

Bei mir pumpen nicht mehr alles Kissen und mitten während der Fahrt pumpt dann plötzlich die untere Rückenlehne dir ein Loch in die Wirbelsäule.

Zitat:

@C3PO V3.0 schrieb am 13. November 2013 um 15:36:46 Uhr:

Zum Schutz der Batterie werden bei Kälte solche Sonderfunktionen vorübergehend deaktiviert

dazu gehören auch die Sitzheizung, die heizbare Heckscheibe und andere Verbraucher

Wohl brauche ich dann Sitzheizung wenn ich sie eh nicht nutzen kann? ;)

am 31. August 2015 um 14:24

Die Frage musst Du den Entwicklungsingenieuren bei MB stellen

Ob man es abzocke nennen kann ist fraglich. Ich glaube das Problem ist eher dass bei MB viele nicht wissen was sie eigentlich tun sobald es mehr als Reifen wechseln, Bremsen erneuern oder einen Ölwechsel gibt. Die alten Hasen wissen noch was man machen muss aber bei neuen Mechanikern fehlt irgendwie das wissen, die Lernbegierde oder der Ansporn mal etwas zu reparieren ohne immer gleich einfach tauschen zu wollen weil das das einfachste ist und dem Chef das meiste Geld einbringt. Oder aber wenn sie mal reparieren dann läuft es darauf raus dass der Mechaniker am Auto des Kunden übt und diese Lehrstunden dann dem Kunden in Rechnung gestellt wird.

Da lobe ich meinen MB Mechaniker. Der muss mit seinen 4 Schraubern auch ab und zu mal "probieren" stellt aber diese Zeit des Lernens nie in Rechnung. Kostenlose Mietwagen inkl. Benzin kommen noch oben drauf. Schade dass MB NLs nicht auch so arbeiten. Denn können könnten die es.

Themenstarteram 31. August 2015 um 16:58

So hier die "Anleitung":

Anwendung auf eigene Gefahr!

Um an den Ventilblock zu kommen müssen die zwei Torx Schrauben an der Rückenverkleidung (unten) herausgedreht werden und die Verkleidung entfernt werden (am besten den Sitz ganz nach oben und nach vorne fahren dafür.

Dann hat man den Ventilblock auch schon direkt vor der Nase.

Zum Ausbauen den Stecker auf der rechten Seite an der Kunststoffnase abziehen.

Links sind die ganzen Luftschläuche angeschlossen, diese kann man nicht ohne weiteres einzeln abziehen. In der Mitte der "Klammer", die die Schläuche fixiert, ist ein kleiner Schlitz, mit einem Schraubenzieher hier etwas hebeln um die Klammer zu entsichern. Dann kann sie nach links, inklusive aller Schläuche abgezogen werden.

Den Ventilblock kann man nun nach oben schieben und so aus der Halterung herausnehmen.

Den Äußeren Gummieinband kann man einfach abnehmen.

Zum Öffnen des Gehäuses muss an den Kanten des Deckels leicht mit einem flachen Schraubenzieher gehebelt werden, dadurch lässt sich der Deckel ausclipsen und öffnen.

Die Elektronik kann nun nach oben leicht angehoben werden und die Steckverbindungen vorsichtig getrennt werden.

Unbedingt auf statische Aufladung aufpassen, sonst ist die Elektronik schnell dahin!

Auf der Platine sind 3 Bauteile mit einem "Zapfen" oben zu erkennen. Das sind die Drucksensoren, sie passen genau in die drei runden Löcher im Gehäuse. Möglicherweise ist hier auch schon etwas Dreck drin.

Die beiden äußeren Sensoren sind für die beiden Seitenwangen R / L der 3. in der Mitte für alle restlichen Luftkissen.

Am besten lassen sich die Kanäle mit schwacher (!) sauberer Druckluft reinigen.

Hat man ein Netzteil greifbar (zwischen 8V und 15V, min. 500mA DC) kann man nun die Ventile einzeln durchtesten. Die schwarze Leitung beider Stecker ist der jeweilige gemeinsame Kontakt der oberen bzw. unteren Ventilreihe.

Das geht am besten, wenn man einen dünnen Klingeldraht in den jeweiligen Kontakt des Steckers schiebt.

Alle Ventile müssen ein deutlich hörbares "Klack" von sich geben. Bei mir schaltete das untere rechte Ventil nicht mehr. Das kann aber bei jemand anderem auch ein anderes Ventil sein, je nach Fehlerverhalten.

Zum Öffnen des eigentlichen Ventilblocks, müssen die spitz zulaufenden Kunststoffstreifen oben auf dem Block und auf der Rückseite einfach zur größeren Seite herausgeschoben werden.

Dann kann man den Block einfach auseinanderziehen.

Die Weißen Kunststoffteile mit dem Gummi dazwischen können auch einfach herausgenommen werden.

Hier muss man sich jetzt die Stößel der Magnete und die Gegenstücke im Kunststoff anschauen und gegebenenfalls mit einem feuchten Tuch reinigen.

Bei mir waren deutlich sichtbare Ablagerungen zu sehen.

Die Stößel der Ventile können auch per Hand gedrückt werden um zu sehen, ob sie sich frei bewegen können.

Vom Innenleben des Ventils habe ich leider keine Bilder gemacht.

Zum Zusammenbauen das ganze einfach rückwärts.

Meine Theorie zum Fehler:

So wie es aussieht wird nur ein Drucksensor für die beiden Lendenwirbel-Stützen und die Sitzauflage vorne benutzt. Das heißt der Sensor wird über die Ventile zugeschaltet und ist nicht ständig aktiv. Nur die beiden Seitenwangen besitzen eigene Sensoren um die Funktion des Fahrdynamischen Sitzes parallel hinzukriegen.

Öffnet ein Ventil jetzt nicht (komplett) bekommt der Sensor falsche Werte und löst das volle Aufpumpen des Kissens aus. (Das war ja der Fehler bei mir).

Nach dem Reinigen und zusammensetzen funktioniert bei mir nun alles wieder, was sehr dafür spricht, dass dies der Fehler war.

Ich hoffe ich konnte mit dieser kleinen Anleitung auch anderen helfen.

Sehr interessant. Was glaubst du was die verunreinigt war? Staub der zusammenbackte oder was? Vor allem wie kommt Dreck dort rein?

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