MF's Bastelstunde -- Heute: "Turbo Boost"
Hallo zusammen!
Ein weiterer schöner Sommertag. Das schreit doch geradezu nach einer verrückten Modifikation!
Der folgende Beitrag ist noch verrückter als meine bisherigen. Ja, das IST möglich! Die Ideen dazu stammen aus einem US-Forum für den Porsche 928. Denn der hat, wie ich gestern herausgefunden habe, das selbe Automatikgetriebe verbaut: Nämlich das 722.4! Wer hätt's gedacht? Das welt-trägste Getriebe in einem Luxus-Sportwagen.
Als "Vorwort" möchte ich an dieser Stelle meinen Beitrag zum Ändern der Schaltpunkte anführen: http://www.motor-talk.de/.../...e-heute-4-gang-automatik-t4557000.html
Nachdem also die Schaltpunkte um einiges verbessert wurden, fehlte mir noch der gewisse "Kick". "Kick-Down" habe ich ja schon, aber was spricht gegen sportliches Schalten auf Knopfdruck, ohne das Pedal bis zum Boden zu treten?
"Turbo Boost" für 4-Gang-Automaten -- Da wird sogar Michael Knight neidisch!
Zunächst einmal möchte ich mit einem "Vorurteil" aufräumen. Entgegen der weit verbreiteten Meinung, fährt unser (vom 722.4 betroffener) Dicker immer im 2. Gang an, auch wenn der Wählschalter auf "S" steht! Einzige ausnahmen: Direkt nach dem Start und wenn man die Fahrstufe "2" eingelegt hat. Was also nutzt mir die Stellung "E(co)"? Nichts! Denn der einzige Unterschied besteht darin, dass ich mit Eco auch direkt nach dem Start mit der 2. Stufe anfahre, und dass beim "durchtreten" nicht zurück geschaltet wird. Toll! Wer so einen nervösen Gasfuß hat, dass er diese Eco-Einstellung braucht -- der sollte über Ganzjahres-Titan-Spikes nachdenken...
Wäre es also nicht viel sinnvoller, wenn man statt der üblichen "E"- eine "Turbo Boost"-Einstellung hätte? Also eine sehr sportliche Schaltweise, als Alternative zum "Cruisen"? Aber sicher doch! Zumindest, wenn man so verrückt ist wie ich! Doch wie geht das? Die Automatik arbeitet hydraulisch, also ist da nichts mit Programmieren. Es gibt jedoch eine weitaus einfachere, aber sehr effektive Lösung. Und diese hängt mit dem Kick-Down-Schalter zusammen.
Wie funktioniert der Kick-Down-Schalter? Wieder herrscht darüber eine falsche, aber weit verbreitete Meinung. Zumindest geht das aus meiner Recherche hervor. Denn er schaltet NICHT einfach das Getriebe zurück. Die Funktion ist viel simpler und praktischer, und ihr könnt wahrscheinlich an dieser Stelle schon erkennen, auf was ich hinaus möchte. Der Kick-Down macht nämlich nur eines: Er setzt die Schaltpunkte viiiel weiter nach unten. Der Trick bei der Modifikation besteht nun also darin, diese Umstellung zu forcieren, ohne das Pedal über den Druckpunkt zu bewegen. Und das ist mit relativ einfachen Mitteln möglich, vor allem, wenn man schon einen sinnlosen "E"-Schalter hat, der geradezu danach schreit, gegen etwas sinnvolles getauscht zu werden.
"Auf dem Papier" sieht das Ganze so aus: Es wird parallel zum Kick-Down-Schalter ein weiterer Schalter angeschlossen (in meinem Fall der "E"-Schalter), der quasi einen Kick-Down ohne Kick-Down forciert. Und nochmal: Der Wagen schaltet bei Betätigung NICHT einfach nur zurück. Auch schaltet er nicht erst kurz vor dem roten Bereich. Es ist einfach nur ein "versteckter Sportmodus"!
In der Praxis funktioniert es wie folgt: Zunächst wird die komplette Verkleidung aus dem Fußbereich des Fahrers entfernt. Dafür schraubt man erst das Gaspedal ab (Bild 1), danach wird die "Teppich-Wanne", nachdem man alle weiteren, üblichen Verkleidungsteile entfernt hat, ausgebaut. Das sieht dann so aus wie auf Bild 2. Der Kick-Down-Schalter ist dann frei zugänglich (Bild 3). Dieser lässt sich einfach ausclipsen, der Stecker kann ohne Tricks abgezogen werden.
Auf Bild 4 könnt ihr den Schalter im ausgebauten Zustand sehen. Man erkennt die 4 Pins, welche folgende Funktionen erfüllen: Pin 1+3 sind kurzgeschlossen, wenn der Kick-Down NICHT betätigt wird, also bei normaler Fahrweise. Pin 2+4 sind verbunden, wenn man den Kick-Down benutzt. Warum nicht nur 2 Pins? Sobald der Kick-Down aktiviert ist (Pin 2+4 short), muss auch der lästige "E"-Modus temporär außer Gefecht gesetzt werden. Der Wird folglich durch Pin 1+3 geschleift, der Stromkreis beim treten unterbrochen. Ganz simple Technik also.
Als nächstes werden die Leitungen, die zu Pin 2+4 Führen (Pin 2+1 sind übrigens überbrückt, es sind insg. 3 Kabel, 2 davon müssen wir "bearbeiten") durchtrennt. Sinnigerweise verzinnt man nun die Litzen, damit es später nicht zu Problemen kommt. Ich habe dann einfach die durchgetrennten Leitungen wieder mit Lüsterklemmen verunden, und parallel zu Pin 2+4 dort ein relativ starkes Kabel angeschlossen (Bild 5). Laut diversen Intertseiten sollte das Kabel für 5-6A ausgelegt sein.
Dieses Kabel wird dann einfach bis zum Mittelschalter (Schaltknauf, etc.) gelegt (Bild 6+7). An dieser "Schaltgruppe" ist ein 2-poliger Stecker (Bild 8), an welchem die E/S-Umstellung hängt. Die 2 Pins sind short, wenn man E aktiviert hat. Wird nun also diese Leitung durchtrennt, befindet sich das Fahrzeug permanent in "S". Ich habe dann einfach mein Kabel vom Kick-Down an diesen Stecker geklemmt (Bild 9). Wie rum man die Kabel anschließt, ist egal, weil der Schalter von Masse isoliert ist.
Der Zusammenbau erfolgt natürlich in umgekehrter Reihenfolge. Und das war's dann auch schon!
Mit 1-3 Stunden Arbeit hat man so also eine super-praktische, und vor allem, coole Modifikation, die euer Fahrzeug per Knopfdruck in den Sportwagen-Modus versetzt (inkl. Anfahren im 1. Gang)! Nachteile: Keine ersichtlichen (bislang). Ob man das nun seiner uralten Automatik antun möchte, ist jedem selbst überlassen. Aber die "Kollegen" aus den US-Porsche-Foren haben bislang nichts negatives berichtet. Kann aber auch daran liegen, dass die Umbauer mittlerweile im Verkehr ums Leben gekommen sind, weil dieser "Turbo Boost", wie der Name schon sagt, ungeahnte Leistungsreserven offenbart.
Ob sich das alles auch auf die 5-Gang übertragen lässt, kann ich nicht sagen. Und natürlich erfolgt Nachmachen, wie immer, auf eigene Gefahr!
Und um es nochmal ganz klar zu sagen: Es wird NICHT immer im niedrigsten Gang gefahren im "Turbo Boost" Modus. Es wird auch nicht jeder Gang ausgedreht. Es ist nichts weiter als eine sportlichere Schaltweise, die sich fast ausschließlich beim Beschleunigen bemerkbar macht -- Nicht, wenn die Geschwindigkeit bereits erreicht ist. Bei "normalem" Gas, wählt das Fahrzeug weiterhin die üblichen Gänge, die man auch im E oder S ohne Modifikation fährt! Das ganze funktioniert so gut, wie ich es selbst nicht erwartet hätte. Es ist also möglich, immer in diesem Modus zu fahren, ohne einen nennenswerten Mehrverbrauch ertragen zu müssen. Ein "dahingleiten" genau so machbar, wie im sonst auch. Das Auto schaltet auch nicht Hektisch, wenn man es langsam/normal angeht.
Also.. bleibt sportlich, oder macht zumindest eurem Dicken Beine!
LG
Beste Antwort im Thema
Hallo zusammen!
Ein weiterer schöner Sommertag. Das schreit doch geradezu nach einer verrückten Modifikation!
Der folgende Beitrag ist noch verrückter als meine bisherigen. Ja, das IST möglich! Die Ideen dazu stammen aus einem US-Forum für den Porsche 928. Denn der hat, wie ich gestern herausgefunden habe, das selbe Automatikgetriebe verbaut: Nämlich das 722.4! Wer hätt's gedacht? Das welt-trägste Getriebe in einem Luxus-Sportwagen.
Als "Vorwort" möchte ich an dieser Stelle meinen Beitrag zum Ändern der Schaltpunkte anführen: http://www.motor-talk.de/.../...e-heute-4-gang-automatik-t4557000.html
Nachdem also die Schaltpunkte um einiges verbessert wurden, fehlte mir noch der gewisse "Kick". "Kick-Down" habe ich ja schon, aber was spricht gegen sportliches Schalten auf Knopfdruck, ohne das Pedal bis zum Boden zu treten?
"Turbo Boost" für 4-Gang-Automaten -- Da wird sogar Michael Knight neidisch!
Zunächst einmal möchte ich mit einem "Vorurteil" aufräumen. Entgegen der weit verbreiteten Meinung, fährt unser (vom 722.4 betroffener) Dicker immer im 2. Gang an, auch wenn der Wählschalter auf "S" steht! Einzige ausnahmen: Direkt nach dem Start und wenn man die Fahrstufe "2" eingelegt hat. Was also nutzt mir die Stellung "E(co)"? Nichts! Denn der einzige Unterschied besteht darin, dass ich mit Eco auch direkt nach dem Start mit der 2. Stufe anfahre, und dass beim "durchtreten" nicht zurück geschaltet wird. Toll! Wer so einen nervösen Gasfuß hat, dass er diese Eco-Einstellung braucht -- der sollte über Ganzjahres-Titan-Spikes nachdenken...
Wäre es also nicht viel sinnvoller, wenn man statt der üblichen "E"- eine "Turbo Boost"-Einstellung hätte? Also eine sehr sportliche Schaltweise, als Alternative zum "Cruisen"? Aber sicher doch! Zumindest, wenn man so verrückt ist wie ich! Doch wie geht das? Die Automatik arbeitet hydraulisch, also ist da nichts mit Programmieren. Es gibt jedoch eine weitaus einfachere, aber sehr effektive Lösung. Und diese hängt mit dem Kick-Down-Schalter zusammen.
Wie funktioniert der Kick-Down-Schalter? Wieder herrscht darüber eine falsche, aber weit verbreitete Meinung. Zumindest geht das aus meiner Recherche hervor. Denn er schaltet NICHT einfach das Getriebe zurück. Die Funktion ist viel simpler und praktischer, und ihr könnt wahrscheinlich an dieser Stelle schon erkennen, auf was ich hinaus möchte. Der Kick-Down macht nämlich nur eines: Er setzt die Schaltpunkte viiiel weiter nach unten. Der Trick bei der Modifikation besteht nun also darin, diese Umstellung zu forcieren, ohne das Pedal über den Druckpunkt zu bewegen. Und das ist mit relativ einfachen Mitteln möglich, vor allem, wenn man schon einen sinnlosen "E"-Schalter hat, der geradezu danach schreit, gegen etwas sinnvolles getauscht zu werden.
"Auf dem Papier" sieht das Ganze so aus: Es wird parallel zum Kick-Down-Schalter ein weiterer Schalter angeschlossen (in meinem Fall der "E"-Schalter), der quasi einen Kick-Down ohne Kick-Down forciert. Und nochmal: Der Wagen schaltet bei Betätigung NICHT einfach nur zurück. Auch schaltet er nicht erst kurz vor dem roten Bereich. Es ist einfach nur ein "versteckter Sportmodus"!
In der Praxis funktioniert es wie folgt: Zunächst wird die komplette Verkleidung aus dem Fußbereich des Fahrers entfernt. Dafür schraubt man erst das Gaspedal ab (Bild 1), danach wird die "Teppich-Wanne", nachdem man alle weiteren, üblichen Verkleidungsteile entfernt hat, ausgebaut. Das sieht dann so aus wie auf Bild 2. Der Kick-Down-Schalter ist dann frei zugänglich (Bild 3). Dieser lässt sich einfach ausclipsen, der Stecker kann ohne Tricks abgezogen werden.
Auf Bild 4 könnt ihr den Schalter im ausgebauten Zustand sehen. Man erkennt die 4 Pins, welche folgende Funktionen erfüllen: Pin 1+3 sind kurzgeschlossen, wenn der Kick-Down NICHT betätigt wird, also bei normaler Fahrweise. Pin 2+4 sind verbunden, wenn man den Kick-Down benutzt. Warum nicht nur 2 Pins? Sobald der Kick-Down aktiviert ist (Pin 2+4 short), muss auch der lästige "E"-Modus temporär außer Gefecht gesetzt werden. Der Wird folglich durch Pin 1+3 geschleift, der Stromkreis beim treten unterbrochen. Ganz simple Technik also.
Als nächstes werden die Leitungen, die zu Pin 2+4 Führen (Pin 2+1 sind übrigens überbrückt, es sind insg. 3 Kabel, 2 davon müssen wir "bearbeiten") durchtrennt. Sinnigerweise verzinnt man nun die Litzen, damit es später nicht zu Problemen kommt. Ich habe dann einfach die durchgetrennten Leitungen wieder mit Lüsterklemmen verunden, und parallel zu Pin 2+4 dort ein relativ starkes Kabel angeschlossen (Bild 5). Laut diversen Intertseiten sollte das Kabel für 5-6A ausgelegt sein.
Dieses Kabel wird dann einfach bis zum Mittelschalter (Schaltknauf, etc.) gelegt (Bild 6+7). An dieser "Schaltgruppe" ist ein 2-poliger Stecker (Bild 8), an welchem die E/S-Umstellung hängt. Die 2 Pins sind short, wenn man E aktiviert hat. Wird nun also diese Leitung durchtrennt, befindet sich das Fahrzeug permanent in "S". Ich habe dann einfach mein Kabel vom Kick-Down an diesen Stecker geklemmt (Bild 9). Wie rum man die Kabel anschließt, ist egal, weil der Schalter von Masse isoliert ist.
Der Zusammenbau erfolgt natürlich in umgekehrter Reihenfolge. Und das war's dann auch schon!
Mit 1-3 Stunden Arbeit hat man so also eine super-praktische, und vor allem, coole Modifikation, die euer Fahrzeug per Knopfdruck in den Sportwagen-Modus versetzt (inkl. Anfahren im 1. Gang)! Nachteile: Keine ersichtlichen (bislang). Ob man das nun seiner uralten Automatik antun möchte, ist jedem selbst überlassen. Aber die "Kollegen" aus den US-Porsche-Foren haben bislang nichts negatives berichtet. Kann aber auch daran liegen, dass die Umbauer mittlerweile im Verkehr ums Leben gekommen sind, weil dieser "Turbo Boost", wie der Name schon sagt, ungeahnte Leistungsreserven offenbart.
Ob sich das alles auch auf die 5-Gang übertragen lässt, kann ich nicht sagen. Und natürlich erfolgt Nachmachen, wie immer, auf eigene Gefahr!
Und um es nochmal ganz klar zu sagen: Es wird NICHT immer im niedrigsten Gang gefahren im "Turbo Boost" Modus. Es wird auch nicht jeder Gang ausgedreht. Es ist nichts weiter als eine sportlichere Schaltweise, die sich fast ausschließlich beim Beschleunigen bemerkbar macht -- Nicht, wenn die Geschwindigkeit bereits erreicht ist. Bei "normalem" Gas, wählt das Fahrzeug weiterhin die üblichen Gänge, die man auch im E oder S ohne Modifikation fährt! Das ganze funktioniert so gut, wie ich es selbst nicht erwartet hätte. Es ist also möglich, immer in diesem Modus zu fahren, ohne einen nennenswerten Mehrverbrauch ertragen zu müssen. Ein "dahingleiten" genau so machbar, wie im sonst auch. Das Auto schaltet auch nicht Hektisch, wenn man es langsam/normal angeht.
Also.. bleibt sportlich, oder macht zumindest eurem Dicken Beine!
LG
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Als "Vorwort" möchte ich an dieser Stelle meinen Beitrag zum Ändern der Schaltpunkte anführen: http://www.motor-talk.de/.../...e-heute-4-gang-automatik-t4557000.html
Nachdem also die Schaltpunkte um einiges verbessert wurden, fehlte mir noch der gewisse "Kick". "Kick-Down" habe ich ja schon, aber was spricht gegen sportliches Schalten auf Knopfdruck, ohne das Pedal bis zum Boden zu treten?
"Turbo Boost" für 4-Gang-Automaten -- Da wird sogar Michael Knight neidisch!
Zunächst einmal möchte ich mit einem "Vorurteil" aufräumen. Entgegen der weit verbreiteten Meinung, fährt unser (vom 722.4 betroffener) Dicker immer im 2. Gang an, auch wenn der Wählschalter auf "S" steht! Einzige ausnahmen: Direkt nach dem Start und wenn man die Fahrstufe "2" eingelegt hat. Was also nutzt mir die Stellung "E(co)"? Nichts! Denn der einzige Unterschied besteht darin, dass ich mit Eco auch direkt nach dem Start mit der 2. Stufe anfahre, und dass beim "durchtreten" nicht zurück geschaltet wird. Toll! Wer so einen nervösen Gasfuß hat, dass er diese Eco-Einstellung braucht -- der sollte über Ganzjahres-Titan-Spikes nachdenken...
Wäre es also nicht viel sinnvoller, wenn man statt der üblichen "E"- eine "Turbo Boost"-Einstellung hätte? Also eine sehr sportliche Schaltweise, als Alternative zum "Cruisen"? Aber sicher doch! Zumindest, wenn man so verrückt ist wie ich! Doch wie geht das? Die Automatik arbeitet hydraulisch, also ist da nichts mit Programmieren. Es gibt jedoch eine weitaus einfachere, aber sehr effektive Lösung. Und diese hängt mit dem Kick-Down-Schalter zusammen.
Wie funktioniert der Kick-Down-Schalter? Wieder herrscht darüber eine falsche, aber weit verbreitete Meinung. Zumindest geht das aus meiner Recherche hervor. Denn er schaltet NICHT einfach das Getriebe zurück. Die Funktion ist viel simpler und praktischer, und ihr könnt wahrscheinlich an dieser Stelle schon erkennen, auf was ich hinaus möchte. Der Kick-Down macht nämlich nur eines: Er setzt die Schaltpunkte viiiel weiter nach unten. Der Trick bei der Modifikation besteht nun also darin, diese Umstellung zu forcieren, ohne das Pedal über den Druckpunkt zu bewegen. Und das ist mit relativ einfachen Mitteln möglich, vor allem, wenn man schon einen sinnlosen "E"-Schalter hat, der geradezu danach schreit, gegen etwas sinnvolles getauscht zu werden.
"Auf dem Papier" sieht das Ganze so aus: Es wird parallel zum Kick-Down-Schalter ein weiterer Schalter angeschlossen (in meinem Fall der "E"-Schalter), der quasi einen Kick-Down ohne Kick-Down forciert. Und nochmal: Der Wagen schaltet bei Betätigung NICHT einfach nur zurück. Auch schaltet er nicht erst kurz vor dem roten Bereich. Es ist einfach nur ein "versteckter Sportmodus"!
In der Praxis funktioniert es wie folgt: Zunächst wird die komplette Verkleidung aus dem Fußbereich des Fahrers entfernt. Dafür schraubt man erst das Gaspedal ab (Bild 1), danach wird die "Teppich-Wanne", nachdem man alle weiteren, üblichen Verkleidungsteile entfernt hat, ausgebaut. Das sieht dann so aus wie auf Bild 2. Der Kick-Down-Schalter ist dann frei zugänglich (Bild 3). Dieser lässt sich einfach ausclipsen, der Stecker kann ohne Tricks abgezogen werden.
Auf Bild 4 könnt ihr den Schalter im ausgebauten Zustand sehen. Man erkennt die 4 Pins, welche folgende Funktionen erfüllen: Pin 1+3 sind kurzgeschlossen, wenn der Kick-Down NICHT betätigt wird, also bei normaler Fahrweise. Pin 2+4 sind verbunden, wenn man den Kick-Down benutzt. Warum nicht nur 2 Pins? Sobald der Kick-Down aktiviert ist (Pin 2+4 short), muss auch der lästige "E"-Modus temporär außer Gefecht gesetzt werden. Der Wird folglich durch Pin 1+3 geschleift, der Stromkreis beim treten unterbrochen. Ganz simple Technik also.
Als nächstes werden die Leitungen, die zu Pin 2+4 Führen (Pin 2+1 sind übrigens überbrückt, es sind insg. 3 Kabel, 2 davon müssen wir "bearbeiten") durchtrennt. Sinnigerweise verzinnt man nun die Litzen, damit es später nicht zu Problemen kommt. Ich habe dann einfach die durchgetrennten Leitungen wieder mit Lüsterklemmen verunden, und parallel zu Pin 2+4 dort ein relativ starkes Kabel angeschlossen (Bild 5). Laut diversen Intertseiten sollte das Kabel für 5-6A ausgelegt sein.
Dieses Kabel wird dann einfach bis zum Mittelschalter (Schaltknauf, etc.) gelegt (Bild 6+7). An dieser "Schaltgruppe" ist ein 2-poliger Stecker (Bild 8), an welchem die E/S-Umstellung hängt. Die 2 Pins sind short, wenn man E aktiviert hat. Wird nun also diese Leitung durchtrennt, befindet sich das Fahrzeug permanent in "S". Ich habe dann einfach mein Kabel vom Kick-Down an diesen Stecker geklemmt (Bild 9). Wie rum man die Kabel anschließt, ist egal, weil der Schalter von Masse isoliert ist.
Der Zusammenbau erfolgt natürlich in umgekehrter Reihenfolge. Und das war's dann auch schon!
Mit 1-3 Stunden Arbeit hat man so also eine super-praktische, und vor allem, coole Modifikation, die euer Fahrzeug per Knopfdruck in den Sportwagen-Modus versetzt (inkl. Anfahren im 1. Gang)! Nachteile: Keine ersichtlichen (bislang). Ob man das nun seiner uralten Automatik antun möchte, ist jedem selbst überlassen. Aber die "Kollegen" aus den US-Porsche-Foren haben bislang nichts negatives berichtet. Kann aber auch daran liegen, dass die Umbauer mittlerweile im Verkehr ums Leben gekommen sind, weil dieser "Turbo Boost", wie der Name schon sagt, ungeahnte Leistungsreserven offenbart.
Ob sich das alles auch auf die 5-Gang übertragen lässt, kann ich nicht sagen. Und natürlich erfolgt Nachmachen, wie immer, auf eigene Gefahr!
Und um es nochmal ganz klar zu sagen: Es wird NICHT immer im niedrigsten Gang gefahren im "Turbo Boost" Modus. Es wird auch nicht jeder Gang ausgedreht. Es ist nichts weiter als eine sportlichere Schaltweise, die sich fast ausschließlich beim Beschleunigen bemerkbar macht -- Nicht, wenn die Geschwindigkeit bereits erreicht ist. Bei "normalem" Gas, wählt das Fahrzeug weiterhin die üblichen Gänge, die man auch im E oder S ohne Modifikation fährt! Das ganze funktioniert so gut, wie ich es selbst nicht erwartet hätte. Es ist also möglich, immer in diesem Modus zu fahren, ohne einen nennenswerten Mehrverbrauch ertragen zu müssen. Ein "dahingleiten" genau so machbar, wie im sonst auch. Das Auto schaltet auch nicht Hektisch, wenn man es langsam/normal angeht.
Also... bleibt sportlich, oder macht zumindest eurem Dicken Beine!
LG
Wenn du so weitermachst , mutiert deine Rostlaube noch zum Porsche Turbo !
Zitat:
Original geschrieben von dickschiffsdiesel
Wenn du so weitermachst , mutiert deine Rostlaube noch zum Porsche Turbo !
Mittlerweile fühlt es sich jedenfalls fast schon so an!
...Kann aber auch daran liegen, dass ich bislang noch nie Porsche gefahren bin!
Jedenfalls bin ich seit diesen Umbauten der Meinung, dass ich niemals mehr als 200 PS benötige. Alles nur eine Sache der Abstimmung!
Mehr als 200 PS braucht man auch nur , wenn man seine Pubertät im 212er - Forum ausleben will...
Fazit der ganzen Bastelei: In der neuen Stellung E wird ständig im niedrigstmöglichen Gang gefahren.
Dadurch wird Dein Fahrzeug zum Tankstellensuchgerät...
Ansonsten ein interessanter Tipp, der bestimmt viele Nachahmer finden wird...
Zitat:
Original geschrieben von Schneggabeisser
Fazit der ganzen Bastelei: Es wird ständig im niedrigstmöglichen Gang gefahren.
Dadurch wird Dein Fahrzeug zum Tankstellensuchgerät...
Falsch. Es werden nur die Schaltpunkte herabgesetzt + das Auto fährt im 1. Gang an. Es ist weiterhin ein plausibles Schaltverhalten und bei moderater Fahrweise werden exakt die selben Gänge gewählt, wie auch im "normalen" Modus. Vielleicht hätte ich das ein wenig klarer formulieren müssen. Stell es dir vor, wie bei einem neueren Automaten mit Sport-Modus.
Ich dachte mir schon, dass solche Mutmaßungen kommen werden. Aber lasst euch gesagt sein: Das Ganze funktioniert um ein vielfaches besser, als man auch nur vermuten könnte.
Habe das mal an den Beitrag angehängt.
LG
Zitat:
Sinnigerweise verzinnt man nun die Litzen, damit es später nicht zu Problemen kommt. Ich habe dann einfach die durchgetrennten Leitungen wieder mit Lüsterklemmen verunden
Interessante Modifikation
Aber eins muss auch gesagt werden :
Litzen mit Luesterklemmen verbinden erfordert Aderendhuelsen, Verzinnen ist nicht fachgerecht
Zitat:
Original geschrieben von V8 forever
Aber eins muss auch gesagt werden :
Litzen mit Luesterklemmen verbinden erfordert Aderendhuelsen, Verzinnen ist nicht fachgerecht
Ich stimme dir einfach mal zu (da ich keine Ahnung davon habe -- all mein Wissen stammt ausschließlich von solchen Basteleien). Aber sieh es mal so... Was ist an dieser Modifikation fachgerecht? Nichts; es ist verrückt -- Und das ist auch gut so!
Werden die Litzen denn vor dem (fachgerechten) "Behülsen" zusätzlich verzinnt? Ich kann mir kaum vorstellen, dass bei so einem dünnen Kabel/dünnen Litzen (das "Orig." ist wesentlich dünner als meines) eine Hülse auch nur annähernd Halt findet.
Servus,
du steckst ja wirklich noch sehr viel Herzblut in deine "Laube",entschuldige den Begriff,aber du weißt was ich meine.
Da kann man nur hoffen,dass der Afrikaner,welcher deinen Wagen vom Schiff fährt,all deine Arbeit anerkennt,wobei du ja fast den Wagen behalten kannst,nachdem er technisch wieder so fit ist.
Lg
Zitat:
Original geschrieben von Medlock
Da kann man nur hoffen,dass der Afrikaner,welcher deinen Wagen vom Schiff fährt,all deine Arbeit anerkennt
Oh, das wird er, wenn er mit diesem Schiff vom Schiff "fliegt"!
Aber mal im Ernst: Für mich ist das Ganze wie... Lego, oder ein Puzzle. Da geht es nicht so sehr um das Ergebnis, sondern viel mehr ums Schaffen an sich!
Der Weg ist das Ziel.
Aber vllt fährst in einfach bis das der TÜV euch trennt,technisch bist du ja recht gut hinterher.
Zitat:
Original geschrieben von Medlock
Der Weg ist das Ziel.
Aber vllt fährst in einfach bis das der TÜV euch trennt,technisch bist du ja recht gut hinterher.
Ich bin mir sicher, dass ich mindestens noch den nächsten TÜV in 1 Jahr schaffen würde, nachdem der Bericht vor kurzem so positiv ausgefallen ist. Allerdings bleibt immer noch das Problem der undichten ZKD. Das nervt ziemlich.
Ich sag mal so... Wenn ich einen guten Wagen finde, zu einem wirklich guten Preis, dann wird der hier verschifft. Ansonsten.. Abwarten und Tee trinken. Mir ist die Kiste auch etwas zu unsicher mit dem ganzen Rost überall. Ich will im Falle eines Crash nicht auf Briefgröße komprimiert werden, weil sich die Knautschzone auf die Fahrgastzelle ausgeweitet hat.
Zitat:
Original geschrieben von mixedfeelings
Zitat:
Original geschrieben von V8 forever
Aber eins muss auch gesagt werden :
Litzen mit Luesterklemmen verbinden erfordert Aderendhuelsen, Verzinnen ist nicht fachgerecht
Ich stimme dir einfach mal zu (da ich keine Ahnung davon habe -- all mein Wissen stammt ausschließlich von solchen Basteleien). Aber sieh es mal so... Was ist an dieser Modifikation fachgerecht? Nichts; es ist verrückt -- Und das ist auch gut so!
Werden die Litzen denn vor dem (fachgerechten) "Behülsen" zusätzlich verzinnt? Ich kann mir kaum vorstellen, dass bei so einem dünnen Kabel/dünnen Litzen (das "Orig." ist wesentlich dünner als meines) eine Hülse auch nur annähernd Halt findet.
Wiki Aderendhuelsen u. Verzinnen
Das Verloeten von Litzenenden speziell in Verbindung mit Schraubklemmen wird anschaulich behandelt
Zitat:
Original geschrieben von V8 forever
Wiki Aderendhuelsen u. Verzinnen
Das Verloeten von Litzenenden speziell in Verbindung mit Schraubklemmen wird anschaulich behandelt
Aha, danke! Deshalb soll man also diese Hülsen nutzen. Was aus meiner Beschreibung nicht hervorgeht: Ich habe die Kabel zusammengelötet, nicht nur verzinnt, und die Lötstelle dann quasi in die Klemme geschoben und verschraubt. Ging davon aus, das Verzinnen an sich auch ausreichend ist.