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Mit abgeschlossenem Bachelor ueberqualifiziert fuer KfZ-Mechatroniker-Ausbildung?

Themenstarteram 4. Februar 2019 um 0:20

Moin werte Gemeinde,

ich bin mir nicht sicher, in welches Forum ich das Thema sonst posten sollte, deshalb versuche ich es mal hier.

Ich habe nach dem Abi ein Bachelor-Studium in Bio abgeschlossen und befinde mich derzeit in einem Master zur Bioinformatik Ich habe nun fuer mich festgestellt, dass ich in diesem Bereich nicht gluecklich werde (spaete Erkenntnis, ich weiss), und will zum naechstmoeglichen Zeitpunkt eine Ausbildung zum KfZ-Mechatroniker beginnnen, da dort mein eigentliches Interesse liegt. Die Frage, die ich mir nun stelle: werden kuenftige Arbeitgeber davon abgeschreckt? Die Ausbildung zum KfZ-Mechatroniker scheint immer noch eine der beliebstesten zu sein. Versuchen werde ich es so oder so, aber mich wuerde trotzdem Eure Meinung dazu interessieren.

Beste Antwort im Thema

Es hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber: Mach dein Hobby nicht zum Beruf.

Es gibt nichts schlimmeres, als sich sein Hobby so kaputt zu machen.

Ich sehe es bei einem Bekannten von mir, zu Abi-Zeiten war er noch begeisterter Schrauber und hat demzufolge auch was in die Richtung studiert - Maschinenbau. Jetzt ist er Blaukittel und mit nichtmal Mitte 20 schon so weit, dass er alles hobbymäßige in Richtung Autos und Motorrädern aufgegeben hat, weil er die Dinger jeden Tag sehen muss, ob er will oder nicht. Sein neues Hobby stattdessen ist das Jammern über den harten Tag.

Man sieht es auch in den Oldtimerzeitschriften, wenn da Projekte vorgestellt werden: Es sind in den alltermeisten Fällen keine gelernten KFZler, die jahrelange Restaurationen durchführen...

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Du wirst dir dann immer wieder wunderschöne Sprüche wie "Akademiker haben ja keine Ahnung vom Leben" etc anhören dürfen. Damit versuchen viele, eigene Minderwertigkeitskomplexe zu überspielen, unabhängig davon, wie gut du deine Arbeit machst.

Wie tief bist du bereits in der KFZ Materie drin? Es gibt nämlich auch durchaus die Möglichkeit, direkt den Meistertitel ohne Gesellenprüfung zu machen. Bei genügend Praxiserfahrung und Lernwillen durchaus interessant.

Themenstarteram 4. Februar 2019 um 0:41

Zitat:

Du wirst dir dann immer wieder wunderschöne Sprüche wie "Akademiker haben ja keine Ahnung vom Leben" etc anhören dürfen. Damit versuchen viele, eigene Minderwertigkeitskomplexe zu überspielen, unabhängig davon, wie gut du deine Arbeit machst.

Ja, damit rechne ich schon, aber ich denke damit kann ich umgehen ;)

Zitat:

Wie tief bist du bereits in der KFZ Materie drin? Es gibt nämlich auch durchaus die Möglichkeit, direkt den Meistertitel ohne Gesellenprüfung zu machen. Bei genügend Praxiserfahrung und Lernwillen durchaus interessant.

So tief auf jeden Fall nicht. Ich bin schon seit meiner Kindheit zu Rallyes und Bergrennen gegangen und verfolge immer noch Motorsport, bzw. schaue mir Videos zu Technik an oder lese Artikel. Praktisch habe ich jedoch keinerlei Erfahrung. Das ist auch mit ein Grund, warum ich die Ausbildung beginnen moechte. Ich will wissen, wie Fahrzeuge wirklich bis ins letzte Detail funktionieren.

Wie wäre es mit dem entsprechenden Studiengang? Entspricht vielleicht mehr der bisherigen Entwicklung.

Es hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber: Mach dein Hobby nicht zum Beruf.

Es gibt nichts schlimmeres, als sich sein Hobby so kaputt zu machen.

Ich sehe es bei einem Bekannten von mir, zu Abi-Zeiten war er noch begeisterter Schrauber und hat demzufolge auch was in die Richtung studiert - Maschinenbau. Jetzt ist er Blaukittel und mit nichtmal Mitte 20 schon so weit, dass er alles hobbymäßige in Richtung Autos und Motorrädern aufgegeben hat, weil er die Dinger jeden Tag sehen muss, ob er will oder nicht. Sein neues Hobby stattdessen ist das Jammern über den harten Tag.

Man sieht es auch in den Oldtimerzeitschriften, wenn da Projekte vorgestellt werden: Es sind in den alltermeisten Fällen keine gelernten KFZler, die jahrelange Restaurationen durchführen...

Zitat:

@watzmann999 schrieb am 4. Februar 2019 um 01:20:46 Uhr:

Die Frage, die ich mir nun stelle: werden kuenftige Arbeitgeber davon abgeschreckt? Die Ausbildung zum KfZ-Mechatroniker scheint immer noch eine der beliebstesten zu sein. Versuchen werde ich es so oder so, aber mich wuerde trotzdem Eure Meinung dazu interessieren.

Die Frage die Du vorher DIR stellen solltest: Wirst Du als Abiturient und Akademiker glücklich in dem Umfeld (Arbeitsbedingungen, Kollegen (vor allem das!!), Vorgesetzte), das Du in irgendeiner Kfz-Werkstatt vorfinden wirst?

Das geistige Niveau, welches Du täglich 8h lang als "dein Arbeitsumfeld" erleben wirst ist voraussichtlich keines, in dem Du dich persönlich weiterentwickeln kannst.

Es ist nicht nur das "was" was einen glücklich macht, es ist vor allem das "wie".

Zitat:

Ich will wissen, wie Fahrzeuge wirklich bis ins letzte Detail funktionieren.

 

Bei diesem Ziel halte ich eine Ausbildung zum KFZ - Mechatrokiker für nicht zielführend.

Ein Studium (Fahrzeugtechnik, Elektrotechnik, Maschinenbau) und danach irgendwo in den Versuch, die Entwicklung oder was auch immer wäre nix?

Erst mal Glückwunsch für die Leistung Bioinformatiker das ist schon eine Leistung. Ich persönlich bin auch Handwerksmeister und selbstständig ich kann Dir nur raten ein Praktikum oder ein Probearbeitsverhältnis zu suchen in einem nicht zu großen Betrieb 10- 15 Mitarbeiter damit Du den richtigen Einblick bekommst. Ansonsten versuchen solltest Du es den Beruf kommt von Berufung und wenn Deine Seele danach strebt mach es wenig Geld wenig Anerkennung aber Zufriedenheit am Ende des Tages weil Du siehst was Du gearbeitet hast mit Deinen Händen und Gehirn. Viel Erfolg

Ich kann mir jetzt wenig unter dem Begriff Bioinformatik vorstellen aber alternativ könntest du auch versuchen direkt in die Branche einzusteigen. Gerade bei Biokraftstoffen (z.b. Exxon forscht im Bereich algen) könntest du vielleicht ein Betätigungsfeld finden was dir zusagt. Ich bin ja schon ein paar Tage in dem Bereich motorentwicklung unterwegs und das waren auch nicht alles Leute die das explizit gelernt haben. Am Ende kannst du bei Interesse vieles auf der Arbeit lernen wenn du mit Leuten aus den verschiedensten Fachbereichen zusammenarbeitest.

Ich persönlich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und habe ein Fahrzeugtechnik Studium. Und ja ich schraube immer noch sehr gern, was nicht heißt, dass es mitunter ätzend ist (im Schnee draußen ein abgegammeltes Kabel wieder anlöten macht halt nie Spaß).

Mir persönlich bringt es viel mehr Dinge zu lernen, an denen ich Spaß habe und "begreifen" kann, wofür das nötig ist.

Bei mir ist auch Hobby Beruf. Mache seit 1982 Software-Entwicklung und das jetzt immer noch sehr gerne. Betreibe sogar noch ein MVS aus den 70er Jahren in einer Emulationssoftware um das 1982-er Feeling der damaligen S/370 Großrechenanlage noch zu genießen.

Zitat:

@querys schrieb am 4. Februar 2019 um 08:33:27 Uhr:

Ich persönlich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und habe ein Fahrzeugtechnik Studium. Und ja ich schraube immer noch sehr gern...

Naja, ein Fahrzeugtechniker schraubt doch wohl bestimmt nicht so viel, wie ein Kfz-Mechaniker, also verliert man dann auch weniger die Lust am Schrauben.

Ich habe auch schon an der gleichen Stelle gestanden - im Studium irgendwann frustriert - na dann mach ich halt ne Ausbildung.

Im Nachhinein bin ich aber froh es nicht gemacht zu haben, obwohl ich um einiges mehr Erfahrung im Auto-Schrauben und in der Technik als du habe (damit wäre der Umstieg leichter gewesen).

Bin jetzt in unbefristeter Anstellung und verdiene deutlich mehr als ein normaler Geselle mit ehrlicher Arbeit verdienen kann. Ich muss mir die Finger nicht schmutzig machen und meine Kollegen sind fast alle "auf einer Wellenlänge".

Guck halt, dass dir das magere Gehalt und die extra 3 Jahre ohne Geld nicht hinterher in den Allerwertesten beißt

Aufgrund der Weiterentwicklung des Automobils, auch der Nfz, glaube ich, dass in zwanzig Jahren nicht mehr viel vom Grundberuf des Mechatronikers anwendbar ist und dass eine wesentliche Weiterqualifizierung nicht nötig werden wird.

Ich habe technische und betriebswirtschaftliche Ausbildungen und bin mit dieser Kombination aufgrund meiner technischen Wissenbasis in kaufmännischen Bereichen sehr gut gefahren.

Wie wäre es, den Master vollends zusammenzubasteln, irgendein ein BWL-Studium dranzuhängen und dich dann für Technik-Unternehmen in Marketing, Vertrieb o. ä. in beratenden Tätigkeiten auszutoben? Ist zwar anstrengend, aber wer Kommunikation liebt, wen ein bißchen Stress nicht umhaut und wer bereit ist, für seine Arbeit selbst die Verantwortung zu übernehmen, wird auch nicht am Hungertuch nagen.

Auf diese Weise war ich in 47 Berufsjahren im Anlagenbau "Wasser" in Verbindung mit apparativer und chemischer Wasseraufbereitung, in der Automobilzulieferindustrie, Nutzfahrzeugausrüstung und Betonindustrie, IT, Maschinenbau Wäschereitechnik und arbeite derzeit freiberuflich in einem der sog. "Katalogberufe".

Zitat:

@watzmann999 schrieb am 4. Februar 2019 um 01:20:46 Uhr:

Versuchen werde ich es so oder so, aber mich wuerde trotzdem Eure Meinung dazu interessieren.

Semesterferien mal ein Praktikum in einer Autowerkstatt?

Letztlich ist es dein Leben, also musst du wissen oder herausfinden welchen Job du später gerne machen möchtest, du wirst ihn viele Jahre machen (müssen). Geld ist nicht alles, was nutzt das bessere Gehalt als Studierter wenn man jeden Tag mit langem Gesicht zum Job geht.

Aber ein Studium schmeißen für eine Ausbildung würde ich mir schon sehr gut überlegen. Daher die Idee vielleicht ein Praktikum zu machen, vielleicht stellst du dir den Job in einer Werkstatt auch anders vor als er ist. Jeden Tag 4 Ölwechsel, 2mal Bremsbeläge usw.. ist auf Dauer auch nicht jedermanns Sache.

Andererseits wärst du für Autowerkstätten mit Informatikkenntnissen nicht der uninteressanteste. Mitarbeiter die Ölwechsel können findest du viele, wenn es um fachlich gute Leute im Bereich der Diagnose/Elektronik geht wird es schnell dünn. Das Problem in dem Bereich ist nämlich meistens dass die guten Leute sich nach kurzer Zeit weiterentwickeln wollen und studieren gehen.

Zitat:

Geld ist nicht alles,

Stimmt, aber es weint sich besser im Taxi als in der Straßenbahn.

(Marcel Reich Ranicki)

Sonst hört man den Satz nur von Leuten, die genug davon haben um sich den Satz leisten zu können.

Ich würde mir 3x überlegen, ob ich mit Hauptschülern und Realschülern die oft nicht mal 18 sind, in der Berufsschule sitzen möchte und die anderen Tage die nächsten 3 Jahre der letzte Hilfsarbeiter sein würde, um dann fortan als Mechatroniker zum Hungerlohn jeden Tag mit dreckigen Fingern nach Hause zu gehen und dass zu einem Hungerlohn, bei dem man sich ständig überlegt warum man überhaupt arbeiten geht und nicht einfach Harz IV nimmt...

Zitat:

Die Frage, die ich mir nun stelle: werden kuenftige Arbeitgeber davon abgeschreckt?

Du musst erst einmal ne Ausbildungsstelle finden, da könnte man dich für "Überquallifiziert" halten. Darüber hinaus ist das glaube ich egal. Wenn ich mir die Personalsituation zumindest bei uns in der Region anschaue, dann brauchst du dir um Arbeit nach dem Gesellenbrief keine Sorgen zu machen...

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