Mondeo MK3 2,0 TDCi Glühkerze abgerissen? Macht (fast) nichts...
Ich nochmal...
Der Ladeluftschlauch vom Kühler zum AGR ist mir geplatzt und da dachte ich mir, wenn ich schonmal in der Ecke schraube kann ich auch gleich die Ansaugbrücke runternehmen und die Glühkerzen wechseln.
Der Mondeo startet morgens zwar sofort, läuft aber unrund mit Drehzahlschwankungen und stößt eine kleine blaue Wolke aus.
Nun hatte ich recherchiert, dass es beim losschrauben der Glühkerzen passieren kann, dass die Dinger abreißen. Ich fand aber niemanden, dem das passiert war. Bloß Berichte von Leuten die davon gehört haben oder einen kennen dessen Nachbar, ...
Ich kenne einen, dem sind drei von vier Glühkerzen abgerissen!
Meine Theorie aufgrund dieser Erfahrung:
Die Kerzen reißen ab oder kommen am Stück raus ohne dass man das beeinflussen kann. Der untere Teil ist oft so verdreckt und verbacken mit Ruß, Öl und irgendwelchem Schnodder...
Soviel dazu. Bilder habe ich auch gemacht und kommentiere das mal ein bisschen...
Die erste Glühkerze riss direkt ab und zwar direkt unter dem Gewinde. Beim Blick in das Loch sieht man die Ringfläche des Kerzenstumpfes.
Das Oberteil und die Zentralelektrode hat man dann schonmal in der Hand. Immerhin...
Also erstmal Spezialwerkzeug gebaut: Eine M10 Gewindestange einerseits mit zwei gekonterten Muttern versehen, andererseits auf der Drehmaschine zentrisch ein M6 Gewinde gebohrt. Das Material für das Schlaggewicht hatte ich noch rumliegen. Einmal längs- und plandrehen, 10mm bohren, fertig. Das M10 Außengewinde wollte ich erhalten und gleichzeitig eine auswechselbare Spitze realisieren. Das sind die zwei aneinandergeschweißten M6 Imbusschrauben.
Die Schrauben sind Festigkeit 8.8 - mit 4.6 braucht man gar nicht anfangen. Selbst die 8.8 ist abgerissen.
Also M6 in den Kerzenstumpf gebohrt. Das geht bei diesen Glühkerzen zufällig ohne vorbohren.
Den Zughammer angeschraubt und unzählige Schläge später ist schonmla ein Teil des Stumpfes raus. Gleichzeitig kam der Rest auch etwas vor, sonst wäre möglicherweise irgendwann der Gewindebohrer zu kurz.
Ich kam dann auf die blöde Idee, einen Bock zu bauen, der auf die Adapterschraube aufgesetzt wird und dann mittels langer M6 Mutter die Reste rauszuziehen. Dabei wird die Schraube jedoch auf Zug und Torsion belastet und reißt ab. Eine Zugvorrichtung, beispielsweise hydraulisch, hätte aber sicher funktioniert. Konstanter Zug ist bestimmt besser als einzelne Schläge.
Schraube also abgerissen und steckt mit im Kopf.
Als nächstes also eine Bohrbuchse gedreht, die in die Senkung des Zylinderkopfes passt. Mit 3,5mm kommte ich dann zentrisch in die Schraube bohren, einen Torx Bit hineinklopfen und die Schraube rausdrehen.
Mit einer neuen Adapterschraube zughämmerte ich dann einen weiteren Teil aus dem Kopf.
Dann das Gewinde im Glühkerzenstumpf tiefer geschnitten, den Zughammer wieder angesetzt und nach einigen Schlägen merkte ich, dass es bessser geht, sich bewegt, und schließlich war die Kerze komplett raus.
Man sieht die dicken anbackungen unmittelbar oberhalb des Dichtkegels. Da hilft auch einweichen nicht.
Das Loch im Zylinderkopf erinnert stark an einen zugesifften Schornstein. Ich habe WD40 hineingesprüht um alles feucht zu machen und dann die Pampe mit einem 8,5mm Bohrer von Hand ausgebohrt.
Zwischendurch immer mal mit einem passenden Schlauch oder Röhrchen aussaugen, damit nicht zu viel Ruß in den Brennraum fällt.
Kerze "2" kam am Stück raus, ließ sich aber nicht ziehen sondern kam nur unter drehen langsam hervor. Dabei quitschte und knarzte es wie eine alte Tür. Ich rechnete eigentlich damit, dass die "2" auch abreißt.
Die Glühkerzen "3" und "4" rissen ebenfalls ab. Der Stumpf "3" kam an einem Stück raus, Stumpf "4" wieder in mehrereh Teilstücken.
Nach Ausbau und Reinigung der Löcher habe ich die neuen Glühkerzen - BERU GN 939 entsprechen dem Original - auf ganzer Schaftlänge dünn mit NeverSeez eingestrichen. Nur den Glühstift habe ich sauber belassen.
Dann mit 10Nm eingeschraubt obwohl die Verpackung 15Nm angibt - aber für 15Nm war mein Puls noch zu hoch.
Abschließend noch den Ladeluftschlauch erneuert und die Teilesammlung wieder zusammengeschraubt - und das alles in nur sechs Stunden . Rekord!
Zum Dank bin ich heute zu nix zu gebrauchen...
Beste Antwort im Thema
Ich nochmal...
Der Ladeluftschlauch vom Kühler zum AGR ist mir geplatzt und da dachte ich mir, wenn ich schonmal in der Ecke schraube kann ich auch gleich die Ansaugbrücke runternehmen und die Glühkerzen wechseln.
Der Mondeo startet morgens zwar sofort, läuft aber unrund mit Drehzahlschwankungen und stößt eine kleine blaue Wolke aus.
Nun hatte ich recherchiert, dass es beim losschrauben der Glühkerzen passieren kann, dass die Dinger abreißen. Ich fand aber niemanden, dem das passiert war. Bloß Berichte von Leuten die davon gehört haben oder einen kennen dessen Nachbar, ...
Ich kenne einen, dem sind drei von vier Glühkerzen abgerissen!
Meine Theorie aufgrund dieser Erfahrung:
Die Kerzen reißen ab oder kommen am Stück raus ohne dass man das beeinflussen kann. Der untere Teil ist oft so verdreckt und verbacken mit Ruß, Öl und irgendwelchem Schnodder...
Soviel dazu. Bilder habe ich auch gemacht und kommentiere das mal ein bisschen...
Die erste Glühkerze riss direkt ab und zwar direkt unter dem Gewinde. Beim Blick in das Loch sieht man die Ringfläche des Kerzenstumpfes.
Das Oberteil und die Zentralelektrode hat man dann schonmal in der Hand. Immerhin...
Also erstmal Spezialwerkzeug gebaut: Eine M10 Gewindestange einerseits mit zwei gekonterten Muttern versehen, andererseits auf der Drehmaschine zentrisch ein M6 Gewinde gebohrt. Das Material für das Schlaggewicht hatte ich noch rumliegen. Einmal längs- und plandrehen, 10mm bohren, fertig. Das M10 Außengewinde wollte ich erhalten und gleichzeitig eine auswechselbare Spitze realisieren. Das sind die zwei aneinandergeschweißten M6 Imbusschrauben.
Die Schrauben sind Festigkeit 8.8 - mit 4.6 braucht man gar nicht anfangen. Selbst die 8.8 ist abgerissen.
Also M6 in den Kerzenstumpf gebohrt. Das geht bei diesen Glühkerzen zufällig ohne vorbohren.
Den Zughammer angeschraubt und unzählige Schläge später ist schonmla ein Teil des Stumpfes raus. Gleichzeitig kam der Rest auch etwas vor, sonst wäre möglicherweise irgendwann der Gewindebohrer zu kurz.
Ich kam dann auf die blöde Idee, einen Bock zu bauen, der auf die Adapterschraube aufgesetzt wird und dann mittels langer M6 Mutter die Reste rauszuziehen. Dabei wird die Schraube jedoch auf Zug und Torsion belastet und reißt ab. Eine Zugvorrichtung, beispielsweise hydraulisch, hätte aber sicher funktioniert. Konstanter Zug ist bestimmt besser als einzelne Schläge.
Schraube also abgerissen und steckt mit im Kopf.
Als nächstes also eine Bohrbuchse gedreht, die in die Senkung des Zylinderkopfes passt. Mit 3,5mm kommte ich dann zentrisch in die Schraube bohren, einen Torx Bit hineinklopfen und die Schraube rausdrehen.
Mit einer neuen Adapterschraube zughämmerte ich dann einen weiteren Teil aus dem Kopf.
Dann das Gewinde im Glühkerzenstumpf tiefer geschnitten, den Zughammer wieder angesetzt und nach einigen Schlägen merkte ich, dass es bessser geht, sich bewegt, und schließlich war die Kerze komplett raus.
Man sieht die dicken anbackungen unmittelbar oberhalb des Dichtkegels. Da hilft auch einweichen nicht.
Das Loch im Zylinderkopf erinnert stark an einen zugesifften Schornstein. Ich habe WD40 hineingesprüht um alles feucht zu machen und dann die Pampe mit einem 8,5mm Bohrer von Hand ausgebohrt.
Zwischendurch immer mal mit einem passenden Schlauch oder Röhrchen aussaugen, damit nicht zu viel Ruß in den Brennraum fällt.
Kerze "2" kam am Stück raus, ließ sich aber nicht ziehen sondern kam nur unter drehen langsam hervor. Dabei quitschte und knarzte es wie eine alte Tür. Ich rechnete eigentlich damit, dass die "2" auch abreißt.
Die Glühkerzen "3" und "4" rissen ebenfalls ab. Der Stumpf "3" kam an einem Stück raus, Stumpf "4" wieder in mehrereh Teilstücken.
Nach Ausbau und Reinigung der Löcher habe ich die neuen Glühkerzen - BERU GN 939 entsprechen dem Original - auf ganzer Schaftlänge dünn mit NeverSeez eingestrichen. Nur den Glühstift habe ich sauber belassen.
Dann mit 10Nm eingeschraubt obwohl die Verpackung 15Nm angibt - aber für 15Nm war mein Puls noch zu hoch.
Abschließend noch den Ladeluftschlauch erneuert und die Teilesammlung wieder zusammengeschraubt - und das alles in nur sechs Stunden . Rekord!
Zum Dank bin ich heute zu nix zu gebrauchen...
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9 Antworten
Noch nen kleiner Tipp
wenn die kerze unterhalb des Gewindes abreißt, was sie sehr gerne tun dann nehme man den oberen Teil wo das gewinde drann ist (ist ja logisch, das andere sitzt ja fest im ZK) bohre ein Loch hinein , schneidet nen Gewinde rein und nehme eine passende Schraube, durch dies bohre man ein Loch, ist müssig da die schraube Lang sein muß aber es geht , Nun habt ihr ne schöne Hohlschraube.
Dann schraube man den Rest der Kerze also da wo ihr nen Gewinde reingeschnitten habt wieder auf die Kerze und die Hohlschraube dort hinein, sodaß die hohlschraube auf den rest der Kerze drückt, dann löst ihr diese etwas.
Man baue nun wieder alles zusammen und läst den motor mal laufen, in der regel löst sich dann die Kerze von ganz alleine, hören tut ihr das dann über die Hohlschraube.
matze
Ohhh Gott
Wenn ich demnächst Probleme mit den Glühkerzen habe:
Wo wohnst du und schick mir mal deine Telefonnummer
Haste aber klasse gelöst
Gruß
@Matze:
Ich versteh kein Wort....
Im Oberteil ist das Loch doch schon drin!?
ja dann machst du da nen Gewinde rein , bei dir ist es im Bild 2 zu sehen, den " stift" schneidest du quasi ab, dort kommt das gewinde rein und dann baust dir ne lange Hohlschraube , diese drückt dann wenn du alles wieder verbaust auf den rest der im ZK fest sitzt. Da die Kerze ja im Konus unten sitzt darfst du die Hohlschraube auch nicht allzu locker machen (logisch) .
Einige sind damit kilometer gefahren bevor sich der Rest von der Kerze gelöst hatte, (war aber immernoch besser als den ZK zu demontieren).
Ist auch als letzte lösung zu versuchen wenn nix anderes mehr hilft !
Ich glaube, ich lass meine kaputten Glühkerzen lieber da, wo sie sind 
Zitat:
Original geschrieben von matzer
ja dann machst du da nen Gewinde rein , bei dir ist es im Bild 2 zu sehen, den " stift" schneidest du quasi ab, dort kommt das gewinde rein und dann baust dir ne lange Hohlschraube , diese drückt dann wenn du alles wieder verbaust auf den rest der im ZK fest sitzt. Da die Kerze ja im Konus unten sitzt darfst du die Hohlschraube auch nicht allzu locker machen (logisch) .
Einige sind damit kilometer gefahren bevor sich der Rest von der Kerze gelöst hatte, (war aber immernoch besser als den ZK zu demontieren).
Ist auch als letzte lösung zu versuchen wenn nix anderes mehr hilft !
Habe das Problem mit abgerissener Glühkerze.3 gingen schwer raus,eine nicht.Es stecken noch ca.2cm länge drin.Was nun?
Was bringt die Hohlschraube bzw warum muß sie hohl sein?
Zitat:
Original geschrieben von Gehlmax
Was bringt die Hohlschraube bzw warum muß sie hohl sein?
zur Aufnahme eines Linksausdrehers?
War der vorher schön warmgefahren und trotzdem abgerissen?
Zitat:
Original geschrieben von spacechild
War der vorher schön warmgefahren und trotzdem abgerissen?
Nein das war wahrscheinlich auch der Fehler?!Hab heut versucht den Rest durch drehen des Motors rauszubekommen,(war 4Tage in Rostlöser eingeweicht.Kein Erfolg!Lass es nochmal paar Tage ziehen und versuch es nochmal.
Wenns nicht funktioniert ,werd ich versuchen das Stück nach innen zu schlagen und es vielleicht mit Magneten über die Einspritzdüse rauszuholen.