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Motor (AZQ) springt nach Steuerkettenkontrolle nicht mehr an
Hallo liebe Community,
meinen Polo (AZQ) hat es leider auch getroffen. Vor ca. 2 Wochen ging die MKL an. Das Auslesen des MSG ergab folgende Störmeldung.
16490 - Saugrohrdruck/Luftdruck: unplausibles Signal (G71/F96)
Im Regelbetrieb fährt sich das Fahrzeug wie immer, nur der Leerlauf ist anfangs etwas unruhig. Beim Wechsel von hoher Drehzahl auf Leerlauf ist mir der Motor allerdings immer ausgegangen.
Nach intensiven Recherchen über möglichen Ursachen habe ich erstmal die Drosselklappe ausgebaut, gereinigt, adaptiert. Sah nicht so übel aus, wie ich das tlw. schon bei meinen Golf 4 gesehen habe.
Anschließend die DK adaptiert und der Motor lief immernoch vergleichbar, allerdings ging dieser nie mehr aus.. Beim Kuppeln nach hoher Drehzahl hat er sich allerdings sehr schwer getan (Drehzahlschwanken im Leerlauf). Der Fehler kam nach kurzer Zeit wieder.
Um die Gewissheit zu bekommen, ob sich die Steuerkette verstellt hat, habe ich folgenden Test unternommen:
1. Öffnungen seitlich rechts an den Nockenwellen abgenommen, um die Kerben zu sehen
2. Zündkerze im 1. Zylinder ausgebaut, durch Schieben auf OT gestellt, Kerben kontrolliert
Ergebnis: Die Auslassnockenwelle scheint leicht verdreht zu sein, steht im OT nicht ganz waagerecht/parallel zur Kerbe an der Einlassnockenwelle
3. Zur Sicherheit habe ich nochmal einen Takt weitergedreht, um mir die Kerben nochmal anzuschauen, dabei standen diese jedoch eher senkrecht statt waagerecht.
=> Erkenntnis mitgenommen, Wagen wieder auf Ausgangsposition gestellt, Zündkerze eingebaut und Öffnungen geschlossen.
Leider springt der Wagen seitdem gar nicht mehr an und ich kann mir nicht erklären, wieso. Der Anlasser dreht, die Zündfunken kommen (Testhalber nochmal 1. Zündkerze ausgebaut). Lediglich kann ich trotz einiger Startversuche keinen Benzingeruch wahrnehmen.
Der Fehlerspeicher ist komplett leer, die Batterie ist voll geladen.
Ich weiß leider nicht mehr weiter - vielleicht hat jemand hier einen guten Tipp?
Als nächstes würde ich die Benzinzufuhr kontrollieren, wie mache ich dies am einfachsten, ohne neue mögliche Fehlerquellen einzubauen?
Ich hoffe ich habe alles ausreichend detailliert beschrieben und freue mich über Rückmeldungen.
Grüße
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173 Antworten
Zitat:
@elektrodrache schrieb am 22. August 2020 um 09:32:12 Uhr:
....
Um die Gewissheit zu bekommen, ob sich die Steuerkette verstellt hat, habe ich folgenden Test unternommen:
1. Öffnungen seitlich rechts an den Nockenwellen abgenommen, um die Kerben zu sehen
2. Zündkerze im 1. Zylinder ausgebaut, durch Schieben auf OT gestellt, Kerben kontrolliert
Ergebnis: Die Auslassnockenwelle scheint leicht verdreht zu sein, steht im OT nicht ganz waagerecht/parallel zur Kerbe an der Einlassnockenwelle
3. Zur Sicherheit habe ich nochmal einen Takt weitergedreht, um mir die Kerben nochmal anzuschauen, dabei standen diese jedoch eher senkrecht statt waagerecht.
...
Was ist denn bei dir 1 Takt ?
Du musst bedenken, dass die Kurbelwelle sich um 720° drehen muss, bis die Nockenwellen sich um 360° gedreht haben. Sonst ist der Kolben des 1. Zylinders zwar auf OT, aber am Ende des 4. Takts (Ausstoßen) und nicht am Ende des 2. Takts (Verdichten/Zünden).
D.h. wenn sich die Fixierbolzen nicht einlegen lassen, Kurbelwelle nochmal um 360° drehen.
Wegen des 16490/P0106 sollte immer auch auf Undichtigkeiten im Ansaug- und Abgasbereich geprüft werden. Drehzahlschwankungen im Leerlauf sind typisch dafür.
Mögliche Ursachen:
Defekte Membrane im Unterdruckventil (PCV) am Ölabscheider
Undichte (gerissen o. porös) Schläuche im Ansaugbereich
Risse im Abgaskrümmer
Mit 1 Takt meinte ich das Zylinderspiel OT->UT->OT. Um auszuschließen, dass ich das Ende des 4. Takts erwischt habe, wollte ich mir die zweite Stellung anschauen. Die erste Position war aber korrekt und lässt auf eine leichte Verstellung schließen (optisch - siehe angehängte Bilder). Das Fixierwerkzeug habe ich aktuell nicht hier - da ich vorerst nur eine Grobkontrolle anhand der NW-Kerben vorhatte.
Jetzt habe ich aber das akute Problem, dass er gar nicht mehr anspringt.
Bezüglich der von dir genannten möglichen Ursachen, folgende Fragen:
Defekte Membrane im Unterdruckventil (PCV) am Ölabscheider - kann ich dies irgendwie ausschließen?
Undichte (gerissen o. porös) Schläuche im Ansaugbereich - Ab der Drosselklappe verläuft der Ansaugtrakt nur noch im Krümmer, d.h. ein Schlauchdefekt kann ausgeschlossen werden- oder?
Risse im Abgaskrümmer - schaue ich mir nochmal an
@elektrodrache Mensch ich verstehe nicht wieso du das Rad neu erfinden versuchst !
Kauf dir doch Mal Arritierwerkzeug ! Damit kannst du prüfen! Eins kommt unten an die Kurbelwelle + 2 oben Nockenwellen!
Oben die Nockenwelle müssen identisch sein ! Wenn einer mehr versetzt ist. Kette runter neue rein . Davor natürlich die Steuerzeiten ordentlich einstellen . Schon sollte die Karre wieder schnurren!
Edit: Wie sehen die Nockenwellen aus ? Versetzt?
Eigentlich wollte ich das Rad nicht neu erfinden, sondern im ersten Schritt so wenig am aktuellen Betriebszustand (fahrbereit, aber mit leichten Unregelmäßigkeiten) ändern, um diesen nicht zu gefährden. Leider hat das anscheinend so gar nicht geklappt. Ich habe im vorherigen Beitrag die NW-Fotos angehängt.
Bevor ich jetzt noch weitere Ein/Ausbauten vornehme, würde ich gerne absichern, dass die Kiste hinterher zumindest wieder anspringt, wie vorher.
Kann sich ggf. durch die reine Bewegung die Kette noch weiter verstellt haben?
Aktuelle Vermutung: Habe ich durch die Öffnung der Verschlussdeckel den Öldruck entweichen lassen und damit die Kettenspannung verloren oder wieso ist der Motor vorher jedes mal angesprungen und macht nun gar keinen Muks mehr?
@elektrodrache
Also wenn rechts und links so aussehen wie auf deinen Bildern dann ist die Kette gelenkt ! Du muss die austauschen!
Du brauchst solch ein Werkzeug zum Kontrollieren der Steuerzeiten!
https://www.ebay.de/itm/193633354963?...
Edit: vermutlich ist die Kette übersprungen bei deinen Startversuchen und hin und her wenn die so locker war !
@elektrodrache
Damit du Mal eine Vorstellung hast was da passiert ist ! Bei dir hat sich die Nockenwelle Richtung Frontscheibe nach rechts bewegt und Richtung Stoßstange ist richtig Rum. Der Nockenwellen Sensor tut die Signale ans Motorsteuergerät senden und dann wird nicht gestartet damit kein Motorschaden entsteht ,!
Edit: Wieso du trotzdem den Motor starten konntest ? Ganz einfach weil die Kette kurz vor überspringen war und die Steuerzeiten nicht gestimmt haben . Aus diesem Grund lief der auch so schlecht!
Habe von diesen Motoren jede Menge zerlegt und wieder aufgebaut! Zulegt einen Baugleichen bis auf Kolben und neu zusammen gebaut!
Also die Steuerkette ist noch weiter übergesprungen und war vorher grenzgängig, dass er noch angelaufen ist?
Welche Signale gibt der Nockenwellensensor und wird das starten nur durch fehlenden Kraftstoff unterdrückt? Im Motorsteuergerät befindet sich kein Eintrag.
Der Anlasser dreht dennoch, Zündfunke kommt.
Kann ich ausschließen, dass nicht bereits ein Schaden durch die falschen Steuerzeiten vorliegt?
@elektrodrache bei manchen gibt's einen Eintrag bei manchen nicht!
Der Nockenwellen und Kurbelwellensensoren schicken ihre Positionen !
Ich würde nicht die Karre ganze Zeit starten versuchen ! Besorg dir das von mir verlinkte Werkzeug !
Damit kannst du 100%
Deine Steuerzeiten prüfen!
Da gibt's viele Werkzeuge aber viele von denen taugen nichts und müssen angepasst werden weil die nicht richtig rein passen ! Der Mensch der das Werkzeug verkauft hat wohl seine Steuerkette gewechselt . Also gehen wir davon aus er hat sein Erfolg gehabt!
Wichtig ist dass du die Steuerzeiten prüfst und dann kannst du weiter schauen!
Deine Steuerkette muss so oder so runter entweder jetzt oder noch etwas später. Erst nach dem Prüfen siehst du was die Phase ist und kannst handeln!
Übrigens wenn die Steuerkette 100% kaputt ist kannst diese hier nehmen. Habe bisher diese Kette immer genommen und die Kisten laufen schon nach 50-90 000 km immer noch .
okay, schonmal vielen Dank für die Hilfe :)
Ich frage immer genau, da ich verstehen möchte, was ich genau tue, um im Fehlerfall auch Erfahrungen zu sammeln.
Ich werde mir jetzt erstmal das Werkzeug beschaffen.
Angenommen die Steuerzeiten passen nicht (wovon ich ausgehe): Kette runter, Steuerzeiten manuell einstellen?
Kann hierbei etwas schief gehen, dass ich bspw die Ventile beim manuellen Drehen in die falsche Richtung mit dem Kolben treffe und beschädige oder sind diese so massiv, dass es sich erstmal verklemmt?
Gibt es nur genau eine Stellung, in der die Werkzeuge greifen?
Ich habe das hier gefunden, jedoch ist beim 12V keine Markierung auf den Zahnrädern:
@elektrodrache wenn an der Kurbelwelle passt und die Nockenwelle 1 passt dann muss die Nockenwelle 2 (hinten ) versetzt sein. Das Werkzeug von der Nockenwelle hat eine loch für die Schraube wo davor die Plastikkappen befestigt sind. Das Werkzeug muss rein gehen und man sollte auch rein Schrauben können. Man sieht aber sofort wie viel die Nockenwelle verstellt ist. Und dann tust du wenn die Kette ab ist mit der Hand leicht zurück drehen . Wenn die Schraube jetzt rein passt dann tust du wenn die Kette wieder drauf ist 360 Grad drehen und nochmal die Steuerzeiten prüfen am Besten 2 Mal ! Wenn alles passt . Später wenn alles zusammen gebaut ist nochmal checken alles passt ja dann zusammen bauen testen fertig :)
Aber wenn du soweit bist dann sag bescheid damit ich dir paar Sachen genauer erklären kann. ;)
Habe das Werkzeug bestellt, würdest du empfehlen auch gleich die Steuerkette zu wechseln? Ansonsten wird die Aktion vermutlich nicht von langer dauer sein - oder?
Folgende Fragen noch zur Vorbereitung:
1. Muss für das öffnen des Steuerkastens das Öl abgelassen werden?
2. was sollte zuerst arretiert werden? Die Kurbelwelle oder die Nockenwellen?
3. Ist nach dem Steuerkettenwechsel etwas zu beachten, wenn der Kettenspanner aufgrund fehlendem Öldruck noch nicht straff sitzt?
@elektrodrache ich würde dir definitiv empfehlen die Steuerkette mit zu machen ! Weil dann weißt du auch dass die Karre wieder einwandfrei läuft und eine Schwachstelle du beseitigt hast ;)
Übrigens ich würde die Kette von der Ölpumpe auch mit machen die kostet auch paar € aber dann ist die Sache safe. Ich hatte Mal beim 1. Mal den Fall gehabt dass die Kette von der Ölpumpe irgendwann angefahren zu rasseln und dann müsste ich wieder alles raus holen um die Steuerkette von der Ölpumpe zu wechseln.
Steuergehäusen Deckel ist verklebt. Damit du bescheid weißt. Man muss genauso dann verkleben.
Also wenn man die Kette von der Ölpumpe Austauscht dann muss das Öl raus + Ölwanne.
Ich tue beim Kettenwechsel von der Ölpumpe die Ölwanne mit dem Öl runter nehmen und dann schnell in ein Behälter auffüllen. Danach die Abdeckung von der Kettenrad der Ölpumpe abschrauben und Kettenrad ab machen .
Dichtmittel und Steuerkettenersatzkit liegt im Warenkorb. Ich bin zuversichtlich, dass der Tausch klappen wird, lediglich macht mir Sorgen, ob der Motor/Ventile nichts abbekommen hat.
Lohnt sich ggf. nach Einstellung der Steuerzeiten mit der alten Kette den Aufwand zu betreiben die Kompression zu prüfen um im Zweifelsfall die Materialschlacht nicht umsonst gemacht zu haben oder ist der Aufwand dafür so groß, dass mans auch gleich durchziehen kann?
@elektrodrache du kannst natürlich die Steuerzeiten richtig einstellen . Wenn die Steuerzeiten jetzt passen dann kannst du mit der alten Steuerkette den Motor einmal 360 Grad drehen . Wenn alles sich gesund anhört kannst du die neue Steuerkette drauf schmeißen und alles andere was dazu gehört auch austauschen. Zusammenbauen starten
Wichtig ist dass die Steuerzeiten 100 % passen. Ich denke deine Ventile sind noch ganz . Aber prüfe erstmal