Motor geht bei kühler und feuchter Witterung nach wenigen Sek. aus. Bonus: Von DK in den Rheingau.
Hallo Forum,
mein 190E 2.3 von 1.1991 geht bei kühler (unter 5 Grad) und feuchter Witterung nach Kaltstart nach wenigen Sekunden (auch gern in Fahrt) aus, lässt sich danach allerdings ohne Probleme wieder starten. Wenn ich hier im Forum richtig nachgelesen habe, sollte ich es zunächst mit einem neuen Satz Zündkabel versuchen. Richtig? (oder würdet Ihr gleich auch noch einen neuen Zündverteilen dazubestellen?).
Und hier der Bonus: Ich bin gerade von einer Deutschlandtour zurück - Start ca. 60 km nördlich von Kopenhagen, zuerst nach Göttingen (ca. 630 km), dann in den Rheingau (270 km), dann ins Ruhrgebiet (260 km) und wieder zurück nach Dänemark (720 km). Insgesamt also ca. 1.900 km in zwölf Tagen. Der Wagen hat etwas weniger als 90.000 (plausible) Meilen auf dem Tacho. Wir sind uns auf der Fahrt noch näher gekommen als vorher. Man braucht ein Gefühl für den Wagen und starke Nerven - sonst stoppt man unnötigerweise bei jedem Aufleuchten einer Kontrollleuchte.
Die Fahrt hat wirklich Spaß gemacht - ich werd' das jetzt öfter machen, statt nach Düsseldorf oder Frankfurt zu fliegen. Das Fahrwerk des w201 ist wunderbar - er liegt auch bei 190 km/h noch wie ein Brett auf der Straße. Für die Kasseler Berge sind die 132 PS allerdings etwas zu wenig ;-). Das ESP zwischen meinen Ohren hat bei Starkregen vor Hagen einmal kurz vorgewarnt, so dass ich die Geschwindigkeit auf nicht mehr als 140 km/h reduziert habe.
Öl- und Kühlwasserkontrollleuchten haben prima funktioniert. Ich hatte den Ölstand vor Fahrtantritt kontrolliert - er war etwa in der Mitte des unteren Drittels, fand ich ok. Der Wagen aber nicht - nach nicht einmal 10 km Fahrt wollte er Öl (ob er wusste, dass es auf Langstrecke gehen würde?). Hat er dann auch 200 km später vor der Fähre in Rodby bekommen (0,5l). Auf dem Rückweg wollte er kurz vor Fehmarn dann wieder Öl - gab's dann auf dem Aldi-Parkplatz :-). Ölverbrauch ca 0.5l auf 1500 km bei straffer Fahrweise - ok. In Dänemark wird's wieder weniger, zumal ich ausschließlich in Seeland fahre, wo die Höchstgeschwindigkeit auf 110 km/h begrenzt ist (also wird der Wagen selten schneller als 125 km/h GPS gefahren).
Auf dem Hinweg vor und nach Hamburg dann insgesamt 1.5 Stunden stop and go. Das gefiel dem Benz nun überhaupt nicht. Als sich der Stau langsam auflöste, wollte er Kühlwasser. Habe dann am nächsten Morgen in Göttingen einen halben Liter Wasser nachgefüllt. Seitdem gab es weder sehr lange stop and gos noch ein Aufleuchten der Kühlwasserleuchte. Also aus meiner Sicht kein Anlass, hier nachzuforschen.
Mein normaler Spritverbrauch (mit Automatik und Klima) liegt bei 9.1/9.2 l/100 km und hat sich während des Trips nur unwesentlich erhöht (9.7 l/100 km).
Beste Grüße aus Dänemark,
Karsten
Ähnliche Themen
15 Antworten
Hallo Karsten, schön dass Die der Wagen so viel Spass macht. Ich finde den Verbrauch an Öl schon sehr auffällig, ausser Du hast den Wagen vorher nur Kurzstrecke gefahren und dann mal rangenommen und dardurch Wasser und Spritanteil im Öl ausgegast sind. Würdest Du erkennen, ob er jetzt wieder Öl braucht.
Wasser darf er garnicht verbrauchen. Du kannst evtl nach einer Undichtigkeit oder weissen Spuren an den Schlauchenden suchen.
Hoffe, der Wagen blässt nicht weiss aus dem Auspuff, dann verbrennt er das Wasser nämlich, was auf einen Zylinderkopfdichtungs-Schaden hinweisen würde.
Alles aber bei 90K Meilen ungewöhnlich, da beides (Öl u Wasserverbrauch) Zeichen einer fortgeschrittenen Laufleistung sind. Der Benz macht ja. Ei guten Pflege bekanntlich ein paar Hunderttausend Meilen.
Vielen Dank für die Hinweise. Werde das mit der Undichtigkeit im Kühlwasserkreislauf mal überprüfen (aber der Wagen ist nach dem Nachfüllen des Kühlwassers mehr als 1000 km ohne Probleme gelaufen). Zum Ölverbrauch: Ein drittel Liter pro 1000 km ist doch noch im Bereich dessen, was hier im Forum häufiger berichtet wird. Als ich den Wagen gekauft hatte, war das mein normaler Ölverbrauch (mit Synthetiköl). Ich möchte hier keine neue Öldiskussion anstoßen, aber nach Ölwechsel auf ein etwas dickflüssigeres Mineralöl hat sich der Ölverbrauch dann mehr als halbiert (bevor ich mit dem Wagen auf Langstrecke gegangen bin).
Zitat:
@Robmain schrieb am 12. Okt. 2017 um 15:17:59 Uhr:
Wasser darf er garnicht verbrauchen. Du kannst evtl nach einer Undichtigkeit oder weissen Spuren an den Schlauchenden suchen.
Er wird durch den Stopp and go etwas warm geworden sein und hat's rausgedrückt. Oder mal sie Schläuche kontrolien ob der Marder auf deinem Gummi kaut
Darf er auch nicht. Wenn er länger steht und läuft muss der Lüfter regulieren
@strunz: Das denke ich auch. @Robmain: Natürlich hat der Lüfter reguliert. Außentemperatur war ca. 23 Grad. Sonne. Irgendwann wurde es dem Benz dann wohl zu viel (aber die Kühlmittelleuchte hat durchaus nicht dauernd geleuchtet, nur ab und zu). Es war wirklich stop and go über 90 Minuten - keine Gelegenheit, den Motor mal abzustellen, und so gut wie keine Kühlung durch Fahrtwind.
Die Mercedes-Bedienungsanleitung sieht die Angelegenheit ähnlich entspannt wie strunz und ich:
"If the coolant level is low, water and MB anticorrosion/antifreeze should be used to bring it up to the proper level (have cooling system checked for signs of leakage)." Und: "Low Engine Coolant Level Warning Lamp The warning lamp comes on with the key in steering lock position 2, and should go out when the engine is running.
If it comes on with the engine running, the coolant has dropped below the required level. If no leaks are noticeable and the engine temperature does not increase, continue to drive to the nearest service station and have coolant added to the coolant system (see Index)."
Was ist denn jetzt mit meiner eigentlichen Frage (Zündkabel)?
Beides wenn du da einmal dran bist
Zitat:
@strunz_26 schrieb am 12. Oktober 2017 um 16:46:00 Uhr:
Beides wenn du da einmal dran bist
Sorry, hatte die Frage nicht präzise genug formuliert. Du meinst Verteilerkappe und -finger, richtig?
Bei der geschilderten Anamnese wären die Zündkabel das Letzte, was ich wechseln würde. Riecht eher nach einer defekten Vorwärmung.
Das kann viele Ursachen haben. Wie ist denn das standgas allgemein?
Wie sehen die Zündkabel aus?
Verteilerkappe mal runter nehmen wie schaut es dort aus ?
Leerlaufregler ?
Aber was die Ursachen sind hast du dich ja schon belesen
Zitat:
@Robmain schrieb am 12. Oktober 2017 um 15:17:59 Uhr:
...
Ich finde den Verbrauch an Öl schon sehr auffällig, ausser Du hast den Wagen vorher nur Kurzstrecke gefahren und dann mal rangenommen und dardurch Wasser und Spritanteil im Öl ausgegast sind.
...
Meiner verbraucht im Schnitt 1 l / 1.000 km. Kalte Kurzstrecke schon mal bis 1,5 l, warme Langstrecke 0,3 l. Und das seit 10 Jahren und 115.000 km.
Zitat:
@Robmain schrieb am 12. Oktober 2017 um 15:17:59 Uhr:
...
Wasser darf er garnicht verbrauchen. Du kannst evtl nach einer Undichtigkeit oder weissen Spuren an den Schlauchenden suchen.
...
Richtig, "verbrauchen" nicht, aber es leckt manchmal unbemerkt. Auch den Kühlmittel-Ausgleichsbehälter angucken, der Hals, wo der Deckel draufsitzt, ist in der Naht zum Behälterkörper eine Schwachstelle. Noch gibt es den als Originalteil zu zivilem Preis. Und der Deckel wird auch mal undicht. Beides bei einem Youngtimer so oder so zu erneuern ist sehr sinnvoll.
So, Zündkerzen, Verteilerkappe und -finger sind jetzt getauscht. Und der Motor läuft wieder :-).
Ich fahr' jetzt doch mal zur Werkstatt wegen des Kühlmittelverlusts, habe aber auch an Euch noch eine Frage: Beim Abziehen des Verteilerfingers hat sich einer der Kühlschläuche gelöst. Daraufhin trat eine blaue Flüssigkeit aus. So weit, so gut. Aber das Kühlwasser im Ausgleichsbehälter ist schwarz. Wie kann das denn sein?
Das schaut sicher nur durch die Masse so dunkel aus. Mach mal eine Fortschutz Probe dann siehst du welche Farbe es hat.
Ich habe mit einer Pipette eine Probe gezogen - schwärzer geht's nicht.
Vermutlich ist die Kühlflüssigkeit seit X Jahren drin. Es gibt lt. Betriebsanleitung kein empfohlenes Wechselintervall, raus damit und neues rein.