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Motor-Kontrolleuchte an OBD Code P0010 und P0341

Mercedes
Themenstarteram 12. Juli 2018 um 19:21

Guten Abend allerseits.

Bei mir ist gestern die Motor-Kontrolleuchte angegangen. Bei Amazon habe ich mir OBD2 Bluetooth Adapter (Diagnosegerät ,QHUI OBDII Diagnose Scanner ELM327) gekauft und de Fehlercodes ausgelesen.

Ich habe gehört dass die Werkstatt oft bei Motor-Kontrolleuchten unnötige Reparaturen vornimmt um was dazu zu verdienen. Wie z.B. Lambda-Sonden tauschen, obwohl es garnicht nötig ist. Daher wollte ich aufgeklärt sein, bevor ich die Werkstatt besuche.

AUTO: Mercedes Sportcoupe c180 w203 Jahr 2005, 168T km

Fährt flüssig, keine Geräusche, kein Rückeln etc.

Fehlercodes, ausgelesen mit verschiedenen APPs:

Code P0010 und P0341

siehe Bilder, siehe Link

 

Meine Frage ist erstmal: Wenn es der Sensor, oder die Magnete oder die Zündkerzen sind, kann man das Problem vielleicht selbst beheben? Wenn ja wie? (Zündkerzen tauschen ist klar)

Wie ich verstanden habe geht es bei dem Code P0341 um Camshaft Sensor, die sind wie auf dem Bild rot umkreist. Die Kontakte sind in Ordnung, wurden geputzt, nichts angebrannt.

Kann man das Problem dingfest machen? In dem Link werden viele mögliche Ursachen für Code P0341 aufgelistet.

Wenn das Problem nur in einer Werkstatt behoben werden kann, welche Kosten erwarten mich dann? Vielleicht kann ich die Teile selbst bestellen und einbauen lassen?

Bin dankbar für Tipps.

Viele Grüße

Link:

https://www.obd-codes.com/p0341

 

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Beste Antwort im Thema

Hallo,

ich versuche es Dir mal etwas detailliert zu beschreiben, bitte entschuldige, wenn es, wies es manche empfinden, " altklug" daherkommen mag, aber manchmal hilft es einfach Fakten zu benennen und komplizierte Dinge nicht nur im Telegrammstil zu verklären! Zudem habe ich mich auf den Text konzentriert und hoffe keine gravierende Fehler "eingebaut" zu haben.

Dein Wagen hat 2 Nockenwellen- klar! Eine für die Einlaßventile, die Andere für die Auslaßventile. Um eine optimale Leistung, durch eine optimale Verbrennung und damit wiederrum optimale Abgaswerte zu erreichen, ist es notwendig, dass die Öffnungs- und Schließzeiten der Ventile, abhängig von der Motorleistung ( KW- Drehzahl) verstellt werden können. Das übernehmen die Nockenwellenversteller. Ich hatte in meinem 1. Beitrag versehentlich " Kubelwellenversteller" geschrieben. Nett, aber leider Unsinn! Ich meinte natürlich die Nockenwellenversteller. Sie sitzen vorn an der jew. Nockenwelle, zu erkennen an dem Zahnkranz. Diese Versteller werden durch Öldruck verstellt. Woher aber weis das Öl, was, wann, wie zu verstellen ist? Dafür sind die Verstellmagnete zuständig. Dies sind jene Dinger, die Du in dem Bild so in etwa rot eingekreist hast. Richtig: es sind Stecker dran, denn Elektromagnete brauchen halt auch Strom. ( Es sind also die metallischen runden Gnubbel mit dem Stecker dran) Die bekommen vom Steuergerät die Mitteilung: Strom an/ Strom aus und dann reagieren die entsprechend mit dem Auf- / Abbau eines Magnetfeldes.

Diese Verstellmagnete erzeugen also ein Magnetfeld, welches dann bei dem entspr. Nockenwellenversteller - mal ganz platt- ein Ventil öffnet, durch welches Öl fließen kann. Durch dieses Öl, bzw. durch den Öldruck, erfolgt dann die Wirkung auf die Nockenwellen.

Nochmal: Die Magnetversteller sitzen außen, wie auf Deinem Foto ersichtlich und sind jeweils mit 3 Schrauben gesichert. Die Nockenwellenversteller sitzen innen, vorn an der jew. Nockenwelle und sind von aussen nicht zu sehen.

Ich hänge mal ein Bild an, welches ich im Internet gefunden habe. Es mag zur Illustration des Kettenlaufes dienen. Mittig in den Verstellern sind die Nockenwellen befestigt ( oder- eigentlich umgekehrt, aber hier mal egal.)

Die Kette läuft also über das Zahnrad der Kurbelwelle im unteren Teil und über die beiden Zahnräder der Nockenwellen ( Nockenwellenversteller) im oberen Teil und dann wieder zurück zur KW. Damit die Kette Führung hat, gibt es die Gleitschienen und natürlich auch einen Kettenspanner.

Bevor irgendetwas ausgebaut oder probiert wird, ist es wichtig, dass das Fundament stimmt. Bei einem 4-Takt Benzin Motor sind das immer die Zünd- und die Steuerzeiten. (Bei Diesel nur Steuerzeiten). Bedeutet,dass die Ventile entsprechend punktgenau gesteuert werden müssen. Nicht zu früh- nicht zu spät öffnen/ schließen dürfen. Um das festzustellen, gibt es Markierungen sowohl an der Kurbelwelle, wie auch an den Nockenwellen. Stimmen diese Markierungen überein, gelten die Steuerzeiten als sachgerecht eingestellt. ( Ja, ich weiß: Fachleute werden jetzt sagen, es könnte aber auch sein, dass....- aber das ist für Dich absolut unwichtig)

Damit ist zugleich ausgesagt, dass es keine Kettenlängung und auch keinen Ketten(über-)sprung gegeben hat. Zugleich kann es ein Indiz dafür sein, dass die Zahnräder an den Nockenwellen noch intakt sind. Ein Fachmann wird dennoch einen prüfenden Blick drauf werfen.

Nach Prüfung der Kettenspannung und dem Zustand der Gleitflächen ist die Prüfung der Steuerzeiten, samt Steuerkette beendet.

Nun kann alles Weitere erfolgen.

Die Prüfung der Steuerzeiten geht relativ schnell und einfach vonstatten und ist nicht kostenintensiv. Es gibt nur die Möglichkeit der Inaugenscheinname. Dies sollte ab und an doch mal gemacht werden, spätestens dann, wenn unerklärliche Fehlermeldungen in der OBD erscheinen.

Warum die Verstellmagnete bei Dir gewechselt werden sollen, entzieht sich meinem Wissen. Erst dann, wenn ein sehr triftiger Grund für eine Fehlervermutung vorliegt, sollte gewechselt werden. Magnete- der Name sagt es, können über ihre Wirkung getestet werden. Macht man das, vermeidet man ggf. einen unnötigen Wechsel.

So, ich hoffe, Du verstehst ein bisschen den Zusammenhang.

Weil bei einem Bekannten nicht als erstes die Steuerzeiten kontrolliert wurden und er auf " gutgemeinte Meinungen der Werkstatt" gehört hatte, anstatt " ad fontes" suchen zu lassen, wurden 2x die Lambdasonde, der LMM und beide Magnete gewechselt. Das hat bestimmt einige Euros gekostet. War aber völlig rausgeschmissenes Geld. Am Ende war es eine Kettenlängung mit nachfolgenden Fehlern in den Steuerzeiten.

Gruß vom Asphalthoppler

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Hallo,

zunächst mein Respekt zu den von Dir erstelllten Vorarbeiten!

Ich!!!! würde zunächst ( aus Erfahrung) die Steuerzeiten überprüfen. Wie das geht, dazu gibt es etliche gute Anleitungen im Netz!

Keine Panik, bitte.

Mich hatte es damal 2000.- Euro gekostet. Es wurden die Kurbelwellenversteller, Steuerkette und Gleiter gewechselt.

Aber: Zuerst schauen, was Sache ist- nicht gleich, auf gut Glück, rumschrauben ( lassen)

Gruss vom Asphalthoppler.

Kette, Kettenspanner und die Nockenwellenkettenräder prüfen (lassen) und die Magnetversteller wechseln.

Themenstarteram 13. Juli 2018 um 12:06

Magnetversteller sind diese Runden Magnete die auf meinem Bild rot eingekreist sind?

 

Gruß

Das sind die Stecker für die elektrische Verbindung der Magnetversteller.

Hallo,

ich versuche es Dir mal etwas detailliert zu beschreiben, bitte entschuldige, wenn es, wies es manche empfinden, " altklug" daherkommen mag, aber manchmal hilft es einfach Fakten zu benennen und komplizierte Dinge nicht nur im Telegrammstil zu verklären! Zudem habe ich mich auf den Text konzentriert und hoffe keine gravierende Fehler "eingebaut" zu haben.

Dein Wagen hat 2 Nockenwellen- klar! Eine für die Einlaßventile, die Andere für die Auslaßventile. Um eine optimale Leistung, durch eine optimale Verbrennung und damit wiederrum optimale Abgaswerte zu erreichen, ist es notwendig, dass die Öffnungs- und Schließzeiten der Ventile, abhängig von der Motorleistung ( KW- Drehzahl) verstellt werden können. Das übernehmen die Nockenwellenversteller. Ich hatte in meinem 1. Beitrag versehentlich " Kubelwellenversteller" geschrieben. Nett, aber leider Unsinn! Ich meinte natürlich die Nockenwellenversteller. Sie sitzen vorn an der jew. Nockenwelle, zu erkennen an dem Zahnkranz. Diese Versteller werden durch Öldruck verstellt. Woher aber weis das Öl, was, wann, wie zu verstellen ist? Dafür sind die Verstellmagnete zuständig. Dies sind jene Dinger, die Du in dem Bild so in etwa rot eingekreist hast. Richtig: es sind Stecker dran, denn Elektromagnete brauchen halt auch Strom. ( Es sind also die metallischen runden Gnubbel mit dem Stecker dran) Die bekommen vom Steuergerät die Mitteilung: Strom an/ Strom aus und dann reagieren die entsprechend mit dem Auf- / Abbau eines Magnetfeldes.

Diese Verstellmagnete erzeugen also ein Magnetfeld, welches dann bei dem entspr. Nockenwellenversteller - mal ganz platt- ein Ventil öffnet, durch welches Öl fließen kann. Durch dieses Öl, bzw. durch den Öldruck, erfolgt dann die Wirkung auf die Nockenwellen.

Nochmal: Die Magnetversteller sitzen außen, wie auf Deinem Foto ersichtlich und sind jeweils mit 3 Schrauben gesichert. Die Nockenwellenversteller sitzen innen, vorn an der jew. Nockenwelle und sind von aussen nicht zu sehen.

Ich hänge mal ein Bild an, welches ich im Internet gefunden habe. Es mag zur Illustration des Kettenlaufes dienen. Mittig in den Verstellern sind die Nockenwellen befestigt ( oder- eigentlich umgekehrt, aber hier mal egal.)

Die Kette läuft also über das Zahnrad der Kurbelwelle im unteren Teil und über die beiden Zahnräder der Nockenwellen ( Nockenwellenversteller) im oberen Teil und dann wieder zurück zur KW. Damit die Kette Führung hat, gibt es die Gleitschienen und natürlich auch einen Kettenspanner.

Bevor irgendetwas ausgebaut oder probiert wird, ist es wichtig, dass das Fundament stimmt. Bei einem 4-Takt Benzin Motor sind das immer die Zünd- und die Steuerzeiten. (Bei Diesel nur Steuerzeiten). Bedeutet,dass die Ventile entsprechend punktgenau gesteuert werden müssen. Nicht zu früh- nicht zu spät öffnen/ schließen dürfen. Um das festzustellen, gibt es Markierungen sowohl an der Kurbelwelle, wie auch an den Nockenwellen. Stimmen diese Markierungen überein, gelten die Steuerzeiten als sachgerecht eingestellt. ( Ja, ich weiß: Fachleute werden jetzt sagen, es könnte aber auch sein, dass....- aber das ist für Dich absolut unwichtig)

Damit ist zugleich ausgesagt, dass es keine Kettenlängung und auch keinen Ketten(über-)sprung gegeben hat. Zugleich kann es ein Indiz dafür sein, dass die Zahnräder an den Nockenwellen noch intakt sind. Ein Fachmann wird dennoch einen prüfenden Blick drauf werfen.

Nach Prüfung der Kettenspannung und dem Zustand der Gleitflächen ist die Prüfung der Steuerzeiten, samt Steuerkette beendet.

Nun kann alles Weitere erfolgen.

Die Prüfung der Steuerzeiten geht relativ schnell und einfach vonstatten und ist nicht kostenintensiv. Es gibt nur die Möglichkeit der Inaugenscheinname. Dies sollte ab und an doch mal gemacht werden, spätestens dann, wenn unerklärliche Fehlermeldungen in der OBD erscheinen.

Warum die Verstellmagnete bei Dir gewechselt werden sollen, entzieht sich meinem Wissen. Erst dann, wenn ein sehr triftiger Grund für eine Fehlervermutung vorliegt, sollte gewechselt werden. Magnete- der Name sagt es, können über ihre Wirkung getestet werden. Macht man das, vermeidet man ggf. einen unnötigen Wechsel.

So, ich hoffe, Du verstehst ein bisschen den Zusammenhang.

Weil bei einem Bekannten nicht als erstes die Steuerzeiten kontrolliert wurden und er auf " gutgemeinte Meinungen der Werkstatt" gehört hatte, anstatt " ad fontes" suchen zu lassen, wurden 2x die Lambdasonde, der LMM und beide Magnete gewechselt. Das hat bestimmt einige Euros gekostet. War aber völlig rausgeschmissenes Geld. Am Ende war es eine Kettenlängung mit nachfolgenden Fehlern in den Steuerzeiten.

Gruß vom Asphalthoppler

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