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Motor läuft nicht rund, Fehlerspeicher ist leer, Diagnoseaspekte
Moin,
seit gestern läuft der Motor von unserem Golf nicht mehr rund:
VW Golf IV
Modeljahr: 1998
Motor: AGZ, 2,3l, Benziner, 5 Zylinder
Getriebe: DVJ, AG4 Getriebe 01M / 01M 927 733 CM
Ich vermute, dass ein Zylinder nicht mehr richtig mitläuft und würde mich über Ratschläge zur Diagnose freuen.
VCDS ist vorhanden.
Ich habe den Fehlerspeicher ausgelesen, dort steht jedoch nichts. Ich bin alle Messwertblöcke durchgegangen, finde dort aber nicht so recht etwas aufschlussreiches. Dann habe ich einzelne Zündkabel gezogen, ohne dass die Lauf(un)ruhe sich deutlich geändert hat. Ich habe mehrere Zündkabel gezogen, keine Veränderung. Schliesslich habe ich alle alle Zündkabel gezogen, und der Motor sprang immer noch an, lief zwar noch etwas unruhiger, aber so komme ich der Antwort, ob einer der Zylinder nicht ordentlich bezündet wird, nicht näher.
Schon einmal Danke für jeden Tipp!
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13 Antworten
So so, alle Zündkabel gezogen und der Motor springt immer noch an?
Wie das, Glühzündung, WLAN Zündfunken???
Beim AGZ ist bei Zündproblemen die Zündspule, die Leistungsendstufe, Zündkabel und last but not least die Kerzen zu prüfen.
Zitat:
@Tommes 32 schrieb am 12. September 2017 um 11:53:01 Uhr:
So so, alle Zündkabel gezogen und der Motor springt immer noch an?
Wie das, Glühzündung, WLAN Zündfunken???
kennst das nicht ? hat sogar mein golf
Zitat:
@Tommes 32 schrieb am 12. September 2017 um 11:53:01 Uhr:
So so, alle Zündkabel gezogen und der Motor springt immer noch an?
Wie das, Glühzündung, WLAN Zündfunken???
Beim AGZ ist bei Zündproblemen die Zündspule, die Leistungsendstufe, Zündkabel und last but not least die Kerzen zu prüfen.
Ich mache Dir gern ein Video davon... War auch sehr verwundert. Vermutlich mentale Zündfunkenübertragung... Ich habe alle 5 Zündkabel aus der Zündspule gezogen und locker davor hängen lassen. Der Motor war warm und sprang an und lief - sehr unrund aber er lief. Vermutlich das Phänomen:
Vorentflammung und Glühzündung von Ottokraftstoffen mit Bioanteilen
Vielleicht nicht ohne Grund, schreibt der Reparaturleitfaden für einen Kompressiontest vor die Leistungsendstufe von der Zündspule zu trennen. Vlt. aber auch nur, weil es einfache ist, als fünf Zündkabel zu ziehen. Eine Glühzündung unterbindet das natürlich bauch nicht.
Ich werde also mal die ganzen Komponenten gemäß
Reparaturleitfaden, Golf 1998 , Bora 1999, Motronic Einspritz- und Zündanlage (5-Zyl. Motor), Motorkennbuchstaben AGZ, Ausgabe 10.1997
prüfen.
Ich hatte nur gedacht, vlt. gibt es "übliche Verdächtige" oder einen einfachen Test (z.B. per VCDS) um zu sehen, ob alle Zylinder zum richtigen Zeitpunkt zünden.
Aiaiai.... so viel Blödsinn hier.
Der Themenstarter wird die Zündkabel nacheinander gezogen, und wieder gesteckt haben!?
Falls nicht, was wurden dann für Stecker gezogen?
Es wurden alle fünf Stecker von der Zündspule gleichzeitig bei ausgeschaltetem Motor gezogen und lose vor der Zündspule hängen gelassen. Dann gestartet und der Motor ist angesprungen. Ich mach euch ein Video...
Zitat:
@malloc100 schrieb am 12. September 2017 um 14:37:50 Uhr:
Es wurden alle fünf Stecker von der Zündspule gleichzeitig bei ausgeschaltetem Motor gezogen und lose vor der Zündspule hängen gelassen. Dann gestartet und der Motor ist angesprungen. Ich mach euch ein Video...
Auf das Video bin ich gespannt.
Sicher das du keinen Diesel da drin hast ?
Wenn der wirklich selbst zündet, dann hast du den Grund für deinen bescheidenen motorlauf gefunden
So, also es ist kein Diesel. Zylinder 5 zündet nicht mehr. Ob es an der Zündspule, an der Leistungsstufe, an dem Zündkabel, an der Zündkerze, an der Kompression, an der Einspitzung oder am Motorsteuergerät liegt kann ich noch nicht sagen.
Video habe ich auch gemacht, die Auflösung ist jedoch simpel: Ich hatte die Zündkabel von den Zündspulen abgezogen und locker davor hängen lassen. Im Dunkeln konnte man gut sehen wie die Funken von den Spulen auf die Stecker übersprangen.
Zitat:
@malloc100 schrieb am 12. September 2017 um 23:19:15 Uhr:
Ich hatte die Zündkabel von den Zündspulen abgezogen und locker davor hängen lassen. Im Dunkeln konnte man gut sehen wie die Funken von den Spulen auf die Stecker übersprangen.
Wenn die Stecker der Zündkabel so dicht vor den Anschlüssen der Spule baumeln, ist's logisch, das da der Funke überspringt.
Ansonsten wie schon gesagt, die Leistungsendstufe ist immer ein heißer Kandidat, wenn beim AGZ nicht alle Zylinder mitlaufen.
Moin,
hier mal ein Update:
Nachdem ich die Zündkerzen ausgebaut hatte zeigte sich, dass Zylinder 5 keinen Zündfunken erhält. Also habe ich die Zündung gemäß Reparaturleitfaden Reparaturgruppe 28 geprüft.
1) Bei eingeschalteter Zündung, Motor aus: An der Zündspuleneinheit am Anschlusspunkt der Versorgungsspannung diese geprüft. Dieser ist eine M6 (?) Gewindestange die oben rechts aus der Zündspuleneinheit herauskommt. Dort sollen mindestens 11,5V anliegen.
2) Dieser Schritt steht nicht im Rep.-Leitfaden, liefert aber offensichtlich den Fehler, eigentlich müsste man vorher Schritt 4 machen, sonst ist dieser Test nicht aussagefähig: Bei ausgeschalteter Zündung: Den schwarzen 6fach Stecker von der Zündspuleneinheit abziehen. Am Stecker ist PIN 1 auf der abgeflachten (nicht runden) Seite. Dann den Widerstand jeweils zwischen den PINs 2 bis 6 des Steckers (!) und dem Anschlusspunkt der Versorgungsspannung (siehe Schritt 1) messen. Dieser ist nicht dokumentiert. Bei mir betrug er jeweils ca. 3.500 Ohm (3,5 kOhm). Nur der PIN 4 hat einen unendlichen hohen Widerstand. Das ist der PIN der für Zylinder 5 zuständig ist. Da das Kabel dieses Steckers direkt zu dem schwarzen Stecker an der Leistungsendstufe führt, gehe ich davon aus, dass diese auf dem Kanal defekt ist.
3) Bei ausgeschalteter Zündung: Den schwarzen 6fach Stecker von der Zündspuleneinheit abziehen. Wenn man dann auf die Zündspuleneinheit schaut ist PIN 1 rechts. Den Widerstand jeweils zwischen den PINs 2 bis 6 und dem Anschlusspunkt der Versorgungsspannung (siehe Schritt 1) messen. Dieser soll max. 100 Ohm betragen. Bei mir sind es jeweils 0,5 Ohm, was für mich auch Sinn macht, schliesslich ist es nur der ohmische Widerstand der Primärspule. Ich habe erst Schritt 4) gemacht, den schwarzen 6fach Stecker auf die Zündspuleneinheit wieder drauf gesteckt und dann an dem schwarzen Stecker der Leistungsendstufe gemessen, da man an die PINs in der Zündspuleneinheit nur schwer rankommt.
4) Den schwarzen Stecker von der Leistungsendstufe abziehen. Diese befindet sich offensichtlich an der Spritzwand mit einem schwarzen und einem braunen 6fach Stecker. Dort kann man sich auch in Ruhe den Veriegelungsmechanismus anschauen bevor selbigen in Schritt 2 kaputt macht. Dann die PINs 1 bis 6 zwischen dem schwarzen Stecker hier und dem schwarzen Stecker an der Zündspuleneinheit auf Durchgang prüfen. Auch die PINs untereinander auf nicht vorhandenen Kurzschluss prüfen.
5) An der Leistungsendstufe den Masseanschluss am Kühlkörper rechts per Schraube auf korrekte Befestigung sichtprüfen.
6) Den braunen 6fach Stecker von der Leistungsendstufe abziehen. PIN 1 ist auf der abgeflachten (nicht runden) Seite des Steckers. PIN 1 mit einer Diodenprüflampe (sehr geringe Stromaufnahme!) gegen Masse prüfen - muss leuchten (bei Zündung ein, sonst nicht). Dann die PINs 2 bis 6 jeweils mit der Diodenprüflampe gegen Batterie-Plus prüfen - müssen alle leuchten. Angeblich erst bei Zündung ein, bei mir taten sie es jedoch auch bei Zündung aus. Die PINs gern auch noch untereinander auf nicht vorhandenen Kurzschluss prüfen.
Bei allem Rumgemesse, bzw. lange Rede - kurzer Sinn, zu welchen Ergebnis biste jetzt gekommen?
Siehe Schritt 2) - Kanal 3 (das ist Port C der Zündspuleneinheit - dort ist die Zündkerze von Zylinder 5 angeschlossen) der Leistungsendstufe wird wohl defekt sein. Habe eine neue Leistungsendstufe bestellt und werde dann wieder berichten.
Abschließender Status:
Leistungsendstufe (Liste 487,90 €, Netz/Neu: 127,35 €, Umbau 5 Minuten) getauscht, Motor läuft wieder rund.
Danke nocheinmal.