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MOTOR-TUNING 1,6/1,8 (PN-RP)

VW Golf 2 (19E)
Themenstarteram 7. Januar 2011 um 11:35

Hi!

Aufrund reger Anfrage per PN zum Thema Motortuning/Tips von zahlreichen Usern hier,hab ich mich entschlossen dazu ein wenig von meinem Wissen/Erfahrungen weter zu geben:

Basis:Die Basis für ein gescheites Motortuning liegt immer zuerst beim Zylinderkopf.Dieser sollte "entdrosselt" werden durch Bearbeitung der Ein-/Auslasskanäle.Diese sind entsprechend zu erweitern und anschliessend zu glätten(NUR Einlass!),die Ausslässe können poliert werden.Wem die Erfahrung fehlt,der begnügt sich besser damit,die Einlasskanäle Stoss-und Kantenfrei an die Ansaugbrücke anzupassen und diese lediglich von Guss-Grat zu befreien und zu glätten(mit Fächerschleifern verschiedener Körnung grob zu fein,zuletzt nimmt man einen mit Öl benetzten FS mit 180er Körnung zum glätten).Die gleiche Bearbeitung erfährt die Ansaugbrücke. Die Ausslässe werden soweit geweitet bis diese identisch mit den Krümmerflanschen sind(keine Stösse/Kanten!),anschliessend polieren.

Als ideales Erweiterungs-Mass dient eine Ansaug/Auspuff-Dichtung.Vorsicht an den Ventilsitz-Ringen(Äusserer Rand mit dem Ventilsitz),diese dürfen nicht beschädigt werden!!!

Die Ein-/Auslassventil werden ebenso (am besten eingespannt in einer Standbohrmaschine,hohe Drehzahl) geglätten,ggf poliert.Vorsicht an den Dichtfläschen am Ventilrand,diese dürfen nicht beschädigt werden!!!

Brennräume sollten nur von erfahrenen Tunern bearbeitet werden,ebenso die Ventilsitze/-führungen.Ebenso das Planfräsen zum erhöhen der Verdichtung nicht zu weit treiben,max. 0,3-0,5mm.Ab 0,3mm ist die Verwendung eines einstellbaren Nockenwellenrades ratsam!

Der Komplette Zylinderkopf vom PF passt mit ein paar Änderungen/Anpassungen ohne Probleme auf die erwähnten Motoren.Ausser die Löcher der Einspritzdüsen zu verschliessen müssen evtl die Wasseranschlüsse Kopf/Ansaugbrücke geändert/verschlossen/angepasst werden.Vorteil des PF-Kopfes sind die grösseren Einlass-Ventile(40mm statt 38mm).

Ansaugbrücke/Heizigel:Dieser sog. "Heizigel" kann ganz(bei Sommerautos!) entfernt werden,bei Alltags-Autos kann dieser um 12mm gekürzt werden.Diese Massnahme gringt mehr Drehfreude bzw der Motor hängt besser am Gas.

Nockenwellen:Die Motoren von EZ/PN/RH/RP usw können mit der VW-Serienwelle vom PF gefahren werden,diese bringt je nach Motor ca 4-8 PS Mehrleistung und etwas mehr Drehmoment bei erhöhter Drehfreude.Zudem hat man keine Probleme mit den Abgaswerten.

Bessere Werte liefern Tuning-Nockenwellen von Schrick/dbilas von 262-272° Ventilöffnungswinkel.Von Nockenwellen mit mehr Öffnungswinkel ist abzuraten wegen schlechter Abgaswerte/Motorleerlauf!

Bei den Vergasermodellen ist eine Anpassung der Hauptdüsen ratsam(ca. 10+ vom Seriendüsen-Durchmesser).Ohne diese Anpassung läuft der Motor eher zu mager,was auf Dauer nicht gut ist.

Das Anpassen der Zündungseinstellung sollte auch vorgenommen werden,erst recht bei geplanten Zyl.-Köpfen!Mit der Zündung sollte man auf max. 2° mehr Vorzündung gehen,bei Betrieb mit SuperPlus(98 ROZ) kann man bis 4° mehr Vorzündung geben.

Ebenso können/sollten "kühlere" Zündkerzen eingeschraubt werden,vor allem in den wärmeren Monaten.Ausprobieren!

Aupuffanlage:Hier bringt eine komplette Serien-Anlage vom PF ebenfalls eine spürbare Verbesserung!Alternativ zum Serien PF-Krümmer/Hosenrohr kann ein Fächerkrümmer verwendet werden.Hier sind Fächerkrümmer mit 4-2-1 Rohrführung besser geeignet da sie einen günstigeren Drehmomentverlauf bringen.Fächerkrümmer mit 4-1 Rohrführung sind eher für Sport-/Rennmotoren geeignet.Zu guter letzt montiert man noch eine gescheite,gute Sportauspuff-Anlage von SUPERSPRINT,REMUS,JETEX,HARTMANN oder LEISTRITZ und GILLET.

Eine Gruppe A-Anlage braucht kein Mensch,da diese Anlagen für hohen Abgasfluss und hohe Abgasvolumen/-strömungen konzipiert sind.Solche Anlagen kosten zudem bei leicht getunten Serienmotoren im unteren/mittleren Drehzahlbereich Drehmoment.Bei der Auspuff-Anlage sind max. 55mm Rohrdurchmesser völlig ausreichend!

Sportluftfilter:Diese bringen bei einem getunten Serienmotor nicht wirklich bzw keine spürbare Leistung!Zudem zieht bei offenen Sportluftfiltern der Motor warme Luft,was der Verbrennung nicht sehr förderlich ist(warme Luft hat weniger Sauerstoofanteil als kalte Luft,ebenso ist die Luftdichte geringer-LEISTUNGSVERLUST!).

Monomotronic:Hier sind Änderungen möglich und auch vorteilhaft,jedoch sollten diese nur vom Fachmann/Fachbetrieb durchgeführt werden (z.B. flow-improver.de)

So,ich hoffe ich konnte dem eine oder anderen hier ein wenig Tipps/Anregungen geben und von der ein oder anderen nicht so vorteilhaften Tuning-Massnahme (Sportluffi/Gruppe A-Anlage) abraten.

Viek Spass beim austesten!

Gs.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 7. Januar 2011 um 11:35

Hi!

Aufrund reger Anfrage per PN zum Thema Motortuning/Tips von zahlreichen Usern hier,hab ich mich entschlossen dazu ein wenig von meinem Wissen/Erfahrungen weter zu geben:

Basis:Die Basis für ein gescheites Motortuning liegt immer zuerst beim Zylinderkopf.Dieser sollte "entdrosselt" werden durch Bearbeitung der Ein-/Auslasskanäle.Diese sind entsprechend zu erweitern und anschliessend zu glätten(NUR Einlass!),die Ausslässe können poliert werden.Wem die Erfahrung fehlt,der begnügt sich besser damit,die Einlasskanäle Stoss-und Kantenfrei an die Ansaugbrücke anzupassen und diese lediglich von Guss-Grat zu befreien und zu glätten(mit Fächerschleifern verschiedener Körnung grob zu fein,zuletzt nimmt man einen mit Öl benetzten FS mit 180er Körnung zum glätten).Die gleiche Bearbeitung erfährt die Ansaugbrücke. Die Ausslässe werden soweit geweitet bis diese identisch mit den Krümmerflanschen sind(keine Stösse/Kanten!),anschliessend polieren.

Als ideales Erweiterungs-Mass dient eine Ansaug/Auspuff-Dichtung.Vorsicht an den Ventilsitz-Ringen(Äusserer Rand mit dem Ventilsitz),diese dürfen nicht beschädigt werden!!!

Die Ein-/Auslassventil werden ebenso (am besten eingespannt in einer Standbohrmaschine,hohe Drehzahl) geglätten,ggf poliert.Vorsicht an den Dichtfläschen am Ventilrand,diese dürfen nicht beschädigt werden!!!

Brennräume sollten nur von erfahrenen Tunern bearbeitet werden,ebenso die Ventilsitze/-führungen.Ebenso das Planfräsen zum erhöhen der Verdichtung nicht zu weit treiben,max. 0,3-0,5mm.Ab 0,3mm ist die Verwendung eines einstellbaren Nockenwellenrades ratsam!

Der Komplette Zylinderkopf vom PF passt mit ein paar Änderungen/Anpassungen ohne Probleme auf die erwähnten Motoren.Ausser die Löcher der Einspritzdüsen zu verschliessen müssen evtl die Wasseranschlüsse Kopf/Ansaugbrücke geändert/verschlossen/angepasst werden.Vorteil des PF-Kopfes sind die grösseren Einlass-Ventile(40mm statt 38mm).

Ansaugbrücke/Heizigel:Dieser sog. "Heizigel" kann ganz(bei Sommerautos!) entfernt werden,bei Alltags-Autos kann dieser um 12mm gekürzt werden.Diese Massnahme gringt mehr Drehfreude bzw der Motor hängt besser am Gas.

Nockenwellen:Die Motoren von EZ/PN/RH/RP usw können mit der VW-Serienwelle vom PF gefahren werden,diese bringt je nach Motor ca 4-8 PS Mehrleistung und etwas mehr Drehmoment bei erhöhter Drehfreude.Zudem hat man keine Probleme mit den Abgaswerten.

Bessere Werte liefern Tuning-Nockenwellen von Schrick/dbilas von 262-272° Ventilöffnungswinkel.Von Nockenwellen mit mehr Öffnungswinkel ist abzuraten wegen schlechter Abgaswerte/Motorleerlauf!

Bei den Vergasermodellen ist eine Anpassung der Hauptdüsen ratsam(ca. 10+ vom Seriendüsen-Durchmesser).Ohne diese Anpassung läuft der Motor eher zu mager,was auf Dauer nicht gut ist.

Das Anpassen der Zündungseinstellung sollte auch vorgenommen werden,erst recht bei geplanten Zyl.-Köpfen!Mit der Zündung sollte man auf max. 2° mehr Vorzündung gehen,bei Betrieb mit SuperPlus(98 ROZ) kann man bis 4° mehr Vorzündung geben.

Ebenso können/sollten "kühlere" Zündkerzen eingeschraubt werden,vor allem in den wärmeren Monaten.Ausprobieren!

Aupuffanlage:Hier bringt eine komplette Serien-Anlage vom PF ebenfalls eine spürbare Verbesserung!Alternativ zum Serien PF-Krümmer/Hosenrohr kann ein Fächerkrümmer verwendet werden.Hier sind Fächerkrümmer mit 4-2-1 Rohrführung besser geeignet da sie einen günstigeren Drehmomentverlauf bringen.Fächerkrümmer mit 4-1 Rohrführung sind eher für Sport-/Rennmotoren geeignet.Zu guter letzt montiert man noch eine gescheite,gute Sportauspuff-Anlage von SUPERSPRINT,REMUS,JETEX,HARTMANN oder LEISTRITZ und GILLET.

Eine Gruppe A-Anlage braucht kein Mensch,da diese Anlagen für hohen Abgasfluss und hohe Abgasvolumen/-strömungen konzipiert sind.Solche Anlagen kosten zudem bei leicht getunten Serienmotoren im unteren/mittleren Drehzahlbereich Drehmoment.Bei der Auspuff-Anlage sind max. 55mm Rohrdurchmesser völlig ausreichend!

Sportluftfilter:Diese bringen bei einem getunten Serienmotor nicht wirklich bzw keine spürbare Leistung!Zudem zieht bei offenen Sportluftfiltern der Motor warme Luft,was der Verbrennung nicht sehr förderlich ist(warme Luft hat weniger Sauerstoofanteil als kalte Luft,ebenso ist die Luftdichte geringer-LEISTUNGSVERLUST!).

Monomotronic:Hier sind Änderungen möglich und auch vorteilhaft,jedoch sollten diese nur vom Fachmann/Fachbetrieb durchgeführt werden (z.B. flow-improver.de)

So,ich hoffe ich konnte dem eine oder anderen hier ein wenig Tipps/Anregungen geben und von der ein oder anderen nicht so vorteilhaften Tuning-Massnahme (Sportluffi/Gruppe A-Anlage) abraten.

Viek Spass beim austesten!

Gs.

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Is ne gute zusammenfassung. Nur eine Anmerkung das mit der G- Welle glaub ich nich ganz hab das ding selbst im EZ und RP gefahren das sind maximal 1ps was das ding aus macht,das ansprechverhalten würd ein bissl besser mahr aber auch nich.(jedenfalls is so meine erfahrung) Zufrieden war ich erst mit na Schrick welle da hat sich das geld ein bissl gelohnt:D.

Themenstarteram 7. Januar 2011 um 19:50

...keine Ursache.Nur kann ich Dir bestätigen,das die G-Welle diese Leistung tatsächlich bringt!Freunde aus`m MSC haben die mal in den verschiedenen 827er Motoren auf`m Prüfstand gehabt mit eben den genannten Mehrleistungs-Angaben.Natürlich war auch hier die Basis ein bearbeiteter Zyl.-Kopf!

Gs

Im Serienkopf bringt die Welle aber kein ganzes PS ;)

Themenstarteram 7. Januar 2011 um 20:07

...nun,das wäre mal eine Massnahme,das auszutesten.Ein Arbeitskollege von mir hat einen serienmässigen PN und ich noch `ne G-Nocke da liegen.Ich werd ihm das mal vorschlagen und die Nocke demnächst da reinhängen und damit übern Prüfstand fahren.Der wollte eh in seinem PN auch ein wenig Mehrleistung haben,seit er meinen mal gefahren ist.Natürlich nur mit "Vorher-Nachher"- Messdiagramm.Werd dann mal berichten,was die im Serienkopf gebracht hat.

Gs

Interessant wär das auf jeden Fall.

Die "eigentliche" G-Nocke stammt ja aus den Tassenstößelmotoren der 1er GTIs.

Genaue Maße hab ich nicht im Kopf, jedenfalls gab es durch den zusätzlichen Ventilhub damals öfter mal Ventilfederbrüche ^^

Diese Nocke gab tatsächlich 1 PS Mehrleistung. Im Vergleich dazu ist die spätere G-Welle recht zahm.

Das wär mal ne interesante sache.Glaub aber trotzdem nich das,das welchen wat an kw mehr bringt.

Themenstarteram 7. Januar 2011 um 20:26

...ja,ich weiss!Die "original" G-Welle stammt aus dem 1er-GTI.Diese sollte die von VW angestrebte Leistung von 112PS beim 1,6er Motor sicherstellen.Wenn ich mal eine zur Hand hätte,würde ich die gerne mal vermessen in Sachen Steuerzeiten.Aber die sind sehr selten zu bekommen...

Zitat:

Original geschrieben von SerialChilla

Interessant wär das auf jeden Fall.

Die "eigentliche" G-Nocke stammt ja aus den Tassenstößelmotoren der 1er GTIs.

Genaue Maße hab ich nicht im Kopf, jedenfalls gab es durch den zusätzlichen Ventilhub damals öfter mal Ventilfederbrüche ^^

Diese Nocke gab tatsächlich 1 PS Mehrleistung. Im Vergleich dazu ist die spätere G-Welle recht zahm.

auch falsch: die eigentliche "orridginal Geee-nocke" stammt von leonardo da vinci und schaut so aus.

 

;)

Nocke
Themenstarteram 7. Januar 2011 um 20:30

...und soweit ich mich recht erinnere,gibt es für die 827er Hydro-Motoren mechanische Tassen bei Umbau auf hochdrehende Sportmotoren mit entsprechend schärferen N-Wellen...

Themenstarteram 7. Januar 2011 um 20:31

...Hey,Edition82...heute `nen Scherzkecks gefrühstückt oder den Peter Lustig getroffen...lach?!

Basis für ein gescheites Motortuning liegt immer zuerst beim Zylinderkopf.

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Nie und nimmer !!!

Basis sind immer brauchbare Zylinderwände wo man den Kreuzschliff noch sieht !

Ohne den , macht der beste Zylinderkopf keinen Sinn , weil der Motor durch Tuning recht schnell abkacken wird durch die zusätzliche Mehrleistung , das wird den Motor recht schnell seinem Ende entgegen bringen , besonders bei regelmäßigem Vollgas ! ;)

Themenstarteram 7. Januar 2011 um 20:39

...ja,da haste auch recht mit!Mit `nem verheizten Motor ist da kein Staat zu machen.

Ich gehe auch jetztmal von Motoren aus,die noch ok sind in Sachen Abnutzung an den Zylinderwänden,Kolben/-ringe...

Macht diese Abnutzung doch mal an ungefähren km Laufleistungen fest. Die fangen sonst an ihre Motoren die 200tsd runter haben zu tunen.

 

Sehr Interessanter Startpost. Danke

Hängt stark davon ab, wie der Motor behandelt wurde.

Ich sag mal, dass man mit dem durchschnittlichen, 20-jährigen Golf-Motor gar nicht erst anfangen braucht.

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