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Motorschaden - Ventilabdrücke auf Kolben, Zylinderkopf und Nockenwellen beschädigt

MBK
Themenstarteram 31. Januar 2022 um 19:26

Hallo,

ich bin neu auf MotorTalk, da ich gerne wissen möchte was mit meinem Motor passiert ist.

Vorletzte Saison hatte ich mit meiner Yamaha WR250X (2009) einen Motorschaden. Vermutlich hat sich das Polrad gelöst und eine Unwucht in der Kurbelwelle ausgelöst. Dadurch hat es mir den Motor gesplittet. Kurbelwelle, Pleuel und Kolben waren danach krumm oder zerstört.

Den Motor habe ich zusammen mit neuen Gehäusehälften, Kurbelwelle, einem Zylinder Kit und allen weiteren nötigen Teilen zu einem Schrauber im Bekanntenkreis abgegeben. Nachdem dieser mir meinem Motor zusammengebaut hat habe ich ihn wieder ins Bike eingebaut. Ich habe beim Einbau noch die Steuerzeiten überprüft und die Markierungen waren meiner Meinung nach alle richtig.

Nach gerade einmal 600 km fing der Motor an auszugehen und dann für eine Weile nicht mehr anzugehen. Teilweise konnte ich ihn während der Fahrt wieder starten, teilweise konnte ich aber auch erst am nächsten Tag den Motor wieder in Gang bekommen.

Daraufhin habe ich den Motor erneut ausgebaut und auseinander genommen. Schadensbild siehe Bilder. Die Nockenwellen und die Lagerschalen haben gefressen. Vorallem die Einlassseite ist durch den Abrieb recht schwarz gewesen. Auch die Tassenstößel nun rau und dreckig. Bei der Auslassseite haben Nockenwelle und Lagerschale ebenfalls gelitten, allerdings siehen dort die beiden Stößel noch gut aus und sind glatt.

Als nächsten viel auf, dass der Kolbenboden abdrücke von den beiden Auslassventilen hat. Zylinderlaufbahn und Kolbenhemd sind auf der Einlassseite mit Riefen überzogen.

Die Auslassventile sind minimal verbogen, die Einlassventile schauen unbeschadet aus.

Eine Sache ist noch zu erwähnen. An einem Morgen nach einem gewissen Zeitraum wo das Motorrad noch lief und es noch keine Probleme gab, hat es nach dem starten direkt Geräusche von sich gegeben als hätte jemand Schrauben in den Zylinder geworfen. Es klang sehr unschön ging aber nach relativ kurzer Zeit auch wieder weg. Ich weiß, dass vermutlich sehr naiv war danach weiterzufahren, aber ich hatte den Eindruck als hätte sich nix verändert. Ich bin leider davon ausgegangen, dass am Motorrad irgendetwas vibriert hat und dieses unschöne klirrende Geräusch erzeugt hat. Es hat auch einige Zeit gedauert bis dann die Motorprobleme kamen.

Was denkt ihr ist mit dem Motor passiert? Ich habe Angst, dass wenn ich den Motor wieder aufbaue mir erneut so etwas passiert.

„Vorallem die Einlassseite ist durch den Abrieb recht schwarz gewesen. Auch die Tassenstößel nun rau und dreckig. Bei der Auslassseite haben Nockenwelle und Lagerschale ebenfalls gelitten, allerdings siehen dort die beiden Stößel noch gut aus und sind glatt.“

 

-> An der Stelle habe ich ausversehen Einlass und Auslass vertauscht. Der Auslass hat stärker als der Einlass gelitten.

 

 

 

 

 

- Meine WR250X (2009) ist keine Wettbewerbsmaschine. Weder dafür explizit gedacht noch von mir so eingesetzt. Bisher hat sie ca. 30.000 km runter.

 

Die X und R Varianten sind Alltagsmaschinen mit langen Ölwechselintervallen. Betriebsstunden sind damit auch nicht von Bedeutung. Sie unterscheiden sich doch sehr von den WR F Wettbewerbsmaschinen.

 

Eigentlich sind die X und R sehr dankbare Dual-Sport-Maschinen und ziemlich zuverlässig.

 

- Der Kolben war Bestandteil eines Athena Zylinder Kits, welches für mein Modell war.

 

 

 

- Dummerweise habe ich damals den Zylinderkopf noch selbst abgenommen und dabei natürlich nicht auf die Steuerzeiten geschaut :/ Ist schon eine Weile her, deshalb hab ich vergessen, dass ich mehr als den Kopfdeckel abgenommen habe bevor ich den Motor ausgebaut und in andere Hände gegeben habe. Hatte zu dem Zeitpunkt wohl leider nicht drüber nachgedacht auf die Steuerzeiten zu achten. Blöder Sache

 

- Die großen Ventile sind die Einlassventile, die sehen völlig okay aus. Die Einlassventile sind die kleinen und sind am Schaft nur leicht verbogen und sehen schmutziger aus.

 

Meine Theorie ist, dass als ich den besagten morgen (nach ca. 400 km) das Motorrad gestartet habe und die Geräusche kamen, sich vermutlich die Auslass-Ventile in den Kolben eingearbeitet haben. Vielleicht ist Steuerkette plötzlich beim Starten übergesprungen? Wieso? Weiß ich nicht. Auffällige Steuerkettengeräusche hatte ich nämlich nicht bemerkt gehabt. Würde auch zur Position passen wo ich das Geräusch lokalisiert habe. Bis sie dann wieder Platz hatten war das Geräusch weg. Danach hatte ich die Probleme, dass das Motorrad ausging etc. Leistung war jedoch noch da.

 

Da der Kolben dann gegen die Auslass-Ventile gedrückt hat, hat wohl einlassseitig alles oben im Zylinderkopf gelitten. Jedoch frage ich mich wieso die Nockenwelle auf der Einlass-Seite auch eingelaufen ist?

 

[Beitrag von MT ediert]

Kolbenboden
Kolbenhemd
Zylinderlaufbahn
+7
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41 Antworten

Steuerzeiten vor dem Zerlegen geprüft?

Sieht nach Mangelschmierung aus. Bis Tassenstössellaufbahnen so aussehen! Oder Abrieb im Oelkreislauf. Sieht auch nicht nach einem " normalen" Kolbenfresser aus.

Bin jetzt nicht der Spezi.

Kann man den Kolben 180 Grad verdreht montieren ?

Dann passen die Ventile nicht mehr in die Aussparungen.

Ventil ein paar mal aufgesetzt, Ventilschaft krumm und Kolben verkantet.

Themenstarteram 31. Januar 2022 um 23:55

Zitat:

Bin jetzt nicht der Spezi.

Kann man den Kolben 180 Grad verdreht montieren ?

Dann passen die Ventile nicht mehr in die Aussparungen.

Ventil ein paar mal aufgesetzt, Ventilschaft krumm und Kolben verkantet.

Klar kann man ihn verkehrt einbauen, dafür gibt's ja den Pfeil an Kennzeichnung auf dem Kolbenboden, aber das war hier nicht der Fall.

Themenstarteram 31. Januar 2022 um 23:58

Zitat:

@85mz85 schrieb am 31. Januar 2022 um 20:40:58 Uhr:

Steuerzeiten vor dem Zerlegen geprüft?

Sieht nach Mangelschmierung aus. Bis Tassenstössellaufbahnen so aussehen! Oder Abrieb im Oelkreislauf. Sieht auch nicht nach einem " normalen" Kolbenfresser aus.

Ich habe den Motor nicht selbst zerlegt, das müsste ich mal nachfragen. Aber beim Einbau des Motors stimmten die Steuerzeiten meines Erachtens. Ich hab dazu nicht so viel Erfahrung, kann sich die Steuerzeit verändern? Kenne das nur wenn die Steuerkette überspringt oder so.

Das hat nichts mit den Steuerzeiten zu tun.

Meine Vermutung. Zu wenig Öl, oder beim Zusammenbau Dichtmasse in einen Ölkanal gebracht und somit war ein Kanal zu, dann läuft sienauch teilweise trocken oder die Ölpumpe wurde vergessen. Aber dann würde es keine 600km gehen.

Sieht schon nach Ölmangel aus, wieviel Betriebsstunden hat der Moter insgesamt gelaufen und wurde die Ölpumpe bei der Motorrevision überholt/erneuert? Neben Öldruck, ist auch die Fördermenge der Ölpumpe wichtig. Dadurch können auch Thermische Probleme entstehen, siehe Zylinderlaufwand. mfg.

Themenstarteram 1. Februar 2022 um 9:18

Zitat:

@GermanTwath schrieb am 1. Februar 2022 um 07:23:02 Uhr:

Sieht schon nach Ölmangel aus, wieviel Betriebsstunden hat der Moter insgesamt gelaufen und wurde die Ölpumpe bei der Motorrevision überholt/erneuert? Neben Öldruck, ist auch die Fördermenge der Ölpumpe wichtig. Dadurch können auch Thermische Probleme entstehen, siehe Zylinderlaufwand. mfg.

Hey danke für die Antwort. Zu den Betriebsstunden kann ich nix sagen, denn bei der WR250X/R handelt es sich um keine Wettbewerbsmaschine wie bei einer WR250F. Eigentlich ist das Motorrad bekannt für seine Haltbarkeit. Bis zum ersten Motorschaden hatte ich ca. 30.000 km auf dem orginal Motor, was aber nicht besonders viel ist. ca. 600 km später hab ich den Motor dann wie beschrieben ausgebaut.

Die Ölpumpe wurde nicht getauscht.

Themenstarteram 1. Februar 2022 um 9:20

Zitat:

@madin20VT schrieb am 1. Februar 2022 um 06:34:17 Uhr:

Das hat nichts mit den Steuerzeiten zu tun.

Meine Vermutung. Zu wenig Öl, oder beim Zusammenbau Dichtmasse in einen Ölkanal gebracht und somit war ein Kanal zu, dann läuft sienauch teilweise trocken oder die Ölpumpe wurde vergessen. Aber dann würde es keine 600km gehen.

Das mit der Dichtmasse leuchtet mir ein, diese wurde auch nicht all zu sparsam eingesetzt, wie es mir außen am Motorgehäuse auffiel.

zu dem motor fällt mir nur eines ein : R.I.P.

Themenstarteram 1. Februar 2022 um 13:16

Ergänzende Bilder zum Beitrag: Titanventile und Stößel.

Titanventile, Ventile
Stößel, Tassenstößel
Themenstarteram 1. Februar 2022 um 13:17

Zitat:

@Timobm schrieb am 1. Februar 2022 um 10:18:33 Uhr:

Zitat:

@GermanTwath schrieb am 1. Februar 2022 um 07:23:02 Uhr:

Sieht schon nach Ölmangel aus, wieviel Betriebsstunden hat der Moter insgesamt gelaufen und wurde die Ölpumpe bei der Motorrevision überholt/erneuert? Neben Öldruck, ist auch die Fördermenge der Ölpumpe wichtig. Dadurch können auch Thermische Probleme entstehen, siehe Zylinderlaufwand. mfg.

Hey danke für die Antwort. Zu den Betriebsstunden kann ich nix sagen, denn bei der WR250X/R handelt es sich um keine Wettbewerbsmaschine wie bei einer WR250F. Eigentlich ist das Motorrad bekannt für seine Haltbarkeit. Bis zum ersten Motorschaden hatte ich ca. 30.000 km auf dem orginal Motor, was aber nicht besonders viel ist. ca. 600 km später hab ich den Motor dann wie beschrieben ausgebaut.

Die Ölpumpe wurde nicht getauscht.

Müsste der Ölfilter nicht genau das verhindern? Und wieso schließt du die Steuerzeiten aus? Wegen einem Ölmangel sollten die Ventile ja nicht den Kolben küssen oder?

Erst Pumpe, dann Filter, dann oelkanäle zum verteilen. Wenn der Dreck schon im Oelkanal sitzt, nützt der Filter wenig.

Wenn die Tassenstössel klemmen, macht nicht die Ventilfeder das Ventil zu sondern der Kolben, der eindeutig mehr Kraft hat. Deswegen meine Frage nach den Steuerzeiten. Wenn die Steuerzeiten noch i.O. waren, haben die Stössel geklemmt, also Oelmangelschaden oder Verschmutzung beim Zusammenbau.

Wenn sie vorher schon geklappert hat, hätte man raushören können, ob Ventiltrieb oder Kurbeltrieb.

Zitat:

@Timobm schrieb am 1. Februar 2022 um 00:55:14 Uhr:

Zitat:

Bin jetzt nicht der Spezi.

Kann man den Kolben 180 Grad verdreht montieren ?

Dann passen die Ventile nicht mehr in die Aussparungen.

Ventil ein paar mal aufgesetzt, Ventilschaft krumm und Kolben verkantet.

Klar kann man ihn verkehrt einbauen, dafür gibt's ja den Pfeil an Kennzeichnung auf dem Kolbenboden, aber das war hier nicht der Fall.

Was mich hier wundert.

Man sieht doch auf dem Kolben die Aussparungen für die Ventile.

Vorn klein Einlass und hinten groß Auslass.

Der Ventilteller schlägt 2 mm neben der Aussparung auf den Kolben.

So sieht das dann so aus, Ventilteller zu groß, also Kolben verdreht.

Wenn man schon eine Aussparung in den Kolben macht, sollte der Ventilteller auch reinpassen.

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