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Neue Erdgastechnik in Sicht?

Themenstarteram 3. Juli 2005 um 18:05

Hat jemand Ahnung, ob mittelfristig durch neue technische Verfahren die wesentlichen Nachteile von CNG, insbesondere die geringe Reichweite und Leistungseinbußen, beseitigt werden. Gibt es da aktuelle Forschungen o.ä.??

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19 Antworten
am 3. Juli 2005 um 19:04

Re: Neue Erdgastechnik in Sicht?

 

Zitat:

Original geschrieben von Knarfe1000

Hat jemand Ahnung, ob mittelfristig durch neue technische Verfahren die wesentlichen Nachteile von CNG, insbesondere die geringe Reichweite und Leistungseinbußen, beseitigt werden. Gibt es da aktuelle Forschungen o.ä.??

Nachteile sind nur mangelnde Flexibilität und gesteigerte Bequemlichkeit der Autofahrer.

Geringe Reichweite? Kommt aufs Speichervolumen an. Momentan wird daran entwickelt den Speicherdruck von 200 bar zu erhöhen und somit das Volumen der Speicher besser auszunutzen.

Leistungseinbußen sind motorenspezifisch (Aufladung, Motormanagement, Fahrstrategie) und abhängig von der Qualität des Gases, auch hier gibt es Unterschiede.

Um erdgasmercedes zu zitieren:

o Benzin 8,6 kWh/l

o Diesel 9,7 kWh/l

o Flüssiggas 7,3 kWh/l

o Erdgas L 11,36 kWh/kg (Heizwert)

o Erdgas H 13,20 kWh/kg (Heizwert)

Quelle: Benzin/Diesel= DIN 51603

Quelle: LPG/CNG= DVGW Arbeitsblatt G 260

Erdgas L 11,36 kWh/kg (Heizwert) * 0,7 Dichte = 7,92,

Erdgas H 13,20 kWh/kg (Heizwert) * 0,7 Dichte = 9,24

von daher ist Erdgas äquivalent zu Benzin zu betrachten.

Die Qualität der Umrüstung, zB die Position der Einblasdüsen ist nicht unerheblich, wenn es um Leistung/Wirkungsgrad geht, denn was man vor der Verbrennung versaut, kann man nachher nicht richten.

Re: Re: Neue Erdgastechnik in Sicht?

 

Zitat:

Original geschrieben von tunnelraser

Leistungseinbußen sind motorenspezifisch (Aufladung, Motormanagement, Fahrstrategie) und abhängig von der Qualität des Gases, auch hier gibt es Unterschiede.

neeeee,

der leistungsverlust ist immer gleich,

es ändert sich die reichweite, und der leistungverlust ist verkraftbar, ich weis nich warum man immer wieder sagt das das ein riesen problem sei,

es sind 10 - 15 % weniger

bei mir sind es 12 PS und habe dann immernoch 103PS

und das reicht nun völlig

Hallo ,

im letzten Jahr habe ich einen Bericht über die neue geplante Erdgasmotorengeneration von Opel gelesen .

Die hießen TNG und hatten 150 PS , Turbolader , min. 500 km Reichweite und einen sehr geringen Erdgasverbrauch (man sprach von 3 - 3,50 Euro/100km) .

Ob daraus was wird ? Jetzt steht auf der Opel Website sie denken darüber nach , in der Presse stand bisher nichts mehr .

Andre

@Tunnelraser

Woher hast du deine Zahlen? Ich komme zu anderen Ergebnissen:

Erdgas wird mit 200 bar gespeichert. Anwenden des Gasgesetzes (SI Einheiten beachten)

m = M*n = M * p * V / (R*T)

m = Masse

M = Molmasse (0,016 kg)

p= Druck = 20*10^6 Pascal

V= Volumen = 1l = 0,001 m³

R= Gaskonstante = 8,314

T= Temperatur = 298K

Kommt raus: 130g je Liter Tankvolumen.

Heizwert Erdgas: bis zu 13 kWh/kg, die Zahl stimmt für H-Gas. Macht also je Liter Tankvolumen 1.8 kWh, aufgerundet.

Bei LPG darfst du von den theoretischen 7.3 kWh/l noch 20% Expansionsreserve abziehen, also kommst du auf 5.8 kWh je Liter Tankkapazität (brutto).

Die Zahlen für Super und Diesel sind soweit ok.

Wenn ich also deine Tabelle korrigieren darf:

Brennwert je Liter installierter Bruttotankkapazität:

Erdgas 1,8 kWh

Flüssiggas 5.8 kWh

Benzin 8.6 kWh

Diesel 9.7 kWh

Das erklärt perfekt die geringe Reichweite der Erdgasfahrzeuge. Für Stadtverkehr ist die geringe Reichweite egal (einmal die Woche billig tanken ist ok), für Langstreckenfahrer sind 250km unakzeptabel. Das heisst, du darfst nach 200km ne Tanke suchen und verlierst etwa 15 min bei idealer Lage. Was deinen Streckenschnitt um etwa 10 km/h senken dürfte. Und was bei gleicher Reisezeit auf 1000km etwa den CO2 Vorteil gegenüber einem der anderen Kraftstoffe über eine höhere Reisegeschwindigkeit / Verbrauch zunichte macht.

 

/GaryK

am 3. Juli 2005 um 20:41

Ja, man arbeitet an strukturoptimierten Erdgastanks für mehr Reichweite:

Strukturtanks

Mit CNG-Druck und Technik (also vergleichbarem Aufwand) könnte ein LPG-Tank bildlich gesprochen in das Handschuhfach passen oder die Reichweite dramatisch erhöht werden....

Liebe CNGler, etwas mehr Objektivität wäre angezeigt.

Oder könnt Ihr das nicht besser?

CNG erfordert einfach mehr Aufwand und ohne die massive Unterstützung der öffentlichen Hand würde es keiner im Auto nutzen.

Genau!

Um es vor weck zu nehmen:

Autogas : GUT

Erdgas : Schlecht

 

Gruß

stefan ;-)))))))))))))))))

am 4. Juli 2005 um 6:01

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser

Mit CNG-Druck und Technik (also vergleichbarem Aufwand) könnte ein LPG-Tank bildlich gesprochen in das Handschuhfach passen oder die Reichweite dramatisch erhöht werden....

Sorry, aber leider kompletter Blödsinn. LPG wird mit 20 bar gespeichert, weil es DANN flüssig ist. Nur, was einmal flüssig ist, kann man auch mit noch so hohem Druck nicht weiter verdichten. So wirst Du aus einem LPG Tank auch mit 1000 bar nicht mehr Reichweite rausholen.

Erst denken - dann reden/schreiben...

am 4. Juli 2005 um 6:03

Zitat:

Original geschrieben von stefan whv

So ist es:

Autogas : GUT

Erdgas : Schlecht

 

Gruß

stefan

Also.....ich hab schon überzeugendere Argumente gehört.

Ranger,

auch wenn Du mein Bild desillusioniert hast:

Diesen Satz hast Du stehen lassen:

CNG erfordert einfach mehr Aufwand und ohne die massive Unterstützung der öffentlichen Hand würde es keiner im Auto nutzen.

Erdgasmercedes schöne Tabelle hast Du nicht entzaubert.

Womit Du auch diesen Satz hast stehen lassen:

Liebe CNGler, etwas mehr Objektivität wäre angezeigt.

Garry K. hat mal fachgerecht gelistet.

Danke, denn jetzt sehen wir klar!

am 4. Juli 2005 um 7:29

Zitat:

Original geschrieben von XLTRanger

Sorry, aber leider kompletter Blödsinn. LPG wird mit 20 bar gespeichert, weil es DANN flüssig ist. Nur, was einmal flüssig ist, kann man auch mit noch so hohem Druck nicht weiter verdichten. So wirst Du aus einem LPG Tank auch mit 1000 bar nicht mehr Reichweite rausholen.

Erst denken - dann reden/schreiben...

Meines Wissens wird LPG mit 8 bar gespeichert und flüssig. Der Tank ist auf 20 bar ausgelegt.

am 4. Juli 2005 um 7:39

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser

Ranger,

auch wenn Du mein Bild desillusioniert hast:

Diesen Satz hast Du stehen lassen:

CNG erfordert einfach mehr Aufwand und ohne die massive Unterstützung der öffentlichen Hand würde es keiner im Auto nutzen.

Will keinesfalls Dein Weltbild desillusionieren. Nur ist es halt so, daß man auch bei LPG Realitäten nicht einfach verdrehen kann.

Daß CNG einen höheren Aufwand dastellt, ist bedingt richtig. Zusatztanks, Leitungen, Gasmischanlagen/Verdampfer, was auch immer, brauchst Du für beide Arten. Der materielle Aufwand ist bei CNG höher, lohnt sich daher eher weniger zum Nachrüsten. Für ein erstausgerüstetes Fahrzeug vom Hersteller ist der Aufwand für den Kunden aber derselbe.

Das mit der öffentlichen Hand lass' ich mal so stehen, gilt aber auch für beide Gasarten. Ohne die im Moment noch vorhandene Steuerfreiheit würde auch kein Mensch auf die Idee kommen, LPG im Auto zu fahren.

Jetzt geht der Glaubenskrieg schon wieder los.

Fakt ist, daß CNG erst bei 600 bar die selbe Energiedichte erreicht wie LPG und ab 800 bis 1000 bar mit Mineralölkraftstoffen mithalten kann. Irgendwo ist auch der Kompression von Erdgas eine natürlich Grenze gesetzt, da sich die Moleküle vermehrt abzustossen beginnen (Lennard Jones Potenzial) und somit eine Druckerhöhung nicht mehr zu einer nennenswerten Volumenverringerung führt.

Bei Erdgas gibts übrigens eine beim Betanken zu verrichtende Volumenarbeit, die bei der Kompression auf 200 bar aus dem Leitungsnetz der Stadtwerke zu verrichten ist. Wer mag, kann sich diese adiabatische Volumenarbeit ausrechnen und noch Kompressorwirkungsgrade hinzuaddieren. Aus der Volumenarbeit und der geforderten Betankungszeit (kein Vierteljahr) ergibt sich übrigens die mindestens benötigte Kompressorleistung an der Tankstelle (sofern kein Zwischenspeicher benutzt wird).

Die entstehende Temperaturerhöhung des Gases (Adiabate Kompression macht Immer dp und dV) muss übrigens per externer Luft- oder Wasserkühlung abgeführt werden, daher werden auch nur Stufenverdichter mit nachgeschaltetem Wärmetauscher funktionieren. Wer das gerechnet hat kann sich diese Arbeit / Temperaturen auch für 800 bar ableiten. Viel Spass, die Stromrechnung mag ich nicht bezahlen. Und den Kompressor auch nicht.

Ich habs nicht abgeschätzt, aber mehr als 400 bar werden bei Erdgas wenig Sinn machen. Neuere Gasflaschen werden zur Zeit mit 300 bar (statt üblich 220 bar) beschickt, was im Sommer auf 350 Bar Betriebsdruck hinausläuft. Mehr scheint _aufwandsarm_ nicht zu machen sein.

Grüsse, GaryK

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