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Neue Keramikmotoren in der Entwicklung?
Hallo liebe Leute,
ich saß heute in der Werkstoffkundevorlesung und hoffte eigentlich, dass die Stunden bald rum wären. Als unser Prof. dann aber zu den Keramiken zu sprechen kam, erwähnte er, dass Autohersteller derzeit Motoren aus Keramik entwickeln würden. Für diesen Zweck ist Siliciumcarbit am besten geeignet meinte er, da es die besten Eigenschaften von Haus aus mitbringen würde. Durch die höhere Betriebstemperatur, die man durch solche Motoren erreichen kann, würde sich der Wirkungsgrad von Verbrennungsmotoren deutlich nach oben schrauben lassen. So wären "echte", sprich alltagstaugliche 1-Liter-Autos keine Vision mehr, sondern könnten durchaus eines Tages realisiert werden. Als kleiner Nebeneffekt wären Keramikmotoren deutlich kleiner und bräuchten bei weitem nicht so eine umfangreiche Kühlung wie wir sie aus heutigen Motoren kennen.
Kennt jemand vielleicht irgendwelche Infos zu dem Thema? Und was haltet ihr davon? Ist das reine Utopie oder werden wir wirklich eines Tages mit Autos rumfahren, die tatsächlich nur 1-Liter auf 100km verbrauchen. Postet mal eure Meinungen dazu, aber vor allen Dingen würden mich nähere Informationen zu diesem Thema interessieren.
Liebe Grüße
Beste Antwort im Thema
wenn ich mich recht erinnere, ist das Thema schon mal vor 20-25 Jahren durch die Motorpresse gegeistert. Da hat es schonmal einen japanischen Versuchsmotor ohne Kühlung gegeben. Was daraus geworden ist, weiss ich nicht, zumindest ist es nie zur serienreife gekommen.
jan.
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29 Antworten
wenn ich mich recht erinnere, ist das Thema schon mal vor 20-25 Jahren durch die Motorpresse gegeistert. Da hat es schonmal einen japanischen Versuchsmotor ohne Kühlung gegeben. Was daraus geworden ist, weiss ich nicht, zumindest ist es nie zur serienreife gekommen.
jan.
Soweit ich erfahren habe gab es schon mal einen Serienreifen Motor, aber das Patent wurde von großen Konzernen aufgekauft. Solche Motoren würde doch den Ölmultis schaden.
Ist zwar schon ein etwas älterer Thread - doch ich hab da was gefunden.
Davon hat man schon in meiner Lehrzeit gesprochen, naja schon einige Jährchen her , auf den Keramikmotor warten wir immer noch.
Vor 25 Jahren hab es Tests bei VW - und sogar Fernsehberichte darüber. Der Motor brauchte kaum Kühlung und im Zylinderbereich wurde wohl nicht mal Öl zur Schmierung eingesetzt.
Wurde nie Serienreif.
Wird wohl am technischen Aufwand liegen einen solchen Motor in Serie zu produzieren. Die Kosten müssen halt
a) in sinnvoller Relation zu den Kosten eines herkömmlichen Motors liegen (in Herstellung und Haltbarkeit) oder/und
b) in Form von Spriteinsparung under Wartungskosten eine Einsparung für den Käufer bringen.
Gruß
Hyperbel
Wie in dem Dokument oben steht, hat der adiabate Brennraum entgegen der reinen Lehre keine signifikante Verbrauchsreduzierung zur Folge gehabt, wie man sie sich eigentlich erhofft hatte.
Die genauen Hintergründe sind mir auch nicht bekannt, aber es hat sich wohl nur das Verhältnis zwischen Wärmestrom durch die Brennraumwand und Wärmestrom mit dem Abgas verschoben, die Summe der Verlustwärme bleib annähernd gleich. Demnach war der Aufwand nicht mehr lohnenswert.
Siliciumcarbit verwendet man in Brennöfen schon seit Jahren, warum nicht auch im Motorenbau. Die Tendenz wird aber nicht zu Keramikmotoren führen, eher werden die E-motoren kommen.
Gruß RR
Wenn die Keramikmotoren einen gleich schönen Klang haben wie die aus Alu/Grauguss, könnten sie doch dieses beschissene Downsizing hinfällig machen.
Welchen Zusammenhang siehst du zwischen der Anwendung von Keramik im Motorenbau und dem Downsizing?
Keramische Werkstoffe werden mittlerweile überall eingesetzt. Selbst in Wälzlagern sind keramische Wälzkörper Standard. Sie sind sehr hart, zeigen ein gutes Verschleißverhalten und sind zudem noch leicht, was die Massenkräfte bei hohen Drehzahlen reduziert. Am häufigsten werdn hier Aluminiumoxyd Keramiken eingesetzt.
Teuer sind sie aber immer noch. Laß Dir mal von Deinem Prof. erklären, wie man einen bezahlbaren keramischen Motorblock fertigen soll. Würde mich auch interessieren
Zudem ist die Bearbeitung der sehr harten Oberflächen auch nicht ohne. Ich glaube eher, bevor keramische Werkstoffe in größeren Maßen Einzug in den konventionellen Motorbau halten, fahren wir längst elektrisch.
Hmm, mein Prof war eher der Meinung, dass nicht die Fertigungstechniken das Problem sind, sondern die Einstellung der Hersteller. Lange Zeit galt Carbon als zu teuer, um es in Großserie in Fahrzeugen einzusetzen. Heute wissen wir, dass die ersten CFK Teile in kommenden Fahrzeugen verbaut werden. Damit will ich sagen, wo ein Wille ist ist auch ein Weg.
Ich denke leider auch, dass das Zeitalter der Keramikmotoren nicht kommen wird. Was aber sehr schade ist, da ich das Themengebiet sehr interessant finde.
Ich finde es schon fast pervers, welcher technische Aufwand betrieben wird um das Uraltprinzip Verbrennungsmotor effizienter zu machen. Ich denke, daß hier die Grenzen bald erreicht sind. Schon Heute ist diese aufwendige Technik teuer und fehleranfällig. Ein E-Motor ist nahezu wartungsfrei, es kann kaum etwas kaputt gehen und er nutzt die Energie viel besser aus. Jetzt muß es nur noch bezahlbare und alltagstaugliche Batteriesysteme geben. Und das wird kommen. Irgendwann fliegt uns der Benzinpreis derartig um die Ohren, daß Autofahren mit Verbrennungsmotor zum Luxus wird. Und ich glaube wir sind da nicht allzuweit von entfernt.
E-Autos können natürlich auch zum Supergau für Zulieferer und Werkstätten werden. Viele Teile fallen einfach weg und auch der Großteil der Wartungsarbeiten verschwindet
Als Range-Extender wird der Verbrennungsmotor wohl auch im Elektro-PKW-Zeitalter noch eine Weile überleben.
NOCH sind Verbrennungsmotoren um Längen ausgereifter als Batterien.
Wer an ausfallfreie E-Technik glaubt, sollte mal zur Ernüchterung schauen, wie oft Wechselrichter der DB ausfallen. Bei einigen Zugtypen schon ganz nett.