ForumMotoren & Antriebe
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Motoren & Antriebe
  6. Neue Theorie meiner Werkstatt zu VAG 1,4 l 16V 75 PS-Saugmotor und Motorkontrollampe im Fabia I

Neue Theorie meiner Werkstatt zu VAG 1,4 l 16V 75 PS-Saugmotor und Motorkontrollampe im Fabia I

Themenstarteram 9. Juli 2016 um 15:01

Hallo,

es geht um folgendes Fahrzeug:

Skoda Fabia I von 2002 mit rund 210.000 km mit dem 16V 1,4l- 75 PS-Benziner, Kennbuchstabe AUA.

Seit einem halben Jahr ist die Motorkontrollampe im Armaturenbrett mehr an als aus.

-Das erste regelmäßige Angehen war so im März, dann kam die Inspektion, wobei die Lampe aber kurz vor dem Termin wieder erlosch und die Werkstatt keinen Fehler finden konnte.

-Danach kam die Lampe öfter bis ständig. Mittlerweile wurde ohne Erfolg die Lambda-Sonde getauscht. Der Fehler war Gemischadaption- Magergrenze unterschritten-sporadisch. Nach dem Lamdasondentausch ging die Lampe wieder seltener an, wobei sich das nun wieder gesteigert hat.

Deswegen bin ich letztens in der Werkstatt gewesen. Dort wurde mir folgendes mitgeteilt:

Aufgrund des Motoralters sind die Ventilschaftabdichtungen poröse, und es gelangt Öl in den Zylinder, wo es verbrennt. Die Verbrennungsrückstände verwirren die Lambdasonde und nachgeschaltete Elektronik, welche dann einen vorhandenen, wenn auch verwirrend bezeichneten Fehler ausgibt.

Um das zu beheben, müsste man den Motor ziemlich zerlegen mit Zylinderköpfen etc. und einige Teile ersetzen, was rund 1.800 Euro kosten würde. Eine Behebung dieses Fehlers wäre demnach ein Totalschaden...

Allerdings könnte ich auch erstmal so weiterfahren, es wären schließlich viele ältere Fabias mit leuchtender Motorwarnleuchte unterwegs.

Frage 1: Was ist von dieser Theorie zu halten?

Die gleiche Werkstatt hatte mir vor einigen Jahren schon mal einen Totalschaden durch ein defektes Motorsteuergerät dignostiziert, dann auf Nachfrage sich das Auto aber genauer angesehen und es war nur ein kaputtes AGR-Ventil (davon ist also auch schon das 2. verbaut).

Frage 2: Wenn die Diagnose stimmte, kämen die Kosten für das Wechseln der Ventilschaftabdichtung in etwa hin?

Frage 3: Ich habe gelesen, dass Auto-Schrauber die Ventilschaftabdeckung preiswerter ohne Zerlegearbeiten wechseln können, indem sie durch eine umgebaute Glühkerze Druckluft in den Motorblock pusten und so verhindern, dass was reinfällt. Eignet sich mein Motor für eine solche Aktion?

Insgesamt muss ich leider sagen, dass ich der Aussage im Moment noch nicht 100%ig traue, da die Werkstatt schonmal fälschlicherweise einen Totalschaden diagnostiziert hat und jetzt offenbar mir sinnloserweise für recht viel Geld eine neue Lambdasonde eingebaut hat. Ein bisschen habe ich die Befürchtung, dass hier gerade etwas am Kaputtgehen ist, was mir noch Ärger bereiten könnte und was ich durch einen gezielten Eingriff eventuell noch sofort beheben könnte.

Andererseits wäre das durchaus eine plausible Erklärung für die ganzen 1,4l-16V 75-PS-Motoren mit leuchtender Kontrollampe, deren Ursache nicht zu finden ist. Dann wäre dieser Motor aber konstruktiv ziemlicher Schrott, verglichen mit dem VW 115PS 8V oder den alten Skoda 60/68PS 8V "MPI". Vor allem letztere hatten zwar Kinderkrankheiten in Verbindung mit der Integration in den VW-Konzern und sind weniger agil, scheinen aber im Alter zuverlässiger zu sein?

Nach dieser Theorie wäre der auf dem Papier modernere 1,4 16V 75 PS -nach meiner Schätzung aus diversen Forenbeiträgen- ja maximal für 10 Jahre und 200.000 km ausgelegt, d.h. eines der Teile die zuerst Probleme machen und am Ende sind, bevor auch nur eine erste Roststelle kommt...

Die These der Werkstatt finde ich auf jeden Fall interessant und ich habe sie so noch nie gesehen bzw. gelesen....

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Bopp19 schrieb am 9. Juli 2016 um 18:29:14 Uhr:

Hi Tommel, deine Wekzeuge begeistern mich immer wieder.

B 19 aus Berlin

Danke Bopp, so etwas lernt man in der BW Inst. LKW (oder Privat FZ) kaputt, muß laufen, kein Spezial Werkzeug, also selber basteln.

th

25 weitere Antworten
Ähnliche Themen
25 Antworten

Zur Hinterfragung der Theorie wäre es interessant, den tatsächlichen Ölverbrauch auf 1000 km zu erfahren.

Themenstarteram 9. Juli 2016 um 15:19

Oje, wie misst man das am besten?

Messbecher aus der Küche und dann immer in 100 ml-Schlücken reingekippt und gewartet, bis der Ölstand in der Mitte ist? Dauert ja ewig... :(

Ich kipp normal einfach Öl nach, bis der Stand wieder im höheren Bereich des Sollbereichs ist. :D

Gefühlt musste ich das in den letzten Jahren zwar öfters als früher tun, aber es ist jetzt nicht so, dass er Öl "saufen" würde und ich ständig leere Kanister entsorgen müsste. Der aktuelle steht bei mir auch schon sicher ein Jahr rum.

Meß den Ölverbrauch (siehe @Drahlke) auf 1000 Km. Maximum, KM Stand notieren. Fahren zwischendurch kontrollieren, und nach 1000 Km am Meßstab die Differenz, oder das Nachgefüllte Öl auf 1000 ermitteln. Bei VW Motoren 1,5 ltr in der Tolleranz, die meisten sind bei der Laufleistung unter 1 ltr.

Ventilschaftdichtungen kann (der Bastler) mit einer präparierten Zündkerze (Druckluft auf die Kolbenfläche bei OT) mit Spezialwerkzeug ohne abnehmen des Kopfes wechseln. Die Nockenwellen, Zahnriemen, Rollenstößel müssen abgenommen werden. Dann müssen die Ventilfedern mit Spezialwerkzeug runtergedrückt werden, die 2 Keile entfernt werden, Teller und Federn entnommen werden, dann kann man die Schaftdichtungen erneuern. Glaube aber nicht, das es am Ölverbrauch liegt, bei 3 - 5 tr Öl auf 1000 ja.

Foto: In meiner Garage, nach Hinterhofwerkstatt Art (Machen so etwas sogar besser, als Fachwerkstätten) Schaftdichtung gewechselt.:D

th

08-ventilfederwerkzeug-marke-eigenbau
09
16-ausbau-der-schaftdichtungen
+2
Themenstarteram 9. Juli 2016 um 15:50

Zitat:

Glaube aber nicht, das es am Ölverbrauch liegt, bei 3 - 5 tr Öl auf 1000 ja.

das wäre ja ein halber bis ein ganzer Kanister pro Monat - never!

Zitat:

Foto: In meiner Garage, nach Hinterhofwerkstatt Art (Machen so etwas sogar besser, als Fachwerkstätten) Schaftdichtung gewechselt.:D

th

ist das ein 1,4 16V VW-Saugmotor?

am 9. Juli 2016 um 16:29

Hi Tommel, deine Wekzeuge begeistern mich immer wieder.

B 19 aus Berlin

Zitat:

@Bopp19 schrieb am 9. Juli 2016 um 18:29:14 Uhr:

Hi Tommel, deine Wekzeuge begeistern mich immer wieder.

B 19 aus Berlin

Danke Bopp, so etwas lernt man in der BW Inst. LKW (oder Privat FZ) kaputt, muß laufen, kein Spezial Werkzeug, also selber basteln.

th

Der Richtige Weg Ventilschaftdichtungen zu wechseln wäre die Ventile vorher einzusetzen und dann die Schaftdichtung mit Hilfe einer Schutzthülse aus Kunststoff über den Ventilschaft zu führen damit die Gummilippe nicht beschädigt wird.

... zig mal gemacht, ohne der beigelegten Hülse. Einfetten, Ventil oder Schaftdichtung gaaanz vorsichtig rüberschieben.

th

Zitat:

@tommel1960 schrieb am 9. Juli 2016 um 19:07:54 Uhr:

Zitat:

@Bopp19 schrieb am 9. Juli 2016 um 18:29:14 Uhr:

Hi Tommel, deine Wekzeuge begeistern mich immer wieder.

B 19 aus Berlin

Danke Bopp, so etwas lernt man in der BW Inst. LKW (oder Privat FZ) kaputt, muß laufen, kein Spezial Werkzeug, also selber basteln.

th

Ja bei der BW mußte man inprovisionieren. Ein KFZ Meister im Ort (war auch bei der BW Inst im Einsatz, jetzt Rentner, war in WOB bei VW beschäftigt, gelernt bei DKW/Auto Union), was der so an Spezial-Werkzeugen selber gemacht hat, gibt es in keiner Werkstatt. :D

Allerdings kennt er sich im elektronischen Systemen nicht so aus, dafür ist der Sohn zuständig :D

 

Ich halte von der Theorie wenig. Gemischadaptionsfehler kommen dann, wenn die gemessene Luftmasse und die daraus berechnete Einspritzmenge nicht mit dem gemessenen Lambda übereinstimmen. Falschluft, zu wenig Benzindruck bzw. versiffte Benzindüsen bewirken Adaptionsfehler, da kannst du hundertmal die Lambdasonde wechseln.

Messfahrt mit einem OBD2 Datenlogger machen und gucken, wo die Adaptionswerte liegen. Sind die im Stand weiter von Null weg als unter Last ("Tempomat 100"), dann ists eher Falschluft und da kannst du LMM, Saugrohrdrucksensoren und Sonden wechseln bis du schwarz wirst.

Defekte Ventilschaftabdichtungen könnten dieses Symptom haben: nach längerem Leerlauf oder nach Schiebebetrieb beim Gasgeben Blaurauch aus dem Auspuff. Defekte Ventilschaftabdichtungen fallen durch erhöhten Motorölverbrauch auf. Es müssten mehr als ein Liter auf 1000 km sein.

Die geschilderten Vermutungen der Werkstatt lassen mich an einen Wechsel derselben denken. Die Preisvorstellung für den Wechsel der Abdichtungen scheint mir überzogen.

Wie man den Ölverbrauch ermittelt, ist schon beschrieben.

Was die Motorelektronik als Fehler erkennt, ist was anderes. In den meisten Baumärkten gibt es in der Autoabteilung ein Auslesegerät der OBDII Steckdose für unter 50€ mit dem man den Fehlerspeicher selber auslesen kann. Im Internet gibt es veröffentlichte Fehlercodelisten, die für PKW's aller Automarken passt.

Damit kann man feststellen, dass kein anderer gravierender Fehler vorliegt. Man kann dann auch selbst den Fehlerspeicher zur Löschung der Störleuchte leeren.

Bei meinem Polo 1,2l 9NX kommt hin und wieder immer der selbe Fehler bei meiner Lieblingsgeschwindigkeit, der angeblich eine defekte Lambdasonde anzeigt, obwohl beide neu sind. Öl braucht er auch nicht. Wenn man die Foren danach absucht, scheint dies ein Serienfehler bei VW zu sein. Der Fehler lautet P0420 und ein anderer sporadischer Fehler ist P 2096.

Wenn man nach 1000 gefahrenen Kilometern weniger als einen Liter Öl nachfüllen muss, würde ich die Ventilschaftringe vergessen. Wobei bei meinem Vorgängerfahrzeug die defekten Ventilschaftdichtungen die Ventilschäfte so weit abgeschliffen hatten, dass die Ventile ebenfalls gewechselt werden mussten.

Von den 50€ Baumarkt-Geräten halte ich grad mal gar nichts. Was man bei Gemischfehlern braucht ist das Live-Daten Feature, am besten mit Freeze Frame Auslesefähigkeit (also die Daten, die zum Zeitpunkt des Fehlers vorlagen). Der günstigste dieser Bauart mit "Live" ist der Launch Creader-V für ca 60€. Optional einmal Torque Pro kaufen und ein 20€ Ebay Bluetooth Dongle. Damit kann man Gemischdaten ermitteln und gucken, obs Falschluft sein kann oder eher LMM / Lambdasonde.

Mit einem Fehlercode-Ausleser und Wegdrücker siehst du nur das Ergebnis eines Fehler und nicht die Daten, die zu diesem führen.

Themenstarteram 17. Juli 2016 um 9:51

Hallo :)

danke für die Antworten.

Ich fand die Lösung AutoDia K509 und Carport relativ attraktiv und günstig. Ein Windows-Laptop ist IMHO praktischer und komfortabler als ein separates Testgerät und zudem updatefähig.

Ich kann jetzt VAG Messwertblöcke oder OBD2-PIDs loggen. Was wären denn wichtige Daten?

Achja, die Motorleuchte ist letzte Woche von selbst wieder ausgegangen.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Motoren & Antriebe
  6. Neue Theorie meiner Werkstatt zu VAG 1,4 l 16V 75 PS-Saugmotor und Motorkontrollampe im Fabia I