- Startseite
- Forum
- Wissen
- Verkehr & Sicherheit
- Notfall beim Fahren, wie bremst man den Wagen?
Notfall beim Fahren, wie bremst man den Wagen?
Neulich in gemütlicher Runde kam das Thema auf, wie man die Situation eines Ohnmachtanfalles des Fahrers beherrscht. Kann jemand über Erfahrungen berichten, was der Beifahrer für Möglichkeiten hat?
Wie bekommt er den Fuß vom Gaspedal?
Mich kribbelt es schon länger, bei moderater Geschwingigkeit mal die Handbremse zu ziehen, die Zündung auszuschalten. Allein die Unvorhersehbarkeit der Reaktionen des Fahrzeuges hat mich bisher davon abgehalten, wenngleich die informativ sein könnte.
Ich freue mich auf seriöse Antworten...
VG Elsensee
Ähnliche Themen
48 Antworten
Ich habe es mal getestet... Einfach die Handbremse ziehen... Das Gaspedal wird damit ebenfalls fast außer Kraft gesetzt, man kann kaum noch beschleunigen... Selbst bei vollem Durchdrücken kommt man nicht weiter als Scjrottgeschwindigkeit (DSG).
Aber Vorsicht... Die Handbremse löst die volle Bremskraft auf beiden Achsen aus, das ist ne heftige Abbremsung.
Die Zündung wirst du nicht einfach so während der Fahrt ausschalten können, ansonsten tut es die Handbremse. Die hat zwar keinen Seilzug mehr, kann aber durch Hochziehen des Hebels auch als Notbremse genutzt werden.
Für Ohnmachtsanfälle gibt's übrigens Emergency Assist. Wenn das Fahrzeug das hat und bemerkt, dass du als Fahrer nicht mehr reagierst, hält der Wagen von alleine die Spur, bremst langsam ab, macht die Warnblinker an, versucht dich per Hupe aufzuwecken und setzt, falls keine Reaktion deinerseits kommt, auch einen Notruf ab.
Hier ein offizielles Video von VW über den Emergency Assist: https://www.youtube.com/watch?v=MCUI31uwuqw
Und hier noch ein Test mit einem Golf 8: https://www.youtube.com/watch?v=WCw89AwwwuQ
Bitte nicht auf öffentlichen Straßen testen und ggf. andere gefährden!
Tolle Sache, wirklich. Ich frage mich, ist das nur bei aktivem Spurhalteassi aktiv, oder auch wenn ich einfach selbst fahre?
Herzlichen Dank an alle.
Das Tückische an solcher Situation ist ja, daß es jeden ohne Ankündigung treffen kann.
Emergency Assist wäre ein guter Unterstützer, ist laut WeConnect bei mir nicht nachrüstbar.
Daher sehe ich den Tipp von @Rapha_24 als gut anwendbar an, demnächst am Wochenende auf einem großen Parkplatz.
>die Handbremse. Die hat zwar keinen Seilzug mehr<
Ich hatte vor vielen Jahren einen Käfer Standard, der hatte noch so etwas.
Altmeister Karl Berg war der einzige im Gebiet, der die Handbremse vor einem TÜV einstellen konnte.
Mein Termin war im Winter, die Teststrecke lag im Freien, war verschneit: TÜV bestanden!
Bitte keinesfalls während der Fahrt die Zündung ausmachen. Dann kann die Lenkradsperre einrasten, was dann sehr gefährlich ist.
Zitat:
@Matador 8 schrieb am 18. November 2024 um 16:50:50 Uhr:
Bitte keinesfalls während der Fahrt die Zündung ausmachen. Dann kann die Lenkradsperre einrasten, was dann sehr gefährlich ist.
Würde ich mal testen, genau das darf nämlich auf keinen Fall funktionieren. 
Frag mal die vielen Fahrer älterer Autos die genau deswegen neue Lenkradschlösser beim TÜV brauchen. Zündung aus -> Lenkradschloss zu -> Ergebnis "gefährlicher Mangel". Das darf erst auf Getriebe in Parkstellung, Handbremse zu, Schlüssel abziehen (ok, nicht mehr beim Golf 8) passieren und nicht bei Zündung aus.
Letztlich würde Zündung aus das Problem nicht schnell genug lösen, das einzige als Beifahrer ist Handbremse ziehen. Einfach mal testen, während der Fahrt wird die normale Betriebsbremse genutzt, inkl. ABS/ESP-Regelung wenn nötig. Erst ab etwa Schrittgeschwindigkeit wird dann die elektrische Handbremse angesteuert.
Hey Leute,
offenbar geht ihr alle in euren Antworten davon aus, dass das Fahrzeug eine moderne elektrische Handbremse hat, also eine, die mit einem kleinen Hebelchen betätigt wird. In diesem Fall ist es richtig, dass der Beifahrer nur dieses Hebelchen ziehen muss und das Fahrzeug wird mit dem gesamten Bremssystem einschließlich ABS zum Stillstand gebracht.
Es sind aber noch viele Fahrzeuge mit konventioneller mechanischer Handbremse unterwegs. Ist besser als nichts, aber nach meiner Erfahrung hat man damit keine Chance, gegen den Motor mit durchgetretenem Gaspedal anzukommen. Also doch Zündung ausschalten!
Ich kenne bisher kein Fahrzeug, bei dem das Ausschalten der Zündung, ohne den Schlüssel abzuziehen, das Lenkradschloss aktiviert hätte. Da gibt es bestimmt eine Vorschrift, dass das erst beim Abziehen erfolgen darf.
Das ist richtig, das SCHLOSS rastet erst ein, wenn der Schlüssel bis auf die 0-Position gedreht wird UND der Schlüssel abgezogen wird. Zündung abschalten mit einem konventionellen Schlüssel ist in so einer Situation also nicht nur möglich, sondern geboten. Und je nach Erreichbarkeit der Feststellbremse (siehe Pedal-Bremse bei Daimlers) fast das Einzige, was man tun kann. Einen Automatik-Wagen kann man dann als Beifahrer noch in einen kleineren Gang zwingen oder - je nach Situation - den Wählhebel auf Neutral stellen, dito mit einem Schalthebel.
Bei neueren Wagen ohne mechanischen Zünd-Anlassschalter kann die Zündung / der Motor abgestellt werden, indem der Startknopf ein paar Sekunden festgehalten wird oder kurz nacheinander mehrmals betätigt wird; dazu steht was in der Bedienungsanleitung. Hab es bei mir im langsamen Rolltempo probiert und es funzt.
Bei elektronischer Handbremse kann man als Beifahrer den Knopf ziehen und wird dann erleben, dass der Wagen kontrolliert mit allen 4 Rädern und mit ABS usw. abgebremst wird, solange man den Knopf festhält. Beim Errreichen des Stillstand zieht das System dann die Feststellbremse an. Gefahr vorbei.
Zitat:
@Heiminmax schrieb am 19. Nov. 2024 um 10:44:33 Uhr:
Ich kenne bisher kein Fahrzeug, bei dem das Ausschalten der Zündung, ohne den Schlüssel abzuziehen, das Lenkradschloss aktiviert hätte. Da gibt es bestimmt eine Vorschrift, dass das erst beim Abziehen erfolgen darf.
Genau so ist es! Erschreckend wieviel technischer Unsinn hier verbreitet wird. Bei welchem Fahrzeug wirkt die Handbremse auf beide Achsen @Rapha_24 ? Ich bitte um Aufklärung nebst Quellenangabe.
Ansonsten wie bereits geschrieben die Handbremse ziehen oder eben den Knopf der elektrischen Parkbremse, Zündung ausmachen (Achtung, dann funktioniert die Servolenkung nicht mehr!) und versuchen am Fahrbahnrand zum Stehen zu kommen.
Gruß
Andre
Zitat:
@tchibomann schrieb am 19. November 2024 um 10:56:48 Uhr:
Genau so ist es! Erschreckend wieviel technischer Unsinn hier verbreitet wird. Bei welchem Fahrzeug wirkt die Handbremse auf beide Achsen @Rapha_24 ? Ich bitte um Aufklärung nebst Quellenangabe.
Welches Fahrzeug? Golf 8..in meinem Fall mein Golf 8 in dem hier diskutierten Szenario und von mir auch beschrieben: während der Fahrt.
Also meine Quelle ist primär mein Test... Ich bin mit Schrittgeschwindigkeit auf einem Splittparkplatz gefahren und habe den Hebel für die Handbremse gezogen. Beide Achsen hinterließen eine Bremsspur.
Ahh, doch noch was gefunden:
Zitat:
Die elektrische Parkbremse löst nämlich eine Vollbremsung des normalen Bremssystems aus, das heißt: Alle vier Räder werden stark verzögert.
https://efahrer.chip.de/.../...o-spektakulaer-ist-die-folge_109375?...
So ist es; sollte auch ebenso in der Anleitung zum Fahrzeug stehen. Bei meinem RAV4 hab ich das mit dem Ziehen des Handbrems-Tasters auch schon bei höheren Geschwindigkeiten probiert.
Es wird allerdings keine VOLL-bremsung ausgelöst, sondern eine mäßig starke, kontrollierte Bremsung über alle 4 Räder. Erst wenn das Fahrzeug steht, wird die eigentliche Parkbremse angezogen, die eben nur auf eine Achse wirkt.
Zitat:
@tchibomann schrieb am 19. Nov. 2024 um 10:56:48 Uhr:
Bei welchem Fahrzeug wirkt die Handbremse auf beide Achsen @Rapha_24 ? Ich bitte um Aufklärung nebst Quellenangabe.
Bei Fahrt > 7km/h eigentlich bei allen Fahrzeugen mit EFB. (Elektrische Feststell Bremse)
Ist quasi die Notbremsfunkion.