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Notprogramm ML 430 (163)

Mercedes ML W163
Themenstarteram 30. Juni 2007 um 5:39

Guten Morgen allerseits, ein Problem mit meinem ML 430 E (163, Ezl. 12/2000):

Bei Erreichen der Betriebstemparatur (laut Anzeige ca. 95 Grad) blinken die linken vier Warnleuchten für die elektronischen Antriebssysteme ESP, ABS etc. sowie rechts für die Handbremse verbunden mit einem lauten Piepsen und der Wagen schaltet ins Notlaufprogramm.

Wenn ich den Motor aus- und wieder anmache, verschwindet der Fehler.

Der Tüv hatte eine zu geringe Bremswirkung an der Handbremse hinten rechts beanstandet (Wiedervorführung war nicht erforderlich), die Bremse habe ich einstellen lassen, aber das Problem bleibt.

Habe sodann den Fehlerspeicher bei DC auslesen und löschen lassen (23 Fehler) und sodann nach neuerlichem Auftreten wieder auslesen lassen. Jetzt werden noch etwa zehn Fehler angezeigt, die überwiegend Kommunikationsfehler sein sollen (Can Bus; wenn's hilft, kann ich die Liste bei DC kopieren und abtippen).

Wenn ich bei DC in Frankfurt den Fehler suchen lasse, kostet die Fehlersuche 200-300 Euro. DC tippt auf ein defektes Steuergerät, das 1000-1500 Euro kosten soll (wenn's hilft, kann ich erfragen, wie es heißt). Insgesamt soll der Spaß nach mündlicher Auskunft ca. 1800 Euro kosten - ohne Erfolgsgarantie. (Nach dem Löschen des Fehlerspeichers ging übrigens zwei Tage lang die Navi-Funktion im Radio nicht mehr. Merkwürdig - falsch angeschlossen? Das Navi ist doch auch an die Elektronik angeschlossen, etwa das Rückfahrsignal etc? Kann ein Zusammenhang bestehen?)

Laut Internet scheint die Aktivierung des Notlaufprogrammes ein häufiges Problem zu sein, wenngleich eher bei den Dieselmotoren. Dem Forum entnehme ich, daß es oft nur an Billigteilen wie zum Beispiel dem K6-Relais liegen kann. Könnte es beispielsweise sein, daß lediglich irgendwelche Kontakte o.ä. an der Handbremse gewechselt werden müssen? Bin echt verzweifelt und für jeden Rat dankbar!

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17 Antworten

Die Handbremse hat mit dem Notöaufprogramm nichts zu tun.

Der Fehlerspeicher sollte sofort nach dem wiederauftreten erneut ausgelesen werden. Evtl. ist die übertragung des CAN-Signals zeitweise gestört? Das kann viele Ursachen haben, u. a. ein defektes STG.

Was alles funktioniert (gleichzeitig) nicht wenn der Motor ins Notlaufprogramm fällt?

Wenn die 4 genannten Lampen gleichzeitig blinken kann auch eine Spannungsschwankung im Bordnetz dafür verantwortlich sein.

Themenstarteram 1. Juli 2007 um 11:25

Hallo Reiner, vielen Dank für die Antwort. Ich werde es zunächst auf gut Glück mit dem Relais auf K6 versuchen und dann weitersehen. Schönes Wochenende!

Beste Grüße

Alex

Themenstarteram 2. Juli 2007 um 14:30

Der Fehler tritt auf, wenn die Betriebstemperatur von ca. 90 Grad erreicht wird oder nach Unterschreitung neuerlich erreicht wird. Die 90 Grad sind geschätzt, da die Anzeige nicht genau ablesbar ist. Ich habe irgendwo gelesen, daß die Elektronik bei Erreichen der Betriebstemperatur alle Systeme mit Soll-Werten vergleicht, der Zeitpunkt der Störungsmeldung macht daher für mich Sinn.

Wenn der Fehler auftritt, leuchten die vier Warnleuchten links und die Handbremsleuchte rechts (dauerhaft, kein Blinken), zuvor ertönt ein akustisches Warnisgnal (lautes Piepsen). Der Tacho zeigt nicht an, das Notprogramm führt zu Leistungsverlust von vielleicht zwei Drittel, der Motor läßt sich bis ca. 3500 drehen (habe es nicht ausgereizt).

Wenn man den Motor aus- und wieder anschaltet, funktioniert alles wieder einwandfrei.

Ich habe den Fehlerspeicher auslesen und löschen lassen. Nach erneutem Auftreten des Fehlers habe ich den Fehlerspeicher neuerlich auslesen lassen. Das Protokoll hängt an.

DC tippt auf das Steuergerät ESP, PML und BAS (MB Nr. 1635455832, Seite 1 unten).

Irgendwelche Ideen? Bin für jede Anregung außerordentlich dankbar!

Wußte übrigens nicht, daß das Fahrzeug einen CD-Wechsler hat :)

Beste Grüße

Alex

Der Fehler liegt im System ESP/ETS. Bevor du das Steuergerät tauschst sollte die Werkstatt mal den Kabelsatz komplett durchmessen. Es sieht so aus das die Kommunikation zum ESP ztw. fehlt.

Ursache kann sein Spannungsversorgung z.b. Relais, lose Sicherung, Massepunkte lose oder oxidiert, Kabelunterbrechungen etc......

Am besten wäre wenn der Fehler auftritt ohne Motor auszuschalten Fehlerspeicher aus lesen lassen.

Naja das Relais kannst du ja probeweise tauschen kostet ja nicht die Welt.

Und laß dir die alten Teile ( Steuergerät etc...) mitgeben.

Meiner Meinung nach gehen Steuergeräte nicht all zu oft kaputt. Werden halt wenn man nicht mehr weiter weiss sehr schnell getauscht .

Hab im WIS noch was dazu gefunden.

Steckverbindung EGS püfen

Kabel von Stellmotor/Verteilergetriebe prüfen auf evtl. Scheuerstellen an Hitzeschild, Marderbiss oder Knicke???

Prüfen welche Variante EGS verbaut ist (es gab bis 2000 Problemfälle)

EGS nur tauschen wenn im STG Traktionssysteme kein Fehler abgelegt ist.

Kabel Raddrehzahlsensor hinten links auf Marderbiss prüfen

Da das Ganze nur bei Betriebswarmen Motor auftritt ist als Fehlerquelle die EGS nicht so abwegig da sie sich im Getriebe befindet.

Der Motor geht erst bei 130 °C Kühlflüssigkeitstemperatur in Notlauf.

Wenn die Anzeige ca. 2 mm über 80 °C anzeigt dann ist das o. k. (87°C).

Wenig Zeit und Geld kosten die folgenden Prüfungen.

Sensor hinten links abstecken und durchmessen.

Fahrzeug aufbocken Rad gleichmäßig drehen und induzierte Spannung messen, das Ganze mit der rechten Seite vergleichen.

Themenstarteram 4. Juli 2007 um 10:33

Tja, das K6-Relais war leider nicht die Ursache. Wäre ja zu schön gewesen... Vielen Dank an alle! Werde über den weiteren Verlauf berichten.

Beste Grüße

Alex

Themenstarteram 5. Juli 2007 um 7:59

Zum Stichwort EGS bzw. EGS-Kommunikation: Wenn der Fehler vorliegt, läßt sich die Automatik nicht händisch schalten und schaltet selbst auch nicht. Letzteres ist wohl der Grund für den Leistungsverlust und den erhöhten Verbrauch... Der Tempomat funktioniert dann ebenfalls nicht , der Kilometerzähler zählt nicht und die Tankanzeige schwankt gelegentlich zwischen tatsächlichem Füllstand und angeblicher Reserve. Die Frage, die sich mir jetzt stellt, ist:

Wie findet man heraus, ob (1) die elektronische Getriebesteuerung (EGS/MB-Nr. 0225451832) defekt ist und durch ein Neuteil ersetzt werden muß, oder ob (2) das Steuergerät N47-5 (Steuergerät ESP, PML und BAS/MB-Nr. 1635455832) defekt ist und durch ein Neuteil ausgetauscht werden muß, oder ob (3) beide ausgetauscht werden müssen, oder ob (4) lediglich die Kommunikation zwischen den Modulen beeinträchtigt ist?

Zur Erinnerung, der Fehlerspeicher zeigt Fehler an im Steuergerät Getriebesteuerung und im Steuergerät N47-5 - bedeutet dies, daß das EGS nicht getauscht werden sollte, weil im STG Traktionssysteme ein Fehler hinterlegt ist?

Beste Grüße

Alex

Richtig, das Getriebe geht in den Notlauf.

Mach zuerst die beschriebenen Tests der Leitungen.

Evtl. kommt man so der Sache näher und preiswerter ist es auch.

Da die Störung nur zeitweise auftritt könnte der Fehler schon hier liegen.

Da ein Teil der Information von N47 gesendet aber nicht empfangen wird kann bei intaktem CAN und Leitungen nur noch das STG selbst die Ursache sein.

Da das Ganze sich nur ab einer bestimmten Temperatur abspielt deutet es wiederum auf die EGS hin da es sich im Getriebe befindet.

Welches STG von beiden die Hauptursache ist lässt sich eigentlich nur im Versuch ermitteln.

Evtl. steht ja bei deinem Händler ein Fahrzeug aus dem probehalber N47 mal ausgebaut werden kann.

Themenstarteram 17. Juli 2007 um 13:11

In einem anderen mir bekannten Fall verursachte die alte Batterie Spannungsschwankungen; es wurden allerhand elektronische und am Ende sogar mechanische Teile ausgewechselt - mehrere Tausend Euro später stellte sich heraus, daß es die Batterie war! Ich habe daher auf Verdacht die Batterie getauscht (Original MB - fast 200 Euro), leider vergeblich... Da man sich nun nicht aus Angst vor Erschießung aufhängen sollte, steht mein Wagen jetzt bei MB. MB hat allerdings bereits einen ganzen Tag investiert und glaubt nicht, daß es ein Steuergerät ist, hat aber den Fehler noch nicht gefunden. MB wird daher einen zweiten Tag mit der Fehlersuche zubringen. Der Taxifahrer, der mich von der MB-Niederlassung zur Arbeit gefahren hat, hat übrigens während der Fahrt den Motor aus- und wieder angemacht - auf meine Nachfrage stellte sich heraus, daß seine Elektronik aus nicht feststellbaren Gründen in den Notlauf schaltet. (Seine Lösung: Er wird nach 32 Jahren und über 3,5 Millionen Kilometern mit Mercedes-Fahrzeugen nie wieder einen Mercedes kaufen und dies jedem Fahrgast erzählen.) Wenn dieser Fehler derart häufig ist, muß er doch bei MB bekannt sein?! Habe mit MB vereinbart, daß in Berlin nachgefragt wird und daß ich den Wagen abhole, wenn MB den Fehler auch nach dem zweiten Arbeitstag nicht gefunden haben sollte....

Spannungschwankungen des Bordnetzes treten meist nach dem Start auf, im Zusammenhang mit der Ansteuerung der Lichtmaschine. Erste Fehlerquelle in diesem Zusammenhang ist der Lenkwinkelsensor. Er erzeugt Fehler im ESP,ABS, und Traktionssystem.

Das weitere Steuergeräte davon betroffen sind, ist nicht bei MB hinterlegt.

Mein eignes Auto macht auch Probleme, die ich auf einen Spannungsabfall nach dem Startvorgang geschoben habe. Da meine Batterie ca. 5,5 Jahre alt war, hab ich eine neue 100% wartungsfreie für ca. 80 € aus dem Zubehör eingebaut.

Der Fehler ist noch da, wird aber nicht abgelegt. Weil es sich als normaler Regelvorgang darstellt, der allerdings bei den vorhandenen Fahrbedingungen nicht auftreteten dürfte.

Ist eigentlich bei dir der Kabelsatz schon ausgemessen und der CAN getestet worden?

Interessant wäre zu wissen was MB in den 2 Tagen geprüft hat (Arbeitsleistungen)?

Themenstarteram 18. Juli 2007 um 17:18

Heute erhielt ich Mitteilung, daß der Fehler auch bei stehendem Fahrzeug auftrete, wenn die Betriebstemperatur erreicht werde. MB hat also den kalten Motor gestartet und bei parkendem Fahrzeug und laufendem Motor gewartet, ob der Fehler auftritt (ob der Wählhebel der Automatik dabei auf P oder auf N stand, weiß ich nicht). MB schließt nun aus dem Umstand, daß der Fehler auch im Stehen auftritt, daß weder die elektronische Getriebesteuerung noch das Motorsteuergerät defekt sei, sondern wahrscheinlich entweder das ESP-Steuergerät (ca. EUR 500 netto) oder die Zentralelektrik (ca. EUR 250 netto). Morgen wird probehalber ein neues ESP-StG eingebaut. Die Steckverbindungen sollen schon recht grün sein, aber nicht die Ursache.

Ich weiß noch nicht, was genau geprüft wurde, werde dies aber gerne nachtragen.

Beste Grüße

Alex

Grüne Kontakte stellen einen Übergangswiderstand dar. Wenn an diese Stelle ein anderes STG oder ein anderer Verbraucher angesteckt wird, funktioniert die Sache wieder bis die Gegenstecker oxydiert sind. Wie kann bei deinem Auto so etwas auftreten? Ist die Sicherungseinheit nicht dicht? Wie sehen die anderen Steckverbinder darin aus?

Der Test mit einem anderen STG ist natürlich auch nicht verkehrt.

Übrigens, die meisten Steuerspannungen am ML liegen im Bereich von 3 - 5 Volt.

Themenstarteram 20. Juli 2007 um 7:41

Wagen von MB abgeholt, Fehler beseitigt. Was wurde gemacht?

- Überprüfung CAN BUS (stabil)

- diverse Kurztests

- diverse Fahrten und Tests zur Fehlerprovokation, Fehlerspeicher mehrfach auslesen

- Gebläse für Modul-/Gerätebox erneuern

- Erneuerung ESP-StG

- Kleinteile

Angenommene Ursache: Hängendes Gebläse für Modul-/Gerätebox, dadurch Überhitzung und Beschädigung ESP-StG. "Angenommen" bedeutet nicht, daß ein Defekt des Steuergerätes durch Überhitzung positiv festgestellt werden konnte, sondern, daß alle anderen wahrscheinlichen Ursachen ausgeschlossen wurden und der Fehler nach Erneuerung des Steuergerätes auf keine bekannte Weise mehr provoziert werden konnte. Der Fehler tritt weder auf noch wird ein Fehler abgelegt.

Reparaturdauer: Drei Tage. Gebläse EUR 98,50 (MB 01 A 1295450095), ESP-StG EUR 514,66 (MB 01 A 1635455832), Arbeitslohn EUR 221,90 (alles netto). Mit neuer Batterie, K6-Relais und Austausch diverser Birnchen Gesamtkosten von rund EUR 1250.

Ein großes Lob an die Motorengruppe bei MB Frankfurt (Heerstraße), die sich dem Fall mit großem Engagement, detektivischem Interesse und viel Köpfchen gewidmet hat.

An diesem Fall zeigt sich auch der Wert solcher Foren; je genauer die Information der Werkstatt durch den Kunden, desto zielgerichteter die Suche (und geringer der letztlich anfallende Arbeitslohn).

Last but not least: Danke, Balmer.

Die "wahrscheinliche Ursache" ist gar nicht so abwegig. Denn wenn der Motor Betriebstemperatur erreicht hat, herrschen in der Sicherungseinheit mehr als +60 °C.

Ich habe bei meinem Auto dort ein Kabel angezapft und mit einem Vollisolierten Steckverbinder weiter geführt. Nach kurzer Zeit waren diese bein Kunststoffhülsen verschmolzen.

Man kann während der Nachlaufphase das Gebläse und die Restwärmepumpe laufen hören wenn der Motor abgestellt wurde.

Wenn das Gebläse quietschende Geräusche macht ist dessen Ausfall nicht weit und endet im Ernstfall evtl. wie bei dir.

Mit der Restwärmepumpe verhält es sich ähnlich, funktioniert sie nicht mehr, kommt es nach dem abstellen des Motors zu örtlichen Wärmestaus im reltiv dünnwandigen Zylinderkopf was dieser mit Rissbildung oder Verzug übel nimmt.

Bei mir fährt schon die 2. Restwärmepumpe.

Übrigens ein PC ohne intakten Lüfter läuft auch, hat aber gelegentliche Macken.

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