Octavia Benzin statt Diesel getankt
Hallo liebe Skoda-Runde!
Ich habe momentan ziemlichen Ärger in unserer Firma am Hals und bräuchte mal bestmöglich verlässliche Aussagen zu folgendem Sachverhalt:
Ich habe einen Octavia, (nicht der jetzt aktuelle, sondern der davor, ich glaube ein IIer ist das, oder?)
mit 1.6er Diesel Motor. Ich habe letztens beim Tanken bemerkt, dass ich Benzin statt Diesel tanke.
Da einem Kollegen von mir vor einiger Zeit das gleiche passiert ist, wusste ich, dass ich das Auto nicht starten darf. Ich hab mich dann also abschleppen lassen und das auto in eine Skoda Vertragswerkstatt gebracht.
Der erste Reperatureinsatz war "Tank leeren und spülen Kraftstofffilter austauschen, lüften, neu betanken und probefahren". Für diese Rechnung habe ich 270 Euro bezahlt.
Am folgenden Tag ist der Motor bei höheren Geschwindigkeiten zwei mal in den Notlauf gegangen. Das Auto also wieder in die Werkstatt gebracht. Dieses mal wurde "ein Softwareupdate in das Motorsteuergerät eingespielt". Gekostet hat das dieses mal nichts.
am nächsten Tag trat das gleiche direkt früh morgens wieder auf (Notlauf). Also wieder in die Werkstatt.
Und nun hat man angeblich auf einmal "Späne im Kraftstoffkreislauf gefunden" und hat nach viel Gezackere einen Kostenvoranschlag von 6.000 Euro erstellt.
Nach viel weiterem ominösen Gerede am Telefon und Getue in der Werkstatt habe ich heute mal nach dem rechten geschaut und bin ich die Werkstatthalle rein, wo jemand an meinem Motor am schrauben war. Und das, was er mir sagte und zeigte, würde ich sehr gerne mal von technisch versierteren Leuten die hier im Forum ja doch präsent sind, kommentiert haben. Im Idealfall kan jemand zu hundert Prozent sagen "Möglich" oder "Unmöglich", aber ich selbst weiß halt gar nix von der Materie:
Man zeigte mir also einen etwa coladosen-großen Behälter im Motorraum, oben offen, scheinbar Diesel drin. Unten am Boden dieses Behälters lagen Krümel. Dann zeigte man mir irgendeinen Bolzen mit Anschlüssen und Kontakten, an dessen Seite Ritze ewaren, wie wenn jemand mit einem Schraubenzieher dran rumgehackt hätte. Nicht konisch, nicht kreisrund, nur so "Einschläge".
Dann wurde gesagt:
Das hier (der Behälter) ist der Kraftstofffilter. Von hinten kommt der Diesel hier rein. raus geht es nach vorne in eine Hochdruckpumpe, die das ganze dann zu den Einspritzdüsen pumpt.
In diesem Bereich hinter dem Kraftstofffilter befänden sich ebenfalls Späne und deshalb müssen dort Teile wie Injektoren (Einspritzdüsen?), diese Hochdruckpumpe und anderes getauscht werden.
Es fiel die Aussage "Wenn das Auto nicht angelassen wird, bleibt der Diesel im Bereich des Kraftstofffilters und kommt nicht bis zur Hochdruckpumpe, kann somit also nicht zu einem "Schmierungsverlust" der Pumpe führen und somit können auch keine Späne entstehen.
Nun wurde das Auto ja nicht angelassen, angeblich sind die Späne aber trotzdem da.
Die große Frage ist:
Wenn das Auto nicht gestartet wurde, das Benzin abgesaugt wurde, der Tank gespült wurde, der Kraftstofffliter ausgetauscht wurde (und sogar noch Diesel in den hinter dem Filter befindlichen Leitungen war (hab das Auto ja nicht leergefahren vor dem Tanken) - Können dann die besagten Teile Schaden nehmen? Eigentlich nicht, denn erstens ist ja der Filter dazu da, sowas zu vermeiden und zweitens sind die Späne ja doch in Fließrichtung zur Pumpe gewesen, wo sie doch in der Pumpe doch angeblich erst entstanden sein sollen. Das hieße doch, sie wären gegen den Strom zurück in den Filter gekommen (wo sie mir gezeigt wurden). Das geht doch technisch überhaupt nicht, oder?
Ich habe das Gefühl ich werde hier über den Tisch gezogen, weil man einen Fehler nicht findet oder irgendein Azubi das Auto vom Hof in die Wartungshalle gefahren hat... Den Filter aufmachen, ein paar Krümel reinwerfen und mit dem Schraubendreher paar mal an ein Metallstück hauen ist ja nicht so ein großes Problem...
Jedes Indiz hilft mir. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass bei allen meinen Kollegen die das Thema auch schon hatten, das Spülen des Tanks und das Tauschen des Kraftstofffilters gelangt hat, bei mir nun aber praktisch der halbe Motor kaputt sein soll.
Ich würde bei entsprechender Sachlage ("ist so überhaupt nicht möglich") das ganze eventuell an einen Gutachter geben (was jetzt im Moment wenig Sinn macht, da die Werkstatt ja momentan mit dem Auto machen kann was sie will).
Also wenn jemand was dazu sagen kann, wär das echt sehr hilfreich. Ich gebe bei Bedarf auch noch weitere Infos - befasse mich ja seit Tagen mit praktisch nix anderem mehr.
Vielen Dank im Voraus!
Christoph
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6 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von cermel
Es fiel die Aussage "Wenn das Auto nicht angelassen wird, bleibt der Diesel im Bereich des Kraftstofffilters und kommt nicht bis zur Hochdruckpumpe, kann somit also nicht zu einem "Schmierungsverlust" der Pumpe führen und somit können auch keine Späne entstehen.
Richtig!
Zitat:
Original geschrieben von cermel
Nun wurde das Auto ja nicht angelassen, angeblich sind die Späne aber trotzdem da.
Von Dir Deiner Aussage nach nicht, aber vielleicht hat ja ein Dussel das Auto in der Werkstatt mal eben schnell vom Abschleppwagen in die Halle gefahren, weil er zu faul zum Schieben war ...
Ich sehe es auch so, dass du erst mal alles richtig gemacht hast. Entweder hat das Eine mit dem Anderen nichts zu tun oder es hat jemand eine Runde gedreht.
Von wie viel Benzin in wie viel Restdiesel ist hier die Rede?
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von Golfschlosser
Ich sehe es auch so, dass du erst mal alles richtig gemacht hast. Entweder hat das Eine mit dem Anderen nichts zu tun oder es hat jemand eine Runde gedreht.
Gruß
Genau so siehts aus. Wenn du ausschliessen kannst, dass du den Motor gestartet hast, nachdem du den Fauxpas bemerkt hast, muss es jemand anderes gewesen sein.
Ist das ein Firmenwagen? Warum kümmert sich dann nicht der Fuhrparkverantwortliche darum?
Und grundsätzlich: Warum tankt man Benzin in einen Diesel?
Ich glaube auch eher das sie das Fahrzeug nicht in die Halle geschoben haben, sondern eher vom Hänger rübergefahren sind.
wäre es denn nicht auch möglich, dass der wagen schon vorher einen defekt hatte und dieser durch die arbeiten erst jetzt aufgetreten ist?
(mir ist die hochdruckpumpe an meinem diesel vor 10 jahren auch hoch gegangen und hat den motor mitgenommen, und da war definitiv kein benzin im tank)
Aah, hier ist noch offen. Sory, mag ich gar nicht so gern - fragen, und dann nicht wiederkommen. Asche über mein Haupt.
Die Story ist mittlerweile 2 Runden weiter, aber ich bin außen vor, da sich unsere Fuhrparkabteilung und unsere Kostenstelle (mein Chef) geeinigt haben, gerichtlich gegen die Rechnung bzw. die Vertragswerkstatt vorzugehen. Ich durfte einen umfassen Bericht schreiben mit allen Aussagen und Namen. Am Freitag hieß es das Auto würde fertig werden, dann doch nicht. Man habe alles getauscht, müsse aber heute noch eine Probefahrt mit mind. 100 Kilometern machen. Vorhin der Anruf der Werkstatt: Es wird doch nicht fertig, der Fehler ist wiedergekommen.
Naja, für mich nur noch bedingt relevant. Ich bin noch heute da, dann 3 Tage Urlaub, dann Knie OP mit 8 Wochen Fahrinvalidität. Wenn's nach mir ginge, können sie mit der Karre grad machen was sie wollen.
Eure Infos haben mir für die Ausschmückung meines Berichts aber viel geholfen. Mit diesem Schreiben wird nach Abschluss der Arbeiten die Werkstatt belangt; man habe mir das Auto nach einer herstellerspezifisch vorgegebenen Entstörung fahrbereit und fehlerfrei übergeben, jetzt stelle man jedoch rückwirkend Fehlerursachen fest, die gemessen an den vorliegenden Schriftstücken nicht zutreffen können. Es ist ein Firmenwagen und ich bin meiner Firma sehr loyal gegenüber, aber mittlerweile wo ich aus dem Schneider bin, geht mir so ein wenig das Interesse ab, was aus dem Thema wird.
Jedenfalls noch mal danke für die Antworten!