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ÖLVERBRAUCH - D4F D7 1.2 16V - CLIO
Hallo zusammen!
Mein Renault Clio Grandtour 2009 braucht 1l Öl auf 1000km und ich würde die Ursache gerne ausfindig machen bzw. eingrenzen. Ich bin kein KFZ Mechaniker aber grundsätzlich motorinteressiert.
Motor: D4F D7 1.2/16V 75PS Benzin
Laufleistung: 138tkm
Öl regelmäßig gewechselt, Erstbesitz
Ich habe mittlerweile bestimmt schon 10l Öl nachgekippt die letzten Jahre, Ölverbrauch gleichbleibend hoch.
Verhalten:
Beim zyklischen Gasgeben gibt er einen leichten Rauchstoß ab, in dem Moment wo man erneut ins Gas steigt. Als ob sich Öl bei rausgenommenen Gas ansammelt, und bei der nächsten Gasbetätigung verbrennen würde.
Man muss schon unters Auto kucken um den Rauch zu sehen, ist also nicht extrem auffällig.
-Schlauchleitungen von der Kurbelgehäuseenlüftung zur Ansaugbrücke sind frei, man kann im Stillstand widerstandslos in den Motor Richtung Ventildeckel reinblasen.
-Ansaugbereich vor Drosselklappe beim Luftfilter ist nur leicht ölig, nicht verschmutzt. (Bilder)
- keine Öllekagen unter dem Auto
-Volumenströme der Kurbelgehäuseentlüftung
- bei Standgas ca. 3l/min
- bei 3500U/min auch ca. 3l/min
- was sind typische Werte?
KGE-Gase über 1h(Leerlauf) in ein Glasgefäß eingeleitet zeigt keine merkbaren zusätzlichen Ölrückstände
Druck im Kurbelgehäuse:
- im Standgas leichter Unterdruck (Aufgeblasenes Plastiksackerl am Öleinfüllstutzen wird lansam zusammengesaugt)
Zündkerzen:
- Kerzenbild noch ausständig
Kompression:
- Messung noch ausständig, ... was sollten typischer Werte sein, bei vollständig ausgeschraubten Zündkerzen?
Laufverhalten bei einem abgesteckten Zündschuh:
- der Motor verhält sich bei jedem Zylinder gleich/ähnlich, wenn er weggenommen wird. Er läuft etwas unrunder und schwergängiger. Keine Unterschiede merkbar.
Über Tipps was ich noch prüfen kann, als auch eure Einschätzungen wäre ich dankbar und bin gespannt. :-)
LG
Michael
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17 Antworten
Kerzenbilder
Oh Je!
Wie wurde er in der Vergangenheit gefahren?
Hat er lange gestanden?
Was sagt das Endoskop zu den Zylinderwänden?
Am billigsten wäre es wenn verschlissene Ventilkappen vorliegen würden.
Vermutlich wird es teurer.
schrauber
Hatte keine langen Stillstandszeiten, meist 5-10tkm im Jahr, eigentlich schonend gefahren, jedoch fast immer Kurzstrecke ca. 10km.
Zu einer Endoskopkamera bin ich leider noch nicht gekommen.
Michael
Hat dieser Motor einen Turbolader?
wenn ja, könnte der einen Fehler haben.
Es ist kein Turbolader verbaut.
Bei der Kurzstrecke könnten bei wenig Ölwechsel die Kolbenringe festgebacken sein. Besonders der Ölabstreifring.
Ist so eine Vermutung, muß nicht zutreffen.
schrauber
Gibt es eine Möglichkeit noch genauer festzustellen ob die Ventilschaftdichtungen der Grund sind, ohne den Motor zu zerlegen?
Muss beim D4F die Nockenwelle auch zwingend raus, wenn die Ventilschaftdichtungen erneuert werden?
Michael
Zitat:
@schrauber10 schrieb am 12. Oktober 2023 um 16:14:20 Uhr:
Oh Je!
Wie wurde er in der Vergangenheit gefahren?
Hat er lange gestanden?
Was sagt das Endoskop zu den Zylinderwänden?
Am billigsten wäre es wenn verschlissene Ventilkappen vorliegen würden.
Vermutlich wird es teurer.
schrauber
Nockenwelle muß raus.- Sonst wird man die Ventilschäfte nicht erreichen.
Es muß sogar der Kopf runter. Denn die Ventilfedern müssen dazu auch raus.
Damit ist grundsätzlich auch ein neuer Zahnriemen erforderlich. Der alte sollte nicht wieder eingebaut werden.
schrauber
Hallo!
Habe nun ein paar Messwerte bezüglich Kompression:
Messung der 4 Zyl. bei warmen Motor, alle Kerzen rausgeschraubt und
- betätigtem Gas:
11,70bar / 11,75bar / 11,65bar / 11,80bar
- unbetätigtem Gas:
10,40bar / 10,10bar / 9,95bar / 10,0bar
Sind das übliche Werte für den D4F Motor?
Bei einem Tausch der Ventilschaftdichtungen hätte ich gehofft dass man vielleicht mit abgebauten Kipphebeln und Druckluft-Ventilfedernspanner die Nockenwelle nicht abbauen muss, hat da jemand Erfahrung beim 1.2 16V D4F Motor?
Grüße, Michael
Ich habe vor einigen Monaten den Kopf eines Clio 2 demontiert und auch wieder montiert.
Jetzt verfüge ich über einen Drehmomentschlüssel mit Meßprotokoll, Drehwinkelmeßgerät, Kompressionsprüfer, eine weitere Ventileinstelllehre, ein Diagnoseanzeigegerät, Gerät zum Ventileinschleifen und einiges mehr.
Auch bei 16 Ventilen ist das machbar. Aber man braucht einiges dieser Werkzeuge.
Ob man damit dem Ölverbrauch auf die Schliche kommt, ist offen.
Mein Motor hat etwa die doppelte Laufleistung und das doppelte Alter ohne bisher nennenswert Öl zu brauchen. Deswegen bin ich über die Ursache etwas hilflos. Wenn es festgebackene Kolbenringe sein sollten, hätte man an der falschen Stelle gesucht.
Wenn es die Ventilschaftdichtungen sein sollten, wird man möglicherweise Spuren vom Öl bei abgenommenen Ventildeckel vorfinden. Das würde ich mir erst mal ansehen bevor ich demontiere.
Die Werte der Kompression sind gut. Es gibt aber noch eine weitere Prüfung, bei der man Druckluft in den Brennraum einleitet und den Druckabfall betrachtet. Dabei kann sich ein anderes Bild ergeben.
schrauber
Ich würde es so machen es gibt doch diese Additive die du in Öl mit zu mischen kannst ich glaube ölstopp heißt das, es soll die Dichtungen wieder auffrischen und abdichten das würde ich erstmal machen bevor ich den Motor zerlege ein Versuch ist es wert.
Sollte der ölverbrauch dann senken dan sind es höchstwahrscheinlich die ventilschaftdichtungen.
Danke für eure Inputs!
Es wäre echt schade, wenn es dann doch die Ölabstreifringe wären und nicht die Ventilschaftdichtungen. Ich hoffe immer noch auf die Ventilschaftdichtungen auf Grund des Verhaltens beim Rauchen, da es nicht permanent raucht, sondern immer nur bei dem anfangs beschriebenen Lastwechsel.
Mit der Druckverlustmessung tue ich mir aktuell etwas schwer, weil ich habe keine Messinstrumente die in den nur 20mm schmalen Rohrschaft reinpassen, der zu den Kerzenöffnungen runterführt.
Ich habe noch ein paar Bilder vom Brennraum mit einer sehr einfachen USB Cam gemacht, leider habe ich keinen Winkelaufsatz, aber ein paar Bilder konnte ich zumindest machen.
Alle Zylinder schauen eigentlich ähnlich aus, diese paar Bilder wiederspiegeln es am besten, was ich gesehen habe.
- man sieht die Honriefen und eine sehr schwarze Kolbenoberfläche. Und ein schwarzes Fragment am Kolbenrand eines Kolbens, aber sonst keine Auffälligkeiten.
Grüße
Michael
Man kann sich ein solches Werkzeug aus einer alten Zündkerze, einem NYM-Kabelmantel und einem kleinen Druckluftanschluß selbst zusammenbauen.
Der Isolator wird herausgeschlagen, der Kabelmantel eingeführt und mit einem Rohr oder ähnlichem festgepresst. Auf die andere Seite des Mantels kommt der Druckluftanschluß
Leider sind diese Anschlüsse nicht so genau gefertigt, daß da keine Luft vorbeizischt und das Abhören des Motors erschwert.
Die Ventilschaftdichtungen kommen zu ihrer großen Zeit, wenn die Ventilführungen ausgeschlagen sind. Das erscheint mir bei der geringen km-Leistung möglich aber noch sehr früh. Aber man weiß ja nicht, wie der Motor gefahren wurde.
schrauber
Wenn alle Zylinder bzw Kolbenböden gleichmäßig schwarz sind, stellt sich die Frage, ob alle Ölabstreifringe festgebacken sind oder das Öl im Ansaugbereich in die Zylinder verteilt wird.
Zumindest bei VW gibt es Motoren mit zu schmalen Abstreifringen, die dann verbacken und einen hohen Ölverbrauch verursachen. Dort muß man wegen des Konstruktionsfehlers die Kolben mit ihren Ringen austauschen.
schrauber