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Ölwanne gewechselt - Eine Schraube überdreht
HI,
haben heute die Ölwanne vom 14D gewechselt. Interessanterweise war eine der Schrauben mit 2 Scheiben unterlegt, beim Anziehen der neuen Wanne mussten wir feststellen, dass diese Schraube überdreht wurde.
Wenn ich eine längere Schraube nehme um zu prüfen, wie weit sie sich herein drehen lässt, kann ich sie bis an das Ende der Bohrung hineinschrauben, was nicht viel mehr ist, als die Originalschraube lang war (vlt. 1 Gewindegang weiter) dort lässt sich die lange Schraube aber "fest" gegen den "Anschlag" anziehen.
Was würdet Ihr tun?
Danke.
Gruß Volker
12 Antworten
Moin,
ist der "Anschlag" das Ende des Gewindes oder wirklich das Ende der Bohrung? Sacklöcher sind ja fertigungsbedingt i.d.R. tiefer als das Gewinde. Der Meßschieber gibt Auskunft.
Wenn es "nur" das Gewinde-Ende ist, könnte es klappen, da noch einen weiteren Gang zu schneiden, um mehr tragendes Gewinde zu haben. Und vielleicht wird dann beim Eindrehen des Gewindeschneiders auch der überdrehte Gang wieder korrigiert.
Ich hatte Ähnliches vor vielen Jahren beim Motorrad - da waren von 6 Schrauben der Ölwanne schließlich nur noch 3 wirklich in der Lage, Druck auf die Dichtung zu geben, die anderen Gewinde hatten dem "brutalen Drehmoment" einer 15cm-Knarre nachgegeben ...
Dann haben wir amateurhaft die Gewinde von M6 auf M8 erweitert, die Dichtung nachgestanzt und auch die Bohrungen im Deckel aufgeweitet.
Korrekter wäre gewesen, mit Gewindeeinsätzen zu arbeiten.
Alternativ hätten wir die Befestigung mit Stehbolzen und Muttern anstelle der Schrauben ersetzen könne. Diese gibt es ja in gestufter Ausführung (M8 + M6), was die Bearbeitung der Dichtung und des Deckels erspart hätte.
helicoils nehmen
Wie _NEO_ schon geschrieben hat gibt es für so etwas Helicoil Gewinde.
Bei M6 Gewinde wäre das Set hier passend. Es ist bis auf ein Windeisen oder Ratsche alles dabei was du für eine vernünftige Reparatur brauchst. Da für ein Windeisen oft der Platz zum drehen fehlt würde ich der Ratsche empfehlen.
Ratsche die Ratsche gibt es auch noch in einer längeren Ausführung
Zitat:
@vviereck schrieb am 27. Juni 2020 um 23:27:08 Uhr:
Was würdet Ihr tun?
.
Zuerst mal messen, wie tief die Bohrung tatsächlich ist und dann sehen, ob man das Gewinde tiefer schneiden kann. Tiefer Bohren ist auch noch eine Möglichkeit. Eventuell am Gewindebohrer den Anschnitt verkürzen. Dann aus der Grabbelkiste eine Schraube mit langem Gewinde oder Gewinde bis zum Kopf nehmen, diesen abschneiden und Querschlitz einsägen. 2 Muttern verkontern und einschrauben. Wenn es hält ok, ansonsten Helicoil Einsatz verbauen.
Großartig, danke für Eure Tipps!
Dann sehen wir mal, was wir machen können.
Danke!
Gruß Volker
Meiner Meinung nach ist alles mit tiefer bohren oder Gewindenachschneiden mehr oder minder Murks, weil Du so wohl nie eine wirklich ausreichend Gewindelänge realisieren kannst. Ausserdem weiss man evtl. auch nicht, was hinter dem Gewinde liegt und ggfls. beschädigt werden könnte.
Mit den Helicoils bekommst Du halt das Gewinde richtig repariert und es kann eine Schraube wie bisher verwendet werden, was bei der nächsten Demontage wohl auch besser sein dürfte. Es muss auch kein Loch für eine dickere Schraube aufgebohrt werden etc.
Zitat:
Mit den Helicoils bekommst Du halt das Gewinde richtig repariert und es kann eine Schraube wie bisher verwendet werden, was bei der nächsten Demontage wohl auch besser sein dürfte. Es muss auch kein Loch für eine dickere Schraube aufgebohrt werden etc.
So wie ich es verstanden habe, muss ich aber doch für die Helicoils die entsprechende Größe aufbohren, d.h. das Loch ist nachher doch größer, als vorher, sonst würde ich mit dem Helicoil ja nicht auf die ursprüngliche Gewindegröße kommen können, oder habe ich das falsch verstanden?
Gruß Volker
Hast Du falsch verstanden
Natürlich musst Du das Aufnahmegewinde aufbohren, aber danach hat es mit dem Einsatz wieder die ursprüngliche Grösse. Du wirst auch nicht signifikant tiefer bohren müssen. Und vor allem Du musst keine (einzelne) grössere oder längere Schraube nach der Reparatur verwenden, so dass Du das Loch für die Schraube in der Ölwanne nicht aufbohren musst. Äusserlich ist dann quasi alles wie vorher
Moin,
der Hinweis
Zitat:
es kann eine Schraube wie bisher verwendet werden, was bei der nächsten Demontage wohl auch besser sein dürfte. Es muss auch kein Loch für eine dickere Schraube aufgebohrt werden
ist eine Antwort auf meine geschilderte "amateurhafte" Reparatur mit Aufbohren des Deckels und der Dichtung.
Würde ich ja heute auch nicht mehr machen, aber damals ... wir waren jung und hatten kein Geld ...
Und vielleicht auch kein Zugriff auf Helicoils oder das Wissen darüber ist ja egal. Im tiefsten Dschungel oder hinter Sibirien würde ich das pragmatisch wohl auch so machen. Wenn’s aber bessere Lösungen gibt kann man sich diese ja auch in Betracht ziehen.
stimmt
Zitat:
@__NEO__ schrieb am 28. Juni 2020 um 15:24:50 Uhr:
Meiner Meinung nach ist alles mit tiefer bohren oder Gewindenachschneiden mehr oder minder Murks, weil Du so wohl nie eine wirklich ausreichend Gewindelänge realisieren kannst. Ausserdem weiss man evtl. auch nicht, was hinter dem Gewinde liegt und ggfls. beschädigt werden könnte.
Da die Ölwanne demontiert ist, dürfte sich relativ einfach zu ergründen sein, ob die Option tiefer eine Möglichkeit darstellt oder nicht.
Zitat:
Mit den Helicoils bekommst Du halt das Gewinde richtig repariert und es kann eine Schraube wie bisher verwendet werden, was bei der nächsten Demontage wohl auch besser sein dürfte.
Ob da nun eine original Schraube verwendet wird o. nicht, wäre mir so was von egal.
HeliCoils sind zweifelsfrei der Königsweg, wenn schon mal gemacht, Material vorhanden, Rechtwinkeligkeit beim Bohren u. Gewindeschneiden gegeben. Diese Option bleibt ja erhalten, daher wäre dies mein erster Weg:
Zitat:
Zuerst mal messen, wie tief die Bohrung tatsächlich ist und dann sehen, ob man das Gewinde tiefer schneiden kann. Tiefer Bohren ist auch noch eine Möglichkeit. Eventuell am Gewindebohrer den Anschnitt verkürzen. Dann aus der Grabbelkiste eine Schraube mit langem Gewinde oder Gewinde bis zum Kopf nehmen, diesen abschneiden und Querschlitz einsägen. 2 Muttern verkontern und einschrauben. Wenn es hält ok, ansonsten Helicoil Einsatz verbauen.