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Oldtimer und regenerative Kraftstoffe - Ihre Meinung ist gefragt
Liebe Oldtimer-Besitzer und Besitzerinnen,
in einem ähnlichen Beitrag, in 2021 in diesem Forum begonnen, wurde unter dem Stichwort "Zukunft der Oldtimer" schon fleißig diskutiert. Am DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Institut für Verkehrsforschung) forsche ich zu genau diesem Thema. Die Frage ist: Welche Zukunft sehen Sie für regenerative Kraftstoffe im Verkehr und mit Oldtimern? Ziel ist es, die Einführung und Nutzung regenerativer Kraftstoffe im Verkehr möglichst ganzheitlich zu bewerten. Zudem soll ein Vergleich mit anderen Technologien stattfinden. Denn der Klimaschutz und die Verminderung der Nutzung fossiler Kraftstoffe sind von höchster gesellschaftlicher und politischer Relevanz. Mit Ihrer Teilnahme helfen Sie zu verstehen, welche Akzeptanz regenerative Kraftstoffe erfahren und welche Anforderungen mögliche Nutzer und Nutzerinnen and diese Kraftstoffe stellen.
Dafür führe ich Experteninterviews durch, d.h. ich möchte Ihnen Fragen stellen, insbesondere zu Ihrem Verständnis von regenerativen Kraftstoffen, wie Sie diese bspw. im Vergleich zur Elektromobilität bewerten und welche Faktoren für Sie relevant wären, um einen regenerativen Kraftstoff zu nutzen. Ich freue mich zudem, wenn Sie weitere Aspekte aus Ihrem Erfahrungsschatz mit Ihrem Oldtimer einbringen.
Das Gespräch wird ca. eine Stunde dauern und online stattfinden. Schreiben Sie mir bei Interesse gerne hier per privater Nachricht oder an meine E-Mail Adresse (vera.fahrner@dlr.de).
Ich freue mich auf Rückmeldungen, gerne auch auf Fragen zu dem Beitrag!
Besten Dank auch nochmal an die Leitung des Forums, dass der Beitrag hier möglich ist.
Diese Umfrage erfolgt in Absprache mit MOTOR-TALK
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11 Antworten
Aus meiner Sicht ist es "einfach".
Regenerative Energien stehen nicht immer in dem Rahmen zu Verfügung wie man diese gerne hätte.
Damit man dem trotzdem nahe kommt muss man so viele PV und Windkraftanlagen bauen dass diese zeitweise eine massive Überproduktion an Strom haben.
Diese Überproduktion sollte nicht abgeregelt sondern gespeichert werden.
Um dass alles zu speichern würden gigantische Akkus benötiigt werden.
Also nicht nur Akkus.
Schwerkraftspeicher sind eine Alternative.
Eine andere sind chemische Verbindungen.
H2 kennt jeder als Speicher.
Aber nicht jeder kennt die Nachteile.
Geringe Energiedichte zum Beispiel im Vergleich zu Methan.
Und wegen der chemischen und physikalischen Eigenschaften auch sonst nicht unproblematisch.
Daher betrachte ich bis auf weiteres E-Methan als die bessere Alternative. Trotz des schlechteren Wirkungsgrades.
Aber auch Alkohol und Ammoniak sind Alternativen.
Alle 3 funktionieren auch in Brennstoffzellen.
E-Methan kann Erdgas in allen Belangen problemlos ersetzen. Auch in LPG und CNG getriebenen Fahrzeugen.
Alkohol könnte in konventionellen Tankstellen anstatt oder ergänzend zu Benzin und Diesel angeboten werden.
So können mit bestehender Infrastruktur auch Brennstoffzellenfahrzeuge mit Treibstoff (Methan/Alkohol) versorgt werden. Und teilweise auch Oldtimer. Wenn diese Alkohol anstatt Benzin/Diesel vertragen.
Alkohol wird bei E5 und E10 auch schon Benzin beigesetzt.
Ein Ansatz den ich aber nur bedingt für zukunftsfähig halte da Verbrenner aussterben werden.
Politisch würde es Sinn machen anstatt zu versuchen CO2 aus dem Verkehr zu verbannen einfach die mindest Akkugröße anzuheben. Auch bei Brennstoffzellenfahrzeugen.
Also bei Neufahrzeugen Benzin/Diesel/Methan/Alkohol aber auch die CO2 freien H2 und Ammoniak vor allem als Range Extender einzusetzen.
OK, bei Hybriden darf es neben dem seriellen Modus auch einen sportlichen parallel Hybrid Modus geben.
So lange der 911 auch 200km aus dem Akku schafft.
Die CO2 Steuer auf fossiles C wird dann dafür sorgen dass fossile Brennstoffe von selbst vom Markt verschwinden.
Den meisten werden dann BEV reichen.
Und auch der 911er Fahrer wird kaum den Sportmode in der Stadt nutzen wollen.
Aus meiner Sicht ist es ebenfalls einfach. Inwieweit die Änderung der CO2 Konzentration Auswirkungen auf die Klimaveränderung hat, ist zumindest unter Wissenschaftlern umstritten. Wenn es aber so sein sollte: Deutschland produziert aktuell 1,7% des weltweiten CO2 Ausstoßes, davon wird ca. 20% durch die gesamte Mobilität emittiert (PKW, LKW, Züge und Flugzeuge zusammen). Wenn man sich nun anschaut, welchen Anteil der gefahrenen(geflogenen) Kilometer die Oldtimer haben, ist das eine zu vernachlässigende Größe, bedenkt man, dass man die Veränderung der Luftzusammensetzung kaum messen könnte, wenn man von heute auf morgen den kompletten PKW-Verkehr hierzulande einstellen würde. Über was reden wir also überhaupt? Ich finde diese komplette Diskussion einfach überflüssig. Wenn man diese Energie und das Kapital, was hier vergeudet wird, in die Forschung wirklich zukunftsträchtiger Energieerzeugung mittels Fusionsreaktoren o.ä. stecken würde, wäre der gesamten Welt und unserer Umwelt viel mehr geholfen.
Ob Fusion jemals funktioniert ist noch offen.
Aktuell jedenfalls noch lange nicht.
Außerdem ist die Stromerzeugung eine andere Frage als zu was man den Strom nutzt.
BEV sind auch bei dem gestrigen Strommix eine gute Lösung. Ob das ohne Atom und dafür wieder mit mehr Kohle noch so ist kann ich nicht mit Gewissheit sagen.
Aber was wir heute schon bauen können sind PV, Windkraft und Speicher. Gerade Speicher haben wir schon jetzt zu wenig. Windräder müssen aus dem Wind gedreht werden.
Stelle dir ein Kraftwerk vor das Akkus, eine E-H2 oder E-Methan Erzeugung und Methan zu Strom kann. Zusätzlich auch noch Anschluss an das Erdgasnetz.
So lange es Strom Überschuss gibt werden erst die Akkus geladen und die Erzeugung von Methan wird vorbereitet.
Wenn die Akkus halbwegs voll sind wird die Methan Erzeugung gestartet. Wenn Strommangel eintritt wird die Methan Erzeugung gestoppt und der Akku entleert.
Wenn das nicht reicht wird Methan zu Strom gewandelt.
Ob jetzt per Brennstoffzelle oder konventionell.
Hänge das noch an ein Fernwärme Netz und man kann auch die Abwärme nutzen.
Niemand bestreitet wirklich ernsthaft den Treibhauseffekt und dass CO2 ein Treibhausgas ist.
Man kann sich nur darüber streiten welche Kipppunkte wie schnell erreicht werden und wie diese dann die weitere Entwicklung beeinflussen.
Vielen Dank schonmal für Ihre Reaktionen.
Die Themen der Verfügbarkeit sowie Speicherung von regenerativen Energien sind wichtige Aspekte, die betrachtet werden müssen und auch der Vergleich zur Elektromobilität ist relevant. Sie scheinen sich mit verschiedenen Kraftstoffen auszukennen und bereits eigene Erfahrungen in der Nutzung verschiedener Kraftstoffe gesammelt zu haben. Für die Treibhausgasreduktion aufgrund des menschengemachten Klimawandels steht insbesondere der Verkehrssektor unter Handlungsdruck, da dort die Treibhausgas-Emissionen in den vergangenen Jahren kaum gesunken sind. Bspw. bilanzierte das Umweltbundesamt für den Verkehrssektor 148 Mio. Tonnen CO2 Emissionen im Jahr 2022 in Deutschland. Im Jahr 2030 soll dieser Wert auf 85 Mio. Tonnen sinken. Der Einsatz regenerativer Kraftstoffe im Verkehr stellt vor allem dort eine sinnvolle Ergänzung dar, wo eine Bestandsflotte von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren im Jahr 2030 und darüber hinaus genutzt werden wird bzw. die Transformation hin zu emissionsfreien Antrieben technologisch (noch) nicht möglich ist. In dem Projekt betrachten wir nicht nur Pkw, aber eben unter anderem auch, um eine möglichst ganzheitliche Sicht zu erzielen. Oldtimer sind dabei von besonderem Interesse, da es sich um ältere Fahrzeuge handelt, die meist lange im Bestand bleiben und weiter mit Verbrennungsmotor fahren. Hier zu schauen, wie Nutzer und Nutzerinnen auf regenerative Kraftstoffe blicken, ist nur ein Teil des Projektes, es werden bspw. auch Akteure und Akteurinnen aus dem Schwerlastverkehr einbezogen.
Generell freue ich mich über Ihre Antworten, wäre aber insbesondere über die Teilnahme an einem Online-Interview dankbar. Schreiben Sie mir daher gerne privat oder per Email (vera.fahrner@dlr.de).
Entscheidend für alle Oldtimerfreunde hier im Forum ist doch die Frage, ob unsere Oldtimer mit diesen zukünftigen regenerativen Kraftstoffen fahren können, oder ob ggf. Zusätze (ähnlich dem Bleiersatz) erforderlich/ möglich sind !
Ich mache mir da wenig Sorgen. Die Teile haben so geringe KM Leistungen, dass ein Betrieb mit fossilen Treibstoffen unproblematisch ist.
Und sonst muss halt auf E85 oder E100 umgerüstet werden.
Zitat:
@tomate67 schrieb am 2. Mai 2023 um 19:54:22 Uhr:
Ich mache mir da wenig Sorgen. Die Teile haben so geringe KM Leistungen, dass ein Betrieb mit fossilen Treibstoffen unproblematisch ist.
Und sonst muss halt auf E85 oder E100 umgerüstet werden.
Punkt 1 stimme ich zu.
Wobei Diesel auch mit Biodiesel laufen können.
Früher oder später werden aber wohl die Benziner Probleme bekommen. Hier könnte E-Fuel eine Alternative sein.
Oder Umrüstung auf CNG oder LPG.
Oder eben doch Alkohol.
So eine Umrüstung auf E85 oder E100 stelle ich mir aber auch schwierig vor. Zumindest als Projekt für ein Fahrzeug.
Niemand kann sagen ob diese Dichtung von vor 50 Jahren gut mit Alkohol zurecht kommt.
Oder....
In Südamerika fahren die Käfer mit Vergaser schon ewig mit Ethanol, mein P6, Fiat 126 und Escort haben auch Vergasermotoren. Man muss nur andere Düsen einschrauben.
Schwierig könnte der Peugeot 306 mit Zentralrohreinspritzung werden. Mercedes und Opel sind auch E85 kompatibel( und laufen mit CNG).
Zitat:
Schwierig könnte der Peugeot 306 mit Zentralrohreinspritzung werden
Man macht es wie beim golf mit der gleichen Einspritzung.
Man schraubt den Deckel des Benzindruckreglers ab, unterlegt die Feder mit einer 1mm Unterlegscheibe und baut das ganze wieder zusammen.
Die unterlegte Feder erhöht den Benzindruck, es wird in der gleichen zeit mehr Benzin eingespritzt.
Fertig ist der E85-E100 umbau.
Zitat:
Entscheidend für alle Oldtimerfreunde hier im Forum ist doch die Frage, ob unsere Oldtimer mit diesen zukünftigen regenerativen Kraftstoffen fahren können,
Klar ist es heute doch schon in form von Ethanol
Zitat:
So eine Umrüstung auf E85 oder E100 stelle ich mir aber auch schwierig vor. Zumindest als Projekt für ein Fahrzeug.
Zumindest E85 ist nicht schwierig, bei meinem Opel Rekord muss man nur die Hauptdüse und Vollastdüse im Vergaser & Teillastnadel ersetzen, Dinge die sich auch im Zweifelsfalle sehr einfach her stellen lassen und im EBay als Satz zum Preis von ner halben Tankfüllung verkaufen ließen...
Bei meinem 124er Mercedes braucht man nur den Wiederstand vom Temperatursensor der Einspritzanlage ändern und die Ansteuerung vom Kaltstartventil, dann fährt der auf E85 besser als auf Benzin. Auch im Winter. Die Teile (2 Potentiometer, n Temperaturschalter und n bisschen Kabel und n Stecker) kosten im Conrad vielleicht 30€...