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OM601 Problemmotor: Geräuscheraten (ZK/Steuerzeiten/Düsen/Pleullager?)

Mercedes E-Klasse W124
Themenstarteram 2. Juni 2018 um 19:49

Moin zusammen.

Bei meinem 200D habe ich gestern und heute den Zylinderkopf getauscht, da mein alter (Geradeinspritzer) am Einlasskanal 1. Zyl. gerissen ist und dort immer etwas Kühlwasser über das Ventil in den Brennraum lief (noch nicht viel). Also Tauschkopf vom Schrägeinspritzer drauf, der Spendermotor lief vorher im Stand unauffällig.

Motor durchgedreht, alles i.O., Steuerzeit passte.

Kompression gemessen, Zylinder 2: 2 Bar, alle anderen 25 Bar. Nochmal Zyl. 2 gemessen, dumpfes Geräusch im Motortakt gehört, zack ging die Kompression hoch bis auf 20 bar, habe aber auch recht früh abgebrochen wegen des Geräusches. Nachgedacht. Hm, wäre möglich, dass ich ein Zewa im Brennraum habe liegen lassen. Also neue Düsen reingeschraubt, wird sich schon wegbrennen.

Dann lief er erstmal extrem unrund und extrem laut. Nach ein paar Gasstößen lief er wieder rund, aber das helle metallische Klopfen/Nageln blieb.

Video

Im Leerlauf und bis 1500 U/Min zu hören etwa. Darüber ist es weg. Unter Last verschwindet es immer, egal welche Drehzahl. Im Schubbetrieb ist es ebenfalls weg.

Quizfrage, was ist das?

Dachte zuerst an Luft im System, aber auch nach Vollgasfahrt (40km) bleibt das Geräusch bestehen. Löst man die Leitungen, läuft er auf jedem Zylinder dann langsamer und das Geräusch wird leiser, bleibt aber weiterhin hörbar.

Vielleicht doch ein Lagerschaden? Vorher mit altem Kopf lief er eigentlich recht leise. Die Kompression auf dem 2. Zyl. war aber immer schon etwas schlechter.

Was tun? Nochmal Kompression messen? Zweitaktöl in den Tank? Förderbeginn prüfen? Ventildeckel runter und schauen? Motor tauschen?

Sonst ist alles unauffällig. Leistung ist da. Habe noch ein Öl-Leck am Kettenspanner, muss ich schauen ob ich noch einen neuen O-Ring habe. Den evtl. nochmal voll Öl füllen?

Die Zylinderwand vom 2. Zyl hatte ich mir leider nicht angesehen...

Gruß,

Lasse

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53 Antworten

Mein Beilleid.

Angeblich werden Laggerschäden im Betrieb bei mehr Drehzahl lauter. Andererseits hatten meine beiden 200d's nach 560,000 km beginnende Pleul und Hauptlagerschäden.

Ich würd nochmal Kompression messen, ansonsten bin ich so ratlos wie du. Wenigsten springt er an

Verdreh mal den förderbeginn

Ich finde das hört sich nach den ESD an. Waren die schon in dem Zylinderkopf? Oder sind die neu mit reingekommen? Die alten vom Senkrechteinspritzer werden ja nicht gepasst haben.

Förderbeginn kann man probehalber mal verstellen, ist ne sehr gute Idee, kostet nix und ist schnell gemacht. Eventuell ändert sich das Geräusch.

Kettenrasseln ist keins zu hören, also arbeitet dein Spanner.

Bis dann, viel Erfolg

beste Grüße

-Mario

Mit der vorwarnung das es zu undichtigkeit an dem o ring kommen kann.

Hi Lasse,

das hier kennst du bestimmt....?

https://www.motofreibeuter.de/?p=11107

ansonsten...vielleicht hilfts dir bei der Problemfindung

LG

Themenstarteram 3. Juni 2018 um 16:55

Hallo zusammen,

vielen Dank für die Vorschläge. Folgendes habe ich heute gemacht:

1) Kettenspanner ausgebaut und geprüft. Konnte keinen eindeutigen Fehler feststellen, meine aber, dass der Öldruck nicht sonderlich gut gehalten wird/die Dämpfung nicht sonderlich stark ist. Ich meine, bei einem alten Spanner den ich damals mal geprüft habe, war das besser. Werde ich bei Gelegenheit mal tauschen. Aber warum sollte der plötzlich defekt sein? Dagegen spricht auch, dass das Geräusch lastabhängig ist. Die Kette bekommt ja immer die gleiche Last? Die Führungsschiene scheint auch richtig zu sitzen (anfangs habe ich mit dem Haltebolzen daneben gezielt, die Schiene hat aber nichts ab bekommen).

2) Steuerzeiten geprüft, sind immer noch i.O. (sonst würde der Motor auch nicht so gut laufen). Motor auf 15° n.OT. gedreht und auf den Nocken der Einspritzpumpe geschaut. Sieht für mich so aus, als sei der Steg ca. mittig in der Bohrung zu sehen, FB würde also grob passen. Kann mir auch nicht vorstellen, dass die Kette am Spritzversteller vorbei kommt? Ist ja ziemlich wenig Platz dort zum Gehäuse. Habe auch den Montagekorb montiert bei meinem Motor serienmäßig. '

3) Einspritzleitungen auch an der Pumpe nochmal geöffnet, gleiches Spiel, Motor läuft jedes mal im selben Maße langsamer und das Klackern bleibt, wenn auch leiser (weniger Drehzahl). Nach meinem Verständnis schließt das die Düsen (ja, sind überholte drin) und Vorkammern aus (Prallkugeln sahen auch alle OK aus).

4) Kompression 2. Zyl. nochmal gemessen, 24 Bar (andere jeweils 25). Allerdings dauert der Druckaufbau etwas länger als bei den anderen Zylindern. War aber auch höchstwahrscheinlich beim letzten mal Kompression messen vor ca. 7 Jahren schon so.

5) Mit Schraubenzieherstetoskop auf die Suche gegangen. Auf dem 4. Zylinder hört man ein recht hartes, helles Geräusch wenn man den Schraubenzieher auf den Düsenhalter hält. Düse mit der von Zyl. 2 getauscht, Geräusch bleibt gleich. Die Düsen müssen also eigentlich i.O. sein, auch wenn es sich stark nach defekter Düse anhört. Woanders konnte ich nichts feststellen, am Kettenkasten ist Geräuschmäßig auch was los, aber ich vermute, das ist normal. U-Pumpe scheint ruhig zu sein.

6) 2-Takt Öl in den Tank gekippt.

7) Der Öldeckel tanzt (Motor warm, kalt nicht getestet) stark wenn man ihn lose auflegt.

8) Zum Spaß versucht, die Hydros per Hand runter zu drücken, scheinen aber alle i.O. zu sein (wenn ich alle erwischt habe, musste ja dann den Motor etwas weiter drehen um die Nocke vom Hydro weg zu bekommen). Das Geräusch hört sich aber auch nicht danach an.

Tja... tippe langsam auch auf Schaden am Kolben/Zylinderlaufbahn durch ein evtl. vergessenes Zewa im Brennraum.

Ventiltrieb kann eigentlich nicht sein, da lastabhängig? Vorhin hat er allerdings angefangen, auch bei Vollgas im unteren Drehzahlbereich leicht zu klackern. Bei Halbgas war es weg. Oder es ist irgendwas total banales.

Wie weit öffnen sich die Ventile? Komme ich mit einem 7mm Endoskop durch zum Brennraum durch das Einlassventil?

Werde erstmal schmerzfrei weiter fahren und schauen was passiert. Evtl. schweiße ich an den Motor einen Griff an, zum wegwerfen. Hänge mal ein paar Fotos an, im ersten sieht man die Pumpennocke (schwierig zu fotografieren).

Sonstige Ideen? Ich bin ziemlich ratlos...:( :confused: Ich weiß zwar grundsätzlich und theoretisch wie die Motoren funktionieren und worauf zu achten ist, habe aber wenig Erfahrung wie sich die verschiedenen Schäden so anhören. Noch, jedenfalls.

Problem ist also weiterhin ein metallische, hartes, helles, Klopfen/Nageln zwischen 500 U/Min - ca. 1500 U/min, vorwiegend ohne Last.

So langsam entwickelt sich das zu einer persönlichen Angelegenheit zwischen mir und dieser Mistkrücke (frei nach Bud Spencer; Ich liebe meinen Benz).

Gruß,

Lasse

 

 

Einspritzpumpen-nocken
Alter Kopf
Img-20180601-141027
+7

hi,

ich hatte ein ähnliches Geräusch, nach dem Tausch der ZKD.

Bei mir waren es die Düsen. Nageln immer nur im Leerlauf und bis ca 1500 Touren im Teillastbereich.

Ich würde, wenn keine Ampel zum Einstellen des FB vorhanden, nach der Kerzendorf-Methode vorgehen.

Stellung der RESP markieren, erneut prüfen und dann gezielt verstellen. Ich meine der Anstieg des Kegels am 1. Druckhalteventil sollte um die 24-26 Grad vor OT zusehen sein. Die vorgehensweise wirst du ja kennen.

Das Geräusch auf dem Video ist auch kein Gräusch der Hydrostößel oder der Kette. Es ist ein Verbrennungsgeräusch.

Diese Enstehen eigentlich nur, wenn Düsen einen zu unterschiedlichen Öffnungsdruck aufweisen, die Kompression der Zylinder zu unterschiedlich sind, oder aber der Einsspritzzeitpunkt nicht optimal ist.

Letzeres würde ich als erstes prüfen.

Und wie schon richtig erwähnt, kann es passieren das der O-Ring am Pumpenflansch undicht wird. Aber wenn man vorher alles schön säubert, minimierst du dieses Risiko.

Düsen würde ich evtl mal abdrücken und checken lassen.

Bis dann,

viel Erfolg bei der Reperatur!

beste Grüße

-Mario

Bitte mal ab anschlag 90 grad nach links verdrehen. Förderbeginn. Da muss man nicht messen. Ich halte das auch für ein verbrennungsnageln. Wenn es sich in irgendeine weise verändert bist du auf dem richtigen weg. Merkt die einfach wie viel grad du in welche richtung gedreht hast beim rumspielen. Und die laufen einige zeit immer sehr rau und scheisse nach zkd wechsel.

Themenstarteram 3. Juni 2018 um 19:37

Hi Mario,

danke für deine Einschätzung. Werde wohl FB nochmal mit der Methode checken, glaube aber nicht recht dran. Denn Leistungsmäßig habe ich nichts gemerkt und denke halt, dass das Geräusch dann auch unter Volllast auftreten müsste. Einen klebenden Spritzversteller könnte ich mir noch vorstellen, halte ich aber auch für recht unwahrscheinlich. Eher würde ich die Düsen mal abdrücken, um mir Druck und Spritzbild anzuschauen. Eine einzelne kann jedoch IMHO nicht der Fehler sein, wenn dann direkt mehrere (da wenn eine nicht versorgt wird, das Geräusch trotzdem noch (leiser) auftritt). Daher schließe ich eigentlich auch Schmutz im Einspritzsystem eher aus.

Kompression war ja soweit recht zufriedenstellend.

EDIT: Den FB würde ich lieber messen, da ich auf undichten O-Ring an der Pumpe halt schon recht wenig Lust habe. Muss mal sehen, wann ich dafür Zeit habe. Muss Donnerstag 400km fahren, mal sehen was so passiert...

Gruß,

Lasse

Hi,

Stimmt, nach ZKD laufen sie wirklich etwas unruhiger und rauer.

Allerdings, hört sich das hier schon ziemlich krass an. Mein 250er hat 150 km gebraucht um sich "normal" anzuhören, der 200D war direkt nach dem ZKD Tausch schön leise, (-Kein Vergleich zu dem Greräusch mit defekter ZKD) ;-)

Ich stimmte mit deiner Einschätzung überein, das mehrere ESD`s betroffen sein müssten.

Messen des FB kann ja nicht schaden. Kosten nur etwas Zeit. Ich vermute er spritzt etwas zu spät ein.

Hast du die Blockierschraube für die RESP? Wenn nicht leih ich sie Dir mal aus, falls es wirklich beim Verstellen undicht werden sollte.

An den Spritzversteller glaube ich nicht, denn ab 1500 Touren hört das Nageln ja auf. Wenn der Hängt, hast du im oberen Drehzahlbereich auch kaum Leistung.

Ich würde vermutlich erstmal die Stecke fahren, evtl. erledigt sich das alles von selbst.

Viel Erfolg,

beste Grüße

-Mario

Du machst das schon

ich würde nicht auf die idee kommen auf einen senkrechteinspritzer einen kopf von einem schrägeinspritzer zu montieren - das kann doch nur probleme bereiten - vielleicht schafft man das - wenn man die pumpe komplett neu einstellt - und auch den düsen etwas beachtung schenkt.

ich kenne das extreme nageln auch - da war ich auf mehr als 25 v OT - das hab ich am gleichen tag wieder auf unter 25 zurückgedreht weil das einfach krank klingt - obwohl der motor sehr bissig / kräftig reagiert hat - aber auch viel wärmer wurde - ich glaub aber das es nicht gut ist für einen motor wenn der so klingt.

die rucklerei am anfang - kenn ich nicht - das klebt irgendwas - oder ein / zwei düsen machen irgendwann auf.

Themenstarteram 4. Juni 2018 um 16:23

Naja, soweit ich weiß, ist der Block inkl. Kolben und die Pumpe ja identisch. Ich habe zwar noch keine Höhendruckkorrekturdose, aber Förderbeginn ist ja gleich (beide ohne AGR) und höchstens die Einspritzmenge beim Senkrechteinspritzer etwas geringer, aber das ist ja nicht schlimm. So jedenfalls mein Kenntnisstand. Ich hatte mich sogar mal mit einem der Entwickler des Schrägeinspritzer-Kopfes bzw. VK unterhalten und meine mich zu erinnern, dass sie tatsächlich "nur" VK und Düsen geändert haben, dadurch Mehrleistung und weniger Ruß ohne Nachteile.

Gruß,

Lasse

> wenn man die pumpe komplett neu einstellt. Wieso ?

> und auch den düsen etwas beachtung schenkt. Wieso ? Düsen und Düsenöffnungsdruck sind absolut gleich !!

> "nur" VK und DüsenHALTER geändert haben.

So ist es. Der Kopf ist absolut gleich. Wenn du einen neu bei MB kaufst, dann kommt der blank nur mit Ventilführungen.

Den Rest baust du selber ein, auch die VK.

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