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Pendler Auto gesucht -> BSP: Golf 7 2.0 TDI oder Golf 7 1.6 TDI
Hallo zusammen,
ich bin neu in der Community und würde gerne auf eure Erfahrungen zurückgreifen.
Aktuelle Situation:
Aufgrund eines Jobwechsels bin ich auf der Suche nach einem neuen Fahrzeug. Ich benötige einen zuverlässigen Begleiter, der mich 4-5 Mal pro Woche von Bremen nach Hamburg bringt. An folgende Ausstattung habe ich gedacht:
- Kompaktwagen oder eventuell ein kleiner Kombi
- Diesel
- Automatik
- Abstandstempomat
- Einparkhilfe
- Sitzheizung
- Ein gewisser Komfort und Infotainment sollten ebenfalls vorhanden sein
Budget: 12.000 - 20.000 €
Beispielautos:
1. Golf 7 2.0 (150 PS) TDI DSG R-Line Optik, Baujahr 2019, 85.000 km, gute Ausstattung mit SR/WR, Preis: 19.000 €
2. Golf 7 1.6 (116 PS) TDI DSG Highline, Baujahr 2018, 55.000 km, ausreichende Ausstattung, Preis: 17.500 €
Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Modellen liegt hauptsächlich in der Motorisierung. Ich bin mir da nicht ganz sicher und habe von einem Freund gehört, dass man eher die Nasskupplungs-Variante wählen sollte. Vielleicht könnt ihr mich diesbezüglich aufklären.
Allgemein: Ich bin natürlich auch offen für andere Fahrzeugvorschläge. Bisher habe ich auch an einen Skoda Octavia, Audi A3/A4 oder Mercedes-Benz C220 gedacht. Da ich viele Kilometer zurücklegen werde, spielen Unterhaltungskosten und Wertverlust bei der Auswahl auch eine Rolle. Ich bin an einem Punkt, an dem ich nicht mehr genau weiß, welches Fahrzeug wirklich das passende für mich ist. Daher freue ich mich auf eure Beiträge.
Viele Grüße!
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7 Antworten
Der 2.0 TDI ist ein sehr langlebiger, zuverlässiger Motor. Die Kombination mit DSG ist sehr angenehm zu fahren und Bj. 2019 ist das letzte Produktionsjahr, das Auto ist also "ausgereift". Nüchtern betrachtet reicht der 1.6 TDI natürlich auch, ist im Unterhalt günstiger und Berge sind ja zwischen Bremen und Hamburg ziemlich selten.
Der 1.6 TDI ist ein wenig sparsamer, aber das DQ200 Trockenkupplungsgetriebe wird irgendwann eine neue Kupplung brauchen als das DQ381. Bremsen, Reifen und allgemeiner Unterhalt ist auch ein wenig günstiger, aber nicht viel.
Der 2.0 TDI wurde öfters gebaut, fährt sich souveräner und das DQ381 ist ausgereifter und dank regelmäßiger Ölwechsel wahrscheinlich zuverlässiger. Insgesamt ein wenig teurer, aber ich glaube auch ein wenig zuverlässiger.
Du wirst beim 2.0 TDI im Schnitt vielleicht 0,5 - 1 Liter mehr verbrauchen und der Kupplungswechsel beim DQ200 kostet irgendwann mal eine kleine Stange Geld. Dafür gibt es sonst weniger notwendige Ölwechsel (also weniger Wartungskosten) für das Getriebe, da hier die Kupplung den Verschleiß nicht ins Getriebeöl einträgt (logisch diese läuft ja "trocken" außerhalb des ölbefüllten Teils). Das DQ200 braucht also vielleicht alle 100t km einen Ölwechsel, das DQ381 alle 50t km. Getriebeölwechsel sind etwas teurer als Motorölwechsel, also sparst du sicherlich ein paar hundert Euro. Dieser wird spätestens beim Kupplungswechsel wahrscheinlich aufgefressen. Bleibt etwas die Spritersparniss und die günstigeren Ersatzteile.
Im Schnitt fährst du mit dem 1.6 TDI günstiger, beim 2.0 TDI dafür souveräner und mit besser planbaren Kosten. Dazu wurde er öfters gebaut und ist meiner Meinung nach solider (ich hatte einen 1.6 TDI Firmenwagen der sich bei ~160t km mit Motorschaden verabschiedet hat).
Fazit: Such das gepflegtere Auto!
Ob Golf, Audi A3 oder Octavia ist egal. Evtl. mal einen Skoda Rapid/Scala suchen, Komfort durch den Radstand nahe am Golf, Verschleißteile näher am Polo gebaut (also billiger).
Für regelmäßig länger im Auto würde ich immer einen mit den Ergo-Sitzen nehmen.
Zu den Motoren wurde schon das wichtigste gesagt, das ist mehr Geschmackssache ob einem 115PS reichen oder nicht. Ich fahre seit zig Jahren die kleinen Diesel, wenn man nicht ständig mit 200 über die Bahn fliegen will IMHO völlig ausreichend motorisiert. Auf Strecke wirst du zwischen den DSGs keinen großen Unterschied merken. Das "große" mit der Nasskupplung ist im Vergleich beim Anfahren und bei geringen Geschwindigkeiten ruckfreier, dadurch dass die Kupplung mit Öl auch gekühlt wird ist es haltbarer gerade wenn man viel in der Stadt fährt oder mit Anhänger rangiert.
In Punkto Infotainment ist der 7er Golf ok, aber das war schon nicht mehr state of the art als der Golf neu war. Je nach Ansprüchen ist da carplay/mirrorlink gut weil man dann die Soft- und Hardware vom Handy nutzt. Ansonsten gibt es für ein Massenprodukt wie dem Golf auch viele Optionen im Zubehörmarkt.
Das DQ200 braucht keinen Ölwechsel bei den Kupplungen, es sind trockene Reibbeläge. Nur das DQ250 und der Nachfolger das DQ381 benötigen Ölwechsel für Kupplungen. Die neusten DQ381 alle 120 tkm, sonst 60 tkm. Der 2.0 TDI hat halt das robustere Getriebe.
Richtig, bei den Kupplungen braucht das DQ200 keinen Ölwechsel, bei der internen Steuerung, Mechanik und Hydraulik, ist ein Ölwechsel aber alle 100t km sicherlich förderlich / empfehlenswert. Denn wenn diese über den Jordan geht, wird es auch nicht billig.
Vor allem wenn man die Chance hat ein Auto noch mit vergleichsweise wenig Laufleistung zu kaufen, zahlt sich diese Pflege aus, vorausgesetzt, man will den Wagen (200-300t km) lange und ohne viel Probleme fahren. Einen Tag mal für einen Ölwechsel auf den Wagen zu verzichten mag nervig sein. Ist aber sicherlich besser und günstiger, wie wenn er dann in einer Werkstatt für 1-4 Wochen steht bis man jemanden findet der einem günstig das Getriebe überholt, anstatt teuer gleich ein Neues/Gebrauchtes reinzubauen...
Würde man das DSG weglassen, hätte man bei dem Fahrprofil keinen Verbrauchsunterschied. Ansonsten wären es vielleicht 0,3l mehr beim 2l jeweils mit DSG.
Zitat:
@Rlmmp schrieb am 24. September 2024 um 11:02:23 Uhr:
Würde man das DSG weglassen, hätte man bei dem Fahrprofil keinen Verbrauchsunterschied. Ansonsten wären es vielleicht 0,3l mehr beim 2l jeweils mit DSG.
Klar ist, der Kosten-/Verbrauchsvorteil ist gering bis sehr gering! Achte auf den gepflegteren & besser ausgestatteten Wagen.
Der 1.6 TDI ist keine lahme Ente, aber auf der Landstraße beim Überholen schon spürbar zäher. Da du fast nur Autobahn fährst sollte es keine Rolle spielen.
Willst du das günstigste bekommen such dir einen gepflegten Skoda Scala/Rapid mit dem 1.6 TDI oder 1.4 TDI (der 1.4 TDI ist ein Dreizylinder, läuft extrem rau, etwas gewöhnungsbedürftig, ist aber ein wahres Sparwunder, unter 4 Liter sind hier definitiv machbar durch die nochmals kleinere Front, das geringere Gewicht und sparsameren schmaleren Reifen). Ersatzteile eher auf Polo/Fabia Level und der Komfort erstaunlich hoch.
Ich hatte wie folgt den 1.6 TDI zweimal, den 2.0 TDI zweimal und lange den 1.4 TDI als Firmenwagen, gefühlt ist der 1.6 TDI im Vergleich, wenn man die Leistung auch abruft, schon minimal ( ~0,5 Liter ) sparsamer. Wer entspannt fährt und nicht den Topspeed abruft auf der AB wird aber wohl kaum messbare Unterschiede feststellen.
Hier der Vergleich aus spritmonitor.de von Realwerten besagt einen Unterschied von knapp 0,4 Litern:
Filtert man nach Schaltern ist man nur bei 0,3 Litern, bei Automatik bei 0,5 Litern Verbrauchsunterschied...
https://www.spritmonitor.de/.../452-Golf.html?...
https://www.spritmonitor.de/.../452-Golf.html?...
25t km - Golf VII Variant 5-Gang Schalter 1.6 TDI in irgendeiner Edition (5 - 5,5 Liter Verbrauch, viel Landstraße und AB)
10t km - Golf VII 3-Türer DSG mit 1.6 TDI Sportline o.ä. bis zum Motorschaden (5,5 - 6,5 Liter Verbrauch, aber sehr viel Stadtverkehr mit Stop & Go)
und zahlreiche 2.0 TDI Modelle
25t km - 6 Monate Seat Leon IV 2.0 TDI 6-Gang Schalter mit 115PS (6 - 6,5 Liter Verbrauch, fast nur AB)
30t km - 6 Monate Golf VII Alltrack 2.0 TDI 7-Gang DSG mit 184PS (6,5 - 7,5 Liter Verbrauch, fast nur AB)
seit kurzem einen Tiguan II - 2.0 TDI 4motion mit 150PS (vermutlich wie der Alltrack).
Außerdem ein 1.4 TDI Modell:
50t km - 2 Jahre Skoda Rapid 1.4 TDI 5-Gang Schalter mit 90PS (4,0 - 5,5 Liter Verbrauch, viel Stadt und AB)
Selbst der 2.0 TDI mit 115PS hat bei mir so gut wie nie weniger als 6 Liter gebraucht. Den 1.6 TDI 5-Gang Schalter habe ich dabei nicht über 5,5 Liter gebracht (bin aber auch überwiegend auf der Landstraße unterwegs gewesen), auch mal öfters unter 5 Liter. Der 1.6 TDI mit DSG war nur kurz da und hat viel Stadtverkehr gesehen, die anderen mehr Autobahn, den habe ich auch nicht unter die 6 Liter gebracht.
Man muss dazu aber auch sagen, ich fahre auf der AB solange es die Witterung/Verkehr zulässt auch was die Karren hergeben. Mein 1.6 TDI hat laut GPS Navi damals mehrfach 200-205 km/h gesehen, der Seat Leon VI 2.0 TDI mit 115PS hat GPS sogar die 220 km/h geschafft, regelmäßig (der streute gefühlt ordentlich nach oben). Dieser neue 2.0 TDI mit 115PS liegt aus meiner Sicht gefühlt eher bei 130-140PS und ist nur "gefühlt" etwas weniger Druckvoll, aber kaum viel schwächer, als die 2.0 TDI 150/184PS Modelle die ich hatte. Mein Golf VII Alltrack mit den 184PS dagegen ist im Durchzug deutlich druckvoller und auf der Landstraße echt angenehm. Er war dafür im höheren Geschwindigkeitsbereich über 200 erstaunlich müde und hat zwar die 230 GPS geschafft, aber die auch nur selten und sehr zäh. Man muss dazu aber sagen, den habe ich mit 102.000 km übernommen und der Wagen hat vermutlich einen hohen Verschleiß hinter sich, denn der hat bereits auf 5000 km einen Liter Öl gebraucht, über die Zeit dann sogar mehr, jetzt zur Leasingrückgabe sind wir bei 1 Liter auf 2-3.000 km...
Der 1.4 TDI hat GPS so 170-190 km/h geschafft, am Ende bei 170.000 km etwa wo ich den Karren stark geprügelt habe gingen eher nur noch so 170. Am Anfang habe ich GPS sogar einmal 200 geschafft (da ging es aber auch mal leicht bergab), bei den viel zu langen Ölwechsel Intervallen von 40t km unserer Firma/Leasinggesellschaft war glaube ich der Wagen auch einfach durch...
Ich habe in meiner Karriere oft einfach gebrauchte Wägen aus dem Fuhrpark übernommen und war eigentlich meist damit recht happy (da kommt es dann nicht mehr auf den ein oder anderen Kratzer an) und
Insgesamt habe ich beim 1.4/1.6 TDI die Leistung vermisst, beim 2.0 TDI nie, außer in der 115PS Stufe ab und an beim Überholen auf der Landstraße. Die 2.0 TDI Modelle mit 150/184PS sind für mich ein angenehmer Sweetspot, Leistung zum Überholen, Verbrauch und Reichweite dagegen noch super. Wenn ich das mit meinen Spaßkisten (C63 AMG, M140i, 335i, 308 II GTI, E55 AMG) vergleiche wo ich auch mal 9-30 Liter Super Plus durchgeblasen habe und schon mal nach 200 km Tanken musste (okay das waren meist Rennstreckenbesuche :P). Aber mehr Leistung als 200PS braucht es nicht (über Spaß und Verrücktheit muss man wohl auch nicht diskutieren).