1. Startseite
  2. Forum
  3. Motorrad
  4. Motorroller
  5. Piaggio NRG C32 stirbt beim hochdrehen ab

Piaggio NRG C32 stirbt beim hochdrehen ab

Piaggio NRG Reihe 50
Themenstarteram 20. September 2017 um 12:53

Hallo Liebe Forengemeinde,

eines vorweg, ich habe mittlerweile Wochen an Zeit und Recherche in dieses Ding investiert, ohne eine Lösung für das eigentliche Problem zu finden. Auch die Suchfunktionen diverser Foren haben mir keinen Lösungsansatz geliefert. Ich starte mal mit meiner Story von vorne (Wer keinen Bock auf die Hintergründe hat kann ja gerne unten bei der Problembeschreibung einsteigen):

Mein Schwager hatte sich bei ebay Kleinanzeigen günstig einen Motorroller gekauft um kurze Wege zum Bäcker oder ähnliches zu erledigen.

Ich kann nicht sagen wie "gut" der Roller da lief, da mein Schwager technisch...sagen wir mal "unversiert" ist. Besagter Schwager hat nun seinen Führerschein verloren und mir angeboten dass ich den Roller nutzen kann, ich hatte ihm gegenüber nämlich erwähnt dass ich auch drüber nachdenke mir für kurze Wege einen Motorroller zu kaufen. Ich solle mich dann nur "etwas um die Pflege bemühen". Nach kurzer Recherche der Papiere fand ich heraus dass es sich um einen Piaggio Typ: C32 (also NRG mc3) Datum der Betriebserlaubnis 2005. Als ich den Roller abholen wollte stellte sich heraus, dass dieser in desolatem Zustand war: Batterie defekt, sprang erst beim 1000. Mal kicken an...ich hatte mir zunächst nichts weiter dabei gedacht und es auf die 2 Monate Standzeit geschoben. Eine neue Batterie kostet 20 Euro, also dachte ich mir ich kann das Ding günstig wieder in Schuss bringen. Vielleicht mal nach Zündkerze und Luftfilter gucken und gut is...ja. Pustekuchen.

Zunächst einmal die Problembeschreibung: Ich fahre normalerweise ein Motorrad mit 1200ccm und 140PS, habe also keine Ahnung wie stark so ein 50er Roller normalerweise anzieht und wie schnell er normalerweise fährt, auf der Heimfahrt (nachdem wir das Ding endlich anbekommen hatten) kam mir der Motorlauf jedoch schon einigermaßen stotterig und schwach im Anzug vor. Außerdem gab es aus dem Motor Bereich ab und an so ein Krachen/Scheppern als ob irgendwo im Motor Metallteile umhergeschleudert werden. Die Höchstgeschwindigkeit schätze ich mal auf ca. 60km/h ein (schätzen deshalb, weil der Tacho nicht geht :(:mellow:). Die Heimfahrt war ca. 10km lang, ich ging also davon aus dass der Vergaser wieder einigermaßen frei war und sich alles wieder soweit eingestellt hatte. Am nächsten morgen wollte ich dann mit dem Roller zum Bäcker, musste aber feststellen, dass er trotz lediglich einiger Stunden Standzeit, sehr schlecht ankicken ließ. Ert mehrere Minuten kicken brachten Erfolg. Als ich vom Bäcker wieder da war und das Frühstück vereinnahmt war, ergriff ich die ersten Maßnahmen:

1. Ich besorgte eine neue Batterie, eine neue Zündkerze, einen Kerzenstecker (beides von NGK) und einen Luftfilter Einsatz ("sport" der kostete 4 Euro)

Batterie ließ sich reibungslos einbauen und tat auch guten Dienst, ich beließ es aber bei den Startversuchen zunächst beim ankicken, da sie ja nach wie vor nicht gut ansprang.

Nach dem Abziehen des Kerzensteckers und der Installation der neuen Kerze, stellte ich fest, dass die Kerze nicht mehr funkte oder nur sehr schlecht. Das änderte sich auch nach der Installation der alten Kerze nicht wieder.

Also schaute ich mir mal das Zündkabel an:

Dieses war in dem Bereich wo es mit der CDI vergossen ist wie "abgegammelt" es bestand also garkein oder nur sporadischer Kontakt der Kupferseele zum inneren der CDI. Klar dachte ich, kein Wunder dass der nicht gut anspringt. Leider musste ich feststellen, dass es bei der CDI nicht möglich ist einfach ein neues Zündkabel zu installieren, deswegen musste ich eine neue bestellen. War aber ok, hat nur 20€ gekostet und die Drehzahldrossel sollte dann auch gleich raus sein.

2. Neue CDI eingebaut. Kerze funkt wieder gut, Motor springt trotzdem nicht gut an. Btw.: Der Luftfiltereinsatz wurde schon bei 1. installiert.

Ich hatte den Verdacht dass er nur ordentlich abgesoffen ist, trat also einige Male ohne Kerze durch und wollte in diesem Abwasch auch kontrollieren ob evtl. unverbranntes Benzin im Krümmer gesammelt ist. Praktischerweise war am Krümmer eine Muffe mit einem Stopfen angeschweißt (ich schätze mal ein Messanschluss ab Werk verschlossen). Ich drehte also den Stopfen heraus, der Krümmer war leer. Leider war die Muffe so verrostet, dass das Gewinde quasi nicht mehr existent war und ich den Stopfen nicht wieder einschrauben konnte. Ich habe dann gemerkt dass die Muffe evtl. Noch genug Fleisch hat um ein M10 Gewinde reinzuschneiden. Ich bohrte also die Muffe auf 9,5mm auf mit dem Ziel M10 reinzuschneiden. Leider war der Krümmer so verrostet, dass der Bohrer, als ich am Ende der Muffe durchstieß, durch die Krümmerwand auf der gegenüberliegenden Seite brach. Ich hatte also ein schönes Loch in den Lrümmer gestoßen. Schön blöd. Jetzt konnte ich zwar die Muffe verschließen, hatte aber das gleich Problem, das Ding knattert extrem laut und kommt kaum den Berg hoch. Was mich zur Überleitung bringt:

3.Für 80 Euro einen neuen Auspuff gekauft ;(;(

Ich habe bei planet-racing einen "Yasuni" irgendwas bestellt. Nichts tolles und etwas günstiger als das Original. Auspuff installiert, Motor springt schlecht an und hat schlechte Leistung. Komme kaum den Berg hoch.

Beim Original Auspuff war im Krümmer Bereich noch ein Schlauchanschluss, der angeschlossene Schlauch führt über eine Box mit einer Membran zurück in das Kurbelgehäuse, ich denke mal dass hier einfach ein Teil der Abgase dem Verbrennungsraum zurückzuführen, also eine Art KAT. So zumindest die gängige Forenmeinung. Laut derselben, könne ich aber einfach den Anschluss verschließen, der würde "nicht benötigt".

Da ich mit Internetmeinungen vorsichtig bin, überprüfte ich diese Aussage und baute den alten Auspuff wieder an. Leider blieb das Ergebnis gleich schlecht, nur halt sehr laut. Also den neuen Auspuff ohne KAT-Anschluss eingebaut.

4. Ich vermutete nun ein Vergaser Problem, demontierte also den Vergaser. Dabei fiel mir auf, dass ein Gasanschlag verbaut war und die Nadel ganz unten hing. Eine 60er Hauptdüse war eingebaut und vor dem Einlass war so eine komische Lochblende aus Messingblech. Klar dachte ich, das werden die Drosseln sein, und entschied mich dafür, diese auszubauen, da ich mir ein bissl mehr Anzug schon Anfangs gewünscht hätte bzw. mal schneller als 15km/h den Berg zu meinem Haus hochzukommen.

Ich habe den Vergaser mal ordentlich saubergemacht und die Nadel zunächst mittig aufgehängt. Wieder zusammengebaut, springt prima an und zieht auf den ersten metern so richtig sauber durch (zumindest in anbetracht der Tatsache dass es immernoch ein 50er Roller ist). Leider fängt der Motor nach wenigen (ca. 50) metern an bei Vollgas abzusterben, so als ob er keinen Sprit kriegt.

Im Anschluss experimentierte ich noch mit anderen Düsenpositionen, das Problem blieb aber immer das gleiche. Motor stirbt bei Vollgas ab.

Zwischenfazit: Motor springt jetzt super an, zieht für ein paar Meter richtig gut an, leider lässt sich der Roller noch nichtmal bei Halbgas fahren weil er bei Belastung sofort einbricht. Beim hochdrehen gibt es noch immer sporadisch dieses "krachen" aus dem Hinteren Motorbereich.

Ok, dachte ich, vielleicht bestand das Problem schon vorher, der Roller ließ sich jedoch noch fahren weil nicht genug "Druck" da war als dass sich das Problem so stark auswirkt wie jetzt.

5. Es folgte ein Martyrium aus Maßnahmen, ich bin der Meinung ich habe wirklich alles gemacht was man bei einem 2-Takter machen kann:

- Ansaugstutzen erneuert (war zwar soweit ich sehen konnte noch dicht, aber schon rissig)

- Membrane überprüft

- andere Hauptdüse (65, inkl. Aller Nadelpositionen)

- Benzinhahn erneuert (Unterdruck rausgeschmissen, Manuellen eingebaut)

- E-Choke erneuert

- eine zweite neue CDI bestellt um hier vll. Auszuschließen dass die neue kaputt ist

Alles hat nichts gebracht, dieses verfluchte Problem besteht weiterhin. Motor springt super an, fährt super an, stirbt dann aber unter Last sehr schnell ab

6. meine nächste Idee war, dass evtl. Die Kolbenringe defekt sind, also hab ich den Zylinder abgebaut. Die Kolbenringe sahen in Ordnung aus, auch der Kolben und die Lauffläche des Zylinders sahen für die 15.000km Laufleistung (zumindest bis die Tachowelle brach...) in Ordnung aus. Nichts was den Einbruch unter Last erklären würde. Das Einzige was sehr beunruhigend war, war die Tatsache dass das Kolbenbolzenlager gebrochen war, 3 Wälzkörper waren herausgebrochen und fanden sich teilweise am Kolbenboden wieder oder im Kurbelgehäuse. Ein Wunder dass es nicht ordentlich gekracht hat als der Motor lief.

Da also auch durch die Demontage des Zylinders keine neuen Erkenntnisse aufgetaucht sind, entschloss ich mich, den Motor rauszunehmen. Dieser liegt nun auf meiner Werkbank und wartet darauf dass der Polradabzieher und der Variomatik Blockierer eintreffen, die ich gestern bestellt habe.

Weiterhin habe ich bestellt: Neues Nadellager, Simmering Satz für den Motor, alle nötigen Dichtungen für Zylinder, Kopf und Auspuff.

Meine Frage nun, bevor ich alles wieder zusammenbaue und völlig verzweifelt feststelle, dass das Problem noch immer besteht:

Hat jemand eine Idee, was das verfluchte Problem an dieser Verdammten Bastelkarre ist?

Ich hab mich schon dermaßen darüber aufgeregt, wieviel Geld ich in dieses Mistding gesteckt habe (mehr als mein Schwager überhaupt dafür bezahlt hat...), leider kann ich meinem Schwager aber auch keine Karre hinstellen, die nicht läuft, da der Roller ja ( in welchem Zustand auch immer) lief als ich ihn mir geborgt habe. Also eine Zwickmühle... Ich hoffe irgend jemand, der die Ausdauer hatte das alles durchzulesen, kann mir helfen.

Gruß Benni

//edit:

Was ich vergessen habe zu erwähnen: mir ist aufgefallen dass die Beleuchtung so gut wie garnicht funktioniert. Die Vordere sowie die hintere Beleuchtung flackern manchmal kurz auf, das war es. Auch draufklopfen bringt nichts. Die Blinker und die Bremsleuchte (also alles was über Batterie läuft) gehen. Ich hatte die Lichtmaschine mal ausgebaut und an der Bohrmaschine angeschlossen. Sie hat zumindest Spannung geliefert, keine Ahnung was ich da snst nich dran überprüfen kann...

Die Tachowelle habe ich schon neu bestellt und dabei festgestellt dass die alte tatsächlich oben am Tacho abgebrochen war, das Problem sollte also behoben sein.

Ähnliche Themen
4 Antworten

Du hast ein Grundproblem...

Erst läuft was angeblich nicht, dann fängst du zusätzlich an Tuningteile zu kaufen und zu verbauen. Nebenbei schnell mal drosseln ausbauen...

Jetzt ist ein Haufen unkorordiniert verbaut und nichts passt zueinander.

Dazu kommt dein Hauptproblem. Bei MT sind illegale Inhalte verboten. Nachzulesen in den NUB. Entdrosseln/Tunen des 50ers fällt darunter.

Eine Hilfe zu deinem Bastelobjekt stellt schon Beihilfe dar... Ebenfalls Straftatbestand! Schon schliesst sich der Kreis...

sry.

Bin mal gespannt was dabei raus kommt.:p

Ich schätze der Schwager bekommt ein Schrott-Roller mit ein paar verbauten Neuteilen zurück.:eek:;)

Es waere cool gewesen , den Thread , in Kapitel zu verfassen :D ... Lukas - Moses - Johannes , wie in der Bibel :D :D :D

Zitat:

@vinni17 schrieb am 21. September 2017 um 12:24:07 Uhr:

Es waere cool gewesen , den Thread , in Kapitel zu verfassen :D ... Lukas - Moses - Johannes , wie in der Bibel :D :D :D

Du hast den gehörnten vergessen,hier ist mehr der Pferdefuß.:(

Deine Antwort
Ähnliche Themen