Plötzlicher Bremsflüssigkeitsverlust
Seit gestern Abend verliere ich teiweise massiv Bremsflüssigkeit, die nach Abstellen des Fahrzeuges links etwa auf Höhe der Wagenheberaufnahme heraustropft.
Zu den Symptomen: ich habe in den letzten Tagen eine Reise mit etwa 600 km durchgeführt, bei der das Auto nachts frei in der Pampa stand (Mardergebiet?). Bis dahin ausser zickender " Hold"-Funktion (siehe unten) keine Probleme oder Auffälligkeiten.
Gestern Abend ging kam dann nach relativ kurzer Strecke in der Stadt (ca 20 km) die Meldung "Bremsfüssigkeitsstand" im Display. Ich hab dann etwa 200ml Bremsflüssigkeit bis etwa 1 cm unter "max" nachgefüllt und die Meldung war weg. Bei der Funktionsprüfung danach (Motor an, Bremse mehrfach betätigt; keine Meldungen) ist mir aufgefallen, dass sich bei laufendem Motor bei längerem starken Drücken das Bremspedal ganz langsam ganz bis an das Ende des Pedalwegs durchdrücken lässt. Das ist mir bisher so nicht aufgefallen. Bei stehendem Motor war (wie erwartet) das Pedal steiffer bzw. der Bremsdruck deutlich höher.
Am nächsten Morgen ca. 14 Std, später kam die Meldung "Bremsflüssigkeitsstand" beim Einschalten wieder und ich habe dann nochmals etwa 200ml nachgefüllt. Nach etwa 1 ,5 Std. mit 40 km Stadtverkehr mit viel Stop&Go war zwar die Warnmeldung noch nicht wieder an; ich musste aber jetzt etwa 100ml Bremsflüssigkeit nachfüllen, um wieder auf den alten Stand zu kommen. Ich habe dann bemerkt, wie Bremsflüssigkeit an oben beschriebener Stelle heraustropft. Das Tropfen hat dann nach etwa 1 Std. wieder aufgehört.
Es sieht also so aus, als ob der Bremsflüssigkeitsverlust im (druckfreien) Ruhezustand nicht so stark ist und durch Benutzung der Bremse (Druckaufbau) stark ansteigt. Dies lässt mich zusammen mit der gefühlt uneingeschränkten Wirksmkeit der Bremse vermuten, dass die Undichtigkeit bzw. das Problem eher im Bereich des Hauptbremszylinders als im Bereich der Bremsleitungen liegt.
Habt ihr noch andere Ideen?
Ich habe heute am Samstagmittag seit der Bestätigung des Problems natürlich auch in der Großstadt ausser ATU keine noch offene Werkstatt zur Vorabklärung gefunden und ATU möchte ich meinem Auto nur im alleräußersten Notfall antun.
Ein weiteres Problem ist, dass die freundlichen Schrauber meines Vertrauens (1x MB, 1x freier) 130 bzw 200km vom aktuellen Standort des Autos entfernt sind und die Reparatur (welche?) sicherlich mit Teile bestellen mehr als einen Tag dauert. Die "freundlichen" MB-Werkstätten hier in der Großstadt sind teuer und geniessen aufgrund eigener und fremder Erfahrungen nicht unbedingt mein höchstes Vertrauen...
Und wann ich da einen Termin bekomme...
Zur Vorgeschichte: Wie hier im Forum beschrieben wurden vor etwa 2 Monaten/4000km Arbeiten am Fahrwerk vorne vorgenommen (u.a. Federbruch, Stoßdämpfertausch) sowie die Bremsen vorne komplett erneuert (Scheiben, Beläge) Die (freie) Werkstatt von damals ist aber auch rund 200 km vom aktuellen Standort entfernt und es sind keine MB-Spezialisten.
Was mir seit den Arbeiten damals aufgefallen ist (aber nicht unbedingt in Zusammenhang damit stehen muss), ist, dass die "hold"-Funktion der Bremsen seit einiger Zeit oft nicht mehr funktioniert. Manchmal, aber nicht immer, funktioniert sie dann nach einer gewissen Zeit und/oder Fahrtstrecke wieder. Auch mehrfaches Aus/Einschalten der Zündung bringt keine Besserung: Die Funktion ist seit ein paar Wochen richtig zickig: Mal geht sie nicht, dann doch wieder, dann wieder nicht...
Kann da sein, dass die beiden Sachen zusammenhängen?
Für mich stellen sich jetzt die Fragen, wo ich das ganze jetzt machen lasse (je weniger km , um so sicherer und ganz vorsichtig und vorausschauend bis zur Werkstätte fahren; das ist schon klar!), wie lange das ganze dauern wird und ganz nebenbei auch noch was mich das ganzen Kosten kann und wird. Die letzten größeren Investitionen sind ja erst zwei Monate her...
Die Kiste ist jetzt knapp 14 Jahre alt und hat 180.000km auf dem Buckel. Ich möchte die jetzt schon noch mindestens 6-8 Jahre und dem entsprechend 120.000 bis 180.000 km fahren; zumal ich gerade das äußere aufwendig ausbessern habe lassen.
Was meinen die Experten hier?
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11 Antworten
Bremsleitung durchgerostet unter der Verkleidung des Unterbodens....erneuern lassen...und konservieren
Schau mal unter der Bodenabdeckung fahrerseitig nach, da verlaufen die Bremsleitungen, wahrscheinlich sind sie an der Biegung Spritzwand/Unterboden durchgerostet. Das gleiche Problem gibts hinten an der Stelle, an der die Bremsleitungen in den hinteren linken Radkasten gehen. Ist eine bekannte Schwachstelle. Auch die Bremsleitung oberhalb der Hinterachse ist betroffen.
Ich tippe auch auf durchgerostete Bremsleitungen. In der freien Werkstatt - das müssen keine Mercedes Spezialisten sein - ca. 400 Euro würde ich vermuten. Fahren würde ich allerdings mit dem Benz nicht mehr. Also ADAC anrufen und in die Werkstatt bringen lassen wäre der sichere Weg. Oder eine Werkstatt suchen die den Benz mit dem Hänger abholen. LG
Ja, mit Sicherheit eine defekte Bremsleitung. Und auch die klassische Stelle beim W204. In dem Bereich gibt’s diese Klammern, da wird bei der Bremsleitung die Beschichtung abgescheuert, und dann fängt es zu rosten an.
Am besten sofort in die Werkstatt.
Ist nichts dramatisches, und auch nicht allzu teuer.
Bei MB vorstellig werden und um Kulanzanfrage bitten.
Dafür gibt’s nix. Normaler Verschleißteil
Wenn man schon dabei ist gleich die Rostplacken unter der Abdeckung auf der Gegenseite entfernen.
@Sedge , wenn du dich da mal nicht täuschst ;-)
Würde mich natürlich freuen
Es war tatsächlich die (linke) Bremsleitung nach hinten an der bekannten Stelle (Klammer vorne links).
Die Bremsleitung wurde komplett gegen ein Original-Ersatzteil ausgetauscht. An der rechten Bremsleitung wurde nichts gemacht, da die nach Angaben der Werkstatt noch 100%ig in Ordnung war.
Kosten für Leitungsteile, Ein- und Ausbau sowie neue Klammern und Einfetten: insgesamt knapp 500 Euro.
Da bin ich wohl nochmals mit einem blauen Auge davongekommen und hoffe, dass jetzt erst einmal für die nächsten paar tausend km Ruhe ist. In drei Monaten stehen ja TUEV und Kundendienst an.
Zur Mercedes-Qualität schweige ich mal. "So was " habe ich noch bei keinem Auto erlebt..., aber
PS Kulanz gibt es nach 14 Jahren nach der Erfahrung meines Freundlichen nur noch für die Hinterachse - da aber bisher ohne jegliche km- oder Zeitbegrenzungen. Meine ist zwar entsprechend dem Alter (14 Jahre) auch angerostet, tut aber noch.
Danke für dein Feedback. War bei meinem Vorgänger auch der Fall, auf der linken Seite im unteren Bereich Höhe Fahrersitz. Da gibt es diese Befestigungsklammern, die von der Bremsleitung die Beschichtung abreiben, dann rostet es, und letztendlich gibts da ein leck.