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Plötzlicher kompletter Motorölverlust

Mercedes E-Klasse S210
Themenstarteram 8. September 2019 um 23:14

Hallo Gemeinde,

ich habe mir letzte Woche ein Winterauto gekauft. Ein S210 E320, EZ 04/2000 mit 287.000 km. Am Samstag wollte ich das Auto abholen, auf dem Weg nach Hause dann das Drama.

Bei ca. 120km/h auf der Autobahn und mäßigem Beschleunigen wurde der Motor plötzlich lauter und rauher und reagierte sehr träge aufs Gas. Nach ca. 2-3 Sekunden ging die Motorkontrollleuchte an. Die Öldrucklampe blieb meiner Meinung nach aus. Beim Blick in den Spiegel sah ich viel Rauch hinter dem Auto. Bin dann sofort rechts auf den Standstreifen und Motor aus. Es Qualmte und Rauchte heftig, unter dem Auto bildete sich sofort eine riesige Öllache. Es ist wohl das komplette Motoröl auf einen Schlag ausgelaufen.

Das Auto wurde vom ADAC abgeschleppt, das ausgelaufenen Öl wurde mit Bindemittel geborgen, war ein teurer Spaß.

Auf dem Hof vom Abschleppunternehmen habe ich versucht etwas zu finden. Von oben ist nicht viel zu sehen, auch der Riemen ist trocken. Unterhalb des Ölfiltergehäuses ist es allerdings ölfeucht, aber nicht total nass. Unter dem Fahrzeug ist primär in Fahrtrichtung links alles massiv verölt. Ich habe dem Motor nochmal zum Test für 2-3 Sekunden gestartet, es lief beim anlassen ruhig ohne klappern, erst als er gezündet hat lief er wieder rau. Ich vermute daher ich nicht dass ein Pleuel gebrochen ist und durchgeschlagen hat.

Ich vermute anhand des Ablaufs, dass ein Austritt des Öls im Ölkreislauf zwischen Ölpumpe und Zylinderkopf aufgetreten ist. Durch den Druckverlust hatten die Hydros und die Nockenwellenversteller vermutlich nicht mehr genug Öl, deshalb die Fehlermeldung im KI und der ruppige lauf.

Gibt es beim E320 M112 im W/S210 irgendwelche Schläuche oder Leitungen die mit vollem Öldruck beaufschlagt sind und über die in ein paar Sekunden 7-8 Liter Öl aus dem Motor gepumpt werden können?

Hat wer eine gute Idee?

Vielen Dank und viele Grüße

Dirk

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15 Antworten

Den trockenen Motor nochmals zu starten, war sicherlich nicht die allerbeste Idee. Klingt jedenfalls nach Ölaustritt am Kühler unterhalb des Filters. Daran gibt's ein paar Dichtungen, darüberhinaus könnte der Kühler selbst, evtl. noch das Filtergehäuse, im unteren Bereich geplatzt sein.

Zitat:

@the_crown schrieb am 9. September 2019 um 01:14:22 Uhr:

Hallo Gemeinde,

Es Qualmte und Rauchte heftig, unter dem Auto bildete sich sofort eine riesige Öllache. Es ist wohl das komplette Motoröl auf einen Schlag ausgelaufen.

Wenn das Öl nicht gerade auf die Auspuffanlage gelaufen ist..... eher unwahrscheinlich....... fällt mir nur die ZKD ein. Erstens hast Du Wasser oder Öl in den Zylindern... es qualmt.... und zweitens Ölverlust nach außen.

Bei allen anderen Schäden erschließen sich mir nicht beide Schadensbilder gleichzeitig.

Hallo zusammen und @the_crown ,

hast du das Fahrzeug von Privat unter Ausschluss jeglicher Sachmängelhaftung gekauft?

Einmal angenommen, beim Verkäufer handelt es sich um eine Privatperson und im Kaufvertrag ist ein Sachmängelhaftungsausschluss formuliert, dann bestünde womöglich eine Aussicht auf Erfolg darin (wenn der Käufer nicht die Rechte des Verkäufers durch eine unmittelbare Selbstvornahme [Reparaturversuch] verletzt hat), die Ausschlussklausel für nichtig zu erklären, wenn diese z. B. ohne weitere Einschränkungen formuliert wurde:

"Dieser Ausschluss gilt nicht für Schadenersatzansprüche aus Sachmängelhaftung, die auf einer grob fahrlässigen oder vorsätzlichen Verletzung von Pflichten des Verkäufers beruhen sowie bei Körperschäden."

Mit Urteil vom 10.02.2005 (28 U 147/04) hat das OLG Hamm entschieden, dass auch beim Privatverkauf eines gebrauchten Fahrzeuges ein formularmäßig vereinbarter umfassender Haftungsausschluss der Inhaltskontrolle nicht standhält und wegen Verstoßes gegen § 309 Nr. 7 a BGB und § 309 Nr. 7 b BGB nichtig ist.

Außerhalb des Verbrauchsgüterkaufes darf der Verkäufer eines gebrauchten Kraftfahrzeuges grundsätzlich die Sachmängelhaftung formularmäßig ausschließen, so insbesondere beim Verkauf durch eine Privatperson.

 

Das OLG Hamm hat jedoch festgestellt, dass ein umfassender Sachmängelhaftungsausschluss auf Grund der Änderungen durch die Schuldrechtsreform formularmäßig nicht mehr zulässig ist. Eine Klausel wie "Das Fahrzeug wird unter Ausschluss der Sachmängelhaftung verkauft" ohne weitere Einschränkungen ist daher im Ganzen nichtig. Ist die Ausschlussklausel vollständig nichtig, gelten die gesetzlichen Regelungen.

Das bedeutet, dass auch der Privatverkäufer grundsätzlich zwei Jahre für Mängel an dem verkauften Kraftfahrzeug haftet.

Falls du gucken möchtest, an welcher Stelle das Motoröl austritt, würde ich 8 Liter aufgefangenes Motoröl einfüllen, welches in einer Werkstatt zwecks Ölwechsel abgelassen wurde und den Motor starten, wenn zuvor ein Behältnis untergelegt worden ist. Sollte die untere Motorabdeckung bereits fehlen, dürfte der Vorbesitzer an dieser Stelle Hand angelegt haben.

Jedoch sind die Fragen, ob der Verkäufer in Anspruch genommen werden kann oder wer den Schaden instandsetzen soll, noch nicht beantwortet.

LG, Walter

 

Für jeden Mangel? ... Platten, verschlissene Bremsen, defekte Glühlampen.... kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.

Ich denke mal es geht um arglistige Täuschung.... nicht einfach nachzuweisen.

Nein, natürlich nicht.

Die Sachmängelhaftung regelt Ansprüche auf Sach- und Rechtsmängelfreiheit und stellt keine Haltbarkeitsgarantie dar. Nach der gesetzlichen Definition liegt ein Mangel vor, wenn bei Übergabe (Gefahrenübergang) die tatsächliche von der vereinbarten Beschaffenheit abweicht bzw. die Sache sich nicht für die übliche Verwendung eignet.

So kann z. B. vereinbart werden, das Fahrzeug sei nicht fahrbereit.

LG, Walter

Ein Motorschaden bei 290.000km hat nichts mit Haltbarkeit zu tun?

Erst, wenn man dem Verkäufer in diesem Punkt nachweisen kann, dass er von einem Mangel der aufgrund der "hohen" Laufleistung vorliegt wusste, eben arglistiger Täuschung, wird es nach meiner Auffassung eng für ihn.

Dass der Schaden so schnell aufgetreten ist, lässt einen zumindest vermuten, dass dem Verkäufer der Schäden bekannt war.

Aber manchmal kann man sich ja auch so einigen ;)

Hört sich nach einem Akutereignis an , wenn der Motor urplötzlich rauh läuft und sofort das gesamte Öl verliert.

Eine Vorkenntnis des Verkäufers sehe ich bei diesem Verlauf eigentlich nicht.

Themenstarteram 9. September 2019 um 18:06

Hallo zusammen,

vielen dank für die Antworten. Laut aussage einer Werkstatt ist der Motor komplett hinüber. Was genau konnte er nicht sagen, nur der Motor ist leer gelaufen und ist durch. Das Öl ist wohl am Ölkühler rausgelaufen. Lohnt sich wohl auch nicht mehr zu richten, ich solle die Kiste vergessen. Das riecht für mich doch sehr an ich hab Interesse an dem Auto und aufgrund des Schadens komme ich günstig da dran.

Auf dem Auto sind die Originalen 8 und 9 x 18 AMG Räder drauf, alleine die bringen schon etwa 1000€. Bezahlt hab ich 1750€ für die Kiste. Überschaubarer Rost, alle elektrischen Helferlein funktionieren.

Der Kaufvertrag ist eine ADAC Vorlage. Da ist der folgende Passus vermerkt "Das Fahrzeug wird unter Ausschluss der Sachmängelhaftung verkauft. Dieser Ausschluss gilt nicht für Schadenersatzansprüche aus Sachmängelhaftung, die auf einer grob fahrlässigen oder vorsätzlichen Verletzung von Pflichten des Verkäufers oder seines Erfüllungsgehilfen beruhen sowie bei der Verletzung von Leben, Körper und Gesundheit. Ggf. noch bestehende Ansprüche gegenüber Dritten aus Sachmängelhaftung werden an den Käufer abgetreten."

Jetzt muss ich mal mit dem Verkäufer diskutieren was wir machen...

Vielen Dank erstmal für die Infos

Gruß Dirk

Zitat:

@dickschiffsdiesel schrieb am 9. September 2019 um 19:47:16 Uhr:

Hört sich nach einem Akutereignis an , wenn der Motor urplötzlich rauh läuft und sofort das gesamte Öl verliert.

Eine Vorkenntnis des Verkäufers sehe ich bei diesem Verlauf eigentlich nicht.

Nur komisch, dass das direkt bei der ersten Tour passiert.....

Zitat:

@tomate67 schrieb am 9. September 2019 um 20:30:56 Uhr:

Zitat:

@dickschiffsdiesel schrieb am 9. September 2019 um 19:47:16 Uhr:

Hört sich nach einem Akutereignis an , wenn der Motor urplötzlich rauh läuft und sofort das gesamte Öl verliert.

Eine Vorkenntnis des Verkäufers sehe ich bei diesem Verlauf eigentlich nicht.

Nur komisch, dass das direkt bei der ersten Tour passiert.....

Nun ja , das Auto wurde ja wohl nicht direkt an der Autobahn gekauft, sondern fuhr erstmal dorthin, wobei dann plötzlich unter Belastung das Ereignis aufgetreten ist - das Auto zuvor also wohl normal lief. Zudem dürfte ja auch eine zufriedenstellende Probefahrt zuvor stattgefunden haben.

Das Ganze hätte meiner Meinung nach schon nach 500 m oder auch in 2 1/2 Jahren stattfinden können - da steckt halt niemand drin! Das ist halt ein Risiko des Gebrauchtkaufs, wieso hier ein Vorwissen des Verkäufers angenommen werden soll, erschließt sich mir nicht.

Was mich etwas wundert ist, das offensichtlich der Ölstanssensor nicht angezeigt hat das der Ölstsnd zu niedrig ist.

Zitat:

@drago2 schrieb am 9. September 2019 um 21:37:17 Uhr:

Was mich etwas wundert ist, das offensichtlich der Ölstanssensor nicht angezeigt hat das der Ölstsnd zu niedrig ist.

Wenn die "Auswertung" des Signales vom Ölstandssensor "bedämpft" ist (damit nicht in jeder Kurve die Warnung kommt ..), dann könnte es sein das der Motor das Öl schneller herraus gepumpt hat, wie der Fehler erkannt/ gemeldet wird!

MfG Günter

Ja Moin, interessanter Thread und Schade um den M112 aber wie das Passieren Konnte erschließt sich mir wohl noch nicht ganz.

Weiter oben habe ich gelesen, das das Öl womöglich am Ölkühler rauslief...

Ich hatte schon undichte ölkühler an 2 M112 und da läuft das öl nicht so SuperPower Mäßig raus.

Kann man daraus villeicht irgendwas lernen und an seinem eigenen Motor etwas Kontrollieren Verbessern?

Naja jetzt explizit bei mir habe ich weniger Angst da ich wohl Komplett alles was man im forum lernen machen und tun kann, kontrolliert oder einfach ausgetauscht habe.

Aber die Ursache würde mich dennoch interessieren.

Mfg

Das gleiche ist mir ebenfalls auf der Autobahn passiert Toyoto Prius lll. Ich fuhr noch ca. 50 km im Schneckentempo

nach Hause mit Restöl im Reservetank. Füllte Öl nach welches nach Motorstart sofort durchlief. Am nächten Tag Abschleppen zur Werkstatt. Motor war o.k. Es konnte kein Leck oder sonst eine Beschädigung festgestellt werden.

Ölwechsel durch Werkstatt. Seither keinerlei diesbezügliche Beschwerden. Keiner glaubt meinen Aussagen.

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