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Polo verzieht trotz Spureinstellung
Hallo Polo-Gemeinde,
mein Fahrzeug ist ein 9N3 GTI, 110KW, BJ 2006, 218.500Km.
Seit dem Kauf des Wagens als Gebrauchter fährt er nicht geradeaus, sondern zieht ziemlich deutlich nach rechts - trotz zweier Spurvermessungen, deren Werte beide in Ordnung sind (siehe Anhang). Die Reifen / der Reifendruck sind nicht verantwortlich, bei Wechsel auf Winterreifen (vorne komplett neue) diese Saison bestand das Problem fort. Ohne Gegenlenken landet man schon bei Tempo 50 nach 20m im Graben.
Keine Werkstatt konnte mir bisher sagen, warum die Kiste nicht geradeaus fährt. Eine Inspektion der Fahrwerksbauteile zeigte angeblich keine Auffälligkeiten.
Ist es möglich, dass der Vorbesitzer einen Unfall hatte oder so stark über einen Bordstein gerempelt ist, dass sich da etwas kaum sichtbar verzogen / verbogen hat und das ganze verursacht?
Bin für Tipps dankbar, es nervt ziemlich.
Beste Antwort im Thema
Zwei Messprotokolle.´Einmal wird der Sturz der Vorderachse
links mit 0°55´, rechts mit 0°56`gemessen.
Auf dem zweiten Protokoll steht links 0°55`, rechts 1°54`.
Gut 1° Unterschied rechts/links ist relativ viel.
Und bei "rätselhaftem" Schiefziehen halt zu beachten.
Weil man bei mehr als 30`Sturz-Unterschied schon genauer suchen
sollte.
Der "Fachmann" vor Ort, der gemessen hat, sagt nix dazu?
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17 Antworten
Zwei Ausdrucke von Einstellungen.
Beim ersten Foto des Ausdrucks gibt es an der Vorderachse eine deutliche Spurverstellung.
Links ist das Rad in der negativen Spur, also Nachspur, rechts in positiver Spur, also Vorspur.
Damals muß das Fahrzeug deutlich nach LINKS gezogen haben und das Lenkrad stand bei Geradeausfahrt ziemlich nach rechts.
Beim zweiten Ausdruck sind die Werte relativ gleich, aber nicht wirklich gleichmäßig. Die Werte sind nach Einstellung im Soll-Bereich, aber nicht gleich.
Da reichen 0,02° Unterschied aus, um das Fahrzeug schief ziehen zu lassen.
Die Sturzwerte sind im roten Bereich, weil das Fahrzeug ein Sport-Fahrwerk hat und tiefer gelegt ist.
Das hat Auswirkungen auf den Reifenverschleiß an der Innenseite, aber nur bedingt Einfluss auf die Spurtreue.
In Deinem Fall möchte ich ein paar Fahrwerksteile verantwortlich machen, die häufig nicht auffallen.
Domlager und alle Gummilager an der Vorderachse.
Ausserdem möchte ich hier betonen, daß die Hinterachse die spurgebende Achse ist, und nicht die Vorderachse.
Ist an der Hinterachse etwas nicht in Ordnung, wie z.B. die Gummilager, wo die Achse an der Karosserie befestigt ist, fährt das Auto wie ein Lämmerschwanz hin und her.
Sind die Reifen auf der Hinterachse einseitig abgefahren, reicht dies aus, um den Wagen schief ziehen zu lassen.
Warum komme ich auf diese Vermutung?
Die Reifen/Räder werden normalerweise regelmäßig von vorn nach hinten gewechselt, damit die Reifen gleichmäßig verschleissen.
Bei dem ersten Datenblatt ist die Spur links vorn total verstellt gewesen. Der Reifen an dieser Position ist garantiert innen abgelaufen. Der negative Sturz ist da ebenfalls maßgeblich beteiligt.
VORN wurden neue Reifen montiert...hinten nicht.
Die Achse kann hinten nur bedingt eingestellt werden. Ist eine starre Achse...ohne Spiel an den Befestigungen.
Sind die Reifen dort schief abgelaufen, zieht die Hinterachse zur Seite und die Vorderachse muß durch Lenkbewegung gegensteuern.
I---I
/--/
Bei einer solchen Achseinstellung will die Hinterachse nach rechts laufen...das Fahrzeug zieht nach links.
I--I
/--I
Bei dieser Einstellung lenkt das linke Hinterrad ebenfalls nach rechts...und das Fahrzeug zieht nach links.
Da reicht ein einseitig abgelaufener Reifen, um diese Einstellung zu erreichen.
Vielleicht konnte ich es so bebildert erklären, wie eine Achsgeometrie an einem Auto funktioniert.
Zwei Messprotokolle.´Einmal wird der Sturz der Vorderachse
links mit 0°55´, rechts mit 0°56`gemessen.
Auf dem zweiten Protokoll steht links 0°55`, rechts 1°54`.
Gut 1° Unterschied rechts/links ist relativ viel.
Und bei "rätselhaftem" Schiefziehen halt zu beachten.
Weil man bei mehr als 30`Sturz-Unterschied schon genauer suchen
sollte.
Der "Fachmann" vor Ort, der gemessen hat, sagt nix dazu?
Zitat:
@katzabragg schrieb am 12. April 2019 um 21:36:41 Uhr:
Zwei Messprotokolle.´Einmal wird der Sturz der Vorderachse
links mit 0°55´, rechts mit 0°56`gemessen.
Auf dem zweiten Protokoll steht links 0°55`, rechts 1°54`.
Gut 1° Unterschied rechts/links ist relativ viel.
Und bei "rätselhaftem" Schiefziehen halt zu beachten.
Weil man bei mehr als 30`Sturz-Unterschied schon genauer suchen
sollte.
Entweder sind die Domlager der Federbeine defekt...oder die Vermessungen waren fehlerhaft.
Bei solchen Arbeiten in Reifenbuden wird gerne schlampig gearbeitet. Und wenn die Gerätschaft nicht korrekt angebaut wird, ist die ganze Vermessung für den Hintern.
Aber dies möchte ich nicht in den Vordergrund stellen.
Als Meister habe ich gefühlte 1000 Probefahrten nach Achseinstellungen gemacht. Und wenn die Karre zur Seite zieht, geht das Auto noch mal auf die Vermessung. Und wenn ich die Vermessung selber machen musste.
Liegt natürlich auch an der Anlage...aber der Mensch ist die größere Fehlerquelle.
Ja.
Aber wenn ich als Kunde vor der Vermessung das Problem
"schiefziehen" anspreche, sollte auch genauer geprüft werden.
Und das Messergebnis mit dem Kunden besprochen werden.
Die eigentlich obligatorische Probefahrt wurde anscheinend gar nicht
gemacht.
Weil eben, ein die Probefahrt durchführender Mensch, im Normalfall,
das Auto sofort wieder auf den Messstand gefahren hätte.
So kenne ich es auch aus der Praxis.
Das Messprotokoll hat man wohl auch ohne Worte übergeben.
Rätselhaft ist auch die Aussage des TE "trotz zweier Spurvermessungen.
deren Werte in Ordnung sind".
Wer sagt das?
Und was wurde, bei einem Kilometerstand von 218 500, am Fahrwerk
schon mal erneuert?
"Ohne Gegenlenken landet man bei Tempo 50 schon nach 20 Metern
im Graben".
Wenns tatsächlich so ist, ein nicht akzeptables Fahrverhalten eines
GTI- Polos.
Dann erzähle ich mal einen Schwank aus meinem Werkstatt-Leben als verantwortlicher Meister einer mittelgroßen Reifen-Werkstatt. 3 festangestellte Mitarbeiter und in der Reifensaison 5-6 Mitarbeiter.
JEDER war/ist in der Lage, eine Achsvermessung zu machen und auch einzustellen.
Nun ist es aber nicht immer so, daß auch alle Mitarbeiter gleich sorgfältig arbeiten. Und so kam es immer wieder zu Reklamationen nach einer Vermessung/Einstellung, wenn ein ganz bestimmter Schrauber diese durchgeführt hat.
Der altgediente Geselle war immer der Meinung, sobald die eingestellten Werte GRÜN angezeigt werden, ist es in Ordnung und brauchen nicht eingestellt werden...falls eine Einstellung überhaupt möglich ist.
Nun ist es aber so, daß die Werte eine gewisse Toleranz haben.
Viele VW-Modelle sollen eine Gesamtspur von 0,00" haben. Diese haben aber eine Toleranz von -0,05" bis +0,05".
Stelle ich das rechte Rad auf -0,05 und das linke Rad auf +0,05", habe ich eine Gesamtspur von 0,00", aber das Lenkrad steht schräg bei Geradeaus-Fahrt.
Halte ich das Lenkrad grade, läuft der Wagen nach rechts weg.
Auf dem Ausdruck ist alles im grünen Bereich, aber trotzdem steht das Lenkrad schräg!!!...und die Reklamation ist vorprogrammiert.
Da der Mitarbeiter völlig beratungsresistent war, habe ich mich nach längerer Zeit von ihm getrennt.
Es gibt immer noch Vermessungsstände in den Werkstätten, wo die Aufnahmen an den Felgenrändern angelegt werden. Beissbarth z.B., aber auch noch andere Hersteller.
Die Aufnahmen liegen an 3 Punkten der Felge an.
Bei VW gibt es einige Alu-Felgen, wo man die 3 Punkte nicht gleichmässig montieren kann. Ein Anlagepunkt steht dann immer 1-2mm weiter heraus. In einem solchen Fall muß eine Felgenschlag-Kompensation durchgeführt werden...damit das Gerät wirklich genau messen kann.(vielleicht mal ein Foto von den Alu´s posten).
Und da wird häufig gepfuscht, weil dieser Zwischenschritt relativ viel Zeit kostet...und die Jungs unter Druck stehen. 30 Minuten...danach wird, angeblich, kein Geld mehr verdient. Das bei einer Reklamation eine zweite Vermessung zum Null-Tarif gemacht werden muß, wird dabei häufig ausser Acht gelassen.
Soviel zum Thema Vermessungen und was sie taugen. Bei "Hau-Ruck"-Verfahren kommt immer nur Mist dabei heraus.
................................
Aber nochmal zum Polo GTI vom TE zurück. Ist da ein originales Fahrwerk verbaut? Oder nachträglich ein Gewinde-Fahrwerk hereingekommen? Bei über 200.000km durchaus denkbar, sogar wahrscheinlich...Eibach oder Koni sind jedenfalls preiswerter, wie originale Teile, wenn alle Dämpfer platt sind und dazu noch ´ne Feder gebrochen...wurden dabei die Domlager erneuert???
Ist das Fahrzeug-Niveau wirklich gleichmässig eingestellt???...links/rechts gleich hoch???
Querlenker nur einseitig erneuert???
.............................
Ein Mechatroniker, mit ein paar Jahren Berufserfahrung, oder ein Meister, der nicht nur einen weißen Kittel trägt, wird Fehler am Fahrwerk sehen, fühlen und, bei einer Probefahrt, auch "erfahren" können.
VW-Werkstätten sind da nicht immer die erste Wahl. Da ist eine freie Werkstatt nicht so versaut und hat auch einen offenen Blick auf Bauteile, die sonst vernachlässigt werden.
ICH kann dem TE nur raten, sich möglichst zeitnah bei der Werkstatt zu melden, die die Vermessungen gemacht hat, und zu reklamieren. Dabei das Gespräch mit dem Meister suchen und sich nicht beirren lassen. Gemeinsam eine Probefahrt machen und vorführen, wie die Kiste wegzieht. Den Meister fahren lassen und beobachten, was er sagt, macht, reagiert. Du kannst vorher mal ausprobieren, wie sich das Auto nach Kurvenfahrten verhält.
Lenkt der Wagen nicht selbstständig wieder in die Gradeausstellung zurück, ist garantiert ein oder beide Domlager festgelaufen. Und dann zieht der Wagen immer schräg, nämlich in die Richtung, wohin die Kurve vorher ging. Kommt häufiger vor, wie man denkt, aber die langjährigen Besitzer haben damit leben gelernt und für diese Leute ein völig normales Fahrverhalten. Ein erfahrener Meister wird dies sofort feststellen, nach spätestens 2 90°-Grad-Kurven, bevor er in den Gegenverkehr oder gegen den Bordstein semmelt.
Danach gemeinsam das Fahrzeug von unten inspizieren und sich erklären lassen, wonach er schaut und guckt und fühlt. Kommt dabei nichts heraus, alles augenscheinlich in Ordnung, muß eine neue Vermessung gemacht werden. Und diese Vermessung sollte dann zum Erfolg führen!
Stellt der Meister bei der intensiven Inspektion defekte Bauteile fest, muß er sich die Frage gefallen lassen, warum dies vor 2-4 Wochen nicht aufgefallen ist, vor 400km oder ähnlich.
Dann müssen diese Teile selbstverständlich erneuert werden, kostenpflichtig, aber eine weitere Vermessung geht zu Lasten der Werkstatt. Wäre ich selber betroffen, als Meister, würde ich die Vermessung selber durchführen, um ganz sicher zu sein, daß keine Schlamperei vorliegt.
Nach der Vermessung wieder eine gemeinsame Probefahrt. Und wenn dann immer noch was nicht stimmt, bekommt der Meister graue Haare, wenn er sie noch nicht hat, und kommt in Erklärungsnot.
DENN...er hat selber alles kontrolliert, eventuell Fehler gefunden, aber scheinbar nicht alles...uuppss...
Mesiterbrief öffentlich auf dem Marktplatz verbrennen kommt mal eher nicht in Frage, also die nächste Runde.
Vielleicht fällt ja doch ein Reifen auf, der einseitig verschlissen ist, oder eine Bremse, die rechts klemmt/hängt/festsitzt...oder der Meß-Stand hat eine Macke, was nie ganz auszuschliessen ist.(wobei dies relativ schnell festgestellt wird, weil diverse Messwerte jenseits von Gut und Böse sind)
Suche das Gespräch mit der letzten Werkstatt, bevor Du anderweitig noch mehr Geld verbrennst.
Und glaube mir: die Techniker im Blaumann sind immer bereit für Reklamationen, Kaufleute eher weniger.
Ich selber sitze am Niederrhein/westliches Ruhrgebiet. Wenn Du technischen Beistand brauchst und in der Gegend ansässig bist, wir können uns auch auf halben Weg treffen, 50-100km sind für mich machbar.
Weitere Entfernungen machen keinen Sinn, weil ich es privat anbiete und keine finanziellen Interessen habe. Will Dich auch nicht in eine andere Werkstatt schleppen!
Die bisher beteiligten Werkstätten sollen nur für das Geld eine anständige Arbeit liefern. Das sollten sie nachholen dürfen...müssen.
Habe ebenfalls einen GTI. Letzten Sommer hat es mir die Sommerreifen auf der Innenseite runter gerubbelt. Wagen fuhr aber schön geradeaus.
Danach in der Werkstatt wurde zunächst das Fahrwerk gecheckt. 1 Feder wurde schon Mal gewechselt, Gummilager vom Querlenker leicht eingerissen und eine Koppelstange war defekt. Spur wurde eingestellt.
Dann mit den Winterreifen war alles okay.
Jetzt die Sommerreifen aufgezogen und er zieht leicht nach links (die neuen Reifen sind hinten, die alten vorne).
Ich vermute die Vorderreifen (alte Hinterreifen) sind ungleichmäßig abgefahren und hier lag der Grund. Ich habe so lange mit dem Luftdruck gespielt, bis es passt.
Jetzt fährt er geradeaus. Einstellung ist 2,5 / 2,3 bar bei 205/45/16.
Du könntest noch schauen, ob eine Bremse fest sitzt und das Einfluss auf die Spurstabilität hat. Besonders hinten gehen sie gerne fest.
Hallo liebe Antwortenden,
vielen Dank für Eure ausführlichen Beiträge.
Bzgl. Reklamation:
Die Werkstatt der ersten Spurvermessung existiert nicht mehr (ob wegen schlechter Leistung oder etwas anderem kann ich nicht sagen). Die Werkstatt der zweiten Spurvermessung ist in meiner alten Studienstadt in Bamberg, von der ich mittlerweile 400Km (Hannover) entfernt wohne, weshalb eine Reklamation in beiden Fällen leider keine Option ist. Das habe ich aber mehr oder minder selbst zu vertreten.
@Linear Cycle Vielen Dank für das Angebot, selber einmal drunterzuschauen. Leute wie Sie machen diese Community aus. Ich würde das grundsätzlich gerne annehmen, wohne dafür aber wohl zu weit weg.
Der GTI hat das originale Sportfahrwerk. Hieran wurde (meines Wissens) nichts verändert.
Mein nächster Schritt wäre, eine neue Werkstatt zu suchen und dann Euren Tipps zu folgen, sprich mit dem Meister eine Probefahrt zu machen, ihm auf die Finger schauen und Domlager sowie festsitzende Bremsen zu nennen. Letzteres war mit den Bremssätteln hinten vor einem Jahr der Fall, diese wurden aber inkl. Bremsscheiben und -klötze ersetzt. Vielleicht liegt es an der Handbremse, soll gecheckt werden.
Ich bin für weitere Ratschläge oder Hinweise jedweder Art aber natürlich weiter offen.
Vielen Dank für die Blumen...stelle sie gleich ins Wasser.
Ja, Hannover-->Niederrhein sind auch 400km, also eher mal Blödsinn, mein Angebot anzunehmen.
Mach es so, wie Du selber schon beschrieben hast. Suche Dir eine fähige Werkstatt. Frage mal Deine Kollegen, wo sie so hingehen und wie zufrieden sie sind.
Und dann erzählst Du dem Meister, was Dir widerfahren ist. Zweimal erfolglos vermessen, etc., damit er weiß, worauf er achten muß. Manche Meister legen einen besonderen Ehrgeiz an den Tag, wenn sie solche Gruselgeschichten erzählt bekommen.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß bei 200.000km Laufleistung noch nichts am Fahrwerk erneuert wurde!!!
Die Gummilager der vorderen Dreieckslenker hinten sind nach spätestens 100.000km eingerissen und weich geworden. Da mal ganz genau hinschauen...Und wenn diese Gummibuchsen intakt sind, wurden sie auch schon erneuert. Aber vielleicht falsch herum , um 90° verdreht ,eingepresst worden. Dann haben die Lenker keine korrekte Führung und die Spur verstellt sich beim Beschleunigen und Bremsen überdurchschnittlich leicht.
Gibt es klopfende Geräusche aus dem Vorderwagen, wenn man über Gullydeckel oder Schlaglöcher fährt???
Dann unbedingt die Domlager, Traggelenke und Spurstangengelenke aussen und innen überprüfen.
So, der Wagen war die Woche in einer Werkstatt und dort hat man, nach einigem Gesuche, wohl die Ursache feststellen können.
Es stellte sich heraus, dass die Abstände der vorderen Räder zu ihren Radhäusern rund 1cm Differenz betrugen. Dann haben die sich die Querlenker angesehen und auch dort sind die Abstände zum Unterboden bzw. anderen Teilen unterschiedlich. Der linke Querlenker hat sogar schon mal etwas angeschrabt, weil er so viel näher dransitzt. Mir wurde das gezeigt und der Unterschied war sicht- und messbar.
Der Werkstattleiter äußerte die Vermutung eines Unfallschadens, weil der Scheinwerfer vorne rechts sowie die Stoßstange relativ neu aussahen, der Scheinwerfer vorne links nicht. Es kann also sein, dass er einen Treffer (vorne rechts?) bekommen hat. Mir wurde er als unfallfrei verkauft.
Zur Reparatur hat man gesagt, man könne nun erst einmal beide Querlenker tauschen und eine Achsvermessung machen, Kostenpunkt runde 500,- €. Es könnte aber sein, dass auch die Lagerböcke verzogen sind, welche nur original bei VW zu bekommen sind. Für alles wurde mir ein Kostenvoranschlag von 962,- € gemacht.
Für mich ist das Ganze sehr ärgerlich und ich werde den Vorbesitzer kontaktieren. Das Auto ist aus fünfter Hand mit hoher Laufleistung, Defekte können auftreten. Hier aber fühle ich mich schon betrogen.
Dann hat sich der Besuch in einer anderen Werkstatt gelohnt...und wir sind ein bißchen schlauer geworden.
Zum besseren Verständnis, sollten wir uns auf LINKS und RECHTS in Fahrtrichtung einigen.
Denn ein neuer rechter Scheinwerfer und eine verbogene LINKE Achse passen für mich nicht wirklich zusammen.
Könnten natürlich auch ZWEI Einschläge gewesen sein, die von einander unabhägig gewesen sind. Will ich nicht abstreiten, sowas gibt es auch. ...und bei mehreren Vorbesitzern kann ein leichter Blechschaden VR auch mal nicht beachtet worden sein, weil es nicht als Unfallschaden gilt. Solang nur austauschbare Teile betroffen sind und nicht an der Karosserie gezogen oder geschweißt werden muß, ist es kein "Unfallschaden".
Verbogene Achs-Komponenten gehören ebenfalls zu den austauschbaren Teilen und deren Austausch ist nicht verpflichtend als Unfallschaden anzugeben. WENN sie denn erneuert wurden!!!
Wurde ja scheinbar nicht, sonst gäb es diesen Thread nicht...
Jetzt haben wir einen festgestellten Schaden, der knapp 1k Taler kostet (mal abgesehen von den 2-3 Versuchen, durch Einstellungen das Problem zu lösen)...und einen Besitzer, der darüber nicht besonderss entspannt ist.
WIE wird der Vorbesitzer auf den Vorwurf reagieren...ist die Frage...
War ein Privat-Kauf...ohne Gewährleistung...und ein meldepflichtiger Unfallschaden war auch nicht repariert worden. Die Karosserie wurde nicht instandgesetzt, weil nicht betroffen, und defekte lose Teile wurden ersetzt.
ABER der Schaden an der Achse...wie reagiert der Vorbesitzer darauf???
Kann ich sofort beantworten:" Nee, da war nix. Kann ich mich nicht dran erinnern, daß da mal was passiert ist".
Und dann kommt die richtige Antwort: "Muß wohl danach passiert sein!"
Denn es ist ja schon ein paar Monate her, daß der Besitzer gewechselt hat.
Privatkauf ist nach wie vor: Kauf, wie gesehen, ohne Gewährleistung, danach ist der Arsch ab.
.......
ICH persönlich kann mich über meine Kollegen aufregen, die bei zwei Vermessungen nichts bemerkt haben.
Da kannst Du Deinem Unmut Luft machen und denen per e-mail mitteilen, daß sie nix taugen.
Dann wird Dein dicker Hals vielleicht etwas schlanker und in den Läden gibt es eventuelle Gespräche.
Hilft Dir finanziell nicht weiter, aber vielleicht anderen Kunden, die ähnlich wie du, dort landen.
......................
JETZT bist Du in einer Werkstatt, die den Fehler gefunden haben.
Wahrscheinlich nur, weil Du drauf gedrängt hast und sie wirklich gesucht haben...nach Anweisung.
Der Abstand zwischen Rad und hinterer Radkastenkante war deutlich L+R anders. 1cm kann man auch per Augenschein erkennen, ohne Meßstand. Und wenn es schon irgendwo gescheuert hat, ist es nur eine Bestätigung, daß was krumm ist.
Natürlich möchte diese Werkstatt auch reparieren und Geld verdienen. Sollen sie auch und dürfen sie auch, denn sie haben eine passende Diagnose gestellt, die endlich zielführend ist.
Letztendlich ist es Deine Entscheidung, wieviel Geld Du noch in den Wagen investieren möchtest.
BEIDE unteren Dreieckslenker erneuern...da bin ich absolut einverstanden.
DENN bei der Kilometerleistung von 200.000 und mehr sind alle Gummis ausgewaschen und nicht mehr tauglich.
Danach vermessen und einstellen und die Kiste läuft geradeaus.
Achsschenkelgehäuse...oder wie Du sie nennst "Lager-Böcke"...sind aus massivem Guß und verbiegen sich kaum.
Da verbiegen sich eher die Federbeine, deren Aufnahmen aus Stahlblech sind.
Mit diesem Wissen solltest Du noch mal den Kostenanschlag in Frage stellen.
Weitere Vorgehensweisen gerne per PN.
Hallo hätte ich auch mal, da hat einer das traggelenk von rechts auf die linke Seite eingebaut da gibt's auch ein spurversatz am Rad war auch nicht so leicht zu finden der Fehler.
Leider musste ich die gleiche Erfahrung machen wie fuzzy08.
Da stand das eine Rad auch weiter nach hinten und es gab Probleme mit dem Fahrwerk. Wäre zumindest mal ein Ansatz das nochmal zu verfolgen.
Update:
Ich habe vor rund 4 Wochen die linke Querlenkerkonsole ("Lagerbock") und beide Querlenker mit einem fachkundigen Bekannten gewechselt. Originalteile.
Das Rütteln im Lenkrad ist verschwunden, der Wagen fährt deutlich ruhiger.
Im Anschluss habe ich den Wagen zu einer Reifenhändlerkette für eine 3D-Achsvermessung gegeben.
Ergebnis: Keine Einstellung notwendig.
Komischerweise steht das Lenkrad nach wie vor leicht schief nach links beim Fahren (von allein, man muss es nicht einschlagen zum Geradeauslauf). Das geht mir ziemlich auf den Geist.
Meint ihr, ich kann das 3 Wochen später noch reklamieren?