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Porsche 924 Turbo US Umbau und Zulassung auf H Kennzeichen.

Porsche
Themenstarteram 27. Dezember 2009 um 12:08

Hallo,

mein Porsche 924 Turbo B.J. März 1980 den ich in USA gekauft habe ist endlich da.

Der muss jetzt auf ( H ) Kennzeichen TÜV umgerüstet werden.

Die Sealed -Beam Scheinwerfer müssen auf H4 umgebaut werden. Passen die Scheinwerfer die ich hier bekomme ohne umbau? oder muss was umgebaut werden?

Ein typischer Knackpunkt ist die Lichtschaltung mit Sidemarker und mitblinkenden Sidemarkern.

Zum Umrüstung brauche ich beide Schaltpläne, den US und Deutsch.

Wer kann mir dabei helfen?

Außer dem, muss ich noch etwas Umbauen oder Ändern??

Wer hat mit ähnlichen Problemen zu tun gehabt?

Grüße

theo

Beste Antwort im Thema

Hallo

Sealed Beam ist ein US Scheinwerferstandard der kurz vor dem 2ten Krieg eingeführt wurde. Der Scheinwerfereinsatz ist eine riesige einteilige Glühbirne und nicht wie bei ROW ein mehrteiliges System aus Reflektor und seperat wechselbarer Glühbirne.

Vorteil von Sealed Beam war das versilberte Reflektoren im Vacuum billiger herzustellen waren und das die Scheinwerfereinstellung per Wasserwaage über die 3 "Warzen" des Scheinwerfers einstellbar sind. Zudem sind Sealed Beam bei einem defekt innerhalb weniger Minuten komplett "Platt" weil die Glühwendel oxidiert/durchbrennt.

Vorteil der Sealed Beam ist das deren Lichstärke gegenüber den "Offenen" Systemen bei der Alterung länger hoch bleibt weil der Reflektor nicht verdreckt oder durch Oxidation eintrübt.

Sealed Beam haben den Nachteil einer hohen Leuchtdichte aber heutzutage fahren genug Pseudo Xenon Scheinwerfer rum so das sich jeder mit der Blendwirkung der Sealed Beams auskennt (BZW im Vergleich zu den heutigen "Tuningteilen" ist das eher zu vernachlässigen)

Lichttechnisch wurden die Sealed Beam in den 70ern von der H1 bzw H3 Technik überholt und daher sind Sealed Beams in der Strassenausleuchtung irgendwo zwischen den in Europa üblichen BiLux und H4 Standards. Sealed Beams sind zulässig wenn der TÜV ein für Europa zulässiges Prüfzeichen findet. Das betrifft einige Scheinwerfer aus Englischer oder Kanadischer Produktion ( Für den UK Markt ). Standard Sealed Beams in Rund bekommt man auch für Flugzeuge und haben dann kommischerweise immer eine Euro Zulassung aber Flugzeugscheinwerfer sind schweinisch teuer.

-------------

Wie schon vor einigen Wochen erwähnt rate ich dazu mit den TÜV Herren zu reden wer denn das Auto im "Originalzustand" als Sammlerstück mit der Originalen Siganalanlage abnimmt. Sidemarker sind inzwischen auch in Europa "zulässig" bzw seit den 90er Serie bei Volvo.

Es gibt am 924 nur folgende Knackpunkte mit dem TÜV auszuhandeln:

Rückleuchten:

US Rückleuchten haben je 2mal Standlicht und 2x Bremslicht auf jeder Seite und das Blinklicht ist Rot anstatt Gelb. Die Rückleuchten kommen ohne ECE Markierung

Sidemarker:

Die Sidemarker hinten sind Rot und müssen daher mit einer gelben Streuscheibe bestückt werden (Konnte man früher bei Porsche kaufen ) auch die Sidemarker sind ohne ECE Markierung

Blinklichtschaltung:

Die US Blinkerschaltung ist im Sidemarkerbetrieb nicht "an&aus" sondern das ständig leuchtende Standlicht wird "aus&an" geschaltet.

Einige TÜV Prüfer wollen eine Trennung von Markierungslicht und Binklicht

Bei den typischen Verhandlungen wird man die "in etwa" Regelung anwenden und die Leuchten ohne ECE Markierung einzeln "durchboxen "müssen.

Gemacht wird meist nur folgendes:

Scheinwerfer auf H4 Einsätze umbauen. Wenn man vorne nicht auf Euro Stosstangenleuchten umbaut muss man H4 Einsätze mit Standlichtbirne nehmen. Sidemarker hinten Streuscheibe gegen Orange wechseln oder stilllegen und in Fahrzeugfarbe lackieren bzw mit 3M Designerfoile abkleben.

Jede Ausnahmegenehmigung kostet beim Landratsamt/Regierungspräsidium Kohle und man muss sich erst mal durchrechnen ob die Umbauaktion nicht am Ende günstiger ist.. beim TÜV darf das Argument Kohle keine Rolle spielen man will ein möglichst originales Auto für Sammelzwecke und keine billige Alltagsmöhre durch denn TÜV bringen aber wenn es Streitpunkte gibt dann verzichtet man zuerst auf das was am preiswertesten abzuändern ist und hat mit etwas Glück die teueren Brocken am Ende übrig. Beim 924 ist die Ersatzteilage gut aber beim 911/912 bis 69 sind Rückleuchten inzwischen Goldstaub und neu nicht mehr lieferbar da legt man dann gerne einfach 150€ für eine Ausnahmegenehmigung hin bzw viele TÜVer tragen das aus Kenntniss der Sachlage auch "so" ein. Aber 924 Rückleuchten bekommt man gebraucht im guten Zusatnd für 100€/Paar man muss die halt nur wasserdicht einkleben....

Für einen Euroumbau braucht man sämtliche Leuchtmittel und kann entweder am Sicherungskasten/Relaisbrett von US auf Euro umpinnen oder die meisten Werstätten hacken einfach den Kabelbaum kaputt und regeln dass auf die schnelle per

Kabeleinschneider und Billigquetschstecker. Sprich Material das man nur anwendet wenn das Auto eh verschrottet wird..... ( auch wenn alle erzählen es wäre "Stand der Technik", es geht schnell spart Arbeitszeit und wenn der Kunde nach 5-7 Jahren einen neuen Kabelsatz braucht hat man ja nochmal Umsatz ).

Denn Kabelsatz H4 Klappscheinwerfer kann man sich im Prinzip immer neu anfertigen weil die Orignalkabel an den Knickstellen mürbe sind/werden dann einfach ein 4tes Kabel für das Standlicht gleich mit einbinden.

Bei Änderung der Blinkanlage muss man oft auf ein Euro C2 AHK Blinkrelais umsteigen. Das Standardrelais kommt mit der Zusatzlast der Sidemarker nicht zurecht.

Schaltpläne für US und Euros findet man Online ebenso wie die meisten 924 Reperaturleitfäden man muss nur richtig googeln und sich bei diversen 924/944 Boards direkt in die Suche begeben.

Ansonsten kann man sich die Schaltpläne von Porsche holen früher war bei Vorlage eines KFZ Briefs der zu dem Fahrzeug gehördene Stromlaufplan "Gratis". Inzwischen sind gedruckte Materialen bei Bertelsmann ausgelagert und kosten daher immer Geld.

Viele`PZ´s drucken die Teile einfach aus meist nur in SW.

Bei Porsche gabs früher mal wegen der Grauimporte in die USA eine "Dokumentationslücke" für die US Umbauten daher gibt es offiziel keine Dokumentation dazu wie man Euro in US und umgekehrt umrüstet aber im Prinzip kann das jeder Autoelektriker ausknobeln und die Teile sind in den US PET (Downloadbar bei tech Porsche) dokumentiert.

US Fahrzeuge hatten immer eigene Relaisbretter die anderst beschaltet waren aber man kann auch die Eurorealisbretter "umpinnen" bzw die Kabelsätze umbelegen.

Grüsse

5 weitere Antworten
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5 Antworten

Hallo,

 

selbst habe ich nie damit zu tun gehabt und kann Dir daher nicht wirklich helfen.

Ich habe aber eine Frage an Dich,

was sind "sealed Beam- Scheinwerfer"??

 

Schöne Grüße

am 27. Dezember 2009 um 19:43

sealed-Beam Scheinwerfer sind Scheinwerfer bei denen der Reflektor und die Glühlampe ein Teil sind - sprich ist die Lampe kaputt, muss man alles wechseln, da der Leuchter vakuum versiegelt ist

Wieso man sowas baut, keine Ahnung :confused: aber die Dinger sind/waren in den USA ziemlich weit verbreitet

Hallo

Sealed Beam ist ein US Scheinwerferstandard der kurz vor dem 2ten Krieg eingeführt wurde. Der Scheinwerfereinsatz ist eine riesige einteilige Glühbirne und nicht wie bei ROW ein mehrteiliges System aus Reflektor und seperat wechselbarer Glühbirne.

Vorteil von Sealed Beam war das versilberte Reflektoren im Vacuum billiger herzustellen waren und das die Scheinwerfereinstellung per Wasserwaage über die 3 "Warzen" des Scheinwerfers einstellbar sind. Zudem sind Sealed Beam bei einem defekt innerhalb weniger Minuten komplett "Platt" weil die Glühwendel oxidiert/durchbrennt.

Vorteil der Sealed Beam ist das deren Lichstärke gegenüber den "Offenen" Systemen bei der Alterung länger hoch bleibt weil der Reflektor nicht verdreckt oder durch Oxidation eintrübt.

Sealed Beam haben den Nachteil einer hohen Leuchtdichte aber heutzutage fahren genug Pseudo Xenon Scheinwerfer rum so das sich jeder mit der Blendwirkung der Sealed Beams auskennt (BZW im Vergleich zu den heutigen "Tuningteilen" ist das eher zu vernachlässigen)

Lichttechnisch wurden die Sealed Beam in den 70ern von der H1 bzw H3 Technik überholt und daher sind Sealed Beams in der Strassenausleuchtung irgendwo zwischen den in Europa üblichen BiLux und H4 Standards. Sealed Beams sind zulässig wenn der TÜV ein für Europa zulässiges Prüfzeichen findet. Das betrifft einige Scheinwerfer aus Englischer oder Kanadischer Produktion ( Für den UK Markt ). Standard Sealed Beams in Rund bekommt man auch für Flugzeuge und haben dann kommischerweise immer eine Euro Zulassung aber Flugzeugscheinwerfer sind schweinisch teuer.

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Wie schon vor einigen Wochen erwähnt rate ich dazu mit den TÜV Herren zu reden wer denn das Auto im "Originalzustand" als Sammlerstück mit der Originalen Siganalanlage abnimmt. Sidemarker sind inzwischen auch in Europa "zulässig" bzw seit den 90er Serie bei Volvo.

Es gibt am 924 nur folgende Knackpunkte mit dem TÜV auszuhandeln:

Rückleuchten:

US Rückleuchten haben je 2mal Standlicht und 2x Bremslicht auf jeder Seite und das Blinklicht ist Rot anstatt Gelb. Die Rückleuchten kommen ohne ECE Markierung

Sidemarker:

Die Sidemarker hinten sind Rot und müssen daher mit einer gelben Streuscheibe bestückt werden (Konnte man früher bei Porsche kaufen ) auch die Sidemarker sind ohne ECE Markierung

Blinklichtschaltung:

Die US Blinkerschaltung ist im Sidemarkerbetrieb nicht "an&aus" sondern das ständig leuchtende Standlicht wird "aus&an" geschaltet.

Einige TÜV Prüfer wollen eine Trennung von Markierungslicht und Binklicht

Bei den typischen Verhandlungen wird man die "in etwa" Regelung anwenden und die Leuchten ohne ECE Markierung einzeln "durchboxen "müssen.

Gemacht wird meist nur folgendes:

Scheinwerfer auf H4 Einsätze umbauen. Wenn man vorne nicht auf Euro Stosstangenleuchten umbaut muss man H4 Einsätze mit Standlichtbirne nehmen. Sidemarker hinten Streuscheibe gegen Orange wechseln oder stilllegen und in Fahrzeugfarbe lackieren bzw mit 3M Designerfoile abkleben.

Jede Ausnahmegenehmigung kostet beim Landratsamt/Regierungspräsidium Kohle und man muss sich erst mal durchrechnen ob die Umbauaktion nicht am Ende günstiger ist.. beim TÜV darf das Argument Kohle keine Rolle spielen man will ein möglichst originales Auto für Sammelzwecke und keine billige Alltagsmöhre durch denn TÜV bringen aber wenn es Streitpunkte gibt dann verzichtet man zuerst auf das was am preiswertesten abzuändern ist und hat mit etwas Glück die teueren Brocken am Ende übrig. Beim 924 ist die Ersatzteilage gut aber beim 911/912 bis 69 sind Rückleuchten inzwischen Goldstaub und neu nicht mehr lieferbar da legt man dann gerne einfach 150€ für eine Ausnahmegenehmigung hin bzw viele TÜVer tragen das aus Kenntniss der Sachlage auch "so" ein. Aber 924 Rückleuchten bekommt man gebraucht im guten Zusatnd für 100€/Paar man muss die halt nur wasserdicht einkleben....

Für einen Euroumbau braucht man sämtliche Leuchtmittel und kann entweder am Sicherungskasten/Relaisbrett von US auf Euro umpinnen oder die meisten Werstätten hacken einfach den Kabelbaum kaputt und regeln dass auf die schnelle per

Kabeleinschneider und Billigquetschstecker. Sprich Material das man nur anwendet wenn das Auto eh verschrottet wird..... ( auch wenn alle erzählen es wäre "Stand der Technik", es geht schnell spart Arbeitszeit und wenn der Kunde nach 5-7 Jahren einen neuen Kabelsatz braucht hat man ja nochmal Umsatz ).

Denn Kabelsatz H4 Klappscheinwerfer kann man sich im Prinzip immer neu anfertigen weil die Orignalkabel an den Knickstellen mürbe sind/werden dann einfach ein 4tes Kabel für das Standlicht gleich mit einbinden.

Bei Änderung der Blinkanlage muss man oft auf ein Euro C2 AHK Blinkrelais umsteigen. Das Standardrelais kommt mit der Zusatzlast der Sidemarker nicht zurecht.

Schaltpläne für US und Euros findet man Online ebenso wie die meisten 924 Reperaturleitfäden man muss nur richtig googeln und sich bei diversen 924/944 Boards direkt in die Suche begeben.

Ansonsten kann man sich die Schaltpläne von Porsche holen früher war bei Vorlage eines KFZ Briefs der zu dem Fahrzeug gehördene Stromlaufplan "Gratis". Inzwischen sind gedruckte Materialen bei Bertelsmann ausgelagert und kosten daher immer Geld.

Viele`PZ´s drucken die Teile einfach aus meist nur in SW.

Bei Porsche gabs früher mal wegen der Grauimporte in die USA eine "Dokumentationslücke" für die US Umbauten daher gibt es offiziel keine Dokumentation dazu wie man Euro in US und umgekehrt umrüstet aber im Prinzip kann das jeder Autoelektriker ausknobeln und die Teile sind in den US PET (Downloadbar bei tech Porsche) dokumentiert.

US Fahrzeuge hatten immer eigene Relaisbretter die anderst beschaltet waren aber man kann auch die Eurorealisbretter "umpinnen" bzw die Kabelsätze umbelegen.

Grüsse

vielen Dank für die aufklärung der Scheinwerfer ;)

Themenstarteram 2. Januar 2010 um 9:49

Hallo IXXI,

ich habe in der letzte Zeit sehr viele Deine Berichte gelesen.

Für die Berichte die Du mir, und uns allen geschrieben hast, möchte ich mich bedanken.

Grüße

theo

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