Praktische Tips zum Wechsel der Beläge der Feststellbremse gesucht
Hallo Gemeinde,
da die Wirkung der Feststellbremse an meinem 212er stark nachgelassen hat obwohl erst vor nem dreiviertel Jahr bei Mercedes neu eingestellt, will ich die Bremsbacken der Feststellbremse bei mir tauschen! Ich muss ohnehin die hintere Bremsscheibe erneuern, da ist das eh ein Aufwasch!
Fahrzeugdaten: W212.090 / E500 4-Matic / Bj. 2010 mit herkömmlicher Feststellbremse die noch per Pedal bedient wird
Vorweg: Ich hab alle WIS Anleitungen und hab auch schon öfter Feststellbremsen getauscht, nur eben nicht am 212er.
Was ich also mal in die Runde fragen wollte, hat jemand praktische Tips was den Tausch der Innereien der Feststellbremse am 212er betrifft? Quasi Tips und Tricks die über WIS hinausgehen oder das Arbeiten erleichtern? Kniffe für Spezis?
Ich hab mir bei Mercedes den kompletten Reperatursatz für die Feststellbremse bestellt - also 4x Bremsbacken für die Trommel, die Federn, die "Drücker" usw... und die Bremsscheibe + Beläge kommt eh neu!
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24 Antworten
Hallo zusammen,
Meine Frage klingt vielleicht blöde ist aber ernst gemeint: warum muss man die Beläge der Feststellbremse überhaupt tauschen? Verschleiß kann doch nur stattfinden wenn mit anliegenden Bremsbacken gefahren wird?
Bin verwirrt.....
Wünsche allzeit knitterfreie Fahrt
TOM
Der Träger auf dem der Belag sitzt, rostet halt vor sich hin. Irgendwann löst sich der Belag von dem Träger und liegt dann in der Trommel. Der Träger selbst ist mit einer Feder im Ankerblech eingehakt. Auch da rostet irgendwann das Material durch und die Feder rutscht raus und der Träger kippt zur Seite.
Das Hauptproblem ist Rost!
Im Idealfall macht man das Ankerblech mit, dazu muss aber einiges zerlegt werden. In dem Zug könnte man auch die Impulsringe auf den Antriebswellen mit machen.
Man könnte aber auch mal die Beläge während der Fahrt (langsam) leicht anlegen. Danach greift die Bremse definitiv besser. Ich mach das hin und wieder auch und es hilft.
Mit der Zeit werden die Beläge spröde und brüchig. Die 30,-€ sind es nicht wert die Beläge ein Autolebenlang drinne zu lassen. Da wirken schon Kräfte drauf, die wir gar nicht vermuten. Neu machen und gut.
18er Nuss brauchst du! Die Zündung muss an sein, wenn du das Hinterrad in die Position drehen willst, um die Einstellung zu ändern. Sonst geht das Getriebe in die P Stellung. Wenn du das länger machen willst, Ladegerät ran hängen! Ich hatte anschließend ein Haufen Fehler wegen Unterspannung!
PS: Fotos vor dem Ausbau und dabei helfen beim Zusammenbau!
PS: Das YouTube Video habe ich auch genutzt! Man sieht beim Zusammenbau aber nicht alles! Fotos!
Ist schon richtig das die hinteren Beläge kaum verschleißen aber die Oberflächen der Beläge verglasten recht schnell und haben so schlechtere Haftung,
denn man kann ohne weiteres mit gezogener Feststellbremse losfahren.
Hab das mit dem wiedereinbau mit reinigen und grob abschleifen auch schon durch.
Neue Bremsen einfach besser, sind aber für ein 2 Tonnen Auto viel zu schwach.
Früher waren das noch Handbremsen mit denen man Spaß hatte!
Nun, da du die Feststellbremse ja schon mehrfach bei anderen Fabrikanten erneuert hast, weißt du ja, wie das System aufgebaut ist.
Ich zb. setze mich nicht mit Videos hin, sondern bocke die Achse komplett auf, das ich gleichzeitig an beide Seiten rankomme....erste Anstrengung, beide alten Bremsscheiben demontieren...ja, da hab ich manchmal Tiernamen erfunden, die gibt's gar nicht...so vergammelt, festsitzend, und übelst verschlissen, wie da manch HA Bremsscheibe ist.
Wenn das geschafft ist, mache ich immer erst eine Seite komplett...denn bei der Federführung gibt's schon geringe Hersteller Unterschiede....und bei Unklarheiten kann man auf der anderen Seite (die noch komplett ist)sehen, wie was genau verbaut ist.
Ich gebe auch auf alle dreh/verschiebbaren Teile einen winzigen Klecks Hochleistungsschmierstoff (temperaturbeständig bis 1500°)damit alles auf Ewigkeit gangbar bleibt
Über die nötigen Reinigungsarbeiten und eventuelle Instandhaltungsarbeiten (Ankerblech frisch mit Tiefschwarz lackieren, wenn es angerostet ist) brauche ich nicht reden... sollten sich bei vernünftiger Arbeit von selbst verstehen.
Wie es beim 212er mit der Voreinstellung der Bremsbacken aussieht, weiß ich aktuell nicht, am 212er hab ich sowas noch nicht erneuern müssen.
Eins noch...wenn ich die neuen Beläge/Backen montiert hab, alles an Federn und Bolzen sitzt, wie es soll, gehe ich kurz mit P180 Schleifpapier über die Anlageflächen, damit eventuell vorhandener Montagedreck (mit Fettfingern ausversehen drangekommen) entfernt wird und es nicht zu Beeinträchtigungen kommt.
Bis jetzt sind alle Feststellbremsen sehr zur Zufriedenheit von Besitzer und TÜV Prüfer erledigt worden.
Gutes Gelingen und Gruß
Zitat:
@Higgi schrieb am 1. November 2022 um 15:00:23 Uhr:
Hallo Gemeinde,
da die Wirkung der Feststellbremse an meinem 212er stark nachgelassen hat obwohl erst vor nem dreiviertel Jahr bei Mercedes neu eingestellt, will ich die Bremsbacken der Feststellbremse bei mir tauschen! Ich muss ohnehin die hintere Bremsscheibe erneuern, da ist das eh ein Aufwasch!
Fahrzeugdaten: W212.090 / E500 4-Matic / Bj. 2010 mit herkömmlicher Feststellbremse die noch per Pedal bedient wird
Vorweg: Ich hab alle WIS Anleitungen und hab auch schon öfter Feststellbremsen getauscht, nur eben nicht am 212er.
Was ich also mal in die Runde fragen wollte, hat jemand praktische Tips was den Tausch der Innereien der Feststellbremse am 212er betrifft? Quasi Tips und Tricks die über WIS hinausgehen oder das Arbeiten erleichtern? Kniffe für Spezis?
Ich hab mir bei Mercedes den kompletten Reperatursatz für die Feststellbremse bestellt - also 4x Bremsbacken für die Trommel, die Federn, die "Drücker" usw... und die Bremsscheibe + Beläge kommt eh neu!
Bevor du anfängst, leg dich mal unter das Auto und sieh dir die Ankerbleche an. Löcher rein gerostet, dann ist garantiert auch der Teil weg in dem die Federn der Beläge Feststellbremse "eingehakt" werden.
Dann müssen die Ankerbleche erneuert werden.
Bevor du die eigentliche Feststellbremse zerlegst, Bilder machen, auf den zu sehen ist wie die Federn montiert sind (vor/ hinter dem Belagträger), die Einstellvorrichtung und die genaue Einbaulage des Spreizschloß! Hilft später ungemein!
Nicht zu knapp einstellen!
"Anlegen" bis sich das Rad nicht mehr drehen läßt (am besten hinten beide Seiten gleichzeitig aufbocken, dann spart man sich den Krampf mit der "N" Stellung vom ATG) und dann Acht "Zähne" zurück drehen!
MfG Günter
Ich glaube bei 8 Zähnen zurück greift die Handbremse kaum noch. Ich habe weniger zurückgedreht und hatte viel Spiel! Letztendlich habe ich es durch MB einstellen lassen. Man sollte dran denken, dass sich bei den neuen Bremsscheiben der Lack wegbremst!?
Acht Zähne sind zuviel. Höchstens 2-3
Laut WIS ist folgende Einstellung vorgesehen:
W212 / W218: 10 Zähne
W207: 8 Zahne
Moin zusammen,
Danke für die ganzen Tips und Ratschläge!
Das Video gibt tatsächlich einen recht guten Eindruck von der Angelegenheit, nicht sehr viel anders als am W210.
Auch der Tip, das Ankerblech zu prüfen, ist sehr gut!
Ich gehe davon aus, dass bei mir noch die ersten Bremsbacken aus 2010 verbaut sind. Und da der finanzielle Aufwand sehr überschaubar ist und ich eh an die Bremse ran muss, kann dass sicher nicht schaden
Ich werde berichten!
Zitat:
@Hyena schrieb am 1. November 2022 um 21:19:16 Uhr:
Laut WIS ist folgende Einstellung vorgesehen:
W212 / W218: 10 Zähne
W207: 8 Zahne
Diese Werte kenne ich auch und so ist meine wahrscheinlich eingestellt worden. Aber vermutlich ist das auch der Grund, warum meine Feststellbremse so bescheiden zieht. Wenn ich mit angezogener Bremse losfahre, merke ich das erst, wenn es im KI piepst und die rote Warnleuchte kommt. Ich muss die Bremse schon verdammt anknallen, damit sie den Wagen ein wenig hält.
Werde die Bremse zur nächsten HU im Frühjahr mal ein wenig enger stellen.