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Preisvergleich Leasing / Kauf mit unterschiedlichen Km-Ständen (Kleinwagen / Privat)

Themenstarteram 19. April 2019 um 12:09

Hallo zusammen!

Vor 4 Jahren hab ich mir mein erstes Auto gekauft. Es handelte sich um einen VW Polo mit 70000km für 4400 Euro. Wegen der höheren Kilometeranzahl hat mich der Verschleiß einzelner Teile sofort erwischt und insgesamt kamen seitdem jährlich mindestens 600 Euro Reparaturkosten drauf. Jährlich fahre ich etwa 15000km. Für 4 Jahre und 60000km habe also insgesamt ~ 8000 Euro ausgegeben. Angenommen, ich würde ihn jetzt für 2000€ verkauft bekommen, wären das noch 6000€, also 125€ pro Monat.

Mittlerweile bin ich von meinem Kauf nicht mehr so überzeugt wie am Anfang. Die 125€ im Monat wirken hoch für mich und darüber hinaus hatte ich den jährlichen Stress, ständig für größere Geschichten in die Werkstatt zu müssen. Deswegen überlege ich mir andere Kaufoptionen für das nächste Auto:

Variante 1: Ich kaufe mir einen Gebrauchten mit ~ 20000km drauf und fahre ihn runter, bis der Verschleißzyklus bei etwa 60000km beginnt. Hier habe ich aber noch keine Erfahrung, welche Kaufs- und Verkaufspreise und damit auch monatliche Kosten auf einen zu kommen.

Variante 2: Ich lease mir einen Kleinwagen. Das hätte den Vorteil, dass ich genau weiß, wie viel er mich kostet und größere Reparaturen nicht von mir bezahlt werden müssen. Das scheint ja auch privat recht erschwinglich zu sein. Wenn ich einen Kleinwagen für 80 Euro im Monat für geleased bekomme, hätte ich die letzten 4 Jahre 2000 Euro gespart.

Meine Frage ist also: Was ist die derzeit die günstigste Methode, dasselbe Auto zu bekommen? Gibt es jemanden von euch, der diese Rechnung schonmal durchprobiert und größere Erfahrungswerte als ich hat?

Beste Antwort im Thema

Wie kommst du darauf dass du für die Reparaturen nichts bezahlwn musst? Außer der Wagen hat noch Werksgarantie.

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Zitat:

@Frederik_Fell schrieb am 19. April 2019 um 14:09:58 Uhr:

Variante 2: Ich lease mir einen Kleinwagen. Das hätte den Vorteil, dass ich genau weiß, wie viel er mich kostet und größere Reparaturen nicht von mir bezahlt werden müssen.

Dafür hast du das Risiko, daß du bei der Abgabe des Fahrzeugs für festgestellte Schäden (Dellen, Kratzer etc.) aufkommen mußt.

Wie kommst du darauf dass du für die Reparaturen nichts bezahlwn musst? Außer der Wagen hat noch Werksgarantie.

FullServiceLeasing wäre jetzt mein Tipp. Aber ob das selbst bei einem Kleinwagen für 80 Euro im Monat machbar ist, wage ich zu bezweifeln.

Und ob schon bei 60.000 km der „Verschleißzyklus“ beginnt? Da würde ich selbst bei einem typischen Kleinwagen mit Benzinmotor ehr von gut eingefahren sprechen.

Was waren denn das für Reparaturen beim Polo? Typischer Verschleiß wie Bremsen, Reifen in Co? Das kommt bei jedem Fahrzeug.

Zitat:

@Frederik_Fell schrieb am 19. April 2019 um 14:09:58 Uhr:

Es handelte sich um einen VW Polo mit 70000km für 4400 Euro. Wegen der höheren Kilometeranzahl hat mich der Verschleiß einzelner Teile sofort erwischt und insgesamt kamen seitdem jährlich mindestens 600 Euro Reparaturkosten drauf.

Es gibt auf dem Gebrauchtwagenmarkt Fahrzeugmodelle, die deutlich zuverlässiger sind und damit auch mit höheren Laufleistungen beim Kauf noch kein Kostenrisiko darstellen.

Dein Polo hat im Monat 125 € Wertverlust generiert und 50 € (600 €/Jahr) Reparaturkosten verursacht.

Macht 175 € im Monat oder 2.100 € im Jahr.

Die günstigen Leasingangebote sind meist auf 10 tkm pro Jahr gerechnet. Bei Deinen 15 tkm kostet es schon mal mehr. Und Du mußt natürlich auch die Bereitstellungskosten rechnen. Die liegen schnell mal bei 800 bis 1.000 €, das mußt Du bei einer realistischen Berechnung auch noch auf die Rate runterrechnen. Das sind bei 3 Jahren Leasingzeit auch noch rund 30 € pro Monat, die man berücksichtigen muss.

Aber wenn du nicht auf ein bestimmtes Modell fixiert bist und ein Schnäppchen mitnehmen kannst, dann kannst Du sicherlich für rund 200 € im Monate (bei 15 tkm und Umlage der Bereitstellungskosten) einen schönen Kleinwagen leasen.

Ob ein Full-Service-Leasing sich lohnt hängt wiederum vom spezifischen Fahrzeug ab. Bei einem Fahrzeug das ein Service-Intervall von 2 Jahren/30 tkm hat, macht es wohl eher wenig Sinn. Weil in den drei jahren Leasingzeit gerade mal ein Service anfällt. Und der erste ist in der Regel relativ günstig. Bei einem Fahrzeug mit Service-Intervall 1 Jahr/15 tkm kann es Sinn machen, sollte man dann aber mit spitzem Bleistift durchrechnen.

XF-Coupe

Themenstarteram 21. April 2019 um 17:25

Vielen Dank für die Antworten! Das war sehr aufschlussreich.

Wenn wir schon die Kosten durchrechnen: Was ist denn der ideale Kilometerstand für einen Gebrauchtwagen? Gibt es einen Sweetspot, in dem Wertverfall und Reparaturkosten möglichst vorteilhaft für mich sind?

Zitat:

@Drahkke schrieb am 19. April 2019 um 16:30:57 Uhr:

Es gibt auf dem Gebrauchtwagenmarkt Fahrzeugmodelle, die deutlich zuverlässiger sind und damit auch mit höheren Laufleistungen beim Kauf noch kein Kostenrisiko darstellen.

Gibt es Möglichkeiten, sich da irgendwo genauer einzulesen? Und das gilt nicht nur für Reparaturanfälligkeit sondern auch für Versicherungskosten, die ja auch extrem voneinander abweichen können. Das ist ja Werte, die man vor einem Kauf normalerweise gerne vergleichen möchte.

 

Versicherungskosten werden durch die Typklasse je Fahrzeug beeinflusst (und natürlich durch deine persönlichen Merkmale). Google: Typklasse

 

Den idealen KM Stand für den Kauf eines Gebrauchtwagen gibt es nicht. Jedes Fahrzeug ist anders, hat andere Wartungsvorgaben, Ersatzteilkosten und Haltbarkeit der Originalteile. Dazu unterschiedlicher Fahrstil.

 

Beispiel: mein Ex Hyundai i30 steht gerade mit knapp 130.000km und 3,5 Jahre alt zum Verkauf. Was hatte er in der Zeit? Inspektionen alle 30tkm. Darüber hinaus: 2 H7 Birnen, ein Satz Wischerblätter, Bremsbeläge und Scheiben hinten, 2 neue Winterreifen. Das war's. Vorne sind noch immer die Originalbremsen montiert. Andere Fahrer schaffen in der Zeit 3 Sätze - diese Aussage bringt dich also nicht weiter!

Absolut zuverlässiges Auto, beim Kauf muss klar sein, dass nun vermehrt Verschleißteile fällig werden.

 

Mehr Wert als der ideale Kaufzeitpunkt ist eine gute Werkstatt mit fairen Preisen, denn die wirst du mit jedem Auto irgendwann benötigen.

 

Dazu ein Fahrzeug wählen, dass in großer Stückzahl auf dem Markt ist. Hilft später bei der Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Motor-Talk und die Werkstätten kennen die Macken des Modells.

Also entweder du bist ein Fahrzeugquäler oder am Fahrzeug war schon etwas gedreht. Ein ~ 10 Jahre alter Polo, der vorher etwas Pflege bekommen hat, fällt nicht gleich auseinander. Was zählst du denn alles unter die Reparaturkosten?

Dein Plan wird garantiert nicht aufgehen, weil auch ein neues Fahrzeug (Jahreswagen, Tageszulassung) braucht Pflege/Wartung, wenn man es mit nicht zuviel Verlust nach 3-5 Jahren verkaufen will.

Wenn du kein vw fanboy bist und für andere Marken zu haben bist, dann google mal nach TÜV Report / Mängelreport. Da siehst du im Vergleich zu anderen Marken was für eine Mangelhäufigkeit der Wagen nach 2, 4, 6, 8 usw. Jahren hat.

 

Ich hab danach z.b. ein Mazda 3 BL mit 80.000 km (4 Jahre alt) gekauft. Nun fahre ich diesen im 9 Jahr. An Reperaturen kam bisher: 1 x Batterie, 1x festgesetzter Bremssattel, 1 x Bremsen vor neu (verschließen).

 

Was du über den Polo schreibst hört sich nach ungeflegtes Arbeitsgerät an...

 

Aber ich habe die ähnliche Gedanken gehabt. Ich habe im groben 125 €/ Monat Wertverlust.

 

Aber ein Auto zu leasen oder neu zu kaufen mit gleicher oder bessere Komfortausstattung kostet dann schon mehr.

Den Mängelreport kann man vergessen ... manche Marken tauchen aufgrund eigener Reparaturservices nicht auf. Und eine Bewertung zwischen "Wartung hat gefehlt" und "echter Konstruktionsmangel" gibt es auch nicht. Eher preiswerte Kleinwagen fallen immer negativ auf, teure Sportwagen stehen meist gut da. Der erste Wagen wird nur gefahren bis nichts mehr geht, der zweite sieht regelmäßig Werkstätten. Was nützt es dir, wenn bspw. die Dacias am unteren Ende stehen, aber üblicherweise durch Beleuchtung/Auspuff/Bremse durchfallen, während die "tollen" TSIs von VW mit dem Steuerkettenproblem problemlos den TÜV bestehen können, obwohl der Wagen eigentlich sofort die Kette getauscht bekommen müsste ...

... und selbst mit einem Spitzenwagen dann hat man noch keine Garantie, das der eigene problemfrei läuft. Locker 90 % der mechanischen Defekte kommen vom sinnlosen sparen der Fahrzeughalter. Probleme mit Sensoren usw kann man schlecht beeinflussen, aber genau die sind oft der Grund warum der Wagen irgendwann abgegeben wird ...

Zitat:

@Frederik_Fell schrieb am 21. April 2019 um 19:25:42 Uhr:

Wenn wir schon die Kosten durchrechnen: Was ist denn der ideale Kilometerstand für einen Gebrauchtwagen? Gibt es einen Sweetspot, in dem Wertverfall und Reparaturkosten möglichst vorteilhaft für mich sind?

Die ideale Laufleistung liegt bei ~12 tkm pro Jahr beim Fahrzeugalter beim Benziner oder ~20 tkm beim Diesel.

Es lohnt sich nicht, mehr Geld für einen Wagen mit deutlich geringerer Laufleistung auszugeben.

Andererseits sind Fahrzeuge mit deutlich höherer Laufleistung nur wenig günstiger und beim Fahrwerk und anderen Teilen verschlissen (auch wenn der Motor 500 tkm hält).

Das ist so meine Erfahrung beim Preisvergleich.

Grundsätzlich und zu allererst ist zu sagen, dass einem beim Leasing nichts geschenkt wird ... warum auch!

Zu den Kosten des Polos: Es ist eben ein VW. Ein VW verursacht u.U. mehr Kosten als vergleichbare Fahrzeuge. Ob Neuwagen oder Gebrauchtwagen (auch da gibt es Abstufungen) ist eine Frage des Geschmacks und des Geldbeutels.

Am billigsten fährt man mit einem alten (6 Jahre +) Fahrzeug. Der Wertverlust ist gering und die Reparaturkosten sollten noch überschaubar sein. Zu Reparaturkosten zähle ich nicht Bremsen, Reifen usw.. Das sind Betriebskosten wie Treibstoff.

Für mich liegt die Grenze zum Verkauf eines Fahrzeuges bei ca. 120tkm. Bis zu diesem Zeitpunkt kommt man mit Glück ohne eine einzige Reparatur durch (zumindest bei nicht deutschen Fahrzeugen). Danach können durchaus Defekte auftreten. Im Bereich von 200tkm ist ein PKW m.M.n. reif für die Presse. Nicht weil er irrreparabel wäre sondern die Baustellen werden in der Anzahl zu unübersichtlich und treten ständig auf.

Der Sweetspot wäre also ein Fahrzeug mit einem Alter von ca. 4-6 Jahren zu kaufen und mit 10 Jahren abzustoßen. KM Stand beim Verkauf würde ich bei max. 150tkm als erträglich ansehen. Bis dahin muss man aber mit Sicherheit in Bremsen und eventuell ein paar Fahrwerksteile investieren. Antrieb sollte da noch halbwegs problemlos sein (gut, unser TFSI hat bis dahin vermutlich die 6. oder 7. Steuerkette).

Am besten fährst vermutlich mit einem Japaner. Top Qualität und niedrige Preise als Gebrauchtwagen da die (unverständlicher Weise) kein Mensch in D will. Einziges Problem: Wenn mal was kaputt wird sind die Ersatzteile deutlich teurer als bei VW und Co.

Zitat:

@Knergy schrieb am 22. Apr. 2019 um 19:48:03 Uhr:

Den Mängelreport kann man vergessen

Würde ich so nicht sagen. Er gibt ja eine Brandbreite wieder, wie die Fahrzeuge unter einer bestimmten Laufleistung und Alter beim TÜV dastehen. Natürlich gebe ich dir aber da recht das es kein alleiniger Indikator ist und "blind" danach kaufen kann.

Es kommt ja auch auf dem früheren Fahrer natürlich auch an und auf die Punkte die du auch beschreibst.

 

Aber ich sehe die Wahrscheinlichkeit ein top Zustand Fahrzeug zu erhalten, dass z.B. bei 4 Jahren Alter ganz unten in der Statistik ist für unwahrscheinlicher als im Gegenzug ein Fahrzeug zu erhalten das weiter oben ist.

Interessant wäre es in der Tat zu erfahren, was denn nun in den 600€ p.a. wirklich drinne war. Zum Vergleich: Ich habe mir einen einjährigen gekauft. In 3 Jahren Haltedauer und etwa 60tkm. Hat er mich jetzt exakt 0€ an Fahrzeugspezifischen Werkstattkosten gekostet. Es wären* jedoch ca. 400-600 p.a. gewesen, wenn man fahrzeugunspezifischen Verschleiß, sowie die Wartungskosten betrachtet. Also Reifen, ein Satz Beläge, etc. Aber diese fallen eben an, egal welches Fahrzeug ich mit welchem Alter auf welche Art und weise bezahle.

*ich habe als „Werkstatttester“ für eine große dt. Prüf.orga fungiert und habe daher den Service der Fachwerkstatt 3x kostenlos bekommen

Darüber hinaus ist meine persönliche Erfahrung, dass ab ca. 100-150tkm die kleineren und größeren Probleme am Auto anfangen. Mit Problemen meine ich jetzt wirklich Defekte, sowie einmalige und tendenzeill teurere Verschleißerscheinungen (seien es jetzt Querlenker, Abgasanlage oder Fahrwerk).

Den Sweetspot würde ich daher tatsächlich eigentlich bei ca. 50-75tkm Kauf und ca. 120-150tkm Verkauf sehen. Idealerweise bei einem Fahrzeugalter von 3 Jahren bzw. Verkauf mit ca. 7-8 Jahren. Achtung: mit hohem Alter (so ab 10 Jahren) nehmen naturgemäß teurere Elektronikprobleme zu.

Nach der geplanten Haltedauer kann man dann schauen wie der allgemeine Zustand ist. Zeichnet sich was ab, schnell veräußern, aber eben noch bevor ein Defekt da ist. Steht der Wagen wirklich wie eine eins dar, kann man aus finanziellen Gesichtspunkten durchaus überlegen die Haltedauer ungewiss zu verlängern. Kommt dann auch nicht zuletzt auf den Restwert an. Hat der Wagen mit 7 Jahren und 150tkm noch einen Restwert von hypothetischen 1000€ kann er diese durch zunehmende Haltedauer auch maximal verlieren. Ist er hingegen jetzt noch 5000€ wert, habe ich das Risiko, dass der Motor morgen platzt und plötzlich 4000€ weniger Erlös da ist, welche ich dann kalkulatorisch auf die bereits getane Haltedauer umlegen müsste.

Wobei das nicht zwingend die günstigste Art des Autofahrens sein wird, sondern der beste Kompromiss aus Preis, Risiko, Komfort und Fahrzeug an sich. Am günstigsten ist und bleibt Schrottkarre mit Resttüv und das dann zur Not 1x p.a. neu.

Zum Leasing: Bei Kleinwagen jetzt schon etwas schwieriger, da die wirklichen Kracher-Angebote in der Klasse nicht allzu häufig vertreten sind. Mit 80€ p.M. Leasing dürfte man sich da schon schwer tun. Realistisch stehen am Ende wohl eher roundabout 150€ auf dem Tacho. Zumindest wenn man gleiceh Ausgangsfahrzeuge miteinander vergleicht. Bei einem durchschnittlich guten Angebot wird das Hauptargument beim Kleinwagenleasing also weniger die TOC sein. Wobei man hier natürlich Gefahr läuft Äpfel mit Birnen (oder eben mal wieder Gebraucht- mit Neuwagen zu vergleichen)

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