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Probefahrt 640i (F12)

BMW 6er F12 (Cabrio)
Themenstarteram 13. Juli 2011 um 11:18

Hallo,

ich hatte die Möglichkeit am abgelaufenden Wochenende einen 640i vom Händler zur Probefahrt ohne Kilometerbegrenzung zur Verfügung gestellt zu bekommen. Diese Gelegenheit habe ich natürlich gerne wahr genommen!

Anbei ein kleiner Fahrbericht:

Beim Fahrzeug handelte es sich um einen 640i (F12), außen saphirschwarz metallic, innen Leder schwarz (erweiterte Umfänge, auch Armaturenbrett lederbezogen) und den schwarzen Serienleisten. Bereift war das Fahrzeug mit den 20 Zoll großen V-Speiche 356 (245/35 vorn, 275/30 hinten). Wichtigste Sonderausstattungen waren Adaptive Drive und das Navigationssystem Professional.

Exterieur:

Der F12 ist beileibe kein kleines Auto. Trotz seiner Maße kann er aber seine Sportlichkeit nicht verbergen und steht stramm auf der Straße. Insbesondere von vorne wirkt er sehr breit und tief. Überholprestige dürfte dem F12 in nicht nur unerheblichem Maße zu kommen. Das Fahrzeug ist von außen wie aus einem Guss, kein Vergleich zu seinem Vorgänger, an dessen Heckpartie man sich erst gewöhnen musste. Das Auto gefällt auf Anhieb und ist stimmig.

Interieur:

Auch innen merkt man den Auto seine Sportlichkeit an. Man wird regelrecht in das Fahrzeug durch Sitzposition und Sitzgestaltung integriert. Dazu trägt auch die Gestaltung der Armaturentafel und des Mitteltunnels bei: Man hat das Gefühl, auf dem Sitz in seinem abgetrennten Bereich zu sitzen und "zum Auto zu gehören". Am Anfang kam dadurch ein wenig das Gefühl der Enge auf, welches sich aber nach kurzer Zeit schnell gelegt hatte. Nach kurzer Eingewöhnung fühlte man sich wie in einem Maßanzug - genauso ließ sich das Auto dann auch fahren.

Wenn man dann jedoch genauer hinschaute, kam auch der ein oder andere Kritikpunkt auf: Insbesondere die Materialanmutung der Handschuhfachoberseite und des Bereiches rund um die Klimaanlage enttäuschten doch schon ein wenig. Beides sieht unstrittg gut aus, sobald man auf die genannten Bereiche mit dem Finger klopfte, merkte man den Elementen an, dass sie doch von eher einfacher Qualität waren. Etwas entäuschend war auch, dass man beim geschlossenen Fahren aus dem Bereich der Gurthalterung Knistergeräusche vernahm - in dieser Preisklasse wohl nicht entschuldbar. Zusätzlich - auch wenn es kleinlich wirken mag - hat mich etwas das Blinkergeräusch gestört. Dieses war eher hell und "metallisch", klang eher wie aus einem VW Polo und nicht aus einem 100.000 Euro-Wagen. Insgesamt sind das Kleinigkeiten, die eventuell über kurz oder lang abgestellt werden.

Motor:

Der Sound des Reihensechser begeistert. Die Fahrleistungen genügen, um das Auto auch mal etwas schneller zu bewegen. Insgesamt geht der 640i aber schon gefühlt ein Stück schlechter als ein X6 50i. Der letzte Druck ließ auf sich warten. Zum Charakter des Wagens passt der Motor hervorragend, denn man wird mit ihm eher gleiten als rasen. Zum Verbrauch: Die im Prospekt angegebenen 7,9 Liter auf 100 km sind zumindest mit den 20"-Rädern absolutes Wunschdenken. Nach gemütlicher Landstraßenfahrt pendelte sich der Verbrauch auf 10,8 Liter auf 100km ein. Auf der Autobahn waren bei 130 km/h auch 8.7 Liter auf 100 km drin. In Anbetracht der Schwere des Fahrzeugs gehen die Werte in Ordnung. Wo ich schon beim Thema Verbrauch bin: Die Start/Stopp-Automatik ist - obwohl ich sie aus dem E92 kenne - äußerst gewöhnungsbedürftig. Gerade an Kreuzungen ohne Ampel ist es nervig, wenn das Auto aus geht, weil man auf Grund des Verkehrs so lange warten muss. Wenn man zügig abbiegen muss, sollte man die Zeit, die der Wagen zum Anspringen braucht (springt an, sobald man von der Bremse geht) unbedingt einkalkulieren. Der Knopf zum Ausstellten der "SSA" befindet sich jedoch griffgünstig in der Nähe des Startknopfes.

Fahrwerk:

Wie gesagt, war das Fahrzeug mit Adaptive Drive ausgestattet. Man spürte es auch, ob das Fahrwerk nun auf "Normal" oder "Sport" stand. Auf Sport wurde das Fahrwerk merklich härter. In Verbindung mit den 20" führte das ab und an auch zur übertriebenen Härte ("Bocken"). In Verbindung mit der "Normal"-Einstellung verblieb aber trotz der 20"-Räder überraschend Restkomfort. Aus Komfortgründen muss man auf die großen Räder also nicht verzichten. Der Wagen liegt gut auf der Straße, man kann ihn auch etwas forcierter bewegen. Sein Gewicht kann er jedoch nicht gänzlich verbergen. Letztlich dient ein so großer Gleiter ja aber auch eher zum Cruisen als zur Kurvenhatz. Für letzteres wäre ein Z4 weitaus besser geeignet.

Getriebe:

Bei normaler Fahrt agiert die 8-Stufen-Automatik hervorragend. Eingriffe über die Paddels am Lenkrad sind nicht nötig. Insgesamt rundet die Automatik das Bild ab und passt wunderbar zu diesem Auto. Aber auch hier gibt es einen großen Kritikpunkt: Sobald man das Fahrwerk im Adaptive Drive auf "Sport" stellt, wird auch die Gangart der Automatik härter. Das beduetet, dass er nciht bzw. kaum bis in den 8. Gang schaltet, sondern im 6. Gang verbleibt. Wenn man nur auf einer Landstraße mit 100 km/h eine 2km lange Gerade entlang fährt, führt das dazu, dass er nicht weiter hoch schaltet, obwohl dies angebracht wäre. Nun hat man die Gelegenheit per Paddel einzugreifen. Wenn man nun aber in den 8. Gang hoch schaltet und nicht mehr weiter über die Paddel agier (die Gerade ist ja 2km lang), denkt die Automatik, sie müsse nun wieder alleine schalten und schaltet in den 6. Gang zurück. Das war ein wenig nervig.

Fazit:

Ich habe die Fahrt in dem Auto sehr genossen. Es hat Spaß gemacht, damit über geschwungene Landstraßen zu cruisen. Verbesserungsbedarf sehe ich in dem ein oder anderen Punkt. In Schulnoten würde ich dem Auto eine 2 bis 2- geben.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 13. Juli 2011 um 11:18

Hallo,

ich hatte die Möglichkeit am abgelaufenden Wochenende einen 640i vom Händler zur Probefahrt ohne Kilometerbegrenzung zur Verfügung gestellt zu bekommen. Diese Gelegenheit habe ich natürlich gerne wahr genommen!

Anbei ein kleiner Fahrbericht:

Beim Fahrzeug handelte es sich um einen 640i (F12), außen saphirschwarz metallic, innen Leder schwarz (erweiterte Umfänge, auch Armaturenbrett lederbezogen) und den schwarzen Serienleisten. Bereift war das Fahrzeug mit den 20 Zoll großen V-Speiche 356 (245/35 vorn, 275/30 hinten). Wichtigste Sonderausstattungen waren Adaptive Drive und das Navigationssystem Professional.

Exterieur:

Der F12 ist beileibe kein kleines Auto. Trotz seiner Maße kann er aber seine Sportlichkeit nicht verbergen und steht stramm auf der Straße. Insbesondere von vorne wirkt er sehr breit und tief. Überholprestige dürfte dem F12 in nicht nur unerheblichem Maße zu kommen. Das Fahrzeug ist von außen wie aus einem Guss, kein Vergleich zu seinem Vorgänger, an dessen Heckpartie man sich erst gewöhnen musste. Das Auto gefällt auf Anhieb und ist stimmig.

Interieur:

Auch innen merkt man den Auto seine Sportlichkeit an. Man wird regelrecht in das Fahrzeug durch Sitzposition und Sitzgestaltung integriert. Dazu trägt auch die Gestaltung der Armaturentafel und des Mitteltunnels bei: Man hat das Gefühl, auf dem Sitz in seinem abgetrennten Bereich zu sitzen und "zum Auto zu gehören". Am Anfang kam dadurch ein wenig das Gefühl der Enge auf, welches sich aber nach kurzer Zeit schnell gelegt hatte. Nach kurzer Eingewöhnung fühlte man sich wie in einem Maßanzug - genauso ließ sich das Auto dann auch fahren.

Wenn man dann jedoch genauer hinschaute, kam auch der ein oder andere Kritikpunkt auf: Insbesondere die Materialanmutung der Handschuhfachoberseite und des Bereiches rund um die Klimaanlage enttäuschten doch schon ein wenig. Beides sieht unstrittg gut aus, sobald man auf die genannten Bereiche mit dem Finger klopfte, merkte man den Elementen an, dass sie doch von eher einfacher Qualität waren. Etwas entäuschend war auch, dass man beim geschlossenen Fahren aus dem Bereich der Gurthalterung Knistergeräusche vernahm - in dieser Preisklasse wohl nicht entschuldbar. Zusätzlich - auch wenn es kleinlich wirken mag - hat mich etwas das Blinkergeräusch gestört. Dieses war eher hell und "metallisch", klang eher wie aus einem VW Polo und nicht aus einem 100.000 Euro-Wagen. Insgesamt sind das Kleinigkeiten, die eventuell über kurz oder lang abgestellt werden.

Motor:

Der Sound des Reihensechser begeistert. Die Fahrleistungen genügen, um das Auto auch mal etwas schneller zu bewegen. Insgesamt geht der 640i aber schon gefühlt ein Stück schlechter als ein X6 50i. Der letzte Druck ließ auf sich warten. Zum Charakter des Wagens passt der Motor hervorragend, denn man wird mit ihm eher gleiten als rasen. Zum Verbrauch: Die im Prospekt angegebenen 7,9 Liter auf 100 km sind zumindest mit den 20"-Rädern absolutes Wunschdenken. Nach gemütlicher Landstraßenfahrt pendelte sich der Verbrauch auf 10,8 Liter auf 100km ein. Auf der Autobahn waren bei 130 km/h auch 8.7 Liter auf 100 km drin. In Anbetracht der Schwere des Fahrzeugs gehen die Werte in Ordnung. Wo ich schon beim Thema Verbrauch bin: Die Start/Stopp-Automatik ist - obwohl ich sie aus dem E92 kenne - äußerst gewöhnungsbedürftig. Gerade an Kreuzungen ohne Ampel ist es nervig, wenn das Auto aus geht, weil man auf Grund des Verkehrs so lange warten muss. Wenn man zügig abbiegen muss, sollte man die Zeit, die der Wagen zum Anspringen braucht (springt an, sobald man von der Bremse geht) unbedingt einkalkulieren. Der Knopf zum Ausstellten der "SSA" befindet sich jedoch griffgünstig in der Nähe des Startknopfes.

Fahrwerk:

Wie gesagt, war das Fahrzeug mit Adaptive Drive ausgestattet. Man spürte es auch, ob das Fahrwerk nun auf "Normal" oder "Sport" stand. Auf Sport wurde das Fahrwerk merklich härter. In Verbindung mit den 20" führte das ab und an auch zur übertriebenen Härte ("Bocken"). In Verbindung mit der "Normal"-Einstellung verblieb aber trotz der 20"-Räder überraschend Restkomfort. Aus Komfortgründen muss man auf die großen Räder also nicht verzichten. Der Wagen liegt gut auf der Straße, man kann ihn auch etwas forcierter bewegen. Sein Gewicht kann er jedoch nicht gänzlich verbergen. Letztlich dient ein so großer Gleiter ja aber auch eher zum Cruisen als zur Kurvenhatz. Für letzteres wäre ein Z4 weitaus besser geeignet.

Getriebe:

Bei normaler Fahrt agiert die 8-Stufen-Automatik hervorragend. Eingriffe über die Paddels am Lenkrad sind nicht nötig. Insgesamt rundet die Automatik das Bild ab und passt wunderbar zu diesem Auto. Aber auch hier gibt es einen großen Kritikpunkt: Sobald man das Fahrwerk im Adaptive Drive auf "Sport" stellt, wird auch die Gangart der Automatik härter. Das beduetet, dass er nciht bzw. kaum bis in den 8. Gang schaltet, sondern im 6. Gang verbleibt. Wenn man nur auf einer Landstraße mit 100 km/h eine 2km lange Gerade entlang fährt, führt das dazu, dass er nicht weiter hoch schaltet, obwohl dies angebracht wäre. Nun hat man die Gelegenheit per Paddel einzugreifen. Wenn man nun aber in den 8. Gang hoch schaltet und nicht mehr weiter über die Paddel agier (die Gerade ist ja 2km lang), denkt die Automatik, sie müsse nun wieder alleine schalten und schaltet in den 6. Gang zurück. Das war ein wenig nervig.

Fazit:

Ich habe die Fahrt in dem Auto sehr genossen. Es hat Spaß gemacht, damit über geschwungene Landstraßen zu cruisen. Verbesserungsbedarf sehe ich in dem ein oder anderen Punkt. In Schulnoten würde ich dem Auto eine 2 bis 2- geben.

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Vielen Dank für Deinen Fahrbericht. :)

 

Zitat:

Getriebe:

Bei normaler Fahrt agiert die 8-Stufen-Automatik hervorragend. Eingriffe über die Paddels am Lenkrad sind nicht nötig. Insgesamt rundet die Automatik das Bild ab und passt wunderbar zu diesem Auto. Aber auch hier gibt es einen großen Kritikpunkt: Sobald man das Fahrwerk im Adaptive Drive auf "Sport" stellt, wird auch die Gangart der Automatik härter. Das beduetet, dass er nciht bzw. kaum bis in den 8. Gang schaltet, sondern im 6. Gang verbleibt. Wenn man nur auf einer Landstraße mit 100 km/h eine 2km lange Gerade entlang fährt, führt das dazu, dass er nicht weiter hoch schaltet, obwohl dies angebracht wäre. Nun hat man die Gelegenheit per Paddel einzugreifen. Wenn man nun aber in den 8. Gang hoch schaltet und nicht mehr weiter über die Paddel agier (die Gerade ist ja 2km lang), denkt die Automatik, sie müsse nun wieder alleine schalten und schaltet in den 6. Gang zurück. Das war ein wenig nervig.

Das hätte man aber doch in meinen Augen konfigurieren können, in dem man den Sport Modus nur den Haken bei Fahrwerk aber eben nicht bei Antrieb setzt. Dann müsste doch nach meinem Verständnis, wenn Du nicht mit der Automatik im DS Modus befindet nur das Fahrwerk härter werden, aber das Getriebe noch normal schalten?

Gruss Mic :)

Themenstarteram 14. Juli 2011 um 7:55

Hallo,

ja, die Idee kam mir dann auch, nachdem ich das Fahrzeug wieder abgegeben hatte! ;) Aber auch im Falle der Konfigurationsmöglichkeit könnte man nörgeln, warum denn die Automatik im Sport-Modus nicht einfach weiter hochschaltet. Denn die Fahrzeuge sind ja mittlerweile so weit, dass sie sich an die Gangart ihres Fahrers gewöhnen und selbst drauf abstimmen. Das wäre dann aber wirklich Nörgeln auf hohem Niveau!

VG

Zitat:

Original geschrieben von Tietze83

Aber auch hier gibt es einen großen Kritikpunkt: Sobald man das Fahrwerk im Adaptive Drive auf "Sport" stellt, wird auch die Gangart der Automatik härter.

Wie bereits erwähnt, kann man im Sport Modus selbst einstellen, ob nur Fahrwerk, Antrieb oder beides in den Sportmodus gehen soll.

Ansonsten danken für deinen Erfahrungsbericht.

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