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Probleme Batterie / Elektrik / Kriechstrom?

VW Passat B5/3BG
Themenstarteram 9. Oktober 2024 um 20:32

Hallo zusammen,

ich habe folgende Probleme bei meinem Passat 3B Kombi BJ 1999, 1.8 l:

In den letzten beiden Wochen sprang das Fahrzeug ein paar Mal gerade so an, der Anlasser hörte sich dabei an, als würde er es gerade noch so schaffen, den Motor zu starten. Zweimal allerdings sprang er nicht mehr an, ich musste dann mit Starthilfe mit einem weiteren Fahrzeug aushelfen. Bin danach jeweils ca. 30/40 Min gefahren, also sollte die Batterie wieder gut geladen worden sein. Hatte aber kein Messgerät parat.

Nun konnte ich gestern und heute endlich per Mulitmeter (einfaches Gerät von electronic conrad) messen. Spannung ca. 12,4 / 12,3 Volt, also grenzwertig, aber nicht völlig daneben. Batterie ist original VW, aber auch schon 10+ Jahre alt. Beim Starten sackte die Spannung kurz auf 9,7 V ab, nicht tiefer. Bei laufendem Motor zeigt das Voltmeter 14,3 V; wenn ich Stromverbraucher wie Fernlicht, Heckscheibenheizung, Gebläse, Nebelschlussleuchte anschalte, geht es lediglich auf 14,0 V runter.

Als ich am Montag nach Kriechstrom suchen wollte, ergaben sich merkwürdige Messwerte. Ich habe dazu die Klemme am Minuspol der Batterie abgeklemmt und das Multimeter dazwischengeschaltet. Bei der Einstellung des Multimeters auf bis zu 10A werden 0,02A (Mehr Nachkommastellen werden in diesem Modus nicht angezeigt), also 20mA angezeigt. Beim Umschalten des Multimeters auf max. 200mA oder später auch 20mA (und Umstecken des Kabels auf die entsprechende Buchse) wurden aber 0mA angezeigt. Dasselbe bei zwei weiteren Multimetern. Warum wurden da nicht ca. 20mA angezeigt?

Heute habe ich dann nochmal gemessen und es waren sogar 0,04/0,03A (die Anzeige wechselte hin und her). Wieder 0,0mA beim Messen im Modus bis max. 200mA. Dann habe ich nach und nach alle Sicherungen gezogen, die Anzeige schwankte diesmal unverändert zwischen 0,04 und 0,03A (gestern waren es wie gesagt noch 0,02A) - bis auf Sicherung Nr. 15 "Instr. Armaturenbrett, Klimaanlage, Automatikgetriebe". Als ich diese zog, sank der Wert auf 0,03 bis 0,02A (schwankend). Als ich sie wieder einsetzte, stieg der Wert kfr. (wenige Sekunden) auf 0,6A, sank dann wieder auf 0,04 / 0,03A.

Ich habe nun die Batterie ausgebaut und lade sie mit einem Ladegerät über Nacht, um herauszufinden, ob ich zuletzt einfach zu wenig gefahren bin und sie noch eine höhere Kapazität hat. Allerdings bin ich in der letzten Zeit nicht weniger und seltener gefahren als sonst. Werde Morgen früh mal messen, ob die Spannung deutlich über 12,4 Volt gestiegen ist.

Meine Fragen nun: wie kann es sein, dass ich die Stromstärke nicht deutlich unter 0,02A bekomme, obwohl ich alle Sicherungen nach und nach gezogen habe? Ist es der Messtoleranz des Multimeters geschuldet?

Die Batterie hat 44Ah. Selbst bei 0,04A "Kriechstrom" sollte es also über 1000 Std. dauern, bis die Batterie restlos leer ist (klar, bis sie den Motor nicht mehr starten kann, dauert es weniger).

Wie würdet ihr weiter vorgehen?

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13 Antworten

Guten Abend,

bei einem 44Ah Akku darf der wahrscheinlich max. zur Hälfte entladen werden damit die restliche Leistung noch zum starten reicht. Also darfst du schon mal nicht mit der Gesamtkapazität des Akkus rechnen um noch starten zu können.

Schau dir mal dein Messgerät an. Wenn du von 20A Messbereich auf z.B. 200mA umschaltest ist es bei vielen Multimetern so das du unten auch die Messbuchse des roten Kabels umstecken musst weil dann ein anderer Stromkreis im Messgerät mit einer anderen Sicherung benutzt wird. Darum wird es dir beim kleinen Messbereich einfach nichts anzeigen weil du das rote Kabel in der falschen Messbuchse hast und auch das Auto dann gar keinen geschlossenen Stromkreis hat.

Ruhestrom liegt normal bei ca. 20 - 30mA. Du musst nach dem anschließen des Messgerätes allerdings auch ein paar Minuten warten. Der Strom kann noch zurück gehen bis sich Steuergeräte schlafen legen.

Wenn dein Akku nach einem oder zwei Tagen den Wagen nicht mehr startet dann ist dein Akku eben defekt. Er kann die 44Ah eben nicht mehr zur Verfügung stellen. Dafür gibt es allerdings einen extra Akkutester der quasi einen Kurzschluss erzeugt und dabei die Leistung misst die der Akku noch abgeben kann. Die steht auch auf dem Akku mit Abkürzung EN z.B.

Die Spannung deiner Lima ist absolut ok mit 14 Volt. Daran kanns nicht liegen. Ausser dein Masseband vom Motorblock zur Karosserie oder das Pluskabel von der Lima zum Akku wäre defekt, also Querschnitt verringert aber nicht ganz ab, dann könnte der Strom zum laden nicht mehr richtig fliesen aber die richtige Spannung würde noch anstehen. An der Stelle des Defektes würde es aber auch warm bzw. heiß werden.

Themenstarteram 9. Oktober 2024 um 21:49

Danke schon mal für die Hinweise. Buchse am Messgerät habe ich jeweils (bei beiden Multimetern) umgesteckt.

Eine 10 Jahre alte Batterie ist halt einfach fertig. Die mag vielleicht noch ihre Leerlaufspannung bringen, aber nicht mehr genug Ampere beim Starten bzw. die Spannung bricht dann zusammen. Da sind halt keine Wunder mehr zu erwarten, besonders jetzt, wenn die Außentemperaturen morgens schon ziemlich niedrig sind. Außerdem mag eine 44 Ah-Batterie wie bei mir im 1.6er ausreichen, aber größere Motoren brauchen etwas mehr Drehmoment zum Starten.

Du wirst um den Kauf einer neue Batterie nicht herumkommen. Mein Tip: Kaufe eine Nummer größer und kaufe keinen namenlosen Billigkram vom Sonderpostenmarkt. Ich habe mit Exide gute Erfahrungen gemacht. Ab und zu gibt's da z.B. bei W&M mal 'ne Sonderpreisaktion.

20-30 mA Ruhestrom sind übrigens völlig ok.

Der Innenwiderstand von Multimetern ist in den verschiedenen Bereichen unterschiedlich.

Je kleiner du den A-Messbereich wählst, um so größer wird dieser Widerstand. Die kleinen

Messbereiche haben i.d.R. eine Vorsicherung, die großen nicht. Diese Sicherung hat einen

messbaren Widerstand. Der Strompfad über ein Multimeter besteht also immer aus dem

Shunt (Messwiderstand) und der u.U. vorh. Sicherung in Reihe. Möglich ist also, dass bei

einer Messung mit höherem Widerstand einige Verbraucher fast gar keinen Ruhestrom

mehr erzeugen, da deren Funktion sich mit sinkender Betriebsspannung (wegen dem

höheren Spannungsfall am Innenwiderstand) verändert... Übrigens ist dieser Effekt mit

einem "besseren" Multimeter viel geringer.

Besser du misst den Ruhestrom mit einem Zangenamperemeter und somit normal

geschlossenem Stromkreis an der Autobatterie.

Ich tippe übrigens ebenfalls auf eine defekte Batterie...

Themenstarteram 10. Oktober 2024 um 9:40

Zitat:

@OpiAsthma schrieb am 10. Oktober 2024 um 06:02:37 Uhr:

Eine 10 Jahre alte Batterie ist halt einfach fertig. Die mag vielleicht noch ihre Leerlaufspannung bringen, aber nicht mehr genug Ampere beim Starten bzw. die Spannung bricht dann zusammen. Da sind halt keine Wunder mehr zu erwarten, besonders jetzt, wenn die Außentemperaturen morgens schon ziemlich niedrig sind. Außerdem mag eine 44 Ah-Batterie wie bei mir im 1.6er ausreichen, aber größere Motoren brauchen etwas mehr Drehmoment zum Starten.

Du wirst um den Kauf einer neue Batterie nicht herumkommen. Mein Tip: Kaufe eine Nummer größer und kaufe keinen namenlosen Billigkram vom Sonderpostenmarkt. Ich habe mit Exide gute Erfahrungen gemacht. Ab und zu gibt's da z.B. bei W&M mal 'ne Sonderpreisaktion.

20-30 mA Ruhestrom sind übrigens völlig ok.

Danke für die Hinweise. Was genau meinst Du mit "Kaufe eine Nummer größer"? 50Ah oder 55Ah?

Zitat:

Danke für die Hinweise. Was genau meinst Du mit "Kaufe eine Nummer größer"? 50Ah oder 55Ah?

Ich denke, eine 50Ah-Markenbatterie sollte ausreichen. Wenn Du deine 54 oder 55Ah-Markenbatterie in einem guten Angebot bekommst - umso besser.

Allerdings sind nicht nur die Ah-Zahlen relevant, sondern auch die Maximalstromabgabe. Darin unterscheiden sich NoName-Batterien nämlich oft von Markenbatterien. Im Allgemeinen können die Markenbatterien etwas mehr Strom liefern. Auch deshalb mein Rat zu einer Markenbatterie.

Themenstarteram 10. Oktober 2024 um 9:57

Was wären denn gute Werte für die Maximalstromabgabe? Habe bei meinem BMW E30 325i eine mit Kaltstartstrom 520A/EN. Das Fahrzeug steht auch mal ein paar Wochen, springt immer zuverlässig an. Sollten es ca. 400-500A/EN sein?

Zitat:

Sollten es ca. 400-500A/EN sein?

450-520A sollten reichen.

Themenstarteram 10. Oktober 2024 um 11:11

Werde dann wohl mal eine neue Batterie besorgen.

Habe die (bisherige) Batterie über Nacht geladen (14 Stunden). Die Spannung ist von 12,36 V gestern Abend auf 12,53 V heute Mittag gestiegen. Ich konnte vor dem Ausbau der Batterie das Auto problemlos starten, also war sie wohl nicht allzu entladen. 12,53 V sind ja nun kein schlechter Wert, aber auch nicht grandios. Interessehalber: wo würde der Wert bei einer frischen / neuen Batterie liegen, wenn sie voll geladen ist?

Habe das mal gefunden.

Akkus-Batterien.jpg

Wie ich schon schrieb, ist es gar nicht mal so entscheidend, wie sich die Spannung der Batterie ohne Last verhält. Da kann man selbst bei einer gealterten Batterie (wenn nicht eine Zelle komplett tot ist/Plattenschluß hat) immer noch mehr als 12 Volt messen.

Vielmehr ist wichtig, daß die Spannung und dann eben auch der Strom bei starker Belastung (wie z.B. beim Anlassen) nicht "in die Knie" geht.

Eine frische Batterie wird hingegen selbst bei genau 12 Volt immer noch genügend Strom zum Anlassen liefern, ohne daß die meßbare Klemmenspannung im Moment des Startens auf unter 9-10 Volt absinkt.

Zitat:

@pistenreier schrieb am 10. Oktober 2024 um 13:11:00 Uhr:

Werde dann wohl mal eine neue Batterie besorgen.

Habe die (bisherige) Batterie über Nacht geladen (14 Stunden). Die Spannung ist von 12,36 V gestern Abend auf 12,53 V heute Mittag gestiegen. Ich konnte vor dem Ausbau der Batterie das Auto problemlos starten, also war sie wohl nicht allzu entladen. 12,53 V sind ja nun kein schlechter Wert, aber auch nicht grandios. Interessehalber: wo würde der Wert bei einer frischen / neuen Batterie liegen, wenn sie voll geladen ist?

Wie ich schon geschrieben habe kann man den tatsächlichen Zustand des Akkus nur durch einen Batterietester ermitteln der den Entladestrom durch einen Quasikurzschluss misst. Dieses Ergebnis wird mit der Angabe auf der Batterie verglichen bzw. der Tester zeigt es dann direkt an ob ok oder nicht mehr gut oder kaputt. Die Spannung sagt nur aus ob alle 6 Zellen noch da sind. Die Kapazität und wie gut Sie Strom abgeben kann kann nur durch einen Batterietest ermittelt werden.

Man kann es vergleichen mit Druck und Wassermenge an einem Gartenschlauch.

Spannung ist der anstehende Druck im Gartenschlauch und Strommenge ist die Menge die durch einen Gartenschlauch fließt. Es können 100bar Wasserdruck am Schlauch anstehen, wenn aber der Innendurchmesser nur 3mm ist kommt einfach wenig Menge raus im Gegensatz zu einem cm oder mehr.

Und bei Batteriealterung kann die Strommenge nicht mehr abgegeben werden durch Sulfation der Platten oder andere Alterungsvorgänge.

Themenstarteram 11. November 2024 um 15:52

So, der Jahreszeit und den Temperaturen geschuldet habe ich jetzt schlussendlich doch eine neue Batterie, obwohl die alte nach dem Laden über Nacht noch ihren Dienst tat, bis es dann draußen kälter wurde. Aber so eine alte Batterie (deutlich über 10 Jahre), die allmählich immer schwächer wird, ist ein guter Testeinsatz für einen Booster (aufladbar über USB), den ich mir jetzt auch noch zugelegt habe (eigentlich für ein anderes, noch älteres Auto). Letzte Woche war es soweit, der Anlasser im Passat orgelte noch eine Sekunde vielleicht (Auto stand zwei Tage in einer Garage), dann ging nichts mehr. Also kam der Booster zum Einsatz und es klappte hervorragend. Ich konnte also dadurch wieder starten und fuhr direkt zum Batteriehändler. Natürlich weiß ich nicht, wie entladen eine Batterie sein kann, so dass der Booster noch hilft, aber in diesem Fall hat es geklappt.

Danke nochmal für die Tipps und allen stets voll geladene Batterien über die nächsten Monate (und natürlich auch darüber hinaus).

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