Probleme beim A205 laden mit CTEK MXS 3.8
Hallo,
nachdem ich meinen CLK 320 nach 15 Jahren mit der Originalbatterie! in Zahlung gegeben habe und nun ein C-Klasse Cabrio mein Eigen nennen darf, würde ich gerne auch dieser Batterie diese Lebensdauer bescheren bzw. mir die Kosten für eine neu ersparen. :-)
Meinen CLK habe ich 2x im Jahr mit dem CTEK MXS 3.8 geladen, mehr war nicht nötig. Meinen GLC lade ich ebenfalls so, auch wenn ich mit ihm deutlich mehr Langstrecke fahre.
Schließe ich allerdings mein Cabrio an das Ladegerät an, dann habe ich bis dato noch nie bis "grün" geladen. Das Ladegerät wird im Vergleich zum GLC deutlich heiser. Im Motorraum hört man auch regelmäßig ein Klackern, wie von einem Ventil oder Relais.
Batterie / Spannung ist grundsätzlich ok, S/S funktioniert auch, nur der Ladevorgang wird halt nicht abgeschlossen.
Hat jemand eine Idee, an was das liegen könnte ?
Vielen Dank vorab.
Beste Antwort im Thema
Dann möchte ich mal was zu Desulfatierung schreiben:
Die Desulfatierung macht wenn überhaupt nur bei Blei Akkumulatoren Sinn, in welchen Säure in freier flüssiger Form vorliegt - aber sicher nicht mit CTEK & Co. !
Bei AGM und GEL Akkus ist eine dahin ausgelegte Desulfatierung garnicht möglich ! Warum ? Das Blei(II)-Salz (PbSO4) müsste ja rückgeführt werden in die flüssige Phase der Schwefelsäure, welche jedoch in Gel oder Glasfasermatten bei vorgenannten Akkutypen eingelagert ist.
Weiterhin ist auch sehr umstritten ob die Desulfatierung wirklich etwas bei Blei Säure Akkus bringt, es gibt keinerlei unabhängige Studien dazu. Lediglich Hersteller von Ladegeräten propagieren den Nutzen - aber die wollen ja gerne neue Geräte vertreiben.
Eine evtl. funktionelle Desulfatierung müsste mit ca. der 2-3 fachen Nennspannung erfolgen also ca. 30 Volt über ca. 2 Tage. Dabei würde die Batterie sehr heiss und müsste Temperatur überwacht werden. Der Stromfluss müsste auf eine sehr kleine Stromstärke begrenzt werden, was aber bei I=U/R zum Problem würde und große Bleisulfatkristalle leiten dann auch noch sehr schlecht Strom, so das man an diese garnicht mehr elektrisch herankommt.
Bei der Desulfatierung soll der Akku ja mit Stromstößen (durch Spannungsspitzen) zum absprengen der Bleisulfatkristalle bewegt werden. Aber genau bei GEL / AGM Batterien erreicht man dadurch, das viel Gas (H2 und O2) entsteht und es kann nicht mehr rekombiniert werden und es verlässt als Knallgas das (Überdruck-) Ventil des Gehäuses und steht nicht mehr als Kapazität zur Verfügung im Akku.
Eine Sulfatierung und Desulfatierung ist jedoch ein völlig normaler Vorgang in jedem BS Akku (laden & entladen). Jedoch müssen die Kristalle sehr klein bleiben, um die Funktion nicht zu beeinträchtigen und dem wirkt man vor, in dem man eine Erhaltungsladung anlegt und einer lange andauernden schleichenden Entladung entgegen wirkt - denn diese langsame lang anhaltende Entladung begünstig erst, dass die großen und dichten Kristalle sich überhaupt bilden können. Genau so sollte ein teil- oder totalentladener Akku schnell wieder auf mind. 12,6 Volt gebracht werden, um die Bildung der Kristalle zu beenden.
Der RECOND MODUS ist dann auch lediglich für Blei Säure Akkumulatoren und Calcium Säure Akkumulatoren, also sogenannte NASS Batterien zugelassen !
Bei der Rekonditionierung soll der Akku ja zum „Starken Gasen“ (kochen) angeregt werden, um die Kristalle umzuwälzen. Aber genau bei GEL / AGM Batterien will man das Gas ja sofort wieder rekombinieren, bevor es aus dem (Überdruck-) Ventil/den Ventilen entweicht und somit nicht mehr als Kapazität zur Verfügung steht.
EINE DESULFATIERUNG AM ANGESCHLOSSENEN BORDNETZ IST JEDOCH IN JEDEN FALL NICHT ZU EMPFEHLEN !
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14 Antworten
Ladegerät nich direkt an die Baterier klemmen.
Nur über die Ladestellen des Autos laden.
Am Ctek AGM wählen.
Ich lade mein C 200 Cabrio über CTEK 5.0 AGM ohne Probleme. Sogar schon einmal Rekonditionierung durchgeführt!
Wenn etwas klackert, könnte es auch Strom verbrauchen - evtl. schafft es das CTEK deshalb nicht bis auf die letzte Stufe.
Oder Du hast die falsche Ladestufe gewählt - denn das CTEK MXS 3.8 ist nicht „optimal“ für AGM und sollte nur im * (Wintermodus) verwendet werden um auf 14,7 Volt Ladeschlussspannung bei AGM zu kommen.
14,8 Volt wäre die optimale Lösung außer der Batteriehersteller gibt was anderes an - oft bei Reinblei und Gel so.
Zitat:
@VonSterneck schrieb am 27. September 2020 um 15:52:58 Uhr:
Ich lade mein C 200 Cabrio über CTEK 5.0 AGM ohne Probleme. Sogar schon einmal Rekonditionierung durchgeführt!
. . . hoffentlich nicht bei mir dem Bordnetz verbundener Batterie - Spannungen über 15,0 Volt können Steuergeräte grillen !
Bis jetzt hatte ich keine Probleme!
Hallo,
vielen Dank für die Antworten soweit.
Habe heute mal das Multimeter an das Ladegerät drangehalten. Batterie-Leerlaufspannung 12,3V.
Im AGM / Winter Modus geht die Ladespannung allerdings nicht über 13,2 V. Das Klacken erfolgt
immer dann, wenn das Ladegerät von Laden in Spannungscheck hin und herschaltet.
Wenn ich beim BJ17 GLC, der ja bzgl. des Bordnetzes ähnlich sein sollte (auch S/S), dann sehe
ich 14,7V und höre kein Klacken !?
Deutet das auf ein Fehler im Laderegler hin ?
Würde auch gerne problemlos vollladen oder halt ggf. noch im Garantiezeitraum korrigieren lassen.
Zwei große Hersteller raten dazu bei einer Leerlaufspannung von 12,4 Volt und kleiner keinen Startversuch mehr zu unternehmen, sondern erst den Akku aufzuladen.
@too_fast_auge - bei 12,3 Volt UBleerlauf und 13,2 Volt UBladeschluss ist gewaltig was faul.
@VonSterneck - Hast Du Glück gehabt mit den 15,8 Volt - sogar in der Anleitung steht das Du es nicht machen sollst.
Was meinst Du! Rekonditionierung? Oder ist das CTEK 5.0 grundsätzlich nicht geeignet?
Benutzte das Ladegerät für mein Cabrio schon im 3. Jahr
Dann wären die anderen CTEK Geräte ja auch nicht geeignet Die Desulphation läuft bei allen CTEK Geräten bei 15,8 V
Dumme Frage: Ich benutze das Ladegerät für meinen Grill zum Laden der Autobatterie. Wie schließe ich denn das Ladegerät an der Batterie im Auto dran? Im Grill baue ich diese aus, dass kann ich beim Auto ja nicht problemlos...
Guckst du im Beitrag von CBK61 von 26. September 2020 um 22:39:56 Uhr
da stand es .
Dann möchte ich mal was zu Desulfatierung schreiben:
Die Desulfatierung macht wenn überhaupt nur bei Blei Akkumulatoren Sinn, in welchen Säure in freier flüssiger Form vorliegt - aber sicher nicht mit CTEK & Co. !
Bei AGM und GEL Akkus ist eine dahin ausgelegte Desulfatierung garnicht möglich ! Warum ? Das Blei(II)-Salz (PbSO4) müsste ja rückgeführt werden in die flüssige Phase der Schwefelsäure, welche jedoch in Gel oder Glasfasermatten bei vorgenannten Akkutypen eingelagert ist.
Weiterhin ist auch sehr umstritten ob die Desulfatierung wirklich etwas bei Blei Säure Akkus bringt, es gibt keinerlei unabhängige Studien dazu. Lediglich Hersteller von Ladegeräten propagieren den Nutzen - aber die wollen ja gerne neue Geräte vertreiben.
Eine evtl. funktionelle Desulfatierung müsste mit ca. der 2-3 fachen Nennspannung erfolgen also ca. 30 Volt über ca. 2 Tage. Dabei würde die Batterie sehr heiss und müsste Temperatur überwacht werden. Der Stromfluss müsste auf eine sehr kleine Stromstärke begrenzt werden, was aber bei I=U/R zum Problem würde und große Bleisulfatkristalle leiten dann auch noch sehr schlecht Strom, so das man an diese garnicht mehr elektrisch herankommt.
Bei der Desulfatierung soll der Akku ja mit Stromstößen (durch Spannungsspitzen) zum absprengen der Bleisulfatkristalle bewegt werden. Aber genau bei GEL / AGM Batterien erreicht man dadurch, das viel Gas (H2 und O2) entsteht und es kann nicht mehr rekombiniert werden und es verlässt als Knallgas das (Überdruck-) Ventil des Gehäuses und steht nicht mehr als Kapazität zur Verfügung im Akku.
Eine Sulfatierung und Desulfatierung ist jedoch ein völlig normaler Vorgang in jedem BS Akku (laden & entladen). Jedoch müssen die Kristalle sehr klein bleiben, um die Funktion nicht zu beeinträchtigen und dem wirkt man vor, in dem man eine Erhaltungsladung anlegt und einer lange andauernden schleichenden Entladung entgegen wirkt - denn diese langsame lang anhaltende Entladung begünstig erst, dass die großen und dichten Kristalle sich überhaupt bilden können. Genau so sollte ein teil- oder totalentladener Akku schnell wieder auf mind. 12,6 Volt gebracht werden, um die Bildung der Kristalle zu beenden.
Der RECOND MODUS ist dann auch lediglich für Blei Säure Akkumulatoren und Calcium Säure Akkumulatoren, also sogenannte NASS Batterien zugelassen !
Bei der Rekonditionierung soll der Akku ja zum „Starken Gasen“ (kochen) angeregt werden, um die Kristalle umzuwälzen. Aber genau bei GEL / AGM Batterien will man das Gas ja sofort wieder rekombinieren, bevor es aus dem (Überdruck-) Ventil/den Ventilen entweicht und somit nicht mehr als Kapazität zur Verfügung steht.
EINE DESULFATIERUNG AM ANGESCHLOSSENEN BORDNETZ IST JEDOCH IN JEDEN FALL NICHT ZU EMPFEHLEN !
Kann ich denn beim CTEK Schritt 1 überspringen?
Zitat:
@VonSterneck schrieb am 28. September 2020 um 16:56:04 Uhr:
Kann ich denn beim CTEK Schritt 1 überspringen?
Du nicht, das entscheiden die CTEK selber - leider.
Aber ich habe es nicht geschafft, dass der Desulfatierungsmodus an einem funktionierenden Akku gestartet hätte - er wurde immer übersprungen.
Nur bei einem Versuchsaufbau eines defekten Akku (durch Kondensatorschaltung simuliert) aktivierte sich eine pulsierende Schaltung:
Das gute ist, es lagen nicht mehr als 15,2 Volt an - an einer 100 Ah oder 80 Ah Batterie wird es vermutlich nicht mal über 15,00 Volt kommen und die Chance das ein Steuergerät verärgert wird sinkt dadurch.
Zitat:
@hotfire schrieb am 27. September 2020 um 17:11:38 Uhr:
Spannungen über 15,0 Volt können Steuergeräte grillen !
Anscheinend liegt bei neueren Fahrzeugen wohl die Dauerspannungsfestigkeit der Komponenten bei 16 Volt.
Ich habe dann heute mal diverse Messungen am CTEK durchgeführt, um zu sehen wie sauber Spannung und wie die Kurven in den einzelnen Lade-Phasen (IIUoUp) aussehen.
Restwelligkeit ist nicht so glatt wie ich es erwartet hätte und ne IIUoUp-Kennlinie war an keinem meiner Akkus reproduzierbar.
Gepaart damit, das man Entsulfatieren nicht ausschalten kann, kann ich den Hype um die Geräte somit nicht verstehen.
PS: Ströme über 4500 mA konnte ich dem 5.0 Gerät nicht entlocken.