1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Volkswagen
  5. Golf
  6. Golf 7
  7. Racechip - Spritersparnis?

Racechip - Spritersparnis?

VW Golf 7 (AU/5G)
Themenstarteram 22. Juli 2019 um 20:01

Hallo Leute,

Ich überlege wegen einem Racechip (https://www.racechip.at/chiptuning/racechip-s.html).

Hauptsächliches Ziel wäre den Motor etwas spritziger zu machen und Sprit zu sparen. (Pendle täglich ~70km Autobahn).

Hat jemand Erfahrung damit?

Mein Bedenken ist das mein DSG vom 1.6 TDI 110PS sehr leidet.

Was sind eure Meinungen?

Danme

Beste Antwort im Thema
am 23. Juli 2019 um 6:43

Es geht weniger um die Drehmomentkapazität der Trockenkupplung als die Art und Weise wie diese geregelt wird.

Die DSG-Getriebe haben eine Momentennachführung, d. h. sie schließen die Kupplung nicht mit dem maximal möglichen Anpressdruck, sondern gerade so weit, dass das Motordrehmoment, ggf. mit einem definierten Mikroschlupf zur Komfortsteigerung, übertragen werden kann. Das ist notwending, damit die Überschneidungsschaltung präzise und spontan funktioniert. Diese Tuningboxen verfälschen nun diverse Messwerte, wie beispielsweise den Lade- oder Raildruck. Das Istdrehmoment liegt dadurch teilweise erheblich über dem vom MSG angeforderten Solldrehmoment. Die Kupplungregulierung kann nicht mehr richtig funktionieren, da dem GSG und MSG die tatsächlichen Zustände überhaupt nicht mehr bekannt sind. In die Getriebesteuerung können die Billigboxen nicht eingreifen.

Innerhalb gewisser Grenzen lässt sich dies natürlich durch Kupplungsadaptionen ausgleichen. Mit einem ordentlichen OBD-Tuning ist das aber nicht zu vergleichen, da hierbei die entsprechenden Kennlinien auch im Getriebe angepasst werden. Mit Fehlfunktionen und einem deutlich erhöhten Kupplungsverschleiß ist zu rechnen. Ich würde großen Abstand von diesen Billigboxen nehmen. Ganz egal was deren Hersteller versprechen und wie die Reputation dieser Teile in Möchtegerntuningkreisen ist, das Zeug taugt nichts.

Davon abgesehen muss mir mal jemand anhand der Funktionsweise erklären wie diese Boxen eine signifikante Krafstoffersparnis ermöglichen sollen.

41 weitere Antworten
Ähnliche Themen
41 Antworten

Eine leichte Spritersparnis im Teillastbereich wirst du erreichen können.

 

Aber der primäre Aspekt einer Leistungssteigerung ist nunmal die Steigerung der Leistung. Unterm Strich wirst du die Leistung auch entsprechend abrufen und daher keinen Sprit sparen.

 

Ich persönlich bin kein Freund von "Tuningboxen", nicht einmal ein Freund einer vernünftigen Kennfeldoptimierung (vernünftig auf dein Auto abgestimmt mit Probefahrt, Ein- und Ausgangsmessung).

 

Absolutes K.O.-Kriterium stellt für mich allerdings das DQ200 dar. Das DSG läuft mit dem Seriendrehmoment schon an der vom Hersteller festgelegten Belastungsgrenze. Eine Leistungssteigerung wäre hier langfristig sicherlich nicht förderlich.

 

am 23. Juli 2019 um 6:43

Es geht weniger um die Drehmomentkapazität der Trockenkupplung als die Art und Weise wie diese geregelt wird.

Die DSG-Getriebe haben eine Momentennachführung, d. h. sie schließen die Kupplung nicht mit dem maximal möglichen Anpressdruck, sondern gerade so weit, dass das Motordrehmoment, ggf. mit einem definierten Mikroschlupf zur Komfortsteigerung, übertragen werden kann. Das ist notwending, damit die Überschneidungsschaltung präzise und spontan funktioniert. Diese Tuningboxen verfälschen nun diverse Messwerte, wie beispielsweise den Lade- oder Raildruck. Das Istdrehmoment liegt dadurch teilweise erheblich über dem vom MSG angeforderten Solldrehmoment. Die Kupplungregulierung kann nicht mehr richtig funktionieren, da dem GSG und MSG die tatsächlichen Zustände überhaupt nicht mehr bekannt sind. In die Getriebesteuerung können die Billigboxen nicht eingreifen.

Innerhalb gewisser Grenzen lässt sich dies natürlich durch Kupplungsadaptionen ausgleichen. Mit einem ordentlichen OBD-Tuning ist das aber nicht zu vergleichen, da hierbei die entsprechenden Kennlinien auch im Getriebe angepasst werden. Mit Fehlfunktionen und einem deutlich erhöhten Kupplungsverschleiß ist zu rechnen. Ich würde großen Abstand von diesen Billigboxen nehmen. Ganz egal was deren Hersteller versprechen und wie die Reputation dieser Teile in Möchtegerntuningkreisen ist, das Zeug taugt nichts.

Davon abgesehen muss mir mal jemand anhand der Funktionsweise erklären wie diese Boxen eine signifikante Krafstoffersparnis ermöglichen sollen.

@DieselSeppel

 

Danke für deinen fachlich sehr guten Kommentar. Immer wieder interessant deine Kommentare zum Thema DSG zu lesen.

am 23. Juli 2019 um 7:00

Ich kann das mit den scheiß Tuningboxen nicht mehr lesen. Du wirst absolut NULL Sprit sparen! Dem Steuergerät werden mit den scheiß Dingern einfach nur geringere Einspritzdrücke vorgegaukelt, das Steuergerät will dann den Druck dementsprechend erhöhen und daher kommt die Leistungssteigerung. Und durch den besseren Vortieb meint das Auto dann, es würde weniger Sprit verbrauchen!! Also hör auf, diesen Schwachsinn zu glauben und spar lieber Sprit, in dem du diesen Dreck aus dem Auto draußen lässt.

Bzw. nicht der Druck wird erhöht, sondern die Einspritzzeit verlängert.

Sprit sparen, nein … das war mal früher manchmal so, wenn man durch Tuning bessere Fahrbarkeit in niedrigen Drehzahlen hatte um dort etwas früher hochschalten zu können. Also eine Sache die nur in der Stadt funktioniert.

Heute können Autos das schon ab Werk gut, ein Tuning holt da in dem Sinne nichts mehr raus.

am 23. Juli 2019 um 7:35

Nope, eine Verlängerung der Einspritzzeiten würde leistungstechnisch wenig bis gar nichts bringen, zu mehr Ruß führen und im schlimmsten Fall sogar den Motor schädigen. Der einfachste und eleganteste Weg ist der Raildruck.

So funktionierte die pBox von Steinbauer bei meinem Focus TDDI. Mehr Ruß kann ich bestätigen, mehr Leistung auch deutlich. Motorschädigung über 120.000km bis 199.000km (Box verbaut) nicht passiert.

am 23. Juli 2019 um 7:40

Naja, das ist ein Asbach-Uralt-Motor ohne DPF, Common Rail etc., maximal weit von heutiger Dieseltechnik entfernt. Ich sage dir, alle heute gängigen Tuningboxen arbeiten mit dem Raildruck.

Das ist richtig. Gut.

Aber am Ergebnis ist man sich ja einig, Spritersparnis kann man vergessen.

Zudem ich mich immer Frage, gerade eine Automatik müsste doch immer mit umprogrammiert werden auf die neue Leistungscharakteristik. Sonst nützt es noch weniger.

Mal andersrum gedacht: VW (und alle anderen Hersteller) ziehen alle Register bis hin zu 0W20 Wasseröl, um den Verbrauch um 0,1 bis 0,3l/100 km zu reduzieren. Wenn das per Billigtuning so einfach wäre, ähnliche oder bessere Ergebnisse zu erzielen, glaubt hier wirklich jemand, dass die Hersteller und deren Ingenieure zu blöd sind, diese Effekte selbst auszureizen?

Die Hersteller müssen bei zuviel CO2 im Flottenverbrauch heftig blechen!

Zitat:

@wk205 schrieb am 24. Juli 2019 um 21:58:09 Uhr:

Wenn das per Billigtuning so einfach wäre, ähnliche oder bessere Ergebnisse zu erzielen, glaubt hier wirklich jemand, dass die Hersteller und deren Ingenieure zu blöd sind, diese Effekte selbst auszureizen?

Ja, das scheinen hier wirklich einige zu glauben. :confused:

Ja gut, es wird von den Tuning-Box-Herstellern ja nur behauptet, dass die Motoren auch für Exportländer mit schlechterem Sprit ausgelegt werden müssen und damit herstellerseitig eine Toleranz vorhanden ist, wo ohne Ausschaltung der Motorschutzfunktionen eine gewisse Spanne für eine Leistungssteigerung vorhanden ist.

Ich selbst würde mir keine Chip-Tuning-Box zulegen und auch keine Softwareoptimierung durchführen lassen, sondern lieber vorher gleich den stärkeren Motor kaufen, wenn möglich.

Bei meinem Clio 4 RS Trophy ist das max. Drehmoment des EDC-Getriebes auch laut Getrag Datenblatt ausgereizt und eine Anpassung an eine Mehrleistung nach meinen Informationen auch nicht möglich wie beim VW-DSG.

Zitat:

@schweik6 schrieb am 24. Juli 2019 um 23:29:31 Uhr:

Ja gut, es wird von den Tuning-Box-Herstellern ja nur behauptet, dass die Motoren auch für Exportländer mit schlechterem Sprit ausgelegt werden müssen und damit herstellerseitig eine Toleranz vorhanden ist, wo ohne Ausschaltung der Motorschutzfunktionen eine gewisse Spanne für eine Leistungssteigerung vorhanden ist.

Irgendeinen Schwachsinn muß man sich ja auch ausdenken um den Schrott zu verkaufen.

am 25. Juli 2019 um 5:10

Zitat:

@schweik6 schrieb am 24. Juli 2019 um 23:29:31 Uhr:

Ja gut, es wird von den Tuning-Box-Herstellern ja nur behauptet, dass die Motoren auch für Exportländer mit schlechterem Sprit ausgelegt werden müssen und damit herstellerseitig eine Toleranz vorhanden ist, wo ohne Ausschaltung der Motorschutzfunktionen eine gewisse Spanne für eine Leistungssteigerung vorhanden ist.

Wo wird das bitte in dergestalt erläutert? Ich habe auf der RaceChip-Seite im Zusammenhang mit dem o. g. Motor nichts gefunden.

Vielmehr wird da pauschal mit einer Spritersparnis von 15 % geworben, was angesichts des erheblichen konstruktiven Aufwandes, den die Hersteller betreiben müssen, um solche Einsparungen zu erreichen, völlig absurd ist. Dass keine Aushebelung gewisser Motorschutzfunktionen stattfindet, ist ebenso falsch. Das Motorsteuergerät kann gewisse Schutzfunktionen nicht mehr wahrnehmen, wenn es mit falschen Messwerten gefüttert wird. Man verlagert daher gewisse Schutzfunktionen in diese Tuningbox.

Anbei noch ein kleiner Denkanstoß: Die Firma RaceChip beschäftigte nach eigenen Angaben im Jahr 2016 gerade einmal 100 Mitarbeiter. Der überwiegende Teil dürfte sich mit Marketing, Vertrieb, Support usw. beschäftigen, nicht mit der Entwicklung. Man muss das jetzt mal ins Verhältnis setzen zu der Anzahl von hochqualifizierten Mitarbeitern, die bei VW mit der Entwicklung und dem Test eines einzigen Aggregats betraut sind und sich dann auch noch vor Augen führen, dass RaceChip Produkte für nahezu jedes Modell sämtlicher Autohersteller anbietet. Wie soll denn da etwas herauskommen, dass auch nur annähernd mit der Qualität der Produkte des Fahrzeugherstellers vergleichbar ist? Eine hochgradig detaillierte Abstimmung, gefolgt von ausführlichen Tests, wie sich das einige vorstellen, ist mit diesen Ressourcen überhaupt nicht möglich.

Zum Thema Garantie (vgl. Garantiebedingungen von RaceChip):

  • Die Garantie umfasst beim RaceChip RS gerade mal eine Zeitraum von einem Jahr und ist bei 3.000 € gedeckelt. Bei einem kapitalen Motorschaden ein geradezu lächerlicher Betrag. Das Getriebe ist zwar mit abgedeckt, nicht aber Kupplungen und damit in Verbindung stehende Teile. Das empfindliche Abgasnachbehandlungssystem ist nicht Bestandteil der Motorgarantie, obwohl ausgerechnet hier erhebliche Mehrbelastungen zu erwarten sind.
  • Die Garantie deckt schäden ab, "welche innerhalb der Garantiezeit durch die Verwendung eines Zusatzsteuergeräts in einem garantiefähigen Kraftfahrzeug des Garantienehmers verursacht werden." Wie will man bitte nachweisen, dass ein Schaden durch die Verwendung des Zusatzsteuergerätes entstanden ist?
  • So oder so darf das Fahrzeug nicht älter als 5 Jahre sein und nicht mehr als 100.000 km auf der Uhr haben.
  • Fazit: Diese Garantie ist nichts wert!
Deine Antwort
Ähnliche Themen