Radaufhängung einfetten ?
Hi Leute,
nur eine kurze Frage.
Meine Radaufhängung ist soweit noch super in Schuss aber ich möchte sie dennnoch einfetten (auch weil der Winter kommt und so).
Ich hoffe dadurch zu erreichen dass es zu weniger Abnützung kommt und die Gummis etc. mehr geschont bleiben.
So denke ich auf jeden Fall bisher.
Im Bild (Anhang) habe ich die 2 Stellen rot markiert. Ich würde hierfür ganz normales (Multi-)Schmierfett nehmen.
Kann es auch passieren dass sich eine Einfettung dieser Stellen negativ auswirkt? z.b. auf die Lebensdauer der Bauteile oder dass die Aufhängung auf Dauer dadurch mehr ausgeschlagen wird?
Beste Antwort im Thema
Hallo in die Runde,
die Quellbarkeit von Gummis ( Polyisoprenen ) ist abhängig von:
1. dem Vernetzungsgrad und
2. vom Quellungsmittel
Da die Fahrwerksgummiteile hoch vernetzt sind, ist die Quellbarkeit gering;
dies bedeutet, dass der gequollene Gummi weniger Quellmittel aufnehmen kann
und das Volumen damit sich nur wenig vergrößert.
Höhermolekulare Quellungsmittel, wie z. B. Mike-Sanders-Fett, können den Gummi
nur wenig aufquellen. - Pinselt man die Gummiteile "in Maßen" ein, kann nur wenig
Fett in den Gummi migrieren.
Von einem "Gleichgewichtsquellungsgrad" ( größtes Quellungsvolumen/Gel ) spricht
man, wenn das Quellungsmittel bis in das Innere vorgedrungen ist, und dies wird
bei "mäßiger" Behandlung gar nicht erreicht.
Niedermolekulare Quellungsmittel ( z. B. herkömmliches Benzin ) können den Gummi
erheblich mehr aufquellen.
Ich habe die Fahrwerksteile, also auch Gummilager, meines 210ers mit MS-Fett ein-
gepinselt: Bisher hält alles ordentlich und das gute Stück ist auch nicht in die Tiefe
gerutscht!
Man denke auch an ölverschmierte Unterböden ... Da passiert den Gummis nichts
oder nichts Erhebliches!
Gruß vom Harz!
Dacon
14 Antworten
Hallo in die Runde,
die Quellbarkeit von Gummis ( Polyisoprenen ) ist abhängig von:
1. dem Vernetzungsgrad und
2. vom Quellungsmittel
Da die Fahrwerksgummiteile hoch vernetzt sind, ist die Quellbarkeit gering;
dies bedeutet, dass der gequollene Gummi weniger Quellmittel aufnehmen kann
und das Volumen damit sich nur wenig vergrößert.
Höhermolekulare Quellungsmittel, wie z. B. Mike-Sanders-Fett, können den Gummi
nur wenig aufquellen. - Pinselt man die Gummiteile "in Maßen" ein, kann nur wenig
Fett in den Gummi migrieren.
Von einem "Gleichgewichtsquellungsgrad" ( größtes Quellungsvolumen/Gel ) spricht
man, wenn das Quellungsmittel bis in das Innere vorgedrungen ist, und dies wird
bei "mäßiger" Behandlung gar nicht erreicht.
Niedermolekulare Quellungsmittel ( z. B. herkömmliches Benzin ) können den Gummi
erheblich mehr aufquellen.
Ich habe die Fahrwerksteile, also auch Gummilager, meines 210ers mit MS-Fett ein-
gepinselt: Bisher hält alles ordentlich und das gute Stück ist auch nicht in die Tiefe
gerutscht!
Man denke auch an ölverschmierte Unterböden ... Da passiert den Gummis nichts
oder nichts Erhebliches!
Hallo,
zu meinen - irgendwo im Forum angekündigten - Quellungsversuchen:
Wasserhahngummi-Dichtungsscheiben ( WD ) sind in Schraubdeckelgläsern
31 Tage lang in
1. Mobil 1 New Life 0W-40 (Mo)
2. FluidFilm A (=AS-R) (Fl)
3. Mike-Sander's-Fett (MS)
gelegt worden. - Dabei waren die WDn vollständig überdeckt. WD wurde in
flüssiges MS eingetaucht, anschließend erstarrte das MS ( natürlich! ).
Ergebnisse:
Längen-Quellungsverhältnis: Länge gequollen/Länge trocken ( Durchmesser
vor/nach der Quellung )
WD in Mo: Quellungsverhältnis ---> 1,229
WD in Fl: Quellungsverhältnis ---> 1,191
WD in MS: Quellungsverhältnis ---> 1,052
Hieraus ergibt sich für die Volumina:
(Länge gequollen/Länge trocken)^3
WD in Mo: 1,229^3 = 1,86 - Dies entspricht einer Volumenzunahme von 86 %.
WD in Fl: 1,191^3 = 1,69 - Dies entspricht einer Volumenzunahme von 69 %.
WD in MS: 1,052^3 = 1,16 - Dies entspricht einer Volumenzunahme von 16 %.
Ich gehe davon aus, dass die Gummis - WD und Fahrwerk - einigermaßen "ähnlich"
sind, was die Polymerenmischung (1), Füllstoffe (2) und Netzwerkdichte (3) anbelangt.
(1) Polybutadien/Polyisopren ( Naturgummi )
(2) Kohlenstoff ( schwarze Gummis )
(3) Härte/Vernetzer Schwefel
Fazit:
Problematisch sind Mo und Fl! - Hier sind durch die großen Volumenver-
änderungen die mechanischen Eigenschaften sehr eingeschränkt ( Gele
sind weniger haltbar; siehe aufgequollene "Waschhaut" ).
MS ist weniger bedenklich, aber auch nicht gänzlich ohne Auswirkungen.
Ich hab's ca. zwei Jahre unter den Türgummis und kann keine "Veränderungen"
erkennen.
Wenn man nur dünn einsprüht oder einpinselt, kann allerdings weniger passieren,
da ein Gleichgewichtsquellungsgrad nicht erreicht wird.
Gruß vom Harz!
Dacon
Vom Prinzip her ist das Einfetten von Teilen der Achsaufhängung eine gute Idee . Um die Gummiteile der Hülsengelenke nicht anzugreifen , solltest du aber nicht irgendein Universalfett nehmen , sondern , wie wir schon im Federn - Thread diskutiert haben , technische Vaseline oder Seilfett .
Zu deinem Bild : Hier würde ich erstmal alle verrosteten Schrauben tauschen , die Querlenker abbauen , sandstrahlen , mit Rostumwandler phosphatieren , rostschutzgrundieren , lackieren und mit Fett
konservieren . Da bloß Fett draufzuschmieren , bringt allein nichts .
hallo,
ich hatte bei meiner Großkonservierungsaktion damals die Achsteile erst entgammelt (Drahtbürste etc.) dann
mit Kunstschmiedelack lackiert. Einfach mit dem Pinsel.
(das ist eigentlich nur optisch...sieht aber gut aus)
Dann habe ich da ich eh am Sanderfett versprühen war mit einem Pinsel die delikaten Stellen
mit dem Zeugs eingeschmiert. Aber ich habe aufgepasst da möglichst keine Gummiteile zu sehr davon
überzogen werden.
Auch sollte mann Antriebswellen (auch Kardan) wenn man's schon einschmiert möglichst von ungleichmäßig
oder dick aufgetragenem Fett befreien. (Unwucht)
(Mit Handschuh oder Lappen...ein dünner Fettfilm bleibt ja dennoch erhalten)
grütze
peter
Ich verstehe das Posting von Clocker so, dass er sich mehr um seine Gelenksbuchsen als um seine metallenen Querlenker sorgt.
An den Gummiteilen ist normales mineralölhaltiges Fett kontraproduktiv, genau wie DSD geschrieben hat, der Gummi quillt und wird weich.
Ich stelle auch in Frage, ob der Verschleiß der Buchsen durch eine äußerliche Schmierung zu mindern ist.
Zitat:
An den Gummiteilen ist normales mineralölhaltiges Fett kontraproduktiv, genau wie DSD geschrieben hat, der Gummi quillt und wird weich.
Und wie schnell geht sowas dass sich der Gummi aufquillt? Was passiert danach? Wird die Radaufhängung locker und muss ich sie dann austauschen?
Das kommt auf den Gummi und das Öl bzw. Fett an -- wird dir keiner vorher sagen können.
Es gibt Leute, die zB ein quietschendes Hinterachs-Haupttraggelenk mit Spritze und Nadel von innen mit Öl geschmiert haben. Das hat aber auch immer nur vorübergehend geholfen.
Ich meine, diese Gelenke halten doch meist 150.000 km und mehr ... irgendwann sind sie nun mal fällig für den Austausch, dann ist wahrscheinlich bis zum Lebensende des Autos Ruhe. Weder werden alle gleichzeitig kaputt noch kostet das die Welt.
Ich glaub du machst dir da zuviel Sorgen.
Zitat:
Ich meine, diese Gelenke halten doch meist 150.000 km und mehr ... irgendwann sind sie nun mal fällig für den Austausch, dann ist wahrscheinlich bis zum Lebensende des Autos Ruhe. Weder werden alle gleichzeitig kaputt noch kostet das die Welt.
Wieviel kosten denn 4 neue Radaufhängungen (evtl + Montage)?Wenn das nicht allzu teuer ist könnte ich sie gleich tauschen lassen. Dann bräuchte ich die schonmal nicht gleich entrosten etc und fetten....
Zitat:
Ich glaub du machst dir da zuviel Sorgen.
Das kann schon sein aber ich hänge halt an meim Auto. ;-)
Ooo Hallo die Runde
So eine Aktion habe ich bei meinem 220 er gemacht, mit Schmierfett habe ich und mein havara fast alles ausser die gummis eingeschmiert. Eins soll dir klar sein der Staub bleibt dann picken . Und zu den Querlenkertausch kann ich sagen das is viel Arbeit. Viel schrauberei. Welche teile würdest du nehmen ?? Original oder nachbau !! Willst du das bei Mercedes erledigen dann kostet sowas schon. Oder in einer freien Werkstatt. Oder du kaufst dir die teile und baust sie selber ein . Aber ohne Helferlein wird da nix .
Ich würde vorschlagen nimm gutes fett für sowas und schmier mal das ein
deine vorderachse sieht doch noch gut aus schätze ich mal vom
Bild her.
Gruss
Milan 290 td (derzeit eingemottet)
Zitat:
Eins soll dir klar sein der Staub bleibt dann picken
Ja, das habe ich mir gedacht aber im Winter über wird es nicht so schlimm sein.
Zitat:
Ich würde vorschlagen nimm gutes fett für sowas und schmier mal das ein
Was haltet ihr von diesem hier?
Zitat:
BayWa:
Multi Fett 2
Hochwertiges EP-Mehrzweckfett und Radnabenfett auf Lithiumseifenbasis
Praxisbewährt und erprobt in Aggregaten mit Füllvorschrift
NLGI-Klasse 2
KP 2 K-40
Ich habe gerade festgestellt dass ich im Keller noch 3 ungeöffnete neue Dosen stehen habe.
Es steht auch drauf dass man es auch als Batteriepolfett verwenden kann.
Ich weiß nicht, vielleicht kann man ja daraus schließen dass es die Gummis nicht angreift...
Wenn ihr wollt kann ich später mal noch ein paar Fotos davon machen. Vielleicht sagt das mehr aus.
Für hinten beide Haupttraggelenke kostete knapp drei Hunderter. Eines war fällig bei ungefähr 170.000 km, Auto ächzte wie eine alte Oma, ich ließ gleich beide machen.
Vorderachse: untere Querlenker komplett überholt, Stabikoppelstangen und -gummis, Bremsscheiben (16"-Version wegen 320 CDI) und Bremsbeläge kostete 1.250 Euro. Spurstangenköpfe (die waren ziemlich neu), obere Querlenker (überprüft) blieben.
Hallo in die Runde,
die Quellbarkeit von Gummis ( Polyisoprenen ) ist abhängig von:
1. dem Vernetzungsgrad und
2. vom Quellungsmittel
Da die Fahrwerksgummiteile hoch vernetzt sind, ist die Quellbarkeit gering;
dies bedeutet, dass der gequollene Gummi weniger Quellmittel aufnehmen kann
und das Volumen damit sich nur wenig vergrößert.
Höhermolekulare Quellungsmittel, wie z. B. Mike-Sanders-Fett, können den Gummi
nur wenig aufquellen. - Pinselt man die Gummiteile "in Maßen" ein, kann nur wenig
Fett in den Gummi migrieren.
Von einem "Gleichgewichtsquellungsgrad" ( größtes Quellungsvolumen/Gel ) spricht
man, wenn das Quellungsmittel bis in das Innere vorgedrungen ist, und dies wird
bei "mäßiger" Behandlung gar nicht erreicht.
Niedermolekulare Quellungsmittel ( z. B. herkömmliches Benzin ) können den Gummi
erheblich mehr aufquellen.
Ich habe die Fahrwerksteile, also auch Gummilager, meines 210ers mit MS-Fett ein-
gepinselt: Bisher hält alles ordentlich und das gute Stück ist auch nicht in die Tiefe
gerutscht!
Man denke auch an ölverschmierte Unterböden ... Da passiert den Gummis nichts
oder nichts Erhebliches!
Gruß vom Harz!
Dacon
Zitat:
Original geschrieben von Dacon
Hallo in die Runde,
die Quellbarkeit von Gummis ( Polyisoprenen ) ist abhängig von:
1. dem Vernetzungsgrad und
2. vom Quellungsmittel/
Zitat:
Da die Fahrwerksgummiteile hoch vernetzt sind, ist die Quellbarkeit gering;
dies bedeutet, dass der gequollene Gummi weniger Quellmittel aufnehmen kann
und das Volumen damit sich nur wenig vergrößert.
Höhermolekulare Quellungsmittel, wie z. B. Mike-Sanders-Fett, können den Gummi
nur wenig aufquellen. - Pinselt man die Gummiteile "in Maßen" ein, kann nur wenig
Fett in den Gummi migrieren.
Von einem "Gleichgewichtsquellungsgrad" ( größtes Quellungsvolumen/Gel ) spricht
man, wenn das Quellungsmittel bis in das Innere vorgedrungen ist, und dies wird
bei "mäßiger" Behandlung gar nicht erreicht.
Niedermolekulare Quellungsmittel ( z. B. herkömmliches Benzin ) können den Gummi
erheblich mehr aufquellen.
Ich habe die Fahrwerksteile, also auch Gummilager, meines 210ers mit MS-Fett ein-
gepinselt: Bisher hält alles ordentlich und das gute Stück ist auch nicht in die Tiefe
gerutscht!
Man denke auch an ölverschmierte Unterböden ... Da passiert den Gummis nichts
oder nichts Erhebliches!
Gruß vom Harz!
Dacon
Hallo,
zu meinen - irgendwo im Forum angekündigten - Quellungsversuchen:
Wasserhahngummi-Dichtungsscheiben ( WD ) sind in Schraubdeckelgläsern
31 Tage lang in
1. Mobil 1 New Life 0W-40 (Mo)
2. FluidFilm A (=AS-R) (Fl)
3. Mike-Sander's-Fett (MS)
gelegt worden. - Dabei waren die WDn vollständig überdeckt. WD wurde in
flüssiges MS eingetaucht, anschließend erstarrte das MS ( natürlich! ).
Ergebnisse:
Längen-Quellungsverhältnis: Länge gequollen/Länge trocken ( Durchmesser
vor/nach der Quellung )
WD in Mo: Quellungsverhältnis ---> 1,229
WD in Fl: Quellungsverhältnis ---> 1,191
WD in MS: Quellungsverhältnis ---> 1,052
Hieraus ergibt sich für die Volumina:
(Länge gequollen/Länge trocken)^3
WD in Mo: 1,229^3 = 1,86 - Dies entspricht einer Volumenzunahme von 86 %.
WD in Fl: 1,191^3 = 1,69 - Dies entspricht einer Volumenzunahme von 69 %.
WD in MS: 1,052^3 = 1,16 - Dies entspricht einer Volumenzunahme von 16 %.
Ich gehe davon aus, dass die Gummis - WD und Fahrwerk - einigermaßen "ähnlich"
sind, was die Polymerenmischung (1), Füllstoffe (2) und Netzwerkdichte (3) anbelangt.
(1) Polybutadien/Polyisopren ( Naturgummi )
(2) Kohlenstoff ( schwarze Gummis )
(3) Härte/Vernetzer Schwefel
Fazit:
Problematisch sind Mo und Fl! - Hier sind durch die großen Volumenver-
änderungen die mechanischen Eigenschaften sehr eingeschränkt ( Gele
sind weniger haltbar; siehe aufgequollene "Waschhaut" ).
MS ist weniger bedenklich, aber auch nicht gänzlich ohne Auswirkungen.
Ich hab's ca. zwei Jahre unter den Türgummis und kann keine "Veränderungen"
erkennen.
Wenn man nur dünn einsprüht oder einpinselt, kann allerdings weniger passieren,
da ein Gleichgewichtsquellungsgrad nicht erreicht wird.
Gruß vom Harz!
Dacon
Zitat:
Zu deinem Bild : Hier würde ich erstmal alle verrosteten Schrauben tauschen , die Querlenker abbauen , sandstrahlen , mit Rostumwandler phosphatieren , rostschutzgrundieren , lackieren und mit Fett
konservieren . Da bloß Fett draufzuschmieren , bringt allein nichts .
Das Problem habe ich ja auch. Aber lohnt sich o.g. Aufwand? Sind Ersatzteile so teuer?