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Radbolzen
Ganz blöde Frage meinerseits:
Ich habe mir Felgen gekauft, die laut Gutachten vorgeschriebenen Radbolzen fehlen jedoch und ich möchte mir diese besorgen. Nun steht im Gutachten, die Schaftlänge soll 28,3 mm betragen, tatsächlich werden jedoch nur Radschrauben mit 28 mm oder 29 mm angeboten. Das heißt, ich muss dann die mit 28 mm nehmen, richtig?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@WolfgangN-63 schrieb am 12. Juli 2018 um 13:59:38 Uhr:
Genau genommen ja.
Die zu wählenden Befestigungsmittel sind Bestandteil des Rädergutachtens und nicht verhandelbar.
Habe ich meines Wissens noch nie gemacht, mich selbst zitiert ... aber was soll's.
Meine zitierte Einlassung ist schon übertrieben genau und ich halte mich bei meinem Astra J mit meinen geschlossenen Radmuttern auch nicht dran.
Ich bin bei @Gummihoeker , die Anforderungen an das Befestigungsmittel müssen erfüllt werden, dann passt das.
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20 Antworten
Manchmal passen auch die originalen Schrauben vom Auto.
Aber Kegel- oder Kugelbund beachten !
Mindesteinschraubtiefe bei 1,5mm Steigung 6,5 Umdrehungen laut TÜV (auch wenn Mercedes ab Werk da oft weniger hat. Wird also soo entscheidend also auch wieder nicht sein.)
Die Achse vorn stellt meist kein Problem dar.Da ist genur Platz nach innen. An der Hinterachse sind je nach Fahrzeugmodell oft die Bremsbacken in der Trommel im Weg. Sind dort die Radbolzen zu lang, verhaken sie sich beim drehen in den Bremsbacken und zerstören dort die Mechanik. Im schlimmsten Fall kann man gar nicht los fahren weil die Radbolzen sich massiv beim hineinschrauben verhaken. Dennoch ist auch an der Hinterachse 2 oder 3 mm Luft ehe dies passiert. Wenn Du also die 29er nimmst, sollten das noch passen. Muss man probieren.
Du kannst aber auch die 28er verwenden. Nur nicht kürzer, also 24 oder 25. Da fehlen dann wirklich ein paar Gewindegänge um ordentlich fest zu sein. In der Mechanik Lehre lernte ich, dass nur die ersten 5-6 Gewindegänge einer Schraubverbindung die Kraft aufnimmt und überträgt. Mehr Gewindegänge sind nur Show und nicht mehr relevant. M12 hätte 1,75mm Steigung, M14 sogar 2mm. Die 1,5mm Steigung sagt aus, es handelt sich um Feingewinde. Feingewinde hat eine besser Selbsthemmung (durch mehr Reibung), um sich nicht von selbst zu lösen. Durch die Vorspannung mit 120 Nm oder was vorgeschrieben ist nochmal mehr Reibung.
Bei Deinen Schrauben musst Du genau aufpassen, dass Du den vorgeschriebenen Kopf wählst. Es gibt Flachkopfbund, Kegelkopfbund und Kugelkopfbund. Hängt von der Felge ab. Du brauchst die, die im Gutachten benannt sind. Nur damit halten sie die Felgen in vorgeschriebener Art und Weise. Die Felge ist Aluminium, ein sehr weicher Werkstoff. Brummt man die harte Schraube mit den vorgeschriebenen Nm mit falschen Schaft dort an, verformt man die Felge (Felgen kann man dann wegwerfen). Es muss immer die ganze Fläche vom Schaft anliegen um fest zu sein, nicht nur ein Punkt.
Bilder lege ich dazu. Es gibt auch auch Schrauben, die die passenden U-Scheiben haben. Gleiches gilt bei Muttern, wenn das Auto Stehbolzen hat.
Danke für die ausführliche Beschreibung!
Werde dann wohl 29er nehmen. Komischerweise verwendet VW bei seinen Originalfelgen nur welche mit 27mm.
Ich muss nochmal einhaken. Im Gutachten selbst ist ein Verweis auf diese 28,3 mm langen Radbolzen und auf die Teilenummer des Anbausatzes des Felgenherstellers, der die Originalbolzen beinhaltet. Der Anbausatz würde insgesamt 76 Euro kosten, die 29er Bolzen inkl. Zentrierringen im Zubehörhandel insgesamt rd. 30 Euro.
Würde ich ohne ABE fahren, wenn ich nicht den Originalsatz nähme?
Genau genommen ja.
Die zu wählenden Befestigungsmittel sind Bestandteil des Rädergutachtens und nicht verhandelbar.
Jaein, wenn die Zutaten aus dem Zubehörmarkt die Vorgaben des Gutachtens erfüllen, ist alles in Butter.
Das Problem ist, dass es eben im Zubehörhandel keine Bolzen mit einer Schaftlänge von 28,3 mm gibt. Deshalb werde ich wohl die Original-Anbausätze brauchen.
Naja, man kann's auch übertreiben.
Wer sooo genau ist, sollte aber dann in der Tempo-30-Zone auch max. Tempo 30,0 fahren ;-)
Nur weil der Hersteller so'n exotisches Maß reinschreibt, werden die Räder mit Schrauben von der Autoverwertung und paar 1/10 mm mehr oder weniger deswegen auch nicht abfallen ;-)
(daß Kegel-/Kugelbund und das Gewinde passen muß is natürlich klar)
Hältst den Maßstab einfach bissl anders hin, und schon hast deine 28,3 ;-)
Zitat:
@Ollner79 schrieb am 12. Juli 2018 um 15:41:39 Uhr:
Das Problem ist, dass es eben im Zubehörhandel keine Bolzen mit einer Schaftlänge von 28,3 mm gibt. Deshalb werde ich wohl die Original-Anbausätze brauchen.
Für die Praxis und eine sichere Montage der Felge an die Radnaben, sind die 0,3 mm auch zu verschmerzen. Bei einer üblichen Gewindesteigung von 1,5 mm, sprechen wir über 2/10 Umdrehungen mehr Einschraublänge, im Vergleich zu einer Schraube mit 28 mm Schaftlänge.
Ich denke mal, der Hersteller macht das extra, damit man nicht auf Drittanbieterzubehör ausweichen kann.
Dass es nicht erforderlich ist, die teuren „Originale“ zu kaufen, hast Du aber verstanden?
@Gummihoeker
Schon, nur habe ich dann – im Falle des größten anzunehmenden Unfalls – (z.B. Unfall mit Todesfolge eines anderen Verkehrsteilnehmers etc.) auch keine ABE mit entsprechenden Folgen.
Zitat:
Ich denke mal, der Hersteller macht das extra, damit man nicht auf Drittanbieterzubehör ausweichen kann.
Warum sollte er?
Wenn du die Räder neu kaufst, gehören die passenden Radschrauben und die Zentrierringe (falls erforderlich) zum Lieferumfang.
@Eierlein2
Wenn ich sie aber nicht neu kaufe (so wie in meinem Falle), hat er ein Zusatzgeschäft gemacht!