- Startseite
- Forum
- Auto
- Volkswagen
- Transporter
- T1, T2 & T3
- Radlager hinten - das leidige Thema
Radlager hinten - das leidige Thema
Moin, moin....
Habe bei einem Kumpel seinem Syncro die Radlager hinten gewechselt. Das innere Lager hat ja einen fest definierten Sitz. Sprich, es wird soweit eingepresst bis es am Anschlag des Radlagergehäuses sitzt. Danach kommt der Sicherungsring rein. Sowohl auf der linken, als auch auf der rechten Seite gingen die inneren Radlager stramm in das Gehäuse. Dann wird die Distanzhülse (in meinem Fall schon die dicke Version) eingelegt und die äußere Radlagerschale eingepresst. Hatte vor dem Ausbau die Tiefe gemessen wie weit die drinne waren. War rechts und links leicht unterschiedlich. Also habe ich die auf das alte Maß eingepresst. Dann das Radlager eingesetzt und mit einem Gegenhalter die Steckwelle durchgepresst. Ging auch stramm.
Radlagergehäuse eingebaut, Antriebswelle angeschraubt, Radnabe aufgesteckt und die Kronenmutter mit 500nM angezogen (Drehmomentschlüssel). Bremstrommel und Rad montiert.... Und immer noch axiales Spiel (kein Kippeln des Rades, sondern es lässt sich axial minimal verschieben). Das ist auf der rechten Seite etwas mehr als links. Also habe ich Die Bremstrommeln wieder abgenommen und auf beiden Seiten originale, neu VW Radnaben verbaut. Alles wieder zusammen gebaut. Das Spiel ist noch das Selbe.
Jemand ne Idee woher das kommen kann? Das innere Radlager hat in seinem Sitz keinerlei Spiel. Habe ich geprüft. Die alten RL haben auch nicht mit gedreht im Gehäuse. Die Distanzhülsen haben auf beiden Seiten das selbe Maß und keinerlei Verschleißspuren.
Gibt es ein vorgeschriebenes Maß wie tief die äußere RL Schale eingepresst werden muß? Kann das axiale Spiel daher kommen, wenn die äußere RL Schale zu tief eingepresst wurde und nun das äußere RL quasi einen minimalen Abstand zur RL Schale hat? So langsam bin ich ratlos, da der TÜV meckert. Will jetzt nicht noch auf Verdacht für 300€ die Steckachsen neu kaufen um hinterher das selbe Ergebnis zu haben.
Echt seltsam das Ganze.
Grüße aus Hessen.
Ähnliche Themen
11 Antworten
Du sagst ja schon, das Thema ist leidig und bekannt, dass es keine ausreichende Radlagerqualität mehr zu kaufen gibt.
Die Kronmutter ist ja sicher schon die neuere Variante. Mit der habe ich mein Radlagerspiel Tüv-gerecht bekommen.
Meinste wirklich? SKF baut doch normalerweise keinen Schrott. Verbaue seit eh und je Radlager von denen und hatte nie Probleme. Zumal das Radlagerspiel (wenn es überhaupt ein Problem der Radlager ist) mit den alten Lagern ähnlich groß war. Und das waren ja die originalen Radlager. Jetzt alles auf schrottige Neuware zu schieben widerstrebt mir ein wenig.
Was ich aber so garnicht verstehe ist folgendes:
Selbst wenn die äußere Radlagerschale zu weit eingepresst wäre, dürfte es trotzdem kein axiales Spiel haben, sondern wenn dann nur ein Kippeln des Rades da das axiale Spiel dadurch verhindert wird das die Steckachase durch die Verschraubung mit der Radnabe ja das äußere und innere Lager über die Hülse zusammen drückt und das innere Lager durch den Anschlag im RL Gehäuse und dem Sprengring sich nicht bewegen kann.
Ich kapiere einfach nicht wo das axiale Spiel herkommt. Das macht mich ein wenig verrückt in der Birne, da ich beim Schrauben ein Pedant bin. Wenn das innere Lager ein wenig Spiel im Sitz, zwischen Sprengring und Anschlag hätte, ok - dann wäre es erklärbar. aber zwischen Sprengring und RL bekomme ich keine Fühlerlehre reingeschoben. zumal das Radlager auch recht stramm in das Gehäuse ging und das Axialspiel dann nur mit Kraftaufwand vorhanden wäre. Das Rad lässt sich aber ohne jeden Kraftaufwand minimal axial bewegen..... Alles recht seltsam..... :-/
Zitat:
@netsailor schrieb am 27. Oktober 2022 um 12:35:25 Uhr:
Moin, moin....
Und immer noch axiales Spiel (kein Kippeln des Rades, sondern es lässt sich axial minimal verschieben). Das ist auf der rechten Seite etwas mehr als links.
Hallo Hesse,
1. die hinteren Lager beim T3, auch Syncro und vielen anderen Fahrzeugen aus dieser Zeit, sind Rollen und Rillenlager, die generell konstruktionsbedingt nicht einstellbar sind, im Gegensatz zu den konischen Lagern (nicht beim Syncro) vorne. Das Problem ist oft, dass die jungen, heutigen TÜV-ler in aller Regel das nicht wissen. Ein gewisses Spiel ist daher konstruktionsbedingt normal.
2. Axial wird die ganze Radnabe letztlich nur durch diesen Sicherungsring in der Radnabe fixiert. Beim 944 sind im WHB zu diesem Sicherungsring drei verschiedene Sicherungsringdicken benannt, um dieses konstruktionsbedingte axiale Spiel möglichst gering zu halten. Das geht aber nur im Zusammenspiel zwischen der Rillenlagerbreite, der Sitztiefe (Distanz zw. Kugellageranschlag und Nut für den Sicherungsring und letztlich der Nutbreite für den Sicherungsring. In der Regel gibt es zwischen diesen dreien maßliche Differenzen. Um diese zu minimieren gibt es beim 944 die Sicherungsringe in unterschiedlichen Dicken. Erst wenn der Sicherungsring fest und Spaltfrei in der Nut sitzt kann sich das ganze Konstrukt nicht mehr axial verschieben. Das Lagerspiel C3 im Kugellager verändert sich dadurch aber nicht; leichtes Kippeln bleibt.
Hatte seiner Zeit versucht Schrauben-Fachhandel Sicherungsringe in verschiedenen Materialdicken zu finden, was aber nicht möglich war.
3. Die Lager sind im Presssitz zu verbauen. D.h. schon ein leichtes Verkanten beim Ansetzen und Einpressen kann zu Beschädigungen am Lager und Lagersitz führen. Diese Einbaufehler können zu späteren Lagerproblemen führen, die dann gerne mit minderer oder schlechter Qualität aus sonst-wo-her begründet werden. Beim Einpressen der Lager darf niemals die Kraft über die Kugel oder Rollen abgetragen werden. Passgenaue Einpressscheiben mit Absetzung sind zwingend erforderlich. Andernfalls Kugeln und Laufflächen beschädigt werden und die neuen Lager nur kurze Zeit halten. Auch hochwertige / teure Lager werden bei falschem Einbau beschädigt.
4. Die Einpresstiefe des Außenringes vom Rollenlager hat mit dem Kippeln nichts zu tun.
BG - Reinhard
Genau .Die Abstandshülsen sollen (müssen) immer neu auch wenn kein Verschleiß ersichtlich ist. das wirkt meist Wunder.
Aber ob die Neuen jetzt von den Maßen so sind wie original ist natürlich nicht gesagt. Ist etwas Glücksspiel. Oft ist auch der Lagersitz ausgearbeitet und das Lager kippt auch wenn man es einpressen muß. Einige körnen diesen vorher an dait das Lager strammer sitzt. Das ist natürlich sehr wirksam aber eigentlich Pfusch.
Wie sieht das aus, wenn der Lagersitz "aufgekörnt" wird? "Wieviel" Schläge braucht man für sowas?
Für "sowas" habe ich mir mal 0,1mm Edelstahlblechstreifen besorgt. Ein Kinder-Laufrad mit ausgeschlagenem Lenkkopflager habe ich damit mal gerettet
Zitat:
@hass schrieb am 27. Oktober 2022 um 19:46:03 Uhr:
Genau .Die Abstandshülsen sollen (müssen) immer neu auch wenn kein Verschleiß ersichtlich ist. das wirkt meist Wunder.
Die Abstandshülsen sind nicht ursächlich für ein Kippspiel. Gleichwohl sollten die dünnen gegen die dicken Hülsen getauscht werden, um besser die Stauchungs-Kräfte durch das Anzugsmoment (500Nm) aufnehmen zu können.
Die Lagerschalen aufzukörnen ist absoluter Pfusch und hält eh nicht lange. Aufgekörnt werden Rundstangen, wenn man diese in einer Passbohrung fixieren möchte. Das macht man mit drei gleichmäßig auf dem Umfang verteilten kräftigen Körnerschlägen, so dass sich rund um den Einschlag das Material kraterförmig aufwölbt. Aber ein Kugel-, Rollen- oder was-auch-immer-für-ein-Lager so zu malträtieren ist der Anfang vom Ende. Und wie gesagt liegt die Ursache des Lagerspieles und/oder Radkippelns entweder an einem schon ausgeschlagenen Sitz oder an einem Lager mit zu geringer Lagerbreite (axiales Verrutschen des Lagers im Sitz). Ein Presssitz im Gehäuse ist zwingend erforderlich, von daher ist es den wenigsten Hobbyschraubern überhaupt technisch möglich neue Lager richtig zu verpressen. Beim Wiederausbau werden diese unweigerlich zerstört. Wichtig ist, dass die Maße der Lager im Hundertstelbereich zum Lagergehäuse stimmig sind.
Zur Spielminimierung des radialen Sitzes des inneren Kugellagers helfen dann nur noch passende Distanzscheiben zwischen Lager und Sicherungsring, wenn man sie denn irgendwo bekommt oder bestenfalls selbst drehen kann.
BG - Reinhard
Hallo.
Habe das Spiel beseitigt bekommen. Habe mir von einem Bekannten Distanzscheiben drehen lassen die ich zwischen das innere Radlager und das RLG gesetzt habe. vorher das Spiel gemessen auf beiden Seiten. Rechts waren es 1,5mm und rechts 2,2 mm. Jetzt ist alles spielfrei.
Problem gelöst. TÜV heute bekommen. Also danke für die Tips.
Grüße aus Hessen
1,5 und 2,2 mm seitliches Spiel ist schon gewaltig! Das kann letztlich nur dadurch entstehen, dass die Breite des jetzt verbauten Rillen-/Kugellagers erheblich untermaßig ist.
Dieses 1,5 bis 2,2 mm axiale Spiel des ganzen Rades deutet zudem darauf hin, dass der Lagersitz schon ausgeschlagen ist, oder das Lager selbst in seinem Außendurchmesser etwas untermaßig ist und somit keinen Preßsitz hat. Im schlimmsten Fall kann sich die äußere Lagerschale mitdrehen, was zu weiterem Verschleiß im Lagersitz führt.
BG - Reinhard
Das ist schon seltsam, da die Lager echt straff rein gingen. Egal. Das Spiel ist weg. Das ist die Hauptsache :-)
Ist doch alles praxisgerecht im T3.at oben erörtert worden.