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Radlager selbst wechseln

Themenstarteram 24. Januar 2010 um 21:43

Hallo Leute, habe nach einem Beitrag gesucht aber nichts darüber gefunden.

Deshalb hier mein Bericht

 

Habe gestern bei meinem Touran Hinten Rechts das Radlager gewechselt.

Werstatt wollte 197€ haben davon 157€ fürs Radlager

Habe mir das Radlager für 92€ incl. Versand bei KFZTeile24 bestellt incl. Schraube M16x1,5 und Deckel

 

Hier der Ablauf

Rad ab

1x Schraube von Bremsscheibe rausdrehen Kreuzschlitzschraube M6

2x Schrauben vom Bremssatel lösen Vielzahn M14

Bremsscheibe mit Bremssatel abheben, hängenlassen

Deckel mit Schlitzschraubendreher abhebeln

Schraube von Achse M16x1,5 mit Vielzahn M16 lösen, ist sehr fest gewesen, ging nur mit Heissluftpistole und Hebelrohr

Radlager abziehen, ging ganz leicht runter

Neues Radlager draufschieben

Neue Schraube mit M16 Vielzahn anziehen ca. 180Nm und dann noch mit Hebel 90 Grad weiterdrehen, ging nur noch 33 Grad sonst AB.

Bremsscheibe mit Bremssattel wenn geht aufsetzen, ging nicht Bremssattel von Scheibe trennen

Bremsscheibe dann Bremssattel

1x Schraube M6 Kreuzschlitz festschrauben

2x Schrauben Vielzahn M14 Bremssattel anziehen

Neuen Deckel draufklopfen

Rad montieren

War bedingt durch die Kälte ca. 3h beschäftigt

Beste Antwort im Thema

So, dann wollen wir mal vorne wechseln ... .

Die folgende Beschreibung traf auf meine Tätigkeiten zu und erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit und Richtigkeit! Laien bitte die Finger weg von solchen Sachen! Die Drehmomente sind sehr hoch und damit auch die Unfallgefahr. Immer an die Sicherheit denken! Wenn Ihr was falsch macht, dann nehmt Ihr unter Umständen nicht nur Euch selbst, sondern auch anderen Verkehrsteilnehmern das Leben!

Benötigte Ersatzteile:

Radlager, neue Nabenschraube und 4x Radlagergehäuseschraube (sind beim guten Lagerhersteller incl.), 2x neue Bremsträgerrippschraube, 3x neue Rippmutter Achslenker

Werkzeug:

Ein vernünftiger Unterstellbock oder besser eine Hebebühne (macht das nicht auf dem Wagenheber, bitte ... ! Ihr wuchtet da nachher mit Drehmomenten herum, die gefährlich sind ... .)

Drehdomentenschlüssel , Ratsche

Stecknuss 16, 24 , stabiler, langer, starrer Antrieb für Stecknüsse (bitte nicht den 19,95 Baumarktwerbungsangebotsnusskasten verwenden!!!)

Torx T30, Inbus 5, kleiner Schraubendreher, 10er Maulschlüssel

Innenvielzahn 16, Abzieher, Schraubensicherungsmittel

Zwei Stück Bindedraht oder Seil zum Anhängen des Bremssattelträgers und der Getriebewelle

... und ein Helferlein, dass die Bremse treten kann, in meinem Falle ein Nachbar ... :D

Und los ... :

Wagen sicher aufbocken und gegen unbeabsichtigte Bewegungen sichern!!!

Getriebe in Leerlauf bzw. N.

Rad abbauen.

Helferlein die Bremse treten lassen und die Nabenschraube lösen.

Es empfiehlt sich, die Radhausverkleidung auszubauen, damit hat man ein bisschen mehr Bewegungsfreiheit.

Schlauchhalter/Kabelhalter Belagsdickenmesser und ABS am Federbein abbauen, ABS Sensor ausbauen (Inbus 5),

Bremssattelträger abbauen und vorsichtig und sicher mit Draht oder Seil am Federbein anhängen (dabei den Bremsschlauch nicht überdehnen oder verdrehen, Torxschraube der Bremsscheibe lösen und Bremsscheibe abbauen (Bitte nur mit Rostlöser arbeiten) die Bremsscheibe nicht herunter hämmern, auch bei Verwendung eines Abziehers kann sie sich verziehen ... .)

3x Mutter am Achslenker Lage markieren, Achsgelenk am Achslenker abschrauben und Federbein leicht nach außen schwenken, Getriebewelle herausziehen, ggf. Abdrücker verwenden. Gelenke beim Ausbau nicht bis zum Anschlag belasten. Bitte nicht an der Getriebewelle nach außen ziehen, die inneren Gleichlaufgelenke haben keine Verriegelung gegen Zug nach außen, Getriebewelle ebenfalls am Federbein anhängen.

4x Radlagergehäuseschraube IVZ 16 lösen, Radlager mit Nabe abnehmen (sollte einfach gehen, ist nicht gepresst. Radlagergehäuse reinigen.

Neues Radlager einsetzen und mit neuen Schrauben stufenweise, über Kreuz mit 90 Nm festziehen.

Federbein nach innen führen und dabei vorsichtig die Getriebewelle einsetzen, Federbein mit Achsgelenk mit neuen Muttern und 60 Nm am Achslenker in der markierten Lage festschrauben.

Nabenschraube einsetzen und schon mal so weit es geht anziehen. Das Radlager lebt zum Teil auch vom Axialdruck der Verschraubung und sollte nicht mit dem Fahrzeuggewicht belastet werden, bevor es nicht verschraubt ist.

(Zum Unterschied zwischen den Schrauben: Die Vielzahnschraube ist eine so genannte Rippschraube, dass heißt, sie hat an der Anlage/Druckfläche Rippen die die erforderliche Lösefestigkeit der Verschraubung schon bei niedrigerem Drehmoment erreicht)

Bremsscheibe befestigen 4 Nm

Bremssattelträger anbauen mit neuen Schrauben befestigen 190 Nm, Schraubensicherungsmittel verwenden

Halterung für Bremsschlauch/Kabel montieren, ABS Sensor einbauen 8 Nm, Steckverbindungen verbinden.

Helferlein die Bremse treten lassen. Nabenschraube endgültig festziehen.

Für den letzten Dreh nach Gradzahl stabilen, starren Schlüssel verwenden!

Hohes Anzugmoment! Unfallgefahr!

Sechskantschraube mit Unterlegscheibe mit 180 Nm + 180° festziehen

Vielzahnschraube mit 80 Nm und 90° festziehen

Rad anbauen 120 Nm

Fahrzeug auf seine eigenen 4 Räder stellen ... fertsch!

FAQ:

Warum immer dieser Drehmomentschlüssel, das kann ich doch auch so, nach fest kommt lose ... !

Glaubt mir, die haben sich was dabei gedacht!

 

Warum immer neue Schrauben, die alten sehen doch noch gut aus ... ?

Ganz einfach! weil sich die Schrauben und Muttern durch das Anziehen mit entsprechenden Drehmomenten eben auch strukturell verändern und das bei mehrfacher Verwendung keine Sicherheit für die Verschraubungsfestigkeit gewährt. Die Dinger kosten bloß ein paar €uro beim :) und das sollte Euch Eure Sicherheit Wert sein.

 

Warum soll ich den ABS Sensor ausbauen, dass geht doch auch so ... ???

Ja geht es, aber mit ausgebautem Sensor reinigt sich das alles viel besser!

 

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Nette Anleitung,

aber den Bremssattel samt Scheibe bitte ! nicht hängen lassen....

Wobei ich den Preis für die Arbeit nicht zu hoch finde.Wenn das Radlager nicht so runterflutscht wird ein Abzieher benötigt. Hinzu kommt der Abbau der Bremse . Der Sattel muß nach dem Abbau wieder mit NEUEN Schrauben befestigt werden. Von daher finde ich die Summe OK bei dem Aufwand....

Sehr schöne Erklärung.

Wie schon gesagt sollten die Schrauben für den Bremssattel und den Bremssattelhalter erneuert werden. Laut VW Reparaturleitfaden ist die Schrauben sogar mit 180Nm und 180Grad anzuziehen. Aber wenn es nicht fester geht, dann ist das halt so. Bei mir ging es irgendwann auch nicht mehr weiter.

Wenn der Bremssattel demontiert wird ist unter Umständen noch ein Rücksteller für die Bremse notwendig.

Danke für die Beschreibung! Schön, dass Du Deine Erfahrungen weitergibst.

Die M14 Vielzähne für den Bremssattel haben mich neulich auch ganz schön geärgert. Die waren auch super fest und nur mit Verlängerung aufzukriegen. Wer ne Hebebühne hat, dürfte da etwas weniger Probleme haben, weil mehr Bewegungsfreiheit.

Wenn der M16 NOCH fester ist, dann viel Spaß. Man kommt aber wohl etwas besser dran, weil man von vorne schrauben kann.

Eine Frage noch: war Dein M16 Vielzahl ein etwas längerer (a la VW T10162) oder Standard 1/2 Zoll Nuss (meine schauen so ca. 20 mm raus) ?

Danke

Dieter

Themenstarteram 26. Januar 2010 um 16:08

Hallo Dieter

Habe mal ein Bild von den Vielzahn Bits angehängt.

Super danke! Das ist die ganz normale Größe. Ich hatte mir angeschaut, wie das VW Teil aussieht und da war der Vielzahl etwas länger. Scheint aber fürs Radlager nicht nötig zu sein.

Trotzdem hoffe ich, dass ich das Lager nicht so schnell wechseln muß. Hab grade heut den 100.000sten Kilometer auf den Touri draufgefahren :-)

Grüße

Dieter

am 31. Juli 2010 um 16:31

Danke für die Anleitung!

Habe ich heute gebraucht.

Übrigens gingen bei mir auch nur 180 nm und dann ca. 45 grad.dann war ende.

Gruß Marc

Zitat:

Original geschrieben von marc53844

Danke für die Anleitung!

Habe ich heute gebraucht.

Übrigens gingen bei mir auch nur 180 nm und dann ca. 45 grad.dann war ende.

Gruß Marc

Womit hast Du gearbeitet? Ich meine, welches Werkzeug und welcher Hebelarm?

So, dann wollen wir mal vorne wechseln ... .

Die folgende Beschreibung traf auf meine Tätigkeiten zu und erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit und Richtigkeit! Laien bitte die Finger weg von solchen Sachen! Die Drehmomente sind sehr hoch und damit auch die Unfallgefahr. Immer an die Sicherheit denken! Wenn Ihr was falsch macht, dann nehmt Ihr unter Umständen nicht nur Euch selbst, sondern auch anderen Verkehrsteilnehmern das Leben!

Benötigte Ersatzteile:

Radlager, neue Nabenschraube und 4x Radlagergehäuseschraube (sind beim guten Lagerhersteller incl.), 2x neue Bremsträgerrippschraube, 3x neue Rippmutter Achslenker

Werkzeug:

Ein vernünftiger Unterstellbock oder besser eine Hebebühne (macht das nicht auf dem Wagenheber, bitte ... ! Ihr wuchtet da nachher mit Drehmomenten herum, die gefährlich sind ... .)

Drehdomentenschlüssel , Ratsche

Stecknuss 16, 24 , stabiler, langer, starrer Antrieb für Stecknüsse (bitte nicht den 19,95 Baumarktwerbungsangebotsnusskasten verwenden!!!)

Torx T30, Inbus 5, kleiner Schraubendreher, 10er Maulschlüssel

Innenvielzahn 16, Abzieher, Schraubensicherungsmittel

Zwei Stück Bindedraht oder Seil zum Anhängen des Bremssattelträgers und der Getriebewelle

... und ein Helferlein, dass die Bremse treten kann, in meinem Falle ein Nachbar ... :D

Und los ... :

Wagen sicher aufbocken und gegen unbeabsichtigte Bewegungen sichern!!!

Getriebe in Leerlauf bzw. N.

Rad abbauen.

Helferlein die Bremse treten lassen und die Nabenschraube lösen.

Es empfiehlt sich, die Radhausverkleidung auszubauen, damit hat man ein bisschen mehr Bewegungsfreiheit.

Schlauchhalter/Kabelhalter Belagsdickenmesser und ABS am Federbein abbauen, ABS Sensor ausbauen (Inbus 5),

Bremssattelträger abbauen und vorsichtig und sicher mit Draht oder Seil am Federbein anhängen (dabei den Bremsschlauch nicht überdehnen oder verdrehen, Torxschraube der Bremsscheibe lösen und Bremsscheibe abbauen (Bitte nur mit Rostlöser arbeiten) die Bremsscheibe nicht herunter hämmern, auch bei Verwendung eines Abziehers kann sie sich verziehen ... .)

3x Mutter am Achslenker Lage markieren, Achsgelenk am Achslenker abschrauben und Federbein leicht nach außen schwenken, Getriebewelle herausziehen, ggf. Abdrücker verwenden. Gelenke beim Ausbau nicht bis zum Anschlag belasten. Bitte nicht an der Getriebewelle nach außen ziehen, die inneren Gleichlaufgelenke haben keine Verriegelung gegen Zug nach außen, Getriebewelle ebenfalls am Federbein anhängen.

4x Radlagergehäuseschraube IVZ 16 lösen, Radlager mit Nabe abnehmen (sollte einfach gehen, ist nicht gepresst. Radlagergehäuse reinigen.

Neues Radlager einsetzen und mit neuen Schrauben stufenweise, über Kreuz mit 90 Nm festziehen.

Federbein nach innen führen und dabei vorsichtig die Getriebewelle einsetzen, Federbein mit Achsgelenk mit neuen Muttern und 60 Nm am Achslenker in der markierten Lage festschrauben.

Nabenschraube einsetzen und schon mal so weit es geht anziehen. Das Radlager lebt zum Teil auch vom Axialdruck der Verschraubung und sollte nicht mit dem Fahrzeuggewicht belastet werden, bevor es nicht verschraubt ist.

(Zum Unterschied zwischen den Schrauben: Die Vielzahnschraube ist eine so genannte Rippschraube, dass heißt, sie hat an der Anlage/Druckfläche Rippen die die erforderliche Lösefestigkeit der Verschraubung schon bei niedrigerem Drehmoment erreicht)

Bremsscheibe befestigen 4 Nm

Bremssattelträger anbauen mit neuen Schrauben befestigen 190 Nm, Schraubensicherungsmittel verwenden

Halterung für Bremsschlauch/Kabel montieren, ABS Sensor einbauen 8 Nm, Steckverbindungen verbinden.

Helferlein die Bremse treten lassen. Nabenschraube endgültig festziehen.

Für den letzten Dreh nach Gradzahl stabilen, starren Schlüssel verwenden!

Hohes Anzugmoment! Unfallgefahr!

Sechskantschraube mit Unterlegscheibe mit 180 Nm + 180° festziehen

Vielzahnschraube mit 80 Nm und 90° festziehen

Rad anbauen 120 Nm

Fahrzeug auf seine eigenen 4 Räder stellen ... fertsch!

FAQ:

Warum immer dieser Drehmomentschlüssel, das kann ich doch auch so, nach fest kommt lose ... !

Glaubt mir, die haben sich was dabei gedacht!

 

Warum immer neue Schrauben, die alten sehen doch noch gut aus ... ?

Ganz einfach! weil sich die Schrauben und Muttern durch das Anziehen mit entsprechenden Drehmomenten eben auch strukturell verändern und das bei mehrfacher Verwendung keine Sicherheit für die Verschraubungsfestigkeit gewährt. Die Dinger kosten bloß ein paar €uro beim :) und das sollte Euch Eure Sicherheit Wert sein.

 

Warum soll ich den ABS Sensor ausbauen, dass geht doch auch so ... ???

Ja geht es, aber mit ausgebautem Sensor reinigt sich das alles viel besser!

 

Auf KfzKnowHow.de > KnowHow gibts auch ne bebilderte Anleitung zum Wechsel des hinteren Radlagers!

Also bebilderte Anleitungen sind in vielen Fällen wirklich hilfreich. Gerade wenn man bestimmte Dinge noch nie gemacht hat sagt ein Bild ja oft mehr als tausend Worte. Aber diese Anleitung wird auch durch die Bilder nicht besser. Es wird weder erwähnt welches Werkzeug benötigt wird, noch auf eventuelle Schwierigkeiten hingewiesen. Zudem sollte nicht nur die Schraube am Achsstummel erneuert werden, sondern auch die vom Bremssattelhalter.

Sorry das dir diese Anleitung nicht reicht, man kann es halt nicht jeden Recht machen. Das ist bis jetzt das einzig schlecht Feedback. Es gibt sehr viele die überhaupt kein Plan haben und diese Personen sind froh wenn sie irgend etwas in der Hand haben, damit Sie wissen wie sie die Sache angehen sollen.

Sorry,

aber wer mit solchen Anleitungen nicht zurecht kommt sollte dann auch lieber die Finger davon lassen.

Grundwissen sollte schon vorhanden sein. Und das Bewußtsein woran man da rumschraubt, an der Bremsanlage einer FAMILIENKUTSCHE.

Ist jedenfalls meine Meinung.

 

Gruß

Michael

 

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