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Radnabe wechseln, wer hat Erfahrung?

Themenstarteram 2. Mai 2009 um 16:53

Hallo, kann mir jemand miteilen, ob der Wechel der Radnabe an meinem Mercedes W210 Kombi Bj. 06/00 in Eigenregie erledigt werden kann oder ob Spezialwerkzeuge benötigt werden? Hintergrund sind leider beschädigte Gewinde in der Radnabe, die ich jetzt beim Umrüsten von Winter- auf Sommerreifen festgestellt habe. Ich habe das Fahrzeug mit Wintereifen von privat erworben und kann den Verkäufer nun leider für dieses Problem nicht mehr in Verantwortung nehmen. Aus meiner Sicht muss neben der Bremszange und der Bremsscheibe die Nabenkappe und die darunter befindliche Zentralmutter demontiert werden. Die Radnabe und das dazu gehörende Radlager erwerbe ich als Originalersatzteil. Hat diese Reparatur schon einmal jemand durchgeführt? Wenn ja, was ist zu beachten?

Beste Antwort im Thema
am 3. Mai 2009 um 7:05

Hallo th. weidemann

Bist Du Dir wirklich sicher, dass die Gewinde in der Nabe in schlechtem Zustand sind?

Bei einer Gewindeverbindung leiden meistens die Schrauben, während die Innengewinde überleben.

Vorschlag: Mit einer neuen Schraube den Zustand der Innengewinde auf Spiel und Leichtgängigkeit sorgfältig prüfen.

 

Für den Fall dass ein Tausch der Nabe trotzdem nötig ist:

Ein Nabentausch ist nicht so unproblematisch wie es die Explosionszeichnung suggeriert! Grundkenntnisse sind erforderlich.

 

Nebst Nabe und Radlagern brauchst Du neue SELBSTSICHERNDE Schrauben für den Bremssattel, einen neuen Simmerring für die Lagerung, weil die alte Dichtung beim Ausbau wahrscheinlich beschädigt wird und geeignetes Fett in der korrekten Menge.

Vorsichtshalber würde ich auch eine neue Nabenkappe besorgen.

Kritisch sind die folgenden Arbeiten:

• Lösen der Befestigungsschrauben des Bremssattels. Die Dinger sitzen manchmal bombenfest.

• Abziehen des Innenrings des inneren Kegelrollenlagers. Ohne Abziehvorrichtung schaffst Du das kaum.

• Aufschieben des Innenrings des inneren Kegelrollenlagers bis an die Schulter des Wellenzapfens. Das sollte mit einer Hülse aus Bronze oder Messing gemacht werden.

• Einpressen der Aussenringe der Kegelrollenlager in die Nabe. Sind sie nicht sauber und ohne Beschädigung des Aussenrings eingepresst, hat das Lager nach kurzer Zeit Spiel oder ist defekt.

• Einstellen des Radlagerspiels. Am besten mit einer Tastuhr, sonst mit Anziehen und definiertem Zurückdrehen der Einstellmutter.

• Einpressen der Nabenkappe.

Wenn bei der Montage etwas schief läuft, kann es später zum Heisslaufen der Lager kommen und dann sind meistens auch die Welle und Aufhängungsteile fällig.

dorfschmied

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Das dürfte nicht so schwierig sein. Einfach die Staubkappe vom Radlager entfernen. Die Mutter lösen , Linksgeninde glaube ich, dann die Nabe abziehen. Für die neue Radnabe müsstest du die Radlager mit Umbauen oder neue Einsetzen. Habe unten ein Bild angefügt. Grüße Thomas.

Unbenannt-2-17674
am 3. Mai 2009 um 7:05

Hallo th. weidemann

Bist Du Dir wirklich sicher, dass die Gewinde in der Nabe in schlechtem Zustand sind?

Bei einer Gewindeverbindung leiden meistens die Schrauben, während die Innengewinde überleben.

Vorschlag: Mit einer neuen Schraube den Zustand der Innengewinde auf Spiel und Leichtgängigkeit sorgfältig prüfen.

 

Für den Fall dass ein Tausch der Nabe trotzdem nötig ist:

Ein Nabentausch ist nicht so unproblematisch wie es die Explosionszeichnung suggeriert! Grundkenntnisse sind erforderlich.

 

Nebst Nabe und Radlagern brauchst Du neue SELBSTSICHERNDE Schrauben für den Bremssattel, einen neuen Simmerring für die Lagerung, weil die alte Dichtung beim Ausbau wahrscheinlich beschädigt wird und geeignetes Fett in der korrekten Menge.

Vorsichtshalber würde ich auch eine neue Nabenkappe besorgen.

Kritisch sind die folgenden Arbeiten:

• Lösen der Befestigungsschrauben des Bremssattels. Die Dinger sitzen manchmal bombenfest.

• Abziehen des Innenrings des inneren Kegelrollenlagers. Ohne Abziehvorrichtung schaffst Du das kaum.

• Aufschieben des Innenrings des inneren Kegelrollenlagers bis an die Schulter des Wellenzapfens. Das sollte mit einer Hülse aus Bronze oder Messing gemacht werden.

• Einpressen der Aussenringe der Kegelrollenlager in die Nabe. Sind sie nicht sauber und ohne Beschädigung des Aussenrings eingepresst, hat das Lager nach kurzer Zeit Spiel oder ist defekt.

• Einstellen des Radlagerspiels. Am besten mit einer Tastuhr, sonst mit Anziehen und definiertem Zurückdrehen der Einstellmutter.

• Einpressen der Nabenkappe.

Wenn bei der Montage etwas schief läuft, kann es später zum Heisslaufen der Lager kommen und dann sind meistens auch die Welle und Aufhängungsteile fällig.

dorfschmied

Hallo,

naja, das Radlagerspiel stellen viele Leute auch ohne Messuhr ein und das Einpressen der Nabenkappe würde ich auch nicht zu den "kritischen" Arbeiten zählen. Mit den Bremssattelschrauben hatte ich auch noch keine Probleme. Aber es ist schon von Vorteil (falls die Lager gewechselt werden) wenn man irgendwann schon mal selbst ein Lager gewechselt hat und weis wie das geht. Natürlich darf man nicht auf dem Lagerinnenring herumklopfen. Ich würde das Lager im Gefrierschrank kühlen und die Radnabe auf einer Herdplatte erhitzen. Da sollte das schon ganz gut gehen. Ob man zum Abziehen des inneren Lagers eine Abziehvorrichtung braucht weis ich nicht, vielleicht geht das auch durchzuschlagen (mit einem Dorn).

Grüße Thomas

Themenstarteram 3. Mai 2009 um 21:21

Zunächst vielen Dank für die konstruktiven Antworten. Ich kann nun einschätzen, dass diese Reparatur meine Fähigkeiten vermutlich übersteigt, so dass ich eine freie Werkstatt ansteuern werde. Vielleicht lässt sich ja an den beiden beschädigten Gewinden noch etwas retten, so dass ein Wechsel der Radnabe vermieden werden kann.

Zitat:

Original geschrieben von dorfschmied

Hallo th. weidemann

.............

 

• Abziehen des Innenrings des inneren Kegelrollenlagers. Ohne Abziehvorrichtung schaffst Du das kaum.

• Aufschieben des Innenrings des inneren Kegelrollenlagers bis an die Schulter des Wellenzapfens. Das sollte mit einer Hülse aus Bronze oder Messing gemacht werden.

.............

Frage: Ist es überhaupt notwendig das Innenlager vom Wellenzapfen anzuziehen, wenn nur die Radnabe getauscht werden soll? d.h. sofern das Innenlager selbst nicht defekt ist.

Hintergrund: Ich muss eine Radnabe (vorne) tauschen und habe diese mit bereits eingepresstem Radlager gekauft. Innenlager liegt ebenfalls bei. Was spricht dagegen das "alte" Innenlager weiterzuverwenden und lediglich die Radnabe inkl. eingepresstem Radlager zu tauschen?

Danke für eure Antworten!

 

Die Kegelrollenlagerhälften sind beim Neukauf gepaart. Neu und Alte gemischt werden in kürzester Zeit zu ZWEI alten Lagerhälften, bedingt durch erhöhten Verschleiss.

Der Trick mit heiss und kalt funktionert sehr gut und man braucht deutlich weniger Kraftaufwendungen.

Zitat:

Original geschrieben von hoechst

Die Kegelrollenlagerhälften sind beim Neukauf gepaart. Neu und Alte gemischt werden in kürzester Zeit zu ZWEI alten Lagerhälften, bedingt durch erhöhten Verschleiss.

Der Trick mit heiss und kalt funktionert sehr gut und man braucht deutlich weniger Kraftaufwendungen.

Danke für Deine schnelle Antwort!

Der "Trick mit heiss und Kalt" lässt sich aber wohl nur für das Lager anwenden das in der neuen Nabe ohnehin schon eingepresst ist (Mit dem Lager ergeben sich also keine Probleme)

Mir geht es um das Innenlager das auf dem Wellenzapfen sitzt.

Hat jemand einen Tipp zur Vorgehensweise?

Beim Motorrad ziehe ich solche Lager mit einem Abzieher raus, der sich auf der Welle abstützt. Vorher wird das Lager mit der Heissluftpistole gewärmt und die Wellengewinde am Abstützpunkt mit einer passenden Unterlage oder der alten Mûtter geschützt. Bei so einer fetten Welle ist der Wärmeverlust natürlich sehr gross, vielleicht ist die HLP auch zu schwach dafür

Drauf kommt das Lager sozusagen mit ca. 90°C ( Öl im Lager fängt zu dampfen an) frisch von der Herdplatte und mit HANDSCHUHEN oder ner Grillzange ;) auf die Welle und wird zügig gesetzt. Die vorher beschriebene Hülse hilft ungemein zum Raufklopfen.

@hoechst: Danke nochmals für Deine Antwort.

Habe inzwischen weiter gesucht und auf einer US Seite eine sehr ausführliche, bebilderte "Anleitung" gefunden. Tatsächlich muss beim W210 gar kein Innenlager vom Wellenzapfen gezogen oder später wieder draufgepresst werden. Auf diese falsche Annahme kam ich durch die Antwort von "Dorfschmied" weiter oben.

Das Ganze scheint recht einfach aufgebaut zu sein und das erste Lager kommt einem als erstes praktische "entgegen" und wird nicht eingepresst sondern nur aufgesteckt und mit der Mutter festgezogen. Lediglich das zweite Lager ist in die Radnabe gepresst und wird mit dieser zusammen abgezogen. Simpel also ;-)

 

Hallo E-Maxx

Ich weiss ein alter Thread, aber hast Du das seinerzeit gemacht.

Falls ja, wie ist es gelaufen und hast Du es an der Hinter- oder Vorderachse gemacht.

Danke für die Antwort.

Gustav

Wenn man, bevor man schreibt, erstmal schauen würde wann der, von dem man sich eine Antwort erwartet, das letzte mal on war, würde man sich eventuell das posten der Frage sparen können. Wie in diesem Fall, der Befragte war vor über einem Jahr das letzte mal hier.

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