- Startseite
- Forum
- Auto
- Feuerwehr & Rettungsdienst
- Rechtsgrundlage für Strafe gegen "Gaffer"
Rechtsgrundlage für Strafe gegen "Gaffer"
Ich möchte hier keine politische oder gesellschaftliche Diskussion starten. Es geht mir nur um folgendes:
Welche Strafen drohen "Gaffern" auf Basis welcher konkreten Rechtsgrundlagen?
Ich bin wieder mal von der Bild genervt, die provokativ schreibt, dass Gaffer mit bis zu 10.000€ oder Gefängnis als Strafe rechnen müssen. Auf welcher Basis denn?
http://www.bild.de/.../...ach-a3-crash-gegen-gaffer-53887586.bild.html
Ich kenne nur den § 201a StGB, wonach Aufnahmen von hilflosen Personen strafbar sind. Das bedeutet aber, dass ich Unfälle sehr wohl filmen darf, solange keine Verletzten / Tote aufgenommen werden und die Einsatzkräfte nicht behindert werden.
Außerdem ist mir bekannt, dass die Bundesregierung das Behindern von Rettungskräften unter Strafe gestellt hat. Hier fehlt mir allerdings die Rechtsgrundlage. Kann mir jemand helfen? Und woher stammen die angeblichen 10.000€ Strafe?
Ich finde "Gaffen" nicht in Ordnung, aber diese bewusste Angstmache durch die Medien regt mich noch mehr auf.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Car-Fetischist99 schrieb am 7. Mai 2019 um 22:55:49 Uhr:
Die Frage ist überhaupt warum man Gaffen muss.
"Gaffen" liegt in der Natur des Menschen. Neugier, ja, manchmal sogar "Mitbetroffenheit" usw. Ich finde es per se nicht mal schlimm oder verwerflich. Selbst ich kucke, wenn ich unterwegs bin und sehe einen Feuerwehreinsatz. Gab es auch schon immer. Für Kinder ist es eh "das Größte" wenn ein Löschzug angefahren kommt. Ja, vielleicht sind das die Aktiven von Morgen !
NUR: Die Respektlosigkeit nimmt deutlich zu. Das ist das Problem. Die vor den Einsatzkräften an sich, die vor Betroffenen und Opfern. Das vermeintliche Recht als "Freier Bürger der Steuern zahlt" in der Ersten Reihe stehen zu dürfen. Diese Teilungsbedürftigkeit "Boooaahhh...geiles Foto für meine Facebook-Seite". Diese...ich nenne es mal ganz vornehm "Sorglosigkeit" (Ach... stockender verkehr. Bestimmt eine Baustelle. da braucht es keine Rettungsgasse). Der Egoismus. (Ich fahr doch nicht an den Fahrbahnrand. Meine sündhaftteuren hochglanzpolierten Alu-Felgen werden dann schmutzig). Die Dummheit. (Hach, wenn tatsächlich ein Einsatzfahrzeug kommt kann ich immer noch locker Platz machen)
Wie geschrieben: "Kucken, mit gebührendem Abstand und ggf. Befolgung von Anweisungen von Einsatzkräften und und Wahrung der Würde von Opfern. Normal. gab es schon immer. Hat auch keine HiOrg wirklich ein Problem damit. Im Gegenteil. Wir sind ja keine Einrichtungen die ihre Arbeit verstecken wollen und müssen. Filmen von Opfern, Missachtung von Anweisungen die der eigenen Sicherheit, dem Einsatzziel oder der Wahrung der Rechte der Opfer dienen: NOGO !!!
13 Antworten
Gaffen als OWi bis 1000€ (Wohl eine Null zu viel bei der BILD), ansonsten noch §323c StGB neben der von dir genannten Vorschrift.
Die Geldbuße bei der OWi richtet sich nach dem Landesrecht; da wird es bestimmt ein Land geben, in dem die 10.000 Euro grundsätzlich richtig (aber in der Praxis wohl eher nicht zu erwarten) sind...
In NRW wären es z.B. bis zu 50.000 Euro; siehe §49(2) BHKG (der Gaffer könnte z.B. gegen § 43 Absatz 5 Satz 2 verstoßen haben, das ist eine OWi gemäß §49 (1) Nummer 10).
Zitat:
@schwukele schrieb am 17. November 2017 um 19:08:26 Uhr:
Außerdem ist mir bekannt, dass die Bundesregierung das Behindern von Rettungskräften unter Strafe gestellt hat. Hier fehlt mir allerdings die Rechtsgrundlage.
§115 StGB behandelt "nur" die Behinderung von Rettungskräften durch Gewalt oder Drohung mit Gewalt, dabei geht es dann nach §113 StGB um Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder um Geldstrafe, in besonders schweren Fällen Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren.
Das müsste dann also schon ein "renitenter Gaffer" sein, den "normalen Gaffer" treffen eher die landesrechtlichen Regelungen aus dem Brandschutz-, Polizei- oder Ordnungsbehördenrecht. Oder halt die OWi-Vorschriften aus dem Straßenverkehrsrecht.
Natürlich ist es auch weiterhin in vielen Variationen möglich und rechtlich zulässig, Rettungsarbeiten zu beobachten und sogar in stehenden oder bewegten Bildern aufzunehmen. IMNSHO ist das auch nicht unbedingt so grundsätzlich moralisch verwerflich, wie das momentan in den Medien gerne vermittelt wird.
Hallo zusammen,
der Post hier ist ja schon etwas veraltet und die Rechtsgrundlagen wurden sogar nochmals verschärft.
Habe mitbekommen, dass zukünftig die Rettunskräfte mit Kameras ausgestattet werden, um nachträglich Gaffer zu bestrafen? Hat das noch jemand mitbekommen? Wie verhält es sich, wenn man kein Gaffer ist und trotzdem versehentlich im Wege steht, weil man beispielsweise sehr unglücklich grade erst auf die Autobahn auffahren will und die Gesamtsituation noch nicht überblickt hat.
Grüße
Also, ich kann nur so vielen sagen, die im Stau an fordester Front stehen, kümmert euch um euch, bevor ihr die Hilfe Braucht, aber jene zu spät kommt. Denn wenn jeder bei sich bleiben würde, soch nicht an Unfällen aufgeilen würde, wow Blaulicht, geil, vielleicht noch eine Heise Polizisten. Weis der Geier was, einfach Platz machen, sitzen bleiben, und schauen das der Verkehr weiter geht.
Teilweise werden Gaffer, sogar von Einsatzkräften vor Ort festgehalten. Auch schon erlebt. Die Frage ist überhaupt warum man Gaffen muss.
Ich wollte das als Ehmalige Einsatzkraft einfach mal in den Raum stellen.
Denn man kann auch eine Normale Diskussion führen und vielleicht am Ende einer Meinung sein. Vielleicht sind wir ein Gruppe, die erzählt es dann weiter, die Leute halten davon, und ja wer weiß.
Zitat:
@Car-Fetischist99 schrieb am 7. Mai 2019 um 22:55:49 Uhr:
Die Frage ist überhaupt warum man Gaffen muss.
"Gaffen" liegt in der Natur des Menschen. Neugier, ja, manchmal sogar "Mitbetroffenheit" usw. Ich finde es per se nicht mal schlimm oder verwerflich. Selbst ich kucke, wenn ich unterwegs bin und sehe einen Feuerwehreinsatz. Gab es auch schon immer. Für Kinder ist es eh "das Größte" wenn ein Löschzug angefahren kommt. Ja, vielleicht sind das die Aktiven von Morgen !
NUR: Die Respektlosigkeit nimmt deutlich zu. Das ist das Problem. Die vor den Einsatzkräften an sich, die vor Betroffenen und Opfern. Das vermeintliche Recht als "Freier Bürger der Steuern zahlt" in der Ersten Reihe stehen zu dürfen. Diese Teilungsbedürftigkeit "Boooaahhh...geiles Foto für meine Facebook-Seite". Diese...ich nenne es mal ganz vornehm "Sorglosigkeit" (Ach... stockender verkehr. Bestimmt eine Baustelle. da braucht es keine Rettungsgasse). Der Egoismus. (Ich fahr doch nicht an den Fahrbahnrand. Meine sündhaftteuren hochglanzpolierten Alu-Felgen werden dann schmutzig). Die Dummheit. (Hach, wenn tatsächlich ein Einsatzfahrzeug kommt kann ich immer noch locker Platz machen)
Wie geschrieben: "Kucken, mit gebührendem Abstand und ggf. Befolgung von Anweisungen von Einsatzkräften und und Wahrung der Würde von Opfern. Normal. gab es schon immer. Hat auch keine HiOrg wirklich ein Problem damit. Im Gegenteil. Wir sind ja keine Einrichtungen die ihre Arbeit verstecken wollen und müssen. Filmen von Opfern, Missachtung von Anweisungen die der eigenen Sicherheit, dem Einsatzziel oder der Wahrung der Rechte der Opfer dienen: NOGO !!!
Das Gaffen aus Autos wenn auf der Gegenspur ein Unfall passiert ist:
Ich war letztlich auch auf der AB unterwegs, als sich vor mir der Verkehr verlangsamte. Also musste ich vom Gas, weil ich sonst den Vorderen aufgefahren wäre.
Die hinter mir mussten auch bremsen.
Dann sah ich auf der Gegenfahrbahn die abgerissene Leitplanke, und ein grosses schwarzen Loch in den Wald rein.
Rettungskräfte waren schon da.
Und wer von EUCH hätte da nicht auch geschaut was passiert ist?
Stehen bleiben, und mit der Kamera ausrücken ist natürlich asozial, aber dass sich ein Stau bildet ist ganz normal, und dass die Leute wenn sie schon mal stehen da hinschauen auch...
Zitat:
@E-Future schrieb am 16. Oktober 2019 um 19:01:12 Uhr:
... aber dass sich ein Stau bildet ist ganz normal, ...
Dank minderbemittelter Gaffer ja, sollte es aber nicht sein.
Gruß Metalhead
Zitat:
@E-Future schrieb am 16. Oktober 2019 um 19:01:12 Uhr:
Das Gaffen aus Autos wenn auf der Gegenspur ein Unfall passiert ist:
Ich war letztlich auch auf der AB unterwegs, als sich vor mir der Verkehr verlangsamte. Also musste ich vom Gas, weil ich sonst den Vorderen aufgefahren wäre.
Die hinter mir mussten auch bremsen.
Dann sah ich auf der Gegenfahrbahn die abgerissene Leitplanke, und ein grosses schwarzen Loch in den Wald rein.
Rettungskräfte waren schon da.
Und wer von EUCH hätte da nicht auch geschaut was passiert ist?
Stehen bleiben, und mit der Kamera ausrücken ist natürlich asozial, aber dass sich ein Stau bildet ist ganz normal, und dass die Leute wenn sie schon mal stehen da hinschauen auch...
ICH! Gerade bei sowas schaue ich definitiv nicht hin. Letztendlich könntest Du durch nicht hinschauen auch wieder früher beschleunigen und somit aktiv den Stau abbauen. Wenn das mehrere machen würden, käme erst keine Stockung auf. Aber WEIL Du auch gaffen willst, verlangsamst Du unbewußt weiter, verpasst den Moment, wo Dein Vordermann beschleunigt und der nachfahrende muß auch länger langsam bleiben. -> Kettenreaktion!
Zitat:
@E-Future schrieb am 16. Oktober 2019 um 19:01:12 Uhr:
Das Gaffen aus Autos wenn auf der Gegenspur ein Unfall passiert ist:
Ich war letztlich auch auf der AB unterwegs, als sich vor mir der Verkehr verlangsamte. Also musste ich vom Gas, weil ich sonst den Vorderen aufgefahren wäre.
Die hinter mir mussten auch bremsen.
Dann sah ich auf der Gegenfahrbahn die abgerissene Leitplanke, und ein grosses schwarzen Loch in den Wald rein.
Rettungskräfte waren schon da.
Und wer von EUCH hätte da nicht auch geschaut was passiert ist?
Stehen bleiben, und mit der Kamera ausrücken ist natürlich asozial, aber dass sich ein Stau bildet ist ganz normal, und dass die Leute wenn sie schon mal stehen da hinschauen auch...
Also entsteht auch das Gaffen einzig und allein wegen des teuflischen Sachzwangs. Na, dan nist ja lles in Ordnung und Gafferstaus mit allen durch sie hervorgerufenen Gefahren und Verzögerungen sind so eine Art Naturereignis. Da bin ich beruhigt. Ist nur Filmen nach dem Aussteigen asozial, aber im Fahrzeug sitzend noch ok, oder wo ist da für dich die Grenze?
Schlechtes Benehmen damit zu rechtfertigen, dass sich andere auch schlecht oder noch schlechter benehmen, wird das Problem sicher nicht lösen. Man kann auch sonst im Leben nicht ständig den niedrigsten Trieben nachgeben.
Grüße vom Ostelch
Zitat:
@Ostelch schrieb am 22. Oktober 2019 um 10:35:19 Uhr:
Schlechtes Benehmen damit zu rechtfertigen, dass sich andere auch schlecht oder noch schlechter benehmen, wird das Problem sicher nicht lösen. Man kann auch sonst im Leben nicht ständig den niedrigsten Trieben nachgeben.
Grüße vom Ostelch
Nur weil man mal nen Blick in Richtung Unfallgeschehen wirft, hat das noch lange nichts mit schlechtem Benehmen zu tun.
Die Aufmerksamkeit löst nicht der Unfall selbst aus, sondern die anwesenden Rettungskräfte, die mit Blaulicht und leuchtenden Fahrzeugen auf der Fahrbahn stehen.
Das ist doch auch gut so, die Leute nehmen es wahr und reduzieren aufgrund der Sicherheit die Geschwindigkeit.
Zitat:
@Geisslein schrieb am 22. Oktober 2019 um 15:51:38 Uhr:
Nur weil man mal nen Blick in Richtung Unfallgeschehen wirft, hat das noch lange nichts mit schlechtem Benehmen zu tun.
Die Aufmerksamkeit löst nicht der Unfall selbst aus, sondern die anwesenden Rettungskräfte, die mit Blaulicht und leuchtenden Fahrzeugen auf der Fahrbahn stehen.
Das ist doch auch gut so, die Leute nehmen es wahr und reduzieren aufgrund der Sicherheit die Geschwindigkeit.
Die Leute sollen gefälligst normal weiterfahren und nicht aus Neugier, weil es drüben blau blinkt, vom Gas gehen, um "mal nen Blick zu werfen". Das hat mit Sicherheit nichts zu tun. Damit diese Gafferei schön zu reden ändert auch nichts daran, dass es nun mal Gafferei ist.
Grüße vom Ostelch