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Regel Spritverbrauch 2014

Themenstarteram 15. April 2014 um 20:42

Ich halte mich ja für durchaus kompetent was das Regelwerk der Formel 1 angeht, aber das Thema mit der Kraftstoffregel 2014 habe ich noch nicht verstanden.

Heute hieß es in den Medien, Red Bull sei in Australien außer in den Runden hinter dem Safety Car permanent oberhalb der 100 kg / h Regel gewesen.

Zum Kraftstoff gibt es zwei Regeln:

- 100 kg Gesamtmenge pro Rennen

- 100 kg / h maximal Durchflussmenge pro Stunde

Das ist auch mein Problem - ein typisches Formel 1 Rennen dauert ca. 90 Minuten. Wenn ich in 90 Minuten 100 kg verbrauchen will dürfte ich im Durchschnitt bei ca. 67 kg pro Stunde liegen (67 kg x 1,5 h = 100 kg).

Wenn jetzt Red Bull für angenommen 85 der 90 Minuten bei 100 kg / h und mehr gelegen hat, müssten im Tank ja ca. 150 kg gewesen sein, was gar nicht möglich ist (100 kg/h x 85 Minuten plus Safety Car entspricht ca. 150 kg).

Wo ist der Denkfehler? Dass man theoretisch über 100 kg/h verbrauchen kann und trotzdem mit 100 kg ins Ziel kommt, ist logisch. Dazu muss man nur phasenweise sehr viel Leistung freigeben, viel Sprit verbrauchen und dafür einen anderen Teil des Rennens magerer fahren, damit es auf die Distanz mit den 100 kg passt. Nur frage ich mich, wie jemand das ganze Rennen oberhalb dieser Grenze liegen soll, wenn auch der gesamte Kraftstoff auf 100 kg beschränkt ist.

Denkfehler bei mir oder einfach wieder nur mal inkompetente Berichterstattung?

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12 Antworten
am 15. April 2014 um 21:33

besteht eine Runde nur aus Vollgas? Wie sieht es aus mit Halbgas in den Kurven, oder Null Gas beim Bremsen (womit einige so ihre Schwierigkeiten haben).

Wenn Vollgas gegeben wurde lag der Verbrauch angeblich höher als die erlaubten 100 kg/Stunde oder 1666 Gramm pro Minute oder 27,78 Gramm pro Sekunde.

Einige Seiten die sich mit der Formel 1 befassen werfen für die diversen Strecken manchmal auch den Vollgasanteil aus; Monza soll z.B. 70 % Vollgasanteil haben.

Zitat:

Wo ist der Denkfehler?

Darin dass du das 'pro Stunde' zu wörtlich nimmst ;).

Tempolimit 100km/h in der Boxengasse heisst ja auch nicht dass die nun mit >100 die Pitlane hoch und runter donnern dürfen solange sie das nicht länger als 1h tun :D, das ist halt der Spitzenwert...wie auch bei der Durchflussmenge.

Die 100kg Sprit gesamt sollen die Effizienz allgemein definieren, ist ja eines der erklärten Ziele der aktuellen F1. Das heisst aber nicht dass man nicht nach Herzenslust Vollgas geben dürfte, solange der Sprit halt auf die Distanz langt.

Bei den 100kg/h geht es nur darum die Spitzenleistung zu limitieren, auf eine Reglementierung des Ladedrucks hat man dafür im Gegenzug verzichtet (lediglich die Drehzahl der Turbine ist auf 125.000U/min begrenzt, ist ja recht einfach zu überwachen).

der te fragt das gleiche was ich auch schon angemerkt habe.

und bezieht sich auf die aussage -- ricardo war "permanent" (außer sc) über der 100kg/h regel ,

und genau diese aussage ist "falsch" , wer permanent mehr als 100kg/h verbraucht bleibt nach 1h liegen.

trotzdem wird dieses "permanent" permanent wiedergekaut.:rolleyes:

denn wer zb in den kurven und beim bremsen "nicht" mehr als 100kg/h verbraucht , tut dies nicht permanent.

mfg. op-p1

am 16. April 2014 um 8:54

hmm das ist wohl Auslegungssache - ich verstand mit der Aussage "Permanent" in diesem Zusammenhang einfach das er wohl in mehr oder weniger Jeder Runde des Rennens dort wo der Vollastanteil auf der Strecke ist immer wieder über dem 100kg/h Durchfluß lag.

Was ja nicht heisst das er die komplette Runde über dem Limit lag sondern eben 1mal pro Runde für nen kurzen Zeitraum und das eben permanent - Runde für Runde und so macht die Aussage schon Sinn.

Was ja auch gegen die Regel verstößt nach der man eben JEDERZEIT unter diesem Limit liegen muß, und Newey hat ja auch während der Verhandlung zugegeben das man den 2ten Platz ohne über diese Limit zu gehen nicht hätte erreichen können ;)

Also ich habe in Verbindung mit der 100kg/h-Überschreitung immer nur "über einen längeren Zeitraum" gelesen...

Zitat:

ich verstand mit der Aussage "Permanent" in diesem Zusammenhang einfach das er wohl in mehr oder weniger Jeder Runde des Rennens dort wo der Vollastanteil auf der Strecke ist immer wieder über dem 100kg/h Durchfluß lag.

Eben.

Anders ja technisch gar nicht denkbar, bei niedrigen Drehzahlen und 100kg/h würde der Motor wohl gnadenlos absaufen ;).

Und wenn der Sensor permanent >100kg/h angezeigt hätte dann hätte wohl selbst die FIA einen Defekt zugegeben.

Je nach Strecke gibt es ca. 50% Vollastanteil, in dem die Durchflussbrenzung von 100kg/h zur Wirkung kommt. Die restlichen 50% Teillast bzw. Schubbetrieb sowie die Rekuperation sorgen dafür, das der Kraftstoff von 100kg über die 1,5 Rennstunden reicht.

das haben wir alle schon verstanden, und daher wäre nach sinnvoller sprachbenutzung auch besser

- er hat in allen runden(außer sc) teilweise über der 100kg/h grenze gelegen- der bessere ausdruck gewesen.

nur als beispiel -permanent magnet- der ist immer (permanent) magnetisch, sonst wäre es kein permanent magnet.

mfg. op-p1

Themenstarteram 20. April 2014 um 18:35

Dann ist das jetzt etwas klarer. Aufgrund der Formulierung "permanent" und der Kraftstoffanzeige im TV war ich davon ausgegangen, dass sich diese Grenze bereits auf das Rundenmittel bezieht und er damit in jeder Runde (außer hinter dem Safety Car) im Rundenmittel über 100 kg/h lag.

Wenn man sich die Grafik mit den Pfeilen und dem grünen -10 sowie dem roten +10 Bereich für Rennen und Runde im Fernsehen anschaut, bewegt sich der Pfeil in der rechten Rundenanzeige nicht. So wie links der kg Wert in Echtzeit hochzählt müsste ja auch der Rundenpfeil ständig zwischen rot und grün wechseln. Auf der Geraden müsste die Anzeige im roten Bereich sein weil der Verbrauch überdurchschnittlich ist, beim Bremsen im Grünen, weil man gerade unterdurchschnittlich verbraucht. Nachdem sich der Rundenpfeil aber nicht bewegt, bin ich eben vom Rundenmittel ausgegangen.

Wenn es aber tatsächlich um die Momentaufnahme und nicht das Rundenmittel geht, ist es nur logisch, dass man regelmäßig (nicht permanent!) über 100 kg/h liegen kann und trotzdem mit 100 kg Gesamtmenge das Ziel erreicht.

Aber es zeigt sich mal wieder, dass RTL und sicher auch große Teile der Presse insgesamt weder ein adäquates Verständnis für die Details haben, noch ein Interesse daran, diese auch korrekt und umfassend an den Zuschauer zu übermitteln. Es geht primär um die seichte Unterhaltung.

In Australien gab es den Pirelli Einspieler zur neuen Reifengeneration, in der Paul Hembery erklärt hat, dass der Hinterreifen (!) jetzt 65 Liter Wasserverdrängung pro Sekunde schafft. Heiko Waßer rechnet das dann zusammen und erklärt den Zuschauern eifrig und völlig unreflektiert, dass der Reifensatz 260 Liter pro Sekunde verdrängt, wobei er anscheinend übersehen hat, dass die Hinterreifen über 30% breiter sind und damit die Werte vorne und hinten wohl nicht identisch sind. Sonst hätte die Einschränkung von Hembery auf die Hinterreifen auch keinen Sinn gemacht. Aber so ist das eben und dann wird es auch für den Zuschauer schwer, die echten Fakten zu erkennen.

Zitat:

Original geschrieben von MSchoeps

Aber es zeigt sich mal wieder, dass RTL und sicher auch große Teile der Presse insgesamt weder ein adäquates Verständnis für die Details haben, noch ein Interesse daran, diese auch korrekt und umfassend an den Zuschauer zu übermitteln. Es geht primär um die seichte Unterhaltung.

Christian Danner hat das immer korrekt und präzise dargestellt, ebenso AMS in der Beschreibung des Gerichtsverfahren und dem Liveticker, wenn technische Laien meinen, das anders zu verstehen, kann man C. Danner oder den anderen Journalisten das wohl kaum in die Schuhe schieben.

Themenstarteram 21. April 2014 um 9:34

Ich habe außerdem bewusst "große Teile" der Presse geschrieben und nicht "die Presse" im Allgemeinen, da es natürlich Ausnahmen gibt. Fachjournalisten wissen i.d.R. um was es geht, deren Inhalte sind aber nicht immer und überall verfügbar und meistens sind es die Inhalte in den großen Medien, die sich festsetzen. Auf die FAZ, Radiosender usw. kann man sich eben nicht verlassen, deren Aussagen bekommt man aber mit, ob man will oder nicht.

Christian Danner ist für mich nicht RTL. Im Gegenteil, er bremst ja Heiko Waßer gerne mal ein, wenn der wieder all zu übertriebenen Unsinn erzählt. Wenn er bei den Übertragungen 80% Redeanteil hätte, würden die Informationen auch entsprechend transportiert, nur verwendet RTL lieber die Zeit darauf, bei jedem Rennen wieder zu erzählen, dass die Runden hinter dem Safety Car weiterzählen und dass in jedem Rennen beide Reifensorten verwendet werden müssen. So viel Zeit für echte technische Details bleibt da nicht.

Dass die in vielen Medien getroffene Aussage "permanent über 100 kg/h" falsch ist, ist bereits geklärt. Warum kanzelst du Leute, die so eine Aussage in Frage stellen als technische Laien ab? Da sollen sich lieber die Teile der Medien um präzise Aussagen bemühen, die das bisher nicht hinbekommen haben.

Ich habe das Thema gegoogelt und, wie bereits geschrieben, bei allen angesehenen Artikeln nichts von "permanent", sondern über längeren Zeitraum, zeitweise, usw... gelesen.

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