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Reifen wuchten - Widerspruch zw. Anzeige und grammgenauer Anzeige?

Themenstarteram 30. März 2019 um 9:13

Hallo zusammen,

ich habe mal eine 15"-Stahlfelge mit Reifen auf die Wuchtmaschine gespannt und mehrere Messungen durchgeführt. Nach jeder Messung habe ich das Rad runter und dann neu aufgespannt. Folgende Messergebnisse kamen heraus.

Ich denke, im Rahmen der Umspanntoleranzen ist das ganz OK. Was ich nicht verstehe ist, wie die Maschine aus den grammgenauen Messungen zu ihrer Anzeige kommt:

links | rechts --- links | rechts

15 | 00 --- 14 | 09 --> Warum nicht 15 | 10 ?

15 | 10 --- 13 | 10 --> OK

10 | 10 --- 11 | 12 --> OK

10 | 00 --- 12 | 09 --> Warum nicht 10 | 10 oder 15 | 10 ?

10 | 00 --- 11 | 06 --> Warum nicht 10 | 5 ?

Ich habe bisher einfach die angezeigten Werte übernommen und empfinde die Räder als sehr sehr laufruhig. Bin also voll zufrieden.

Ich frage mich eben nur, nach welchem Kriterium die Maschine hier rundet...

 

Freue mich über den ein oder anderen Hinweis.

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21 Antworten
am 30. März 2019 um 10:53

Ich vestehe erlich die Tabelle nicht, links rechts und was ist das dann rechts? Wieder links rechts warum?

5 Messungen, haste du die Gewichte immer verändert oder immer mit identischer Wuchtung?

Links/rechts = innen/aussen.

Er hat die gewichte nicht verändert.

Lies einfach das ganze vorgehen nochmal

Im Prinzip ist es okay, was die Maschine macht, zumindest eine Maschine, die neben der dynamischen Unwucht auch die statische Unwucht im Hinterkopf behält.

Über die Umspanntoleranzen muss man nicht weiter reden, die sind immer gegeben, wobei die mit genaueren Spannmitteln geringer ausfallen werden. Bei den niedrigen Gewichtswerten sollten diese aber eigentlich eher in Richtung Null gehen, das, was da oben steht, ist prinzipiell okay so.

Die Maschinen arbeiten zum Einen mit einer Restwuchtunterdrückung, also alles, was wenig Sinn macht, angezeigt zu werden, wird unterdrückt, so z.B. Gewichte unter 5 Gramm, weil dies im Tagesgeschäft ohnehin die kleinste Gewichtsform ist. Weiter wird eine gute Maschine auch noch schauen, wie es mit der statischen Unwucht aussieht, dann kann ein dynamisch ermittleter Wert von 3 Gramm, gepaart mit der statischen Unwucht von weiteren 3 Gramm durchaus dazu führen, dass die Maschine dann 5 Gramm will, trotz Restwuchtunterdrückung.

Lange Rede kurzer Sinn, gute Maschinen werfen hier alles in dei Waagschale und zeigen korrekt an, was da rangeklopft (oder geklebt) werden muss, um ein möglichst gutes Resultat zu bekommen. Wer schlechte Maschinen gewohnt ist und hier entsprechend mitdenkt, der tut sich anfangs mit Maschinen schwer, dies das von sich aus tun ;)

Themenstarteram 1. April 2019 um 11:46

Erstmal danke für die Rückmeldungen.

Wenn ich also mal diese Messwerte (gerundet --- grammgenau) hernehme:

10 | 00 --- 12 | 09 --> Warum nicht 10 | 10 oder 15 | 10 ?

Heißt das bei einer günstigen Maschine, ich sollte statt 10 | 00 lieber 10 | 10 kleben/klopfen um die dynamische Unwucht besser auszugleichen oder verschlimmere ich damit womöglich eine statische Unwucht, was dann zu einem schlechteren Ergebnis führt?

am 1. April 2019 um 12:28

Nein.... 0 ist 0, du könntest dann höchstens auf statisch umschalten und das separat prüfen.

Ich melde da mal freundlichst Widerspruch an.

Die dynamische Wuchtung beinhaltet die statische Unwucht automatisch mit.

Eine Diskrepanz zwischen der grammgenauen Anzeige beim dynamischen Wuchten und der Rundung auf 5er-Stückelung der Gewichte lässt sich damit nicht erklären.

Zeigt mir die Maschine 12 | 9 und ich mache mir die Mühe auch 12 | 9 zu kleben, ist die dynamische und statische Unwucht ausgeglichen - fertig. Ersatzweise würde nun in der Praxis aber 10 | 10 geklebt und der Kontrolllauf dann mit 0 | 0 absolviert werden weil die Maschine Werte unter 5 g in der Regel unterdrückt.

Warum bei einer grammgenauen Messung von 12 | 9 die Maschine auf 10 | 0 rundet ist in der Tat schwer nachzuvollziehen. Da durch die beiden Wuchtebenen aber die beiden Gewichte ja nicht nur durch die tatsächliche Unwucht beeinflusst werden, sondern sich auch gegenseitig beeinflussen könnte ich mir vorstellen, dass manche Maschinen wegen der rundungsbedingten Erniedrigung oder Erhöhung eines Gewichts auch das andere neu berechnen (und eben nicht auch einfach auf den nächsten 5er-Wert runden). Wenn dann z.b. wegen der rundungsbedingten Erniedrigung der 12 auf 10 aus der gemessenen 9 eine neu berechnete 4 wird, dann kommt insgesamt eine 10 | 0 raus.

@cdfcool sorry wenn du das so gemeint hast...

am 2. April 2019 um 15:36

Gute Maschinen betrachten zuerst mal die statische Unwucht, weil diese sich eher unangenehm bemerkbar macht, die dynamische Unwucht, die zum Taumeln des Rades führt, wird untergeordnet betrachtet, bzw. erst bei größeren Abweichungen (die genauen Faktoren weiß ich jetzt nicht) bezogen auf die statische Unwucht, kommen die zum Tragen und werden ausgeglichen. So ist das mal groß beschrieben, man kann bei Hunter hierzu nachlesen, wie die das so machen, diesen Weg gehen allerdings alle "besseren" Hersteller, da haben die Kinder dann halt andere Namen, Huntern nennt es Smart Weigt, Rav/Butler Ecoweight, andere Hersteller haben sicherlich auch schöne Namen dafür.

Was heißt denn "zuerst mal"?

Wenn ein Rad dynamisch gewuchtet wird ist doch die statische Unwucht immer mit ausgeglichen - das ist pure Physik.

Wenn ein Hersteller sich jetzt irgendwelche fancy Features einfallen läßt indem er sich auf die statische Unwucht konzentriert (die den größeren Einfluss auf das Laufverhalten hat) und die dynamische Unwucht nur an die Grenze des noch tolerablen optimiert um im statistischen Mittel 5 oder 10 g pro Rad einzusparen, dann mag das ja aus Sicht des Reifenmontagebetriebes den Bedarf an Wuchtgewichten minimieren. Aber besser ausgewuchtet ist das Rad deswegen nicht.

am 2. April 2019 um 20:39

Nun, Hunter wird wissen, was sie machen, aber du kannst dich ja mal bei denen als Entwickler bewerben, damit die endlich lernen, vernünftige Maschinen zu bauen :D

Zitat:

@ghm schrieb am 2. April 2019 um 17:25:58 Uhr:

 

Warum bei einer grammgenauen Messung von 12 | 9 die Maschine auf 10 | 0 rundet ist in der Tat schwer nachzuvollziehen. Da durch die beiden Wuchtebenen aber die beiden Gewichte ja nicht nur durch die tatsächliche Unwucht beeinflusst werden, sondern sich auch gegenseitig beeinflussen könnte ich mir vorstellen, dass manche Maschinen wegen der rundungsbedingten Erniedrigung oder Erhöhung eines Gewichts auch das andere neu berechnen (und eben nicht auch einfach auf den nächsten 5er-Wert runden). Wenn dann z.b. wegen der rundungsbedingten Erniedrigung der 12 auf 10 aus der gemessenen 9 eine neu berechnete 4 wird, dann kommt insgesamt eine 10 | 0 raus.

@cdfcool sorry wenn du das so gemeint hast...

Dann könnte man ja zum Spaß erstmal nur Außen kleben und dann schauen ob sich der Wert an der Innenseite tatsächlich verändert.

Zitat:

@cdfcool schrieb am 2. April 2019 um 22:39:02 Uhr:

Nun, Hunter wird wissen, was sie machen, aber du kannst dich ja mal bei denen als Entwickler bewerben, damit die endlich lernen, vernünftige Maschinen zu bauen :D

Auf den Spruch habe ich gewartet...

Die Physik gilt auch für die Hunters!

Die Frage ist doch, was der KPI ist - möglichst genau wuchten oder Gewichte sparen.

am 3. April 2019 um 1:53

Eine noch interessantere Frage wären dann aber die Umspanntoleranzen

Man muss ja nicht umspannen.

Er meint: Wuchtlauf.... dann nur das äußere Gewicht kleben und den inneren Wert merken... dann nochmal Wuchtlauf und kucken ob sich der Wert für innen verändert hat.

Das wäre in der Tat ein interessantes Experiment, das aber natürlich nur auf einer Maschine mit so einem "Gewichtsparmodus" ein Ergebnis bringen kann und da kann man wahrscheinlich nicht ausschließen, dass die Maschine "weiß", dass noch das gleiche Rad drauf ist und deswegen weiterhin ihr berechnetes anstatt gemessenes Ergebnis anzeigt.

am 3. April 2019 um 9:08

Das kann sie nicht wissen.... mir ging es eher darum, dass man bei diesen Gewichtsmengen eher mit Umspanntoleranzen kämpft als mit Rundungen. Besser sieht man es wohl, wenn man da mal mit höheren Werten arbeitet.

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