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Reifenverschleiss bei mehrachsigem Auflieger
Moin,
ich habe da mal eine Frage, die mich einfach aus Neugierde interessiert:
Ich habe jetzt im Winter mal wieder die damals beliebte Serie "Auf Achse" geguckt und da wurde ein langer Auflieger mit drei Achsen gezogen.
Wie ist das bei Aufliegern mit zwei oder mehr Achsen bei Kurvenfahrt?
Nahc meinem Verständnis müssen die Reifen doch in jeder Kurve enorm rubbeln und somit im Zeitraffer verschleißen, weil die Achsen hintereinander angebracht sind, man in der Kurve aber einen Bogen fährt.
Da nimmt natürlich umso mehr zu, je enger die Kurve ist. In einer engen Kurve werden dann das kurveninnere vorderste Rad des Aufliegers und das kurvenäußere hintere Rad ja im Grunde im rechten Winkel zu ihrer Rollrichtung über den Asphalt geschoben oder gezogen.
Oder handelt es sich dabei um Achsen, die nur bei Geradeausfahrt eingesetzt werden und auf kurvigen Strecken oder beim Rangieren manuell oder auf Knopfdruck angehoben werden?
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27 Antworten
gibt verschiedene Varianten. Die vordere und ab und zu auch die hintere Achse sind oft als Liftachsen ausgelegt, die erst bei einer bestimmten Ausladung abgesenkt werden. Bei einem Auflieger mit nur ca. 10to Ladung fährst du also nur auf zwei Achsen. Ab und zu sieht man auch gelenkte Nachlauf- und Vorlaufachsen, die also in der Kurve mitgehen und weniger rubbeln, teils hydraulisch gelenkt, teils durch ein Gestänge, was mit der Kupplung verbunden Ist.
Absolut tödlich ist es natürlich, den Auflieger auf der Stelle Rum zu reißen, das mögen die alle nicht.
zu Zeiten von 'auf Achse' gab es das alles noch nicht, drei Achsen, Blattfedern, fertig. Wenn du nur geradeaus fährst ist das nicht so schlimm, aber bei viel Stadtverkehr merkt man das natürlich.
Werden die dann auch bei voller Beladung beim Rangieren oder Strecken mit engen Kurven angehoben oder ist es nur vom Gewicht abhängig?
Denn bei viel Gewicht würde sich die o.g. Problematik ja sogar noch verstärken, wenn alle Reifen am Boden sind.
Auf der Stelle ist natürlich dann extrem verschleißfördernd, aber je nach Straßenbreite sind ja auch beim Abbiegen öfter enge Kurven zu fahren.
Beim Rangieren nicht, aber bei Motorwagen mit Liftachse gibt es Anfahrhilfe, da wird die Achse geliftet, gerade um mehr Lastbauf die Antriebsachse zu kriegen. Die kommt dann nach ein paar Metern wieder runter.
Ah danke, wieder was gelernt.
Dann lag ich ja mit meiner Annahme, dass es ohne Hilfsmittel nicht ode rnur mit hohem Verschleiss funktioniert, ja richtig.
ja, war zumindest nicht falsch.
Wo ich noch Container mit einem 372 MAN gefahren bin, musste ich voll Ausgeladen wenn ich nach Stillstand abbiegen wollte (Ampel z.B) im dritten Gang bleiben, sonst bin ich wieder stehen geblieben. Da merkt man schon, wie das bremst.
Deswegen haben mich die ersten Automaten auch so genervt, wenn die mitten beim Abbiegen auf die Idee kamen hochzuschalten. Die musste man dann auf manuell stellen.
Interessant, da denkt man immer, die LKW haben so eine immense Kraft schon bei Leerlaufdrehzahl, dass sie sowas locker wuppen können. Aber man merkt auch, wie stark der Widerstand sein muß, wenn es den Motor in die Knie zwingt.
WIe lange halten die Reifen denn auf so einem Auflieger? Im Fernverkehr wahrscheinlich trotzdem ewig, weil gemessen an der Kilometerleistung kaum Kurven zu fahren sind.
so 100- 150tkm Verteiler HB-HH. Im Fernverkehr länger. Bin aber nicht ganz sicher, müsste in die Bücher gucken.
Kraft schon, aber viel unter 900 darf die auch nicht fallen. In drei klein kamst du so mit 950 Rum, sprich er konnte die Drehzahl halten. darunter fällt er aber auch sofort ab. Das war aber vor 25 Jahren. Heute ist die Charakteristik nochmal änders und die Automaten sind um Längen besser. Statt 16 hast du meistens 12 Gänge und heute haben wir auch zwischen 440 (MAN TGA)und 500 PS (Volvo FH).
Das ist dann ja doch eine ganze Menge. Da hätte ich deutlich kürzer vermutet.
Ich danke dir, damit sind meine Fragen vollumfänglich beantwortet.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 3. Januar 2024 um 21:10:21 Uhr:
Absolut tödlich ist es natürlich, den Auflieger auf der Stelle Rum zu reißen, das mögen die alle nicht.
Ja, auch wenn sich diese für Reifen und Radführung beachtliche Tortur nicht immerzu vermeiden lässt, sobald der Trucker auf engstem Raum wenden soll.
Nebenbei erwähnt: an dreiachsigen Omnibussen lenkt grundsätzlich die dritte Achse bei Kurvenfahrt aktiv mit.
Also der Auflieger von Meersdonk in der ersten Staffel hat sogar schon eine (Nachlauf) Lenkachse, sieht man im Vorspann bei Kurvenfahrt.
Ansonsten bietet Schmitz ein System welches die vordere und hintere Achse bei Kurvenfahrt im erlaubten Bereich entlastet, also mittlere Achse voll belastet und 1. und 3. nur soweit wie nötig um dort den Reifenverschleiß zu vermindern.
Lenkachsen sind im Fernverkehr eher unüblich und finden eher im Verteilerverkehr anwendung, auch wegen der Wendigkeit.
Zitat:
@Kipper1976 schrieb am 04. Jan. 2024 um 20:53:11 Uhr:
Also der Auflieger von Meersdonk in der ersten Staffel hat sogar schon eine (Nachlauf) Lenkachse, sieht man im Vorspann bei Kurvenfahrt.
Hast Recht, hätte Ich nicht gedacht.
Leider scheren die Dinger auch aus wie blöd, aber das ist ein anderes Thema.
Stimmt, aber mir ist es in einer späteren Staffel aufgefallen. Da wurde von Meersdonk (oder Willers) eine Zugmaschine mit Auflieger (weiß nicht genau, ob es da zwei oder drei Achsen waren) nahezu auf der Stelle gedreht und man konnte gut sehen, wie die Reifen fast seitwärts über den Untergrund radierten.
Zitat:
Ansonsten bietet Schmitz ein System welches die vordere und hintere Achse bei Kurvenfahrt im erlaubten Bereich entlastet, also mittlere Achse voll belastet und 1. und 3. nur soweit wie nötig um dort den Reifenverschleiß zu vermindern.
,
Das ist nicht nur Schmitz, das haben andere Firmen auch z.B Krone ,das wird einprogrammiert im Modulator .
Das traurige ist, das wissen die wenigsten Fahrer, genauso das 2 mal Bremse treten oder Tastschalter im Fahrzeug bei engen drehen.
Es liegt auch wahrscheinlich oft da dran wenn Auflieger viel getauscht werden.