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Reisebericht Marokko mit meiner WR250R
Hallo Forum,
im August war ich auf meiner ersten großen Motorradreise in Marokko unterwegs. Ziel der Reise: einmal die Sahara sehen (-: Los ging es in Cádiz (Andalusien) über Algeciras und Ceuta die Atlantikküste bis Agadir hinunter. Von dort bin ich über das Atlasgebirge in Richtung Wüste. Zurück ging es über Tinghir und das Atlasgebirgbe bis nach Spanien. Der Rückweg nach Franken führte mich über die Pyrenäen, die Provence, Ligurien und die Alpen.
Bisherige Episoden:
- Episode 1: Von Cádiz nach Algeciras
- Episode 2: Von Algeciras nach Ceuta
- Episode 3: Von Ceuta nach Essaouira
- Episode 4: Von Essaouira nach Agadir
- Episode 5: Von Agadir nach Zagora
- Episode 6: Von Zagora über Mhamid in die Wüste
Die letzten drei Episoden kommen noch. Viel Spaß!
Stefan
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12 Antworten
Sehr nett, gut recherchiert, tolle Fotos und auch die Videos sind gut (bisschen langatmig).
Alles in allem schon richtiger Moppedreise-Journalismus.
Erst der Sammler, jetzt Du: Ihr hängt die Qualität des Hobby-Reisebericht schon ziemlich hoch.
Und das Ganze auf der schmalen Bank. So schön die 250er in Marokko ist, damit von Marokko nach Franken, Hut ab!
@TDIBIKER Danke für das Feedback (-: War meine erste Reise auf dem Motorrad und mit Videos hatte ich vorher auch nichts am Hut. Von daher hat es sicher noch Luft noch oben Hat aber Spaß gemacht!
@Lewellyn Die Bank war eigentlich OK. Mein größtes Problem waren Schmerzen in den Händen. Besonders gegen Ende auf der langen Rückfahrt. An einem Abend konnte ich die Kupplung fast nicht mehr ziehen.
Mir gefällt deine Tour auch sehr gut. Die WR 250 kenne ich, habe zwei Jahre lang eine gefahren, allerdings eine "F" und weitgehend für Trainings, es ist eben einfacher, eine Sportenduro wieder aus dem Dreck zu hieven, als eine R1200GS.
Während einer Endurotrainingswoche, die ich diesen Juni im Friaul angeboten hatte, habe ich einen Brandenburger kennen gelernt, der ebenfalls mit einer WR250R unterwegs war und auf seiner Tour schon mehr als 5000 problemlose km abgespult hatte.
Es gibt im Übrigen verschiedene Sitzbänke für die WR 250 und man kann sie auch umarbeiten. Auf der Bank des Brandenburgers saß man nicht unbequemer als auf der meiner BMW F800GS, die ich dabei hatte. Wie ich sehe, hast Du eine ähnliche Bank auf Deiner 250er, wie der.
Das wird häufig falsch eingeschätzt, dass man mit einer kleineren Maschine nicht ebenso gut große Distanzen bewältigen kann, wie mit einem schweren Tourer, sofern man nicht gerade Autobahnkilometer fressen muss. Bequemere Sitzbank, keine extremen Stollen wie für Crosstrainings oder Endurance, Leistung hat die 250er genug, schon läuft das. Andere machen das mit dem MTB, da staune ich immer wieder respektvoll, wie die sich über die Pässe kämpfen.
Wenn man eine voll beladene R1200GS an einem Tag über 450 km und 24 Pyrenäenpässe gescheucht hat, weiß man abends auch, was man getan hat. Da ist es eben eher die Rücken- und Schultermuskulatur, als der Hintern. Oder eben die Hände, das kann ich nachvollziehen.
Alter, Fahrkönnen und Fitness spielen dabei eine weitaus größere Rolle, als der Untersatz.
Was die Videos betrifft, bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass es oft die Kunst des Weglassens ist, die so ein Fahrvideo für andere interessant macht. Ich versuche mir beim Schneiden immer vorzustellen, ich würde das Video eines Fremden anschauen und schneide dann alles weg, was den nicht so interessieren würde. Für mich und meine Freunde gibts einen Directors cut.
Um besondere Erlebnisse, insbesondere die spannenden Begegnungen mit anderen Menschen wiederzugeben, ist Video ungeeignet. Da hilft es, wenn man schreibend erzählen kann. Da spielt sich im Kopf des Lesers sein eigenes Kino ab.
So habe ich in Olot ein Haus auf einem erloschenen Vulkan entdeckt, so etwas hatte ich noch nie gesehen. Als ich es fotografiert habe, hat mich Jordi López Querol hereingebeten und mir sein Lebenswerk gezeigt. Das war unglaublich.
Ich weiß jetzt unter anderem, dass auf so einer geologischen Besonderheit auch eiskalte Luft aus dem Boden kommen kann. Nur haben meine Kentnnisse des Katalanischen nicht ausgereicht, den Grund dafür zu verstehen. Die sind nämlich gleich Null.
Aber der Jo weiß das sicherlich.
Das Wichtigste beim Film (und Fernsehen) ist der Schnitt. War schon immer so und wird auch immer so bleiben. Im Fernsehen wird das durchaus manipulativ eingesetzt.
Das kann ich ohne Einschränkung unterschreiben.
Ist leider auch am zeitaufwändigsten und daher eher was für Leute, die viel Zeit haben.
Ich habe alte (nicht publizierte) Motorrad-Tourvideos, die ich früher gemacht habe, remastered. Aus einem 40-Minuten Video, bei dem fast jeder einpennt, der nicht dabei war, wird dann eins mit 8 oder 9.
Wobei ich mir vorstellen kann, dass mein Namensvetter unheimlich viel Rohmaterial hat. Und dann wird es schwierig, zu selektieren.
Tipp: Lange Sequenzen mit dem movie maker vorschnibbeln. Das geht schnell und einfach. Alles, wovon man nicht restlos überzeugt ist, rauswerfen.
Dann mit einem professionellen Programm bearbeiten, mindestens zweimal drüber schneiden, vertonen und betexten.
Für dieses Video: https://youtu.be/qp3q_sSbRNA das ich für meinen Freund Ahmed prodzuiert habe, hatte ich etwa 6 Stunden Rohmaterial. Man könnte es noch weiter zusammenschneiden, aber es soll ein Promo-Video für die KFH sein.
Ich weiß, dass das jetzt OT ist, bitte um Nachsicht, soll nur als Anregung für den Schnitt dienen.
Hallo,
da bei uns im Hause alle einmal Quickly gefahren sind, Frau, Tochter, Sohn (leider verstorben) und ich, hat sich das Fernsehen dafür interesiert. Die waren mit vier Leuten zwei Tage bei uns. Das Ergebnis war ein Fernsehbericht über ca. 10 Minuten. Soviel zum Rohmaterial.
Gruß Heinz
Quickly war auch meine erste Berührung mit einem motorisierten Zweirad.
Hey
@moppedsammler @kandidatnr2 Bevor ich das Motorrad gekauft habe hatte ich gelesen, dass manchen die Sitzbank zu hart ist. Ich bin in meinem ersten Jahr etwa 16.000km gefahren und fands bisher ganz Ok (hab aber keinen Vergleich). Evtl. tausche ich sie noch oder lass sie etwas auspolstern. Auswahlkriterium für das Motorrad war für mich das Gewicht und möglichst wenig Wartung. Wie du auch gesagt hast: die Schwächen des Motorrads gleiche ich z.B. mit Ausdauer aus. Meine längste Tagesstrecke war etwa 1000km durch Spanien bis kurz vor Andorra. Wenn man Abends absteigt hat man weiche Beinde und alles schwankt wie auf einem Boot. Aber ich denke selbst in einem Auto wäre man danach nicht mehr ganz entspannt. Ich hatte aber auch Tage mit deutlich weniger km mit mehr körperlichen Problemen: z.B. zu schwerer Rucksack, Rucksack ungleich beladen (z.B. Wasserflasche auf einer Seite), eine drückende Naht in der Unterhose, Hand schmerzt bei langen Stadtfahrten, etc. Klar ziehen in Deutschland oder Frankreich größere Motorräder voll beladen mit 140km/h und Sozius locker an einem vorbei. Das geht mit einer WR250R einfach nicht. Alles hat Vor- und Nachteile. Der Rest ist Einstellungssache (-:
Ja, ich habe viele Tage Rohmaterial an Aufnahmen. Die Kamera ständig ein- und ausschalten funktioniert nicht. Die ursprüngliche Idee war die Videos auf der Reise zu bearbeiten und hochzuladen. Das benötigt sehr viel Disziplin und man muss sich die Zeit nehmen. Allein schon das Archivieren und Heraussuchen von einzelnen Clips. Wenn man Voice-over macht merkt man wie viele Umgebungsgeräusche es gibt... oder der Lüfter des Laptops rennt wie doof weil es warm ist. Spielereien wie in Episode 4 mit verschiedenen Videoeinstellungen kosten viel Zeit und Kraft (sind aber cool). Hochladen der Videos über Handy über Stunden... Gegen Ende der Reise konnte ich es nicht mehr durchhalten. Pro Video musste ich mindestens einen Tag Pause einlegen. Es gibt aber noch Optimierungspotential.
Die Videos habe ich als Doku der Reise gemacht, um andere zu eigenen Reisen zu inspirieren und um bei der Planung einer Reise nach Marokko zu helfen. Ich hoffe, dass es Leute sehen die so eine Reise schon immer machen wollten und aus welchen Gründen auch immer bisher nicht gemacht haben und dann denken "Oh, das sieht ja gar nicht so schlimm aus. Das kann ich auch. Los gehts!"
Wenn ich lustig bin mach ich mit etwas Abstand evtl. noch ein best-of Video mit etwas mehr Action Ich lerne gerne und auf dieser Reise habe ich viele neue Dinge ausprobiert. Das ganze ist eine Momentaufnahme. Irgendwann will ich mir die Videos ansehen und schmunzeln können (-:
Du bist ja auch noch jung. Bei uns alten Säcken muss schon ein gewisses Maß an Komfort gegeben sein.
Deswegen fahr ich jetzt eine aktuelle Afrika Twin. Mit DCT, damit mir nicht wieder wie nach der letzten langen Tour nach Nordspanien die Kupplungshand tagelang hinterher weh tut.
Ich habe mit der WR250F keine Asphaltstrecken gefahren. Das ist mit dem Metzeler sixdays extreme auch keine gute Idee. Zudem hatte ich eine hohe und harte Sportbank drauf. Bei den Trainings und im schwereren Geläuf fährt man ohnehin so gut wie nie im Sitzen.
Wie Du richtig schreibst, kann man die Reisetauglichkeit weniger an der Wegstrecke, als an der Charakteristik der Strecke festmachen. Mit der WR250 zu verreisen, wäre mir selbst mit anderen Reifen mangels einer Gepäcklösung nicht in den Sinn gekommen.
Sie zu unseren offroad-Ausflügen (WASTL) auf dem trailer mitzunehmen, habe ich mal erwogen, aber das wäre gegenüber meinen Kumpels unfair gewesen. Wo der Spaß mit der WR250 anfängt, ist er für eine Transalp, F800GS oder Africa Twin längst vorbei.
Ich halte meine BMW F800GS für den ausgewogensten Kompromiss Asphalt/Gelände. R1200GS ist deutlich schwerer und auch unhandlicher, der F650GS Dakar fehlt es auf der Geraden schon ein wenig an power.
In jedem Fall ist es bemerkenswert, wenn jemand so eine Reise mit einer Sportenduro macht. Das steht außer Frage.
Ich habe jetzt doch die Bilder aus dem Friaul gefunden.
Wo der Kollege mit WR250 reingeballert ist, nach dem Motto: Schaun mer mal, was passiert, wäre ich mit der F800GS so ohne weiteres nicht wieder rausgekommen. Trotz guter körperlicher Voraussetzungen.
Was die Videosache anbetrifft, das ist ein Thema für sich. Ich habe vor drei Wochen ein Promo-Video für mein Lieblingshotel in Ägypten fertig gestellt. Das waren alleine für Selektion, Vorschnitt und Endbearbeitung mindestens 60 Stunden Arbeit.
Das würde ich auch nicht machen, nur damit sich jemand an dem Film erfreut, wovon ich keinen finanziellen Vorteil habe.
So, eine weitere Folge ist online. Diesmal geht es durch die Schlucht des Flusses "Dades" über das Atlas-Gebirge bis an die Mittelmeerküste:
- Episode 7: Von Zagora durch die Dades-Schlucht bis Ceuta
@moppedsammler Coole Bilder! Am besten bräuchte man mehrere Mopeds (-: Ich hoffe, dass ich mit meiner WR250 demnächst noch mehr Erfahrung im Gelände sammeln kann. Das hat echt Spaß gemacht!