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Renault Alpine A110 GT Bj. 2022 Erfahrungsbericht 01 Kauf
Moin,
Ich bin seit einigen Tagen Besitzer einer Alpine A110 GT aus dem letzten Jahr. Da es im Netz noch relativ wenig dazu in deutscher Sprache gibt, habe ich mich entschlossen hier in unregelmäßigen Abständen zu berichten. Ich werde auch das Kauferlebnis mit einbeziehen, da ich andere davor schützen möchte beim gleichen Händler zu kaufen. Damit beginne ich heute und dann kommt nach und nach mehr dazu...
22.07.2023 Das Hässliche zuerst
Heute habe ich die Renault Alpine im Autohaus X. (Details gerne per PN) in Schöneberg übernommen. Das Ganze gestaltete sich wenig aufregend bis unschön. Ohne Einweisung – die allerdings angekündigt war – wird mir das Auto vom Verkäufer kurzerhand übergeben. Zunächst fällt mir dabei auf, dass trotz meines Hinweises nach dem ursprünglichen Verkaufsgespräch, der für die alpinen Käufer reservierte Verkaufsbereich nicht gereinigt ist. Eine dicke Staubschicht überzieht sowohl die Regale als auch den Tisch, an dem ich Platz nehmen soll. Auf das mir angebotene Wasser verzichte ich, da die bereitgestellten Gläser ebenfalls verstaubt sind. Zunächst gebe ich meinen Wagen, einen Skoda Octavia RS, mitsamt Papieren, Scheckheft und Schlüsseln, an den Verkäufer ab. Als wir von meinem ehemaligen Auto zurückgekehrt sind, drückt er mir noch ein orange-farbenes Modell als kleines Geschenk in die Hand, fährt das Auto aus der Halle, übergibt mir die Schlüssel und verschwindet.
Das war’s. Das Autohaus X in Schöneberg wird mich nicht wiedersehen. Obwohl das Auto auf dem Hof stand, musste ich mehrere Wochen auf die Übergabe warten. Angeblich sei kein Termin bei der Zulassungsstelle zu bekommen gewesen. Ein Anruf bei derselben deckt auf, dass dies nicht der Wahrheit entspricht. In diesem Fall sei dann wohl der Marderschutz schuld gewesen, der so schwierig zu beschaffen und einzubauen sei. Mit hohem persönlichem Einsatz habe der Verkäufer eine Verteuerung durch den komplizierten Einbau verhindern können. Die Mechaniker hätten ihn gefragt, ob er sie „verarschen“ wolle. Außerdem bekomme ich noch zu hören, dass dem Verkäufer sein eigenes Auto gestohlen worden sei. Zwischendurch werde ich auch noch munter geduzt. Werte Kollegen dieses Autohauses in Schöneberg: ich bin nahezu 60 Jahre alt! Wenn ich von jungen Verkäuferinnen oder Verkäufern geduzt werden möchte, dann biete ich dieses an. Da aber bereits das Verkaufsgespräch ein ungutes Gefühl bei mir hinterließ, ist dies niemals geschehen. Mein Hinweis, dass der Verkaufsraum einen verstaubten Eindruck hinterlassen hat, hatte ich ernst gemeint. Mir hilft dann auch kein Rückruf eines Vertriebsleiters, wenn die eigentlichen Ursachen für ein wenig erhabenes Verkaufserlebnis nicht abgestellt werden. Mehr Desinteresse kann man seinen Kunden gegenüber kaum zum Ausdruck bringen. Auch wenn der Name des Autohauses es verheißen mag, hier ist der Kunde nicht König.
Egal, ich sitze nun in meinem Jugendtraum. Als Kind besaß sich die Alpine als Modelauto in vier verschiedenen Farben. Als junger erwachsender baute ich mir eine Alpine von Tamiya mit einer Fernsteuerung. Als das Modell 2017/2018 auf den Markt kam war ich sofort Feuer und Flamme. Allerdings war der Oktavia RS gerade neu und mit Kindern, die noch zu Hause lebten, die vernünftige Wahl. Nun, wo alle Kinder aus dem Haus sind, die deutschen Autobahnen noch nicht überall auf Tempo 100 gedrosselt sind, lebe ich meinen Traum.
Nun beginnt für mich wie für jeden anderen Käufer eines Sportwagens die wohl anstrengendste Zeit: das Einfahren.
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90 Antworten
Renault Alpine A110 GT Bj. 2022 Erfahrungsbericht 02 Einfahren
Die Renault Alpine holt aus einer 1.8 l Maschine 300 PS. Jedes einzelne dieser Pferdchen möchte 10 km eingeritten werden, was für mich bedeutet die nächsten 3000 km stets früh zu schalten und nicht schneller als 130 km/h zu fahren. Vom Autohaus aus geht es mit einem Tankstopp direkt zu mir nach Hause, wo das neue Familienmitglied von meiner Prinzessin in Augenschein genommen wird. Das Gesamturteil lautet kurz und knapp: „Die ist schön!“. Gemeinsam starten wir zu einer Probefahrt in ein Eiscafé, wobei wir uns bewusst dafür entscheiden, nicht das Eiscafé in der Nähe zu besuchen.
Im unmittelbaren Vergleich fällt folgendes auf: nach über 460.000 km im Octavia RS in etwa acht Jahren vermisse ich den Abstandsassistenten. Zwar verfügt die Alpine über einen Geschwindigkeitsbegrenzer, und Tempomaten, doch auf den Abstand muss man selbst achten. Auf vielen langen Autobahnfahrten habe ich die Abstandsassistentin zu schätzen gelernt. Die Ablage unter der Brücke mit den Fahrmoduswahltasten D, N, R und den Fensterhebern erfordern gummiartige Arme. Hier sollte nur liegen, was während der Fahrt nicht benötigt wird. Bei Temperaturen von über 30° außen gelingt es der Klimaanlage innerhalb weniger Minuten den Innenraum auf angenehme Temperaturen herunterzukühlen. Allerdings sind die Einstellmöglichkeiten der Luftauslässe beschränkt. Insbesondere der Luftauslass in der Mitte lässt den jeweils nahegelegenen Oberschenkel von Fahrer und Beifahrer gefrieren, ohne dass es die Möglichkeit gibt den Strömungswinkel zu beeinflussen.
Ein weiterer Punkt wird für mich immer weniger verständlich. Und dies trifft auf die meisten Autohersteller zu. Warum werden Mobiltelefone immer noch so stiefmütterlich behandelt? Zwar gibt es in immer mehr Autos Ablagen mit kabelloser Lademöglichkeit, aber eine gute Möglichkeit im Sichtbereich sucht man trotz Carplay und Android Auto regelmäßig immer noch vergeblich. So auch in der Alpine. Unter der oben bereits erwähnten Brücke finden sich zwar zwei herkömmliche USB-Ladebuchsen und eine weitere 12 V Ladebuchse (Zigarettenanzünder) hinter der Brücke. Aber weder an der einen noch an der anderen Stelle lässt sich mein Telefon (IPhone 12) sinnvoll ablegen. Da werde ich wohl den Zubehörhandel bemühen müssen. Da ich bereits für das Motorrad und das Fahrrad seit Jahren auf eine Lösung von SP Connect vertraue werde ich für die Alpine einen entsprechenden Halter bestellen.
Im Dach hatte der Oktavia eine kleine Klappe, hinter der sich eine Brille verstauen ließ. Eine Kleinigkeit nur, aber auch sportliche Fahrer benötigen ab und an eine Sonnenbrille. Meine jedenfalls soll nicht unter der Ablage hin und her rutschen. Ich habe noch einen Klipp von einem früheren Fahrzeug und bringe diesen an der Sonnenblende an, um dort der Brille ihren Platz zu verschaffen. Auch für eine Parkscheibe finde ich keinen geeigneten Platz. Hinter der „Brücke“ gibt es eine kleine offene Kiste. Dort bleibt sie erstmal, jedenfalls bis auf weiteres. Wer sich für die GT entscheidet, also den kleinen Flitzer gerne im Alltag bewegen will, der sollte unbedingt das Ablagepaket hinzubuchen.
Ein Versuch an dem Teppich hinter dem Fahrersitz mit Klettverschluss ausgestattete kleine Netze anzuheften scheitert, denn die Kletthaken greifen nicht im Teppich. Somit habe ich bisher noch keinen guten Ersatz gefunden, um das fehlende Handschuhfach zu kompensieren.
Der Kofferraum hinter dem Mittelmotor nimmt mit seinen 100 Litern keine Trolleys auf. Selbst meine Laptoptasche mit Auszug ist zu groß und lässt sich nicht verstauen. Wer mit der Alpine verreist, ist also auf Soft-Bags angewiesen und sollte sich auf kleines Gepäck einstellen. Unter der „Motorhaube“ – also vorne – verbirgt sich ein weiterer Stauraum der zugänglich wird, indem man einen Seilzug betätigt, der bei anderen Modellen den Motorraum freigibt. D.h. man muss immer erst die Fahrertür öffnen, um an diesen Stauraum zu gelangen. Das könnte schöner gelöst werden. Dort ist Platz für einen Kleidersack und ein paar Schuhe. Wer ganz kleine und flache Handgepäckstücke zum Fliegen besitzt, mag von diesen ebenfalls 2 Stück in diesen 100 Litern Staufläche unterbringen. Ein Versuch an dem Teppich hinter dem Fahrersitz mit Klettverschluss ausgestattete kleine Netze anzuheften scheitert, denn die Kletthaken greifen nicht im Teppich. Somit habe ich bisher noch keinen guten Ersatz gefunden, um das fehlende Handschuhfach zu kompensieren.
Die Alpine-Fußmatten sind nicht wirklich groß genug, um den Dreck von den Schuhen aufzunehmen. Es wird immer etwas daneben oder darunter rutschen. Auch hier könnte mit wenig Aufwand mehr erreicht werden.
Eigentlich ist das Cockpit der Alpine recht aufgeräumt und – liegt im natürlich im Auge des Betrachters – man kann es als schön bezeichnen. Wer allerdings den Hebel für die Bedienung der Lautstärke des Radios hinter das Lenkrad montiert hat, der war definitiv kein Ästhet. Das ding ist klobig und schlichtweg hässlich. Ich weiß, die Alpine greift, wann immer es geht – und das macht sie im Vergleich zu anderen Sportwagen so preiswert – auf Standardbauteile anderer Renaults zurück, aber dieser Hebel passt da so gar nicht ins Bild der ansonsten gefälligen Innenausstattung.
Die Sportsitze von Sabel sind wie für mich gemacht. Meine zierliche Prinzessin würde sich einen besseren Seitenhalt wünschen, sind die Sitze für sie doch zu breit.
Nervig ist, dass die Start-Stopp-Automatik beim Wieder-Anlassen des Motors jeweils einen kleinen Aussetzer im Radio verursacht. Die Diode, die dies verhindern würde, könnte das Leichtgewicht (rund 1,1 Tonnen) gut vertragen.
Tempomat und Geschwindigkeitsbegrenzer werden an der Mittelkonsole hinter den Fenstern mit einem Kipphebel eingeschaltet. Links hinter dem Lenkrad kann dann in 2-km/h-Schritten die Geschwindigkeit eingegeben werden. Die gewählte Geschwindigkeit wird im Display hinter dem Lenkrad gut lesbar angezeigt. Außerhalb der Geschwindigkeitsanzeige, die im „Normalmodus“ ein analoges Tachometer nachbildet, symbolisiert ein gelber Ring zusätzlich die Geschwindigkeitsbegrenzung und im Falle des Tempomaten ist der Ring grünfarben. Falls man den Geschwindigkeitsbegrenzer doch mal übersteuern möchte, so hilft ein Kick-Down auf das Gaspedal und sofort marschiert die Alpine nach vorn.
Ich hätte nie gedacht, dass ich es mal vermissen würde, aber beim Aussteigen erinnert mich die Alpine nicht daran das Mobiltelefon mitzunehmen, anders als der Oktavia. Prompt lasse ich es liegen.
Renault Alpine A110 GT Bj. 2022 Erfahrungsbericht 03 Einfahren die 2te
Ich habe gerade beruflich bedingt jede Woche einmal zwischen NRW und der Hauptstadt zu pendeln. Das ist natürlich optimal, um das neue Spielzeug einzufahren.
Beim Einsteigen in das etwas über 1,20 Meter hohe Coupe, weiß man warum es Sportwagen heißt: Tief hinunter geht es in die Sitzmulden und man ahnt bereits, dass auch das Aussteigen daran erinnern wird, dass man etwas regelmäßiger in die Muckibude hätte gehen sollen.
Der Sound ist nach dem Anlassen kernig, allemal für 1,8 Liter und das bereits mit geschlossenen Ventilen. Renault hat einen wahrnehmbaren automatischen Choke verbaut, so ist die Drehzahl bei kaltem Start unmittelbar nach dem Anlassen etwas höher. Nach wenigen Metern wird das Standgas dann kleiner und die Drehzahl entsprechend geringer.
Erwartungsgemäß schaltet das DSG sauber und angemessen früh für das Einfahren, sofern man moderat ans Gas geht und wenn man etwas beherzter auf das Pedal tritt, verschieben sich die Schaltmomente und es werden höhere Drehzahlen abgerufen. Im normalen Straßenverkehr entsteht dadurch beim Beschleunigen kaum der Wunsch mit den Paddeln hinter dem Lenkrad einzugreifen. Lediglich im Stadtverkehr, beim Heranrollen an eine Ampel, schalte ich mitunter einen Tick früher, um die Motorbremse zu nutzen und dadurch etwas schneller zu verzögern, ohne zu bremsen. Allerdings ist die Bremswirkung überschaubar und wegen der Einfahrphase schalte ich natürlich auch nicht beherzt weiter nach unten durch. Das Lenkrad reagiert gut, dürfte für mich noch einen Tick direkter sein, das ist aber Klagen auf hohem Niveau. Was eine echte Umgewöhnung darstellt, ist die Bremse: Hier war der Oktavia deutlich angenehmer. Die Kraft, die man zur Betätigung der Bremse aufwenden muss, erinnert an die Zeit vor der Nutzung von Bremskraftverstärkern. Hier würde ich mir mit weniger Kraft mehr Wirkung wünschen.
Auf der Landstraße macht die blaue Diva echt Spaß! Und auch auf der Autobahn ist sie keinesfalls als nervös zu bezeichnen. Federung, Fahrwerk und Sitze lassen die knapp 600 Kilometer nach NRW angenehmer vorbeigehen als erwartet. Man sitzt für einen Sportwagen geradezu bequem. Natürlich ist die Federung hart, aber das war zu erwarten. Ist eben eine Alpine und kein Citroen mit hydraulisch höhenverstellbarem Fahrwerk (erinnert sich noch jemand an die Werbung mit der Hydropneumatik, in der in der vollkommen alltäglichen Situation vor dem Fahrer plötzlich Tonnen auf der Straße lagen, die dann mit hochgefahrenem Fahrwerk überfahren wurden ???).
Für meine Fahrt nach NRW bastele ich zunächst ein wenig mit dem Gepäck herum. Schließlich findet vorne ein Kleidersack mit den Anzügen und den Hemden einen Platz und es passen sogar noch zwei Schuhbeutel daneben. Hinten verschwindet dann die Laptoptasche und ein Softbag mit Kulturzeug, Badesachen und übriger Wäsche. Mehr geht dann auch nicht. Während vorne der Platz optimal genutzt wird, beschließe ich hinten eine Tasche nach maßzuschneidern. Aus wasserabweisendem 600er Cordura werde ich etwas auf Maß fertigen.
Lieben Dank für den bisherigen Bericht.. Ich lese gerne weiter, was aus den letzten Wochen zu erzählen gibt.
Für mich ist im Januar Tag X zum abholen.. auch in Schöneberg. Nach deinem Erlebnis und den Google Bewertungen zu urteilen wir das im wahrsten Sinne ein Erlebnis werden.
Liebe Grüße
Hi,
ich schreibe wohl im November weiter, dann habe ich meine 10.000er Inspektion. Mal schauen wie ruhmreich das dann wird...?
Egal was Dir in Schöneberg widerfährt, die Alpine ist es wert! Das Fahren macht echt Spaß und man muss sehr aufpassen, dass man nicht zum Ticketsammler wird.
Liebe Grüße
Schöner thread mit tollen Erfahrungen. Ich freue mich auch auf weitere Berichte!
Renault Alpine A110 GT Bj. 2022 Erfahrungsbericht 04
So, nun war die erste Inspektion fällig. Mit 7707 Kilometern ist das noch nicht zwingend nötig gewesen, eigentlich erst bei 10.000 km, aber der Bordcomputer forderte zur Inspektion auf. Ich denke das deutet darauf hin, dass das Auto bei Auslieferung nicht mehr gecheckt und zurückgesetzt wurde, sondern durch Zeitablauf vor dem Erreichen der KM-Grenze die entsprechende Aufforderung kam. Egal es steht ja nur ein Ölwechsel und ein Wechsel des Reinraumluftfilters an.
Also bin ich mit leicht mulmigem Gefühl zum Händler mit der Krone in Schöneberg gefahren, denn mein Wunschhändler aus der gleichen Gruppe an einem anderen Standort darf die Wartung nicht machen (hey Ihr Könige, da ist ein Espace RS Motor verbaut, wo ist das Problem?).
Die Annahme meiner Person durch den Empfang war professionell freundlich und mir wird, wie bei der Terminvereinbarung gewünscht ein Mietfahrzeug angeboten. Das geht bis hierhin alles in Ordnung und wenn man jetzt noch wüsste wo man sein Auto bei der Ankunft hinstellen soll - die Parksituation ist dort echt gruselig - dann wäre es schon fast perfekt. Der Mitarbeiter aus der Werkstatt kündigt einen Anruf an sobald das Auto fertig sei und schickt mich wieder zum Empfang zurück zwecks Übergabe des Mietwagens. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon fast so weit meine Zweifel an dem Autohaus über Bord zu werfen, wenn die Dinge denn so weiter gelaufen wären...
Wenn! Kam aber anders: Der Mietwagen ist ein Dacia Spring (rein elektrisches Fahrzeug). Wäre vollkommen in Ordnung, wenn er nicht so ausgesehen hätte, als wäre er die 8385 km seit seiner Zulassung nicht ein einziges Mal gereinigt worden. Der Innenraum sieht völlig verdreckt aus und auch außen ist das Fahrzeug nicht wirklich ansehnlich. Dafür steht auf dem Fahrzeug, dass es 14,90 € am Tag kosten würde, mir werden 29,00 € berechnet. Also ein echter Vorteil den man dort als Kunde genießt... Ich erwarte für 29,00 € und erst recht für 14,90 € keine Wunder aber ich möchte auch nicht in einer rollenden Sandgrube sitzen.
Geht noch besser: Was den ganzen Tag ausbleibt ist der Anruf anlässlich der Fertigstellung und Abholung. Wohlgemerkt: Ölwechsel und Reinluftfilter! Das ist alles! Wieso mache ich einen Inspektionstermin, wenn ich das Auto dann nicht zurückbekomme? Um 17:00 Uhr werde ich nervös und rufe meinerseits mal an. Nach mehreren Minuten in der Warteschleife lande ich in einer Zentrale, die ihrerseits die Filiale in Schöneberg ebenfalls nicht erreichen kann. Die Dame am Telefon sichert mir zu, dass sie eine schriftliche Rückrufbitte hinterlässt. Der Anruf bleibt trotzdem aus. Ich bekomme mein Auto an diesem Tag nicht zurück. Am nächsten Tag, nach dem Frühstück das gleiche Spiel: Keine Direktwahl in die Filiale möglich, Telefonzentrale hinterlässt eine Rückrufbitte. Ich mache noch darauf aufmerksam, dass ich den Wagen benötige, da ich mit dem geliehenen Stromer schlecht in der kommenden Woche nach NRW fahren könne (Reichweite von 160 KM). Abgesehen davon bin ich zu alt um meine Lebenszeit an Ladesäulen zu vergeuden. Stromer sind für Kurzstrecken und genau dafür mag ich sie auch. Außerdem wäre mir der Preis für Mehrkilometer zu teuer gewesen. Statt eines Rückrufs erreicht mich nach einer weiteren Stunde eine SMS, das mein Auto zur Abholung bereit stünde. Also mache ich mich auf den Weg.
In der Filiale kraulen sich etwa 5 - 6 Mitarbeiter aus dem Verkauf die Füße und unterhalten sich in kleinen Grüppchen. Am Empfang gibt es genau 1 Dame, die alles alleine machen muss: Rücknahme der Mietfahrzeuge, Annahme von Werkstattaufträgen, Ausgabe und Übergabe von Mietfahrzeugen, Ausdruck der Rechnungen. In dieser Filiale funktioniert TEAM so: T oll, E in A nderer M acht's. Auf Nachfrage wird erklärt, dass der Empfang Samstags nur mit einer Person besetzt sei. ???Alles klar bei Euch???
Geht noch besser: Der Rechnungsbetrag beträgt 749,-€ ohne die 29,00 € für den Mietwagen. Davon sind 422,50 € netto für Arbeitsleistungen der Rest Material. Da zieht es einem die Schuhe aus! Nur zum Vergleich: Für die Erstinspektion eines Oktavia RS haben wir 259,00 € bezahlt, für einen Audi 379,00 €. Und auch dort war der Ölwechsel jeweils dabei, allerdings erst nach 15.000 km. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Mir leuchtet ein, dass ein Motor mit 1,6 Litern, aus dem 300 PS herausgekitzelt werden, in etwas kürzeren Intervallen angeschaut werden muss, aber der Preis ist für die gebotene Leistung unverschämt.
Renault sieht sich mit der Alpine schon mal gerne als Wettbewerber zum Porsche Cayman 718. Dort zahlt man ähnliche Preise. Allerdings wird man dann wenigstens dem Geld entsprechend behandelt, hat einen Ansprechpartner, der auch erreichbar ist und der vor allen Dingen zurückruft. Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, erhält man das Auto außerdem am Inspektionstag zurück.
Am Ende bin ich nun irgendwie sprachlos. Ich habe ein Auto, dass mir wirklich Spaß bereitet! Aber ich bin gezwungen zu einem Servicepartner zu gehen, der mir jegliche Lust nimmt. Ich habe jetzt schon Bedenken mit Blick auf den nächsten Wartungstermin. Vorher stehen Winterreifen an. Das Angebot der Filiale meines Misstrauens liegt bei 2.500,00 € für einen Komplettsatz. Ich habe heute eine Alternative gefunden: 1.500,00 € inklusive Eintragung durch den Prüfer. Das werde ich machen und hier wieder berichten.
Klingt ja super - hoffe du kommst stressfrei wieder nach Hause.
Was mir allerdings noch unklar ist, warum du zum Service “gezwungen” bist mach Berlin zu gurken. Gibt es in NRW oder Nähe kein Alpine Center ?
Danke dir und Grüße
Hey Quaki,
doch, in NRW gibt es ebenfalls Händler und Werkstätten, aber ich lebe nun mal in Berlin :-). Als Berater habe ich aber zur Zeit einen Kunden im Großraum Düsseldorf. Tatsächlich überlege ich deshalb auch die nächste Wartung in Düsseldorf machen zu lassen. Vielleicht ist der Service der dortigen Filiale ja besser? Nun, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Dir noch einen schönen Abend.
Renault Alpine A110 GT Bj. 2022 Erfahrungsbericht 05
So, nun gibt es mal die ersten Erkenntnisse zum Auto, die sich beim nahezu täglichen Gebrauch eingestellt haben. Das Auto ist ein Kommunikationskatalysator: Etwa jede 4te Fahrt werde ich angesprochen, vom Tankwart, von Autoliebhabern oder auch einfach von Staunenden. Junge Menschen fragen nach der Leistung.... Das Auto fällt einfach auf und sticht aus der Masse der Sportwagen heraus. Es ist insgesamt eben (noch?) sehr selten auf den deutschen Straßen zu sehen.
Mir gefällt nicht so gut, dass durch die Lüftungsschlitze Laub bis ins Innere des Autos gelangt und zwar hinter die Scheibe, die den Motorraum von der Fahrgastzelle trennt. Dort kommt man nur ran, wenn man sich durch die kleinen Schraubverschlüsse vom Kofferraum im Fond Richtung Motor "vorarbeitet". Dadurch ist das Entfernen des Laubs jedes Mal recht aufwendig.
Beim Stehen im Freien zieht das Auto durch die Lüftung deutlich mehr Feuchtigkeit in den Innenraum als der Oktavia, den ich wir vorher hatten. Daher habe ich mir ein Kissen mit Raumluftentfeuchtergranulat in den Innenraum gelegt. Dies verhindert bzw. mindert das Beschlagen der Scheiben. Besonders im Winter, wenn die beschlagenen Scheiben dann auch noch von innen gefrieren können, verkürzt das morgens das Prozedere vor dem Losfahren. Wer will, kann statt des Granulats übrigens auch Katzenstreu (das nicht klumpende) in eine Socke oder einen kleinen Stoffbeutel geben. Das führt zum gleichen Erfolg.
Für die Sonnenblenden habe ich kleine Organizer besorgt um dort die Sonnenbrille und Parkkarten Sanifair-Zettel, Fahrzeugpapiere und Ähnliches zu verstauen. Die Ablage unter der Brücke mit den Fensterhebern ist nur mit Verrenkungen erreichbar. Ein Handschuhfach gibt es eben nicht und irgendwo möchte man sein "Gedöns" ja lassen. In den Fächern im Hinteren Teil der Mittelkonsole finden bei mir zwei Flaschen mit Bügelverschluss (wegen der Einhandbedienbarkeit beim Fahren) Platz . Sie fassen je 600 ml und sind damit genau richtig zwischen den Pausen auf längeren Touren. Alle weiteren Utensilien, wie Firmen und Hausschlüssel, habe ich meistens in einer Gürteltasche dabei, die über den Beifahrersitz gehängt wird. Kurzum Stauraum ist echt Mangelware, aber ist ja ein Sportauto und kein Kleintransporter.
Die Lüftung funktioniert gut - als Klimaanlage hatte sie den Fahrer im Sommer gerne "schockgefrostet", aber jetzt in der Übergangszeit ist das System gut. Ein echter Schwachpunkt ist allerdings die Heckscheibenheizung: Durch das vorgenannte Kissen wird zwar der Innenraum entfeuchtet, aber da die Heckscheibe ja hinter dem Mittelmotor sitzt, ist sie durch eine weitere Scheibe vom Fahrgastraum getrennt (vergleiche weiter oben meine Ausführungen zum Laub), wird also vom Kissen nicht mit entfeuchtet. Dadurch ist sie zur Zeit nach jeder Nacht im Freien beschlagen. Obwohl es ja noch nicht wirklich kalt ist, benötigt die Heizung etwa 15 Minuten, bevor die Scheibe frei ist. Vermutlich weil die Batterie geschont werden soll schaltet sie sich zudem bereits nach 5 Minuten wieder aus. Man muss sie also stets wieder einschalten, damit man dann nach einer viertel Stunde den rückwärtigen Durchblick hat. Da heißt es vor der Abfahrt Außenspiegel schön saubermachen, damit man Straßenverkehrstauglich mindestens 2 unabhängig von einander funktionierende Spiegel hat. Die Rückfahrkamera hilft beim Zurücksetzen. Dies ist auch bei freier Sicht durch die Scheibe hilfreich, da das Fenster ja recht klein ist.
Die Einparkhilfe mit Ihrem Piepen und auch die dazu gehörige Anzeige sind so träge, dass ich mitunter schon dabei bin das Auto auszuschalten, bevor die Assistenten merken, dass wir Parken wollen. Mich stört es nicht, ich kenne das Auto inzwischen, aber wenn mal jemand fährt, der die Abmessungen nicht so gut einschätzen kann - es braucht Geduld. Für mich persönlich sind sie darüber hinaus sehr konservativ eingestellt. Das Display zeigt en letzten roten Balken für die Front an und auch der Piepton beschallt die Ohren dann als Dauerwarnung, wenn das Auto noch etwa 30 cm Abstand zum vorderen Hindernis hat. Das ist für heutige Großstadtverhältnissen schon sehr konservativ. Natürlich möchte man dieses Auto nicht "amerikanisch", also mit Bumms vorne und hinten einparken, aber für das Einparken in unserer Hauptstadt mit den wenigen Plätzen zum Parken überhaupt könnte das etwas "mutiger" ausgelegt sein. Hinten gibt es keine Probleme, da zeigt die Rückfahrkamera ja alles so gut, dass quasi "bündig" geparkt werden kann.
So, ich hoffe es hilft dem einen oder der anderen diese Dinge mit einzubeziehen, wenn es um die Frage geht: will ich diese Spaßmaschine, oder eher doch nicht.
Das Fahren mit dem Auto bleibt nämlich genau das: Spaß pur. Mir treibt es immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.
Vielen Dank für den tollen Bericht. Nächste Woche hole ich meine Alpine A110GT in Schöneberg ab. Bin gespannt!
Die Idee mit den massgeschneiderten Tasche für den hinteren Kofferraum ist super. Was sind denn die Innenmaße?
Moin Alex,
dann wünsche ich Dir zunächst mal viel Freude mit dem Auto und hoffe natürlich für Dich, dass Deine Erfahrungen besser sind als meine was das Autohaus anbetrifft. Ich habe übrigens auf eine Mail an den Kundendienst nicht mal eine Antwort erhalten.
Was die Tasche anbetrifft, habe ich mal ein Foto eingefügt. Hoffe dass es Dir hilft.
LG
Martin
Zitat:
@alex4all88 schrieb am 25. November 2023 um 09:33:09 Uhr:
Vielen Dank für den tollen Bericht. Nächste Woche hole ich meine Alpine A110GT in Schöneberg ab. Bin gespannt!
Die Idee mit den massgeschneiderten Tasche für den hinteren Kofferraum ist super. Was sind denn die Innenmaße?
Ich bin auch gespannt über deine Erfahrungen. Ich habe mich vor einigen Wochen wegen der schlechten Bewertungen gegen den Händler aus Berlin entschieden und bekomme im Januar meine A110S in Dresden.
Hi Henny,
die 110S!!! Wow, da wünsche ich Dir echt viel Spaß! Verstehe ich es denn richtig, bist Du auch aus dem Berliner Raum? Da könnte man ja beinahe mal über eine Ausfahrt im Frühjahr nachdenken. Ich drücke Dir die Daumen, dass es in Dresden besser läuft.
LG
Make
Heute war es bei meiner A110GT so weit. Ebenfalls in Schöneberg. Die Auslieferung hatte sich um eine Woche verzögert, da der Verkäufer im Urlaub war. Die Alpine wurde bereits vor zwei Wochen angemeldet.
Sonst lief die Auslieferung nicht besonders spektakulär. Es gab einen Cappuccino, während die Kennzeichen angebracht wurden und ein Etui für die Schlüsselkarte als Geschenk. Eine Einweisung wurde nicht angeboten, ähnelte mehr der Übergabe eines Mietwagens.
Insgesamt könnte man die Auslieferung schöner gestalten, aber wenn das Angebot stimmt würde ich das Autohaus trotzdem wieder wählen.
Bin gespannt, wie die Rückgabe am Ende des Leasings erfolgt.