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Renault in Deutschland so schwach wie nie; woran liegt das?!
RenaultGerade lese ich die gestern erschienene aktuelle Ausgabe "Auto Straßenverkehr" (Heft 20/2024). Auf Seite 6 ist der Marktbericht für den Monat Juli 2024 veröffentlicht. Und ich kann (als ehemaliger Renault-Fahrer) kaum glauben, was ich da sehe oder besser gesagt nicht sehe. Unter den 40 (!) meistverkauften Modellen (sowohl in der Gesamtstatistik als auch bei den Importmodellen) befindet sich aktuell nicht ein einziges Renault-Modell . Unter den 20 erstplatzierten Marken liegt Renault weit abgeschlagen auf Rang 17, hinter Fiat, Volvo, Peugeot und Citroen. Nicht zu reden von Skoda, Seat/Cupra oder Hyundai, die alle unter den ersten 10 zu finden sind .
Woran liegt das eurer Meinung nach? Sind die Preise mittlerweile zu abgehoben? Ist bei den anderen aber ja nicht besser. Die Renault-Modellpalette ist derzeit doch eigentlich ganz ansehnlich und teilweise sogar relativ neu. Der Clio als einstiger Bestseller ist als Facelift doch sehr gelungen, ebenso der Captur. Sind denn der Rafal und der Austral im Konkurrenzvergleich so schwach, dass die auf dem deutschen Markt so überhaupt keine Chance haben? Der Symbioz ist noch brandneu und auf den ersten Blick ja auch ganz gelungen. Ob sich das aber in einigen Monaten an der Verkaufsfront bemerkbar macht? Ich habe so meine Bedenken. Der Renault 5 E-Tech ist daher für Renault in Deutschland wichtiger denn je...
Einzig Dacia reisst es noch raus. Mit dem Sandero, dem Duster und dem Jogger sind immerhin 3 Modelle unter den Importmodellen vertreten. Dacia hat auch im Juli mit 6063 Zulassen zum wiederholten Mal fast doppelt soviel verkauft wie die Muttermarke Renault (3438 Zulassungen in Deutschland).
Vor 20 Jahren lag Renault als damals regelmäßig stärkste Importmarke immer auf Platz 7 oder 8 (noch ohne Dacia). Dort findet man jetzt Hyundai oder Cupra . Die machen anscheinend irgendetwas richtiger als Renault.
Oder?
Was meint ihr dazu? Was läuft bei Renault falsch?
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8 Antworten
Es wird wohl nicht die eine Erklärung geben, sondern eine Kombination aus Ursachen. Der Zoe läuft aus, Baureihen wie Scenic wurden "umsegmentiert", andere Baureihen wie der Megane verkaufen sich schleppend.
In der Folge der Pandemie setze leider immer mehr Hersteller auf Marge statt Marktanteil.
Man sollte auch zwischen DE und EU unterscheiden:
https://www.kba.de/.../pm_27_2024_fahrzeugzulassungen_07_2024.pdf?...
https://www.acea.auto/.../...s_release_car_registrations_July_2024.pdf
Dacia wird natürlich auch immer besser und die werden in D ja durchaus gekauft. Konkurrenz im eigenen Hause also... ist bei VW mit Skoda oder Seat/Cupra aber auch so... ich glaube, Renault hat in den letzten Jahren zumindest was den deutschen Markt betrifft zu viele falsche Entscheidungen getroffen. Der Talisman war doch von Anfang an ein Flop. Der Kadjar wurde zu Austral und der Koleos zu Rafale ... - nicht unbedingt vorteilhaft für den Werterhalt eines Kadjar oder Koleos. Dass aber auch Clio/Captur so wenig nachgefragt werden, überrascht mich doch. Vor allem der Clio ist als E-Tech Full Hybrid doch fast konkurrenzlos (vom Toyota Yaris mal abgesehen). Und da Renault in Deutschland bis vor einigen Jahren regelmäßig Importmarke No. 1 war, müssen ja viele ehemalige Kunden abgewandert sein... okay, ich gehöre ja auch dazu...
Ich bin gespannt, wie der neue R5 E-Tech wirklich ankommt. Wäre für ca. 2027 bei mir durchaus eine Überlegung wert...
Es gibt doch praktisch nur noch SUVs von Renault... Der Clio ist das einzige Alltagsauto
Die beliebtesten Modelle wurden auch zu einem SUV verwandelt.. (z.B. Megane > Symbioz, Scenic etc)
Also fängt das schonmal damit an, dass man eigentlich bei Renault praktisch nur zwischen SUVs in verschiedenen Grössen auswählen kann.
Es haben eigentlich alle Hersteller (zu) viele SUVs. Was sticht da an Renault so aus, dass man sich eher dafür entscheiden würde? Ich sehe da einzig Markentreue, die in diese Richtung geht...
Stimmt @Glof88 ... allerdings kommen SUV bei der Konkurrenz ja durchaus weiterhin sehr gut an und liegen nach wie vor im Trend. Renault hat es da allerdings schon etwas übertrieben. Captur und Symbioz sind darüber hinaus ja sogar fast in der gleichen Preisklasse angesiedelt. Komisch nur, dass die Konkurrenz, die ja auch SUV in allen Klassen anbietet, offenbar so viel besser beim Publikum ankommt. Neben Markentreue wäre vielleicht noch das Preisniveau ein Argument. Früher war ein Renault regelmäßig preiswerter zu bekommen als das entsprechende Konkurrenzmodell (egal ob rabattierter Barkauf, Finanzierung oder Leasing). Ist das heute nicht mehr so?
Und auch die Mitbewerber haben das bezahlbare Angebot an Kleinst- und Kleinwagen in den letzten Jahren bedenklich ausgedünnt. Wobei ich schon davon ausgehe, dass ein neuer Clio deutlich günstiger zu haben sein wird als ein aktueller Skoda Fabia, VW Polo oder Hyundai i20, um mal ein paar Konkurrenten zu nennen. Das scheint Interessenten (siehe Zulassungsstatistik) aber nicht zu beeindrucken. Das Clio-Facelift ist schon seit einem Jahr auf dem Markt, ich wüßte aber nicht, ob und wann ich überhaupt mal einen auf der Straße gesehen habe. Dabei ist das Facelift doch echt gelungen und auch den anderen Renault-Modellen kann man gerade was die Verarbeitung und die verwendeten Materialien angeht, eigentlich keinen Vorwurf machen. Da haben sie in den letzten Jahren schon deutliche Fortschritte gemacht.
Wie gesagt, ich bin gespannt wie der neue R5 am Ende wirklich ankommen wird...
Das ist ja gerade so der Punkt, andere Hersteller bieten auch SUVs an. Die Auswahl in diesem Bereich ist riesig. Gleichzeitig hebt sich Renault da nicht sonderlich ab, weder preislich noch die Ausstattung etc.
Also warum einen Renault wenn es von einer deutschen Marke (dazu zähle ich auch Skoda z.B.) das genau gleiche für den gleichen Preis gibt?
Zudem ist es beim Thema Ausstattung ja eh eher schwächer ausgelegt. Bis auf die 2/3 grösseren SUVs haben keine weiteren Autos etwas besonderes. Captur z.B. hat nicht einmal eine elektrische Heckklappe, was ich inzwischen als Standard sehe. Leder gibt es nirgends.
Gerade der Komfort war ja bei Renault immer ein Pluspunkt, von dem ist auch nicht mehr viel zu sehen.
Dazu kommt noch, dass sie Clio und Captur (die beide noch am bezahlbarsten sind) einfach umgelabelt haben und diese als Mitsubishi wohl günstiger zu haben sein werden als die entsprechenden Renault-Vorlagen... davon einfach nur ein neues Logo draufzumachen halte ich sowieso nichts. Ist meiner Meinung nach nicht unbedingt vorteilhaft fürs Image der Ursprungsmodelle.
Erkennt man auch daran, dass Dacia immer stärker wird. Ein Sandero ist einfach ein etwas einfacher ausgestatteter Clio, den das Publikum aber offenbar so haben will. Den Clio haben sie vielleicht über die Jahre völlig unnötig so aufgebrezelt. Wenn der technisch identische Dacia so viel günstiger ist, zieht beim Clio gelungene Optik offenbar doch nicht...
Nur VW ist hier natürlich wieder vorne. Egal was sie vorne und hinten drankleben: Ob VW, Skoda oder Seat/Cupra (wirklich preiswert ist davon keiner mehr, zumal Skoda, Seat und besonders Cupra in den letzten Jahren immer mehr an VW herangepreist wurden): Der kommerzielle Erfolg gibt ihnen trotzdem Recht. Irgendwas machen sie demnach offenbar besser als Renault. Das gilt zumindest für den deutschen Markt. In F, CH, A, B, NL oder DK mag das anders aussehen; hab ich jetzt nicht erforscht.
Andererseits kann ich mir aber auch nicht vorstellen, dass der derzeitige Marktanteil von Renault in D von der Marke so gewollt und irgendwie einkalkuliert ist...
Ich denke mal schon, dass es auch noch ein bisschen halt auch noch mit der schlechten Qualität der 00er Jahre zu tun hat, dass Renault nachträglich das Image geschadet hat.
Was ich zumindest auch bemerkt habe, die komische Verfügbarkeit. Ich habe seit etwa 4-5 Jahren den Megane im Visier. Ein paar Monate ist er so vorhanden, ein paar Monate komplett anders, dann wieder eine andere Version usw usw.
Bei uns in der Schweiz z.B. war der kleinere Megane gar nicht mehr verfügbar die letzten 2 Jahre. Der Grandtour nicht als Hybrid.
Nachstehend meine Mail an 'netzplanung.deutschland@renault.de' vom 19.07.2024:
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Betreff: Ihre Internetseite https://www.renault.de/haendler-werden.html: Werden Sie jetzt Renault Partner
Guten Tag,
mittels oben genannter Website suchen Sie „engagierte Händler für den Ausbau des deutschen Renault Händlernetzes“.
Meinen Fuhrpark bestücke ich seit 2007 ausschließlich mit Fahrzeugen Ihrer Marke, aktuell sind fünf Fahrzeuge im Bestand. Grund für die Markentreue ist die Beratung und Betreuung durch den Renault-Händler in meiner Nachbarschaft. Bei meiner Preisanfrage nach einem Scenic E-Tech berichtet dieser Händler, dass sein Vertrag mit Renault endet.
Gleiches gilt damit auch für mich. Die Fahrzeuge Ihrer Marke waren nur attraktiv dank der regionalen und persönlichen Betreuung, Technik und Preis-Leistungsverhältnis der Fahrzeuge waren bislang eher kaufhemmend. Auch werde ich künftige weite Anfahrten und den „Service“ eines Großbetriebes nicht durch den erneuten Kauf eines Renaults honorieren.
Aktuell ist Ihre Marke in unserem Straßenbild hauptsächlich vertreten. Gespräche mit anderen Renault-Fahrern lassen erwarten, dass Ihre Marke in unserer Region künftig deutlich weniger vertreten sein wird.
Der Abbau eines vom Kunden hoch geschätzten Händlernetzes bei gleichzeitigem Aufbau eines Netzes „mit engagierten Händlern“ erstaunt. Sollte damit erreicht werden, Umsätze und Erträge zu steigern, müssten einige Grundsätze der Marktwirtschaft neu formuliert werden.
Vielleicht ist aber auch die eine oder andere Position in Ihrem Konzern fehlbesetzt.
Ich bedauere das
Beste Grüße
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Dem ist nichts zuzufügen. Mein neues Fahrzeug wurde über einen Händler bestellt, in München gefertigt und steht kommende Woche zur Auslieferung.
Bei der Geschäftspolitik, die Renault verfolgt, wäre Tesla das bessere Angebot. Beides kommt für mich nicht in Frage.