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Richtige Zeit für eine Alpentour
Hallo Leute!
Für 2011 plane ich eine zweiwöchige Alpentour. Ich werde in der Gegend von Bozen mein "Basiscamp" errichten, um von dort aus einige Tagestouren in dem Dreireck: Chur/CH - Gardasee/ITA - Großglockner/AUT zu unternehmen. Da ich bereits so einige Horrorgeschichten von propevollen Pässen und Karawanen von Reisebussen gehört habe, möchte ich wissen, ob mir jemand (gerne auch zwei oder mehr von euch) Tipps geben kann, welches die beste Reisezeit ist. Bin schon soweit, das ich für die Wochenenden "Wellness am Zelt" eingeplant habe, um nicht Teil diverser Regenwurmtempoblechkarawanen zu werden. Auf welche Schulferien sollte ich besonders achten? Ab/bis wann sind die Pässe geöffnet und befahrbar? Wie weit sollte eine Tagestour in den Alpen sein? (Fahre ansonsten im "Flachland" zwischen 300 und max. 500 km ohne Autobahn pro Tag) Sind geplante 250 Alpenkilometer zu viel? Wer hat Informationen über Maut und die Notwendigkeit von Vignetten. Wie ist die Versorgung mit Tankstellen? Habe leider nur eine Reichweite von ca. 160km bis zur 3l Reserve, bei 6,5l-7l / 100km Verbrauch.
Vorab schon mal schönen Dank für eure Tipps / Erfahrungen.
allthebest&cheers
Assi
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13 Antworten
Hallo Assi!
Alle Informationen, die Du brauchst, kannst Du Dir auch Googeln.
Die Webseitenliste für alle Deine Fragen wäre zu lang, sie hier aufzuzählen.
Mein Vorschlag, mach Dir nicht so viel Streß.
Beste Reisezeit ist Ende Mai bis Ende September. Über den Brenner (1374m) und den Reschenpass (1504m) kommst Du locker. Übers alternativ zu fahrende Timmelsjoch (2474m) z.B. nicht unbedingt.
Die Öffnungszeiten der Pässe hängen von der Höhenlage ab und differieren recht stark. Daneben werden sie kurzfristig bei ungünstigen Wetterumschwüngen gesperrt. Die sichersten Monate sind Juli und August, aber da ist auch das höchste Verkehrsaufkommen und irgendwer hat immer Urlaub allen voran 82 Mio. Deutsche.
Die Automobilverbände (ADAC, AvD, ACE u.a.) haben Infos über Pässesperrungen und natürlich auch die lokalen Touristenwebseiten. Da kriegst Du auch Infos über Vignetten. In CH und AUT brauchst Du eine Autobahn Vignette, in Italien zahlst Du, wenn Du die Autobahn wieder verläßt.
Außerdem: www.alpenrouten.de
Sei nicht zu blauäugig: mehr als 250 Tages-km im Alpenraum bedeuten Streß und man will ja auch noch genießen - und nicht nur Kilometer fressen - oder? Wenn Du 40 bis 45 Stundenkilometer im Schnitt veranschlagst, liegst Du nicht falsch. Mehr als 8 Std. pro Tag im Sattel halte ich für unrealistisch in Anbetracht von Tank- und Pausenstopps.
Bozen als Ausgangspunkt ist okay. Nur das Dreieck Chur - Großglockner - Gardasee erscheint mir zu optimistisch. Allein die Anfahrt beträgt teilweise ca. 200 km und Du willst ja sicher noch zurück nach Bozen. 2 Wochen an einem Basislager sind Blödsinn. Besser ist es öfter zu wechseln (alle 3-5 Tage).
Von Bozen aus erreichst Du max. im Westen das Stilfser Joch, im Osten die Sellarunde bis Cortina, im Norden den Jauffenpass/Penser Joch und im Süden den Gardasee und das Valsugana. Alles andere ist unrealistisch.
An den Gardasee kannst Du schon im April, in die Dolomiten im Mai. Wenn Du die hohen Pässe der Zentralalpen/Alpenhauptkamm fahren willst, solltest Du mindestens bis Mitte Juni warten. Alles andere wäre auf "Gut Glück". Ende September hört der Spaß dann schon auf.
Die Dolomiten in der Hauptreisezeit (Juli/August) sollen überlaufen sein.
Mein Tipp: Fahr Ende Juni nach Südtirol. Wenn es Dich dann noch juckt im Übergang zum und Anfang Juli über höhere Passtraßen (z.B. Großglockner) zurück. Nimm Dir nicht zuviel vor und bleib spontan. Und hol Dir Infos von den Locals, z.B. Deinem Hüttenwirt.
Hoffe ich konnte helfen
Gruß
Quaeker
Hallo,
Bozen ist schon ein recht guter Ausgangspunkt ... mir wäre er aber zu weit südlich. Es ist die Frage, was Du machen willst. Es sind durchaus Tagestouren von bis zu 450 km drin, wenn man das gut plant. Der Stelvio und der Gavia werden erst Mitte Juni geöffnet, Die Ferienmonate Juli und August sollte man meiden und Ende September ist schon wieder Schluss. Im Grunde hat man 14 Tage im Juni und drei Wochen im September als ideale Reisezeit. Das wars.
Aber wenn man flexibel ist, kann man durchaus mehr draus machen. Wir waren auch schon Ende April in Arabba, mehrfach Anfang Mai. Dann fallen die extremen Pässe zwar aus, der Urlaub muss deshalb aber nicht schlechter sein. Tanken kann ein Problem werden, wenn man italienische Tankautomaten nicht mag. Wenn man sie mag, mögen sie Dich auch ... passende Scheine sind wichtig. Es funktioniert problemlos.
Wer sich auf die sieben Wochen wo alles geht nicht beschränken will, sollte sich weiter südlich, an der Kante zur Poebene, oder auch in der Brenta oder Richtung Slowenien bewegen ... herrliche Gegenden gibt es da genug.
Gruß k2
Vielen Dank erstmal soweit!
Nehme aus euren Tipps mit, das ich wohl mitte Juni oder Anf. Sept fahre. Mehrfach die Zeltplätze wechsel, die Tagest. bis 250 km plane, passendes Tankgeld, Aktuelle Infos über Ansässige, Touriverb. und ADAC. Prima! Jetzt schau ich nochmal auf www. Alpenpässe vorbei.
Falls jemand noch weitere Tips hat verwerte ich diese gerne in meinen Reisevorbereitungen.
Vielen Dank nochmal!
allthebest&cheers
Assi
Ich war grad ein paar Tage in den Dolomiten und bin nach München über u.a. die Großglocknerstraße, Staller Sattel etc. gefahren. Dabei hat mir - hier der Tip - das Buch "Die 100 schönsten Alpenpässe" gute Dienste geleistet, damit kann man die Route wirklich perfekt planen, da die interessanten Strecken alle hervorgehoben sind. Ist auch so ganz praktisch.
C.
- Bis 250km ist Urlaub
- bis 400km ist eine Motorradtour
- darüber wirds Arbeit
Nächstes Jahr gebe ich folgendes zu bedenken:
Durch die außergewöhnlich späte Osterzeit verschieben sich sämtliche Feiertage um Pfingsten herum in den Juni. Das heißt, die Brückentagsfahrer werden nahtlos von den Sommerferienurlaubern abgelöst.
Gerade in der genannten Zielregion wird es von Juni bis Ende August durchgehend voll sein.
Hallo zusammen!
Da bin ich nochmal.
Die bisher eingegangenen Tipps sind gut.
Allerdings: 450 Tageskilometer im Alpenraum sind zwar zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang möglich, jedoch schon heftig!
Da Du zelten möchtest kann ich Dir noch raten nicht zu hoch gelegene (<1000m) Plätze zu wählen. In St. Kassian in den Dolomiten auf 1800m hatten Freunde von mir im Mai mal morgens Eiszapfen an den Motorrädern. Davon daß sie auch noch die ganze Nacht gefroren haben (falsche Ausrüstung?) will ich gar nicht erst reden.
Jeden Tag den Zeltplatz zu wechseln muß nicht sein, man kann das Ding auch mal stehen lassen. Such Dir Campingplätze an strategisch günstigen Kreuzungspunkten, die es Dir ermöglichen in verschiedene Richtungen zu touren, das erhöht die Abwechselung.
Als Buch Tipp habe ich noch den "Grosser Alpenstrassenführer" - auch Denzel genannt - aus dem Innsbrucker Denzel Verlag. Der erscheint alle 2 Jahre, ist dieses Jahr in der 24. Ausgabe erhältlich. Kostet um die 38 €, ist aber jeden Cent wert. Er enthält ausführliche Beschreibungen von einigen hundert anzufahrenden Hochpunkten, Pässen und Panoramastrassen im gesamtem Alpenraum. Mit Infos über Streckenverlauf, Steigung, Mautpflicht, Sperrungen etc. Es gibt den Denzel seit über 50 Jahren (kannst Du in jeder Buchhandlung bestellen). Dahinter steckt also eine große Erfahrung. Es ist die wohl umfassendste Sammlung von Alpenstrassen überhaupt.
Viel Spaß dann im nächsten Jahr
Quaeker
Na klasse!
Da sammeln sich ja etliche prima Ratschläge an, um deren Inhalt ich mir schon ein wenig Kopfzerbrechen gemacht habe. So kommt wohl wegen der Feiertage eher der Septemberanfang in Frage. Und die nächtlichen Minushöhentemperaturen hätte ich ebenfalls nicht so extrem eingeschätzt. Die Bichtips scheinen, wie die Webseite ebenfalls genau passend zu sein.
Vielen Dank Leute, ich glaube ihr bewahrt mich vor dem einen oder anderen Vaupax!
Bis dahin
allthebest&cheers
Assi
... nicht bange machen lassen ...
Das Wetter kann niemand vorher sehen. Wir hatten Dauerregen mit Überschwemmungen Ende August 2005, Schnee ab 1300 m im Juli 2007, 30 Grad im Mai 2003+2006 ... (alles bezogen auf die Dolomiten) ... da kann man Glück und Pech haben.
Vielleicht nimmst Du Dir auch zuviel vor. Zwei Wochen am Stück ist zwar schön, muss aber nicht unbedingt sinnvoll sein. Warum nicht eine Woche im Mai und eine Woche im September ... jeweils mit anderen Standorten ... oder nur eine Woche - dafür aber Hotel statt Zelt. ... das ist vor allem wegen des vielen Gepäcks beim Zelten sinnvoll.
... oder einfach machen, ohne vorher im Forum zu fragen - kann auch schön sein.
Gruß k2
Abschließend verweise ich auch noch auf den Link in meiner Signatur zum nächsten Forumstreffen, falls Du auf die Region nicht zwingend festgelegt bist und auch im Mai fahren kannst. Zelten ist da auch möglich und Du kannst ja auch einfach noch eine Woche dran hängen und von Fombeton in die Dolomiten fahren.
Zitat:
Original geschrieben von Lewellyn
einfach noch eine Woche dran hängen und von Fombeton in die Dolomiten fahren.
... die Idee ist einfach genial ...
Ich kann nur wiederholen:
Mach Dir nicht so viel Streß!
Fahr nicht zwanghaft dahin, wo Du unbedingt hin möchtest, sondern dorthin, wo das Wetter schön ist.
Fahr meinetwegen über die A7 bis hinter Kempten im Allgäu, dann durchs Alpenvorland über den Fernpass oder durchs Tannheimer Tal über den Gaichtpaß nach Tirol. Wenn es dort schön ist, bleib halt ein paar Tage z.B. im Lechtal.
Wenn es schifft fahr über den Brenner. Hinter dem Alpenhauptkamm ist es oft schöner als davor. Wenn dort die Sonne scheint, bleibst Du in den Dolomiten, wenn nicht, fährst Du zum Gardasee. Pässehopping zwischen den norditalienischen Seen ist auch sehr nett.
Die südlichen Ausläufer der Alpen östlich des Etschtales/Val Lagarina sind wegen der südlichen Lage auch gut zu fahren: Belluneser Dolomiten, Monte Lessini, Monte Grappa, die Prosecco Weingegend um Valdobbiadene etc.
Für alle genannten Gegenden ist die Vorsaison im Mai/Juni m.E. nach ideal (und warm genug zum Zelten).
Von der Hauptreisezeit laß Dich nicht zu sehr beeindrucken: Als Alleinreisender findest Du immer eine Lücke zwischen den größeren Gruppen.
Und k2 hat recht: Zwei Wochen am Stück sind recht viel.
2 mal von SA über die Woche bis SO jeweils für 7 bis 9 Tage zu fahren, erhöht möglicherweise den Genuß und den Spaßfaktor.
Bis dann
Quaeker
M.E. ist die ideale (Motorrad-) Reisezeit für die Alpen Anfang September.
Die Reisesaison ist vorbei, normalerweise sind alle Pässe geöffnet und meistens ist das Wetter sehr schön und stabil.
Natürlich kann man schon am letzten August-WE losfahren, der Gegenverkehr stört ja kaum.
;-)
Zum Rest ist schon genug gesagt/geschrieben.
Auch die Reiseplanung ist schon Teil des Urlaubes!
Viel Vergnügen!
Hallo Assi,
hast ja schon ne ganze Menge gute Ratschläge die auch sinnvoll sind soweit ich das gesehen habe.
Möchte aber noch eins anhängen:
War 2009 in Naturns im Vinschgau. Von hier kannst Du ohne Stress folgende Pässe anfahren:
Stilfserjoch, Umbrailpass, Jaufenpass, Penserjoch, Ultental (trotz des Namens ist es oben), Rittenpass,
Mendelpass, Gavia (ist etwas weiter), den aber bitte nur, wenn du über Alpenerfahrung verfügst, über Bormio zum Paso di Foscagno, durch den Tunnel Munt la Schera in die Schweiz zum Ofenpass usw.
Ganz abgesehen von den Pässen, gibt es dort herrlich zu befahrende Täler wie Schnalstal, Martelltal,
Passeiertal oder Suldental. Von dort gibt es immer auch Strecken, wo dir keine Wohnwagen die Sicht versperrren oder den Kurvenflug unterbrechen.
Wenn Du dann Dein Basislager für die zweite Woche Richtung Dolomiten verlegst, hast Du fast alles in Reichweite was der Bikér braucht. Schlage vor dann aber in die Dolomiten rein, nicht nach Bozen sonst hast du immer die Anfahrt. Wolkenstein am Sella liegt gut oder Arabba.
Wünsche viel Spass, wo immer és dich auch hintreibt.
Gruss
bekoss