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Richtiger Umgang mit Autotronic

Mercedes A-Klasse W169
Themenstarteram 11. Juni 2010 um 13:43

Liebe MB – Gemeinde,

seit kurzem besitze ich einen A 200 mit Automatikgetriebe, es ist der erste Wagen mit Automatik in meinem 30 jährigen Autofahrerdasein, ich bin sehr zufrieden damit und möchte es nicht mehr missen. Nun bewegt mich eine Frage, soll man an der Ampel auf Neutral stellen? In der Betriebsanleitung steht: „Wenn sie nur kurz anhalten: Lassen Sie den Wählhebel in Fahrstellung.“ Nun ist „kurz“ nicht genau definiert. An einer Ampel kann man schon mal 2 Minuten stehen. Die Kraftübertragung ist in dieser Stellung permanent. Könnte das nicht übermäßigen Verschleiß verursachen, oder gibt es Schutzmaßnahmen solange das Bremspedal getreten bleibt?

Ich habe das Fahrzeug gebraucht gekauft (EZ 28.10.05/ 82TKm). Soweit ist alles in Ordnung, nur eines habe ich festgestellt, der Fahrgeräuschpegel ist ziemlich hoch, besonders auf Asphaltbelägen bei Betonstraßenbelag ist er geringer. Das Geräusch ist dem Ähnlich als würde man auf die erhaben aufgebrachte Straßenmarkierung auf der AB fahren. Nicht ganz so laut (ca. 50%), aber in der Art. Und kommt eher aus Richtung Vorderachse. Ist das ein allgemeines Problem bei der A klasse, oder kann etwas defekt sein? Vielleicht Radlager oder so? Gestern habe ich vom Händler noch zwei neue Reifen für vorn bekommen, weil falsche montiert waren. Ich hatte ein bisschen Hoffnung, dass die Geräusche weniger werden, dem ist nicht so. Hat jemand einen Tipp?

Beste Antwort im Thema

Gemeint ist ne Art Dauerstand:

10min im Stand in einer Fahrstufe lässt das Öl im Wandler sehr warm werden. Ob dann wirklich Probleme auftreten hängt von der Umgebungstemperatur ab und ihrgendwann kommt der Motorlüfter. Also genaue Überlastungsbedingungen gibt es nicht.

Aber man kann es so formulieren: Wenn die StVO vorsieht, aufgrund einer absehbaren langen Wartezeit den Motor auszuschalten, dann N einlegen und eigentlich auch den Motor ausschalten.

Wenn im Stand und bei Leerlaufdrehzahl eine Fahrstufe eingelegt wird, ist auch bei häufiger Betätigung mit keinem überdurchschnittlichen Verschleiss zu rechnen, im Gegensatz zu den alten Stufenautomaten, die mit Schleifringen gearbeitet haben.

Im A-Klasse A-Getriebe werden bei Fahrstufenbetätigung ein paar Ventile geschaltet, die bewirken,

dass hydraulisch betätigt im Drehrichtungsumkehrgetriebeteil eine der beiden Kupplung im Ölbad für Vorwärts oder Rückwärts geschlossen wird

und danach

dass ein Ölbypasskanal im Wandler geschlossen wird, so dass der Öldruck im Wandler steigt und dabei Drehmoment von der Eingangswelle auf die Eingangsvariatorrolle übertragen wird.

Im Leerlauf ist der Öldruck im Wandler auch bei eingelegter Fahrstufe aus Komfortgründen sehr gering, was man daran merkt, dass es kaum ruckt, wenn man eine Fahrstufe einlegt. Daher entstehen auch kaum verschleissfördernde Kräfte beim Einlegen einer Fahrstufe.

Das ist ein technisch interessantes Getriebe, aber noch empfindlicher für Dreck im Öl als "normale" A-Getriebe.

Daher der relativ häufige (Alle 60000km) und teure (ca 300Euro) Getriebeölwechsel.

 

Und was so richtig schade ist, dass dieses eigentlich perfekte Getriebe nicht ankommt bei den Kunden, die meinen ein richtiges Auto muss Schaltstufen haben, so dass es diese Getriebe aller Voraussicht nach nicht mehr geben wird in der nächsten A-Klasse.

 

Noch was zur Schubabschaltung und dem Auskuppeln: Wenn man nach dem Auskuppeln den Rollvorgang nicht behindert durch Bremsen, also den Schwung ganz ausnutzt, dann ist das energiesparender als die Schubabschaltung, die ja nur funktioniert, wenn der Motor das Auto bremst und damit Schwung vernichtet. Nur wann kann man, ohne als Hindernis aufzutreten, Schwung richtig nutzen? Daher ist meist Motorbremse mit Schubabschaltung besser (Motor bekommt keinen Kraftstoff und wird nur durch das rollende Fahrzeug auf Drehzahl gehalten).

Andreas

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am 11. Juni 2010 um 14:17

Mich würde dazu auch was interessieren:

Wenn eine Ampel auf rot geht und ich schalte auf N um das Fahrzeug aus z.B 40 oder 50 km/h bis zur Ampel rollen zu lassen, kann das dem etriebe schaden?

meine Frau macht das immer um die Drehzahl klein zu kriegen (Leerlauf) und um damit Sprit zu sparen. Die Anzeige geht auch immer fleißig runter. :-)

Themenstarteram 11. Juni 2010 um 14:34

Na dann warten wir mal gemeinsam auf Expertenmeinungen.

In Deutschland gibt es ja nicht so viele Automatikfahrer - die kleinen Mechaniker, die...;-)

Zitat:

Original geschrieben von naidhammel

Wenn eine Ampel auf rot geht und ich schalte auf N um das Fahrzeug aus z.B 40 oder 50 km/h bis zur Ampel rollen zu lassen, kann das dem etriebe schaden?

meine Frau macht das immer um die Drehzahl klein zu kriegen (Leerlauf) und um damit Sprit zu sparen. Die Anzeige geht auch immer fleißig runter. :-)

Sparen kann man so aber definitiv nicht. Da verbraucht man sogar mehr, da für den Leerlauf Sprit verbraucht wird. Beim Rollen auf D hingegen wird die Spritzufuhr unterbrochen.

Hi,

die Autotronic ist ja kein klassisches Automatikgetriebe mit Wandler. Da kenne ich mich leider net so gut aus.

bei den normalen Automatiken sollte man eigentlich net auf N schalten.Weder in Stand und schon gar net während der fahrt.

Selbst das mauelle schalten der Gänge scheint die Lebensdauer der Automatikgetriebe net wirklich gut zu tun.

Am besten läßt man die Finger vom Wählhebel und läßt die Automatik das tun für das sie da ist,eben automatisch schalten ;) und ich denke damit fährt man auch bei der Autotronik am besten.

Finger weg und aufs fahren konzentieren ;)

Gruß Tobias

Auch die Autotronic hat einen Drehmomentwandler!

An der Ampel auf Neutral zu schalten ist unnötig. Wenn man so lange stehen muss, dass man überlegt auf N zu schalten, dann kann man auch gleich den Motor ausmachen ;) Ansonsten kann man die Autotronic einfach machen lassen und gut ist.

Gruß

stuermi

Also mich hatte die Frage früher auch beschäftigt ( als Automatikfahrer ).

Hatte dann ein sehr gutes Gespräch mit einem BMW- Werkstattmeister.

Der sagte mir folgendes: Fahrstufe sollte immer eingelegt bleiben ( außer bei längeren Standzeiten im Stau o.ä. ) und dann fragte er mich, was ich wohl meinte wo die höchste Abnutzung eines Automatikgetriebes entstehe. Ich sagte: "Keine Ahnung". Er sagte: "Höchste Beanspruchung für ein Automatikgetriebe ist das Einlegen der Fahrstufen" ;)

M.f.G. Jens

Zitat:

Original geschrieben von JensKA68

...und dann fragte er mich, was ich wohl meinte wo die höchste Abnutzung eines Automatikgetriebes entstehe. Ich sagte: "Keine Ahnung". Er sagte: "Höchste Beanspruchung für ein Automatikgetriebe ist das Einlegen der Fahrstufen"...

...die es bei der Autotronic nicht gibt, weil es ein stufenloses Getriebe ist, das mit der BMW-Automatik so gut wie nichts gemeinsam hat und deshalb in dieser Beziehung kein Referenzmodell ist. Ausgenommen vielleicht einen Drehmomentwandler, der bei der Autotronic aber nicht zum "Schalten", sondern nur zum Anfahren verwendet wird. Dem dürfte es aber ziemlich egal sein, ob der Schalthebel auf "N" oder auf "D" steht. Es wird ein bisschen mehr im Getriebeöl umgerührt, aber das soll's dann auch schon gewesen sein

am 12. Juni 2010 um 15:30

Hallo,

zu den Fahrgeräuschen kann ich sagen, daß sie bei meinem 169 allmählich stärker geworden sind. Klingt als würde man mit sehr grobstolligen Reifen fahren. So ein nervtötendes Geräusch, je schneller man fährt. Ich weiß, daß es das rechte vordere Rad-/Tonnenlager ist. Und das schon bei nur 65000 km Bj 05/2005 Autotronic. Das ist doch abartig früh. Sowas hatte ich bei meinen 6 Vorgänger 190ern/C-Klassen nie, die aber weit mehr km drauf hatten. Ansonsten bin ich alle paar kmchen wegen irgendeines Fehlers in der Werkstatt, mit den immer etwa 10-11fach höheren Arbeitslöhnen gegenüber dem eigentlichen Ersatzteilpreisen. Also deftige Rechnungen. Eine ausgereifte MOPF E-Klasse (211) wäre wohl im Unterhalt billiger gewesen.

am 14. Juni 2010 um 14:36

Danke für Eure Rückmeldungen, aber ich muß folgendes klar stellen:

1.) Beim stehen an der Ampel auf N zu stellen bringt keinen Vorteil (ist mir bewußt)

2.) Beim Rollen an die Ampel auf N zu stellen, muß einen Vorteil bringen, denn wenn man z.B. 50 oder 100 m rollt, dann ist in dieser Zeit die Drehzahl geringer (als wenn amn die Motorbremse nutzt und rollt) und somit wird auch weniger Sprit benötigt. Die Spritzufuhr wird definitiv nicht unterbrochen, denn dann würde ja schließlich der Motor ausgehen.:D

Und nun bin ich wieder gespannt auf weitere Rückmeldungen/Kommentare.

mfg:)

Zitat:

Original geschrieben von naidhammel

2.) Beim Rollen an die Ampel auf N zu stellen, muß einen Vorteil bringen, denn wenn man z.B. 50 oder 100 m rollt, dann ist in dieser Zeit die Drehzahl geringer (als wenn amn die Motorbremse nutzt und rollt) und somit wird auch weniger Sprit benötigt. Die Spritzufuhr wird definitiv nicht unterbrochen, denn dann würde ja schließlich der Motor ausgehen.:D

Und nun bin ich wieder gespannt auf weitere Rückmeldungen/Kommentare.

Nein, auf N zu stellen bringt eben keinen Vorteil, da Du damit die Schubabschaltung deaktivierst.

Schubabschaltung

am 14. Juni 2010 um 15:49

Genau so ist es -- es bringt keinen Vorteil und ist laut Bordbuch auch nur im Notfall zu machen.

Weiterhin würde mich dabei interessieren,was du machst wenn in der Zeit des Ranrollens spontan wieder grün wird,weil die Phase schon länbger geht,als du denkst ...

Würgst du dann die Fahrstufe wieder rein ,..oder hälst du einfach an...??? HAHAHA

Nichts desto trotz ,diese Fahrweise ist unsinn und schnellstmöglichst abzugewöhnen !!

am 14. Juni 2010 um 17:02

Zitat:

Original geschrieben von naidhammel

Danke für Eure Rückmeldungen, aber ich muß folgendes klar stellen:

1.) Beim stehen an der Ampel auf N zu stellen bringt keinen Vorteil (ist mir bewußt)

2.) Beim Rollen an die Ampel auf N zu stellen, muß einen Vorteil bringen, denn wenn man z.B. 50 oder 100 m rollt, dann ist in dieser Zeit die Drehzahl geringer (als wenn amn die Motorbremse nutzt und rollt) und somit wird auch weniger Sprit benötigt. Die Spritzufuhr wird definitiv nicht unterbrochen, denn dann würde ja schließlich der Motor ausgehen.:D

Und nun bin ich wieder gespannt auf weitere Rückmeldungen/Kommentare.

mfg:)

:)

die logik ist leider schlicht falsch... jaja mit der Technik ist das so ne Sache nicht wahr ;)

moderne Motoren verfügen über eine Schubabschaltung, soll heißen wenn du während der Fahrt kein gas gibst verbraucht der Motor gar keinen Sprit.

oh, das wurde schon gepostet. na egal, doppelt bzw. dreifach hält besser ;)

Grüsse!

Zitat:

Original geschrieben von naidhammel

...Die Spritzufuhr wird definitiv nicht unterbrochen, denn dann würde ja schließlich der Motor ausgehen.:D

Vielleicht hast du ja das Wort "Schubabschaltung" falsch verstanden. Es bedeutet nicht, dass der Schub abgeschaltet wird :D, sondern dass, wenn man von Gas geht, die Spritzufuhr unterbrochen wird, und zwar definitiv.

Trotzdem - Schub sei Dank - dreht sich der Motor weiter, weil man ja dabei nicht auskuppelt oder im Leerlauf fährt.

Wenn du uns mit "würde ja schließlich der Motor ausgehen" sagen willst, das derweilen kein Feuerchen mehr brennt im Motor, dann hast du Recht. Das ist das ja der Sinn der Aktion.

 

Gemeint ist ne Art Dauerstand:

10min im Stand in einer Fahrstufe lässt das Öl im Wandler sehr warm werden. Ob dann wirklich Probleme auftreten hängt von der Umgebungstemperatur ab und ihrgendwann kommt der Motorlüfter. Also genaue Überlastungsbedingungen gibt es nicht.

Aber man kann es so formulieren: Wenn die StVO vorsieht, aufgrund einer absehbaren langen Wartezeit den Motor auszuschalten, dann N einlegen und eigentlich auch den Motor ausschalten.

Wenn im Stand und bei Leerlaufdrehzahl eine Fahrstufe eingelegt wird, ist auch bei häufiger Betätigung mit keinem überdurchschnittlichen Verschleiss zu rechnen, im Gegensatz zu den alten Stufenautomaten, die mit Schleifringen gearbeitet haben.

Im A-Klasse A-Getriebe werden bei Fahrstufenbetätigung ein paar Ventile geschaltet, die bewirken,

dass hydraulisch betätigt im Drehrichtungsumkehrgetriebeteil eine der beiden Kupplung im Ölbad für Vorwärts oder Rückwärts geschlossen wird

und danach

dass ein Ölbypasskanal im Wandler geschlossen wird, so dass der Öldruck im Wandler steigt und dabei Drehmoment von der Eingangswelle auf die Eingangsvariatorrolle übertragen wird.

Im Leerlauf ist der Öldruck im Wandler auch bei eingelegter Fahrstufe aus Komfortgründen sehr gering, was man daran merkt, dass es kaum ruckt, wenn man eine Fahrstufe einlegt. Daher entstehen auch kaum verschleissfördernde Kräfte beim Einlegen einer Fahrstufe.

Das ist ein technisch interessantes Getriebe, aber noch empfindlicher für Dreck im Öl als "normale" A-Getriebe.

Daher der relativ häufige (Alle 60000km) und teure (ca 300Euro) Getriebeölwechsel.

 

Und was so richtig schade ist, dass dieses eigentlich perfekte Getriebe nicht ankommt bei den Kunden, die meinen ein richtiges Auto muss Schaltstufen haben, so dass es diese Getriebe aller Voraussicht nach nicht mehr geben wird in der nächsten A-Klasse.

 

Noch was zur Schubabschaltung und dem Auskuppeln: Wenn man nach dem Auskuppeln den Rollvorgang nicht behindert durch Bremsen, also den Schwung ganz ausnutzt, dann ist das energiesparender als die Schubabschaltung, die ja nur funktioniert, wenn der Motor das Auto bremst und damit Schwung vernichtet. Nur wann kann man, ohne als Hindernis aufzutreten, Schwung richtig nutzen? Daher ist meist Motorbremse mit Schubabschaltung besser (Motor bekommt keinen Kraftstoff und wird nur durch das rollende Fahrzeug auf Drehzahl gehalten).

Andreas

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